Don Quijote von der Mancha

1965 (ZDF). 4-tlg. dt.-frz.-span. Abenteuerfilm nach dem gleichnamigen Roman von Miguel de Cervantes, Regie: Carlo Rim.

Der spanische Edelmann Don Quijano (Josef Meinrad) nennt sich Don Quijote und will mit seinem treuen Knappen Sancho Pansa (Roger Carrel) die Welt von allem Bösen befreien. Dabei macht er sich immer wieder lächerlich und wird auch vom Herzog (Fernando Rey) nicht ernst genommen, weil der Don zu viele Ritterromane gelesen hat und die bösen Hexen und Zauberer nur in seiner Fantasie existieren. Der Ritter von der traurigen Gestalt erkennt das erst kurz vor seinem Tod. Antonia (Maria Alfonso) ist seine Nichte, Samson Carrasca (Sady Rebbot) ihr Verlobter, Geronima (Helena Manson) die Haushälterin und Aldonza-Dulcinea (Maria Saavedra) seine Angebetete.

Jeder der vier Teile hatte Spielfilmlänge. Sie liefen zur Primetime. Der DFF zeigte das Werk ab 1969 in 13 Teile zerstückelt unter dem Titel Don Quichotte.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Risse im Spiegel werden mit Kleber geflickt

Los, Wunschkonzert! Wenn Claus Kleber zum „Spiegel“ geht, wer soll dann heute-journal-Moderator werden?

Michael, 7. Dezember 2007, 17:23.

Aktenzeichen XY unbekleidet

Nachdem sich ProSieben diese Woche schon um zwei andere Kernsendeplätze gekümmert und One Tree Hill am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr und Brothers & Sisters am Mittwochabend um 22.15 Uhr abgesetzt hat, wird jetzt der Samstagnachmittag neu bestückt. Da liefen zuletzt Wiederholungen der beiden nicht abgesetzten Serien Desperate Housewives und Grey’s Anatomy, doch deren neue Staffeln sind vergangene Woche zu Ende gegangen, und Wiederholungen der Wiederholungen will wohl selbst ProSieben (noch) nicht zeigen.

Deshalb kommt nun Freddie zum Einsatz — endlich mal wieder eine ansehnliche Sitcom im klassischen Stil: auf einer Bühne vor Publikum mit einer völlig unoriginellen Ausgangssituation. Beim erfolgreichen Single Freddie zieht seine gesamte weibliche Verwandtschaft samt Schwägerin und Oma ein. Wurscht. Eine gute Sitcom zeichnet sich nicht durch eine originelle Grundkonstellation aus, sondern dadurch, aus jeder x-beliebigen Situation eine Handlung mit guten Gags machen können. Das klappt einigermaßen. Freddie ist keine überragende Sitcom, aber ein guter Beweis dafür, dass dieses oft totgeredete Genre noch Leben in sich hat. Freddie selbst überlebte in den USA leider trotzdem nur eine Staffel.

In der Hauptrolle: Freddie Prinze Jr., den wir zuletzt als Donnie Crane in Boston Legal sahen. Und als sein bester Kumpel: Brian Austin Green! Er war Donnas David in Beverly Hills, 90210.

Freddie, samstags ab 16.05 Uhr (je zwei Folgen) auf ProSieben.

Nach Freddie kommt Kyle XY. Kyle hat ein Problem: Er weiß nicht, wer er ist und woher er kommt. Vielleicht ist nicht einmal ein Mensch, denn er kann anfangs gar nicht sprechen, hat eine ungewöhnlich hohe Hirnaktivität, aber keinen Bauchnabel.

Die Suche nach der eigenen Identität ist immer ein spannendes Thema für eine Serie, jedoch meistens erfolglos. Die letzten drei nennenswerten Serien dieser Art, Das Geheimnis der blauen Krone, Nowhere Man und Der Fall John Doe! wurden abgesetzt, bevor das Geheimnis gelüftet werden konnte. Kyle XY hat in den USA bisher immerhin zwei Staffeln unbeschadet überstanden. Die Ausstrahlung bei ProSieben ist also ein echter Härtetest.

Zu Der Fall John Doe! gibt es neben der Selbstfindungsstory zwei weitere Parallelen: Beide Serien spielen im Raum Seattle, und zu Beginn beider Serien wacht die Hauptfigur nackt an einem unbekannten Ort auf. Während Der Fall John Doe! die Identitätssuche mit einer Krimihandlung verband, mischt Kyle XY das Thema mit Teenie-Soap und Außerirdischen-Comedy. Kyle sieht so aus, wie Menschen in Teenieserien aussehen, wenn sie 16-jährige spielen (sein Darsteller Matt Dallas war zum Produktionszeitpunkt natürlich schon 23), und gerät in eine Familie mit zwei pubertierenden Kindern. Und weil ihm alles Menschliche fremd ist, er aber ein paar ungewöhnliche Fähigkeiten hat (kann schnell laufen, braucht kaum Schlaf), kommt es zu ein paar ulkigen Situationen, die an Mork vom Ork, ALF oder Hinterm Mond gleich links erinnern.

Trotz der Anleihen ist Kyle XY originell und nett umgesetzt, und wären Teenieserien wie Beverly Hills, 90210 oder Dawson’s Creek noch eine sichere Bank am Samstagmittag, hätte Kyle XY vielleicht sogar ein Erfolg werden können.

Kyle XY, samstags um 17.00 Uhr auf ProSieben.

Michael, 7. Dezember 2007, 16:21.

Freddie

Ab 8. Dezember 2007 (ProSieben). 22-tlg. US-Sitcom von Bruce Helford und Freddie Prinze Jr. („Freddie“; 2005–2006). 

Was Freddie Moreno (Freddie Prinze Jr.) vom Durchschnittssingle abhebt, sind seine Kochkünste. Freddie ist der Starkoch seines eigenen Restaurants in Chicago. Was ihn außerdem vom Durchschnittssingle abhebt, ist, dass seine ganze weibliche Verwandtschaft bei ihm wohnt: Seine Schwester Sofia (Jacqueline Obradors), deren Tochter Zoey (Chloe Suazo), seine Großmutter (Jenny Gago) aus Puerto Rico und seine Schwägerin Allison (Mädchen Amick) sind bei ihm eingezogen, nachdem sein Bruder gestorben und die Ehe seiner Schwester in die Brüche gegangen war. Zuflucht findet Freddie gleich nebenan in der Wohnung seines verantwortungslosen besten Kumpels Chris (Brian Austin Green), der zugleich Freddies Geschäftspartner ist.

Solide Sitcom nach ganz klassischem Muster. Läuft samstags nachmittags.

Kyle XY

Ab 8. Dezember 2007 (ProSieben). US-Fantasyserie von Eric Brass und J. Mackye Gruber („Kyle XY“; seit 2006).

Nackt und nass und ohne Bauchnabel wacht Kyle (Matt Dallas) im Wald auf und weiß nicht, wer und wo er ist. Kyle ist auch nicht sein echter Name, den erfindet die Familie für ihn, die ihn aufnimmt. Die Psychologin Nicole Trager (Marguerite MacIntyre) kümmert sich um ihn, und nach anfänglicher Skepsis akzeptieren auch ihr Mann Stephen (Bruce Thomas) und die Teenager Lori (April Matson) und Josh (Jean-Luc Bilodeau) die Tatsache, dass dieser komische Kyle jetzt bei ihnen wohnt, der erst mal sprechen lernen muss, menschliche Umgaangsformen nicht kennt und in der Badewanne schläft, falls überhaupt, aber unglaublich intelligent ist, wie die Hirnströme auf den EEG-Aufnahmen zeigen. Nun müssen sie gemeinsam herausfinden, woher Kyle kommt, wer er ist und ob er überhaupt ein Mensch ist.

Interessante Mischung aus der klassischen Story der Suche nach der eigenen Identität mit den Stilmitteln der klassischen Teenieserie und den Gags von fremdelnden Außerirdischen. Wenn der unbedarfte Kyle, der keine Ahnung von allem Menschlichen hat, Bananen samt Schale frisst, fühlt man sich sofort an Mork vom Ork oder ALF erinnert.

Die erste Staffel mit einstündigen Folgen lief samstags nachmittags, die zweite sonntags.

Hinterm Mond gleich links

1996 (ZDF); 1999–2004 (RTL); 2007 (Kabel 1). 139-tlg. US-Sitcom von Bonnie und Terry Turner („3rd Rock From The Sun“; 1996–2001).

Hinter den Geschwistern Dick (John Lithgow), Sally (Kristen Johnston), Harry (French Stewart) und Tommy Solomon (Joseph Gordon-Levitt) stecken in Wirklichkeit vier Außerirdische, die menschliche Gestalt angenommen haben, um das Leben auf einem unwichtigen Planeten namens Erde unerkannt zu erforschen. Sie stolpern ungeschickt in Missverständnisse, weil sie die irdischen Redewendungen und Gepflogenheiten nicht kennen. Dick arbeitet als Universitätsprofessor und ist sehr an seiner Kollegin Dr. Mary Albright (Jane Curtin) interessiert. Der Polizist Don (Wayne Knight) wird Sallys Freund. Sally ist auf ihrem Heimatplaneten ein Kerl, musste aber für die Reise auf die Erde die Gestalt einer großen Frau annehmen.

Das ZDF zeigte nur sechs Folgen des überdrehten Klamauks samstagnachts, bei RTL liefen 108 weitere am Samstagnachmittag, der Rest verschwand für etliche Jahre im Orbit, bevor Kabel 1 im Sommer 2007 die letzten anderthalb Staffeln erstmals im Vormittagsprogramm zeigte.

Der Fall John Doe!

2003–2004 (RTL). 21-tlg. US-Krimiserie von Brandon Camp und Mike Thompson („John Doe“; 2002–2003).

John Doe (Dominic Purcell) hat in seinem Kopf das gesammelte Wissen der Welt. Er weiß alles, was man theoretisch wissen könnte. Doch er kann nicht in die Zukunft sehen, er ist farbenblind – und er hat keine Ahnung, wer er selbst ist. Seit er nackt auf einer Insel aufwachte, hat er sein Gedächtnis verloren. Kurz gesagt: Er weiß nichts, was er wissen sollte, aber alles, was er nicht wissen müsste. Auf der Suche nach seiner Identität unterstützt er Frank Hayes (John Marshall Jones) von der Polizei von Seattle mit seinem immensen Wissen bei der Aufklärung von Verbrechen. Durch seine Gabe, alles Wissen in Sekundenschnelle zu Schlussfolgerungen zusammenzusetzen, werden Indizien so nützlich wie nie zuvor. Hayes‘ Chefin Lt. Jamie Avery (Jayne Brook) ist der neue Helfer extrem suspekt. John Doe wohnt in einem Loft über einer Kneipe, die „Digger“ (William Forsythe) gehört, und beschäftigt mit Karen Kawalski (Sprague Grayden) eine Studentin als Assistentin, die ihm hilft, sich im wahrsten Sinne selbst zu finden.

Spannende Serie im Stil von Nowhere Man, die die dauerhafte Suche nach der eigenen Identität mit immer wieder neuen Kriminalfällen auflockerte. Beiden Serien war auch gemein, dass sie nach nur einer Staffel abgesetzt wurden und das große Rätsel nie geklärt wurde. Die 50-minütigen Folgen liefen donnerstags um 23.15 Uhr.

Nowhere Man — Ohne Identität

1997–1998 (RTL). 25-tlg. US-Mysteryserie von Lawrence Hertzog („Nowhere Man“; 1995–1996).

Weil er ein brisantes Foto gemacht hat, wird der Fotograf Thomas Veil (Bruce Greenwood) in einer gigantischen Verschwörung seiner Identität beraubt. Er geht nur kurz zur Toilette in einem Restaurant, danach kennt ihn seine Frau Alyson (Megan Gallagher) nicht mehr und ist plötzlich mit einem anderen verheiratet, seine Kreditkarte funktioniert nicht mehr, seine Schlüssel passen nicht mehr, sein bester Freund ist ermordet und niemand will ihn je zuvor gesehen haben. Ohne Identität flüchtet Thomas quer durch die USA und macht sich auf die Suche nach dem Beweis dafür, dass es ihn gibt.

Die einstündigen Folgen liefen dienstags gegen 23.10 Uhr. Die Serie wurde nach einer Staffel abgesetzt und das Rätsel nie aufgelöst. Sie teilte dieses Schicksal mit den Serien Das Geheimnis der blauen Krone und Der Fall von John Doe!, in denen ebenfalls die Suche von Männern nach ihrer Identität durch die Einstellung der Serie torpediert wurde.

Das Geheimnis der blauen Krone

1974–1975 (ARD). 11-tlg. US-Mysteryserie („Coronet Blue“; 1967).

Michael Alden (Frank Converse) wird aus dem New Yorker Hafen gefischt und kann sich an fast nichts mehr erinnern. Offensichtlich hat jemand versucht, ihn umzubringen. Nicht einmal sein Name stimmt, doch irgendeinen muss er ja haben, und den richtigen weiß er nicht mehr. Aber irgendetwas von einer blauen Krone schwirrt noch in seinem Kopf herum. Michael freundet sich mit dem Mönch Anthony (Brian Bedford) und dem Café-Besitzer Max Spier (Joe Silver) an und versucht herauszufinden, wer er ist und was es mit dieser blauen Krone auf sich hat.

Das Geheimnis blieb für immer ungelöst, denn die Serie wurde vorzeitig abgesetzt. Spätere Serien mit ähnlicher Prämisse, Nowhere Man und Der Fall John Doe! ereilte das gleiche Schicksal.

Die einstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Der Mann ohne Namen

1967–1968 (ZDF). 26-tlg. US-Westernserie von E. Jack Neuman („A Man Called Shenandoah“; 1965–1966).

Nachdem Shenandoah (Robert Horton) einen Kopfschuss überlebt, aber dabei sein Gedächtnis verloren hat, zieht er durch den Wilden Westen und versucht, seine Erinnerung wiederzufinden. Natürlich heißt er nicht wirklich Shenandoah, aber woher soll er es denn wissen.

Die Episoden waren 25 Minuten lang. Es war die erste Serie, in der sich ein Mann auf die Suche nach seiner Identität machte. Später folgten Das Geheimnis der blauen Krone, Nowhere Man – Ohne Identität und Der Fall John Doe!

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