Der Mann von Suez

1983 (ZDF). 4‑tlg. frz.‑dt. Abenteuerfilm von Jacques Robert, Regie: Christian Jaque („L’homme de Suez“; 1983).

Der französische Diplomat Ferdinand de Lesseps (Guy Marchand) kommt 1832 nach Alexandrien und hat die Idee, eine Meeresverbindung vom Mittelmeer zum Roten Meer zu bauen und so einen neuen Seeweg nach Indien zu eröffnen. Er bespricht sich mit Minister Linant-Bey (Horst Frank) und Vizekönig Mohammed Ali (Eduardo Fajardo) und wird Ziehvater von dessen Sohn Mohammed-Said (Ricardo Palacios; als Kind: Hugo Alarcon). Lesseps heiratet Agathe (Constanze Engelbrecht), die jedoch bald stirbt. Said wird neuer Vizekönig und stimmt dem Kanalbau zu, doch bis das Werk vollendet ist, muss Lesseps noch gewaltige Widerstände überwinden und gefährliche Abenteuer bestehen.

Mit dieser Reihe (jede Folge hatte Spielfilmlänge) endete die Tradition der ZDF-Adventsvierteiler, die 1964 mit Robinson Crusoe begonnen hatte. Mit Serien wie Timm Thaler (1979) und Nesthäkchen (ebefalls 1983) hatte aber parallel bereits eine neue Tradition begonnen: die sechs- oder zwölfteiligen Jugendserien zu Weihnachten im Vorabendprogramm.

Der Mann von Suez ist auf DVD erhältlich.

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Tödliches Geheimnis

1980 (ZDF). „Die Abenteuer des Caleb Williams“. 4-tlg. dt.-frz.-österr.-schweiz. Abenteuerfilm von Robin Chapman nach dem Roman von William Godwin, Regie: Herbert Wise.

Der arme Bauernsohn Caleb Williams (Mick Ford) kämpft zur Zeit der Französischen Revolution um sein Recht und seinen Ruf. Sein Vater George (Franz Rudnick) wird Opfer einer Intrige des Gutsherrn Ferdinand Falkland (Günther Maria Halmer), durch die er zunächst seinen Hof verliert und dann als Mörder gehängt wird. Caleb kommt bei Falkland als Sekretär unter. Er weiß nicht, dass Falkland der wahre Mörder von Tyrell (Stephen Rea) ist, stößt aber bald auf entsprechende Hinweise. Falkland muss Caleb loswerden und lässt auch ihn ins Gefängnis werfen und wegen Diebstahls anklagen. Caleb flüchtet und findet in Falklands Halbbruder Forester (Jacques Maury) und seinem ehemaligen Hausmädchen Jane Alcott (Chrissie Cotteril) Verbündete. Dennoch wird er von dem Räuber Grimes (Arthur Brauss) gefasst und dem Gericht übergeben. Der inzwischen heruntergekommene Falkland lässt jedoch die Anklage fallen, begünstigt Caleb sogar in seinem Testament und erhängt sich. Doch dieses Erbe will Caleb gar nicht haben.

Einer der traditionellen Adventsvierteiler des ZDF mit spielfilmlangen Folgen. Er basierte auf dem Roman „Die Dinge, wie sie sind, oder Die Abenteuer des Caleb Williams“.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Wettlauf nach Bombay

1981 (ZDF). 4‑tlg. frz.-dt. Abenteuerfilm von Michel Christian Davet, Jacques Robert und Christian-Jacque, Regie: Christian-Jacque („La Nouvelle Malle des Indes“; 1981).

Der englische Pionier Thomas Waghorn (Christian Kohlund) ist Anfang des 19. Jahrhunderts von der Idee besessen, einen Postweg von London nach Indien zu finden, der deutlich kürzer ist als der gebräuchliche Seeweg um die Südspitze Afrikas herum. Mit seinem Begleiter Martial de Sassenage (Jean Pierre Bouvier) beginnt er die abenteuerliche Reise, während der sie Hindernisse, Gefahren und Widerstände überwinden müssen. So sind Ganoven hinter ihnen her, die im Auftrag der bisher monopolistischen Reeder die Expedition sabotieren sollen.

Der Adventsvierteiler basierte auf wahren Begebenheiten und der historischen Figur des Thomas Waghorn. Er konnte bei weitem nicht an den Erfolg früherer Adventsvierteiler anknüpfen, stand aber in einem anderen Punkt in der Tradition von Der Seewolf: Wie weiland Raimund Harmstorff synchronisierte sich auch Hauptdarsteller Christian Kohlund nicht selbst. Er hatte nach der Fertigstellung des Films, die wegen Schwierigkeiten bei den Dreharbeiten auf der Originalroute länger als geplant dauerte, bereits ein neues Engagement und wurde deshalb von Michael Thomas gesprochen.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Der schwarze Bumerang

1982 (ZDF). 4‑tlg. dt. Abenteuerfilm von Rüdiger Bahr, Regie: George Miller, David Lee und Wolf Dietrich.

Die Biochemiker Dr. Peter Lester (Klaus Barner) ist ein umworbener Mann. Der Geschäftsmann Dr. Kutuya (Victor Kazan) möchte ihn für Arbeiten in Australien gewinnen, und auch der für ein amerikanisches Unternehmen tätige Dr. Ebert (Alexander Kerst) ist an ihm interessiert. Lester entscheidet sich für Australien und siedelt mit seiner Frau Helen (Danielle Volle) und dem 15-jährigen Sohn Michael (Paul Spurrier) um. Erst im Camp vor Ort erfährt er, dass Kutuya ihn zur Herstellung von Rauschgift benutzen will. Lester hatte die Formel für das Gift entdeckt und „Lestron“ genannt, wollte eigentlich aber nie wieder damit arbeiten. Dann verschwindet Michael Lester, weil er sich im australischen Busch verläuft, und als Gegenleistung für die Aussendung von Suchtrupps erzwingt Kutuya Peter Lesters Mitarbeit.

Im Camp ist auch Richard Duffy (Trevor Kent) eingetroffen, ein von Ebert geschickter amerikanischer Agent, der sich als Bulldozerfahrer tarnt. Ebert ist aus medizinischen Gründen an Lestron interessiert. Michael gelangt unterdessen zu einem Aborigine-Stamm und freundet sich mit dem jugendlichen Inua (Robert Dyer) und dessen Schwester Pirilli (May Walker) an. Mit ihnen verbringt er mehrere Monate, lernt das Leben der Aborigines kennen, und Inua bringt ihm nicht nur den Umgang mit dem Bumerang bei, sondern auch Telepathie. Die beiden werden Blutsbrüder. Es gelingt Michael schließlich, zu seinen Eltern ins Camp zurückzukehren, und mit der Hilfe des netten Alten Jimmy Croft (Harold Baigent) können sie von dort flüchten. Auf der Flucht wird Lester von den Verfolgern in den Kopf geschossen, überlebt aber. In einem dramatischen Finale kommt Kutuya im Kampf mit Duffy ums Leben. Lester erwacht aus dem Koma, kann sich an die Formel für Lestron aber nicht mehr erinnern.

Der schwarze Bumerang war der Adventsvierteiler 1982, jede Folge hatte Spielfilmlänge. Rüdiger Bahr, der sieben Jahre vorher im Adventsvierteiler Lockruf des Goldes selbst die Hauptrolle gespielt hatte, schrieb diesmal das Drehbuch. Damit brach das ZDF mit der Tradition, klassische Abenteuerromane zu verfilmen – die geeigneten Stoffe schienen erschöpft. Zwei Jahre später machten in Patrik Pacard erneut internationale Organisationen Jagd auf eine Formel. Noch ein paar Jahre später wurde Rüdiger Bahr die deutsche Stimme von Al Bundy in Eine schrecklich nette Familie.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Mino

1986 (ZDF). „Ein Junge zwischen zwei Fronten“. 6-tlg. ital. Jugendserie nach dem Roman von Salvatore Gotta („Il piccolo alpino“; 1986).

Italien im ersten Weltkrieg. Nach einem Lawinenunglück wird der Junge Mino Rasi (Guido Cella) von seinen Eltern Michele (Ray Lovelock) und Enrica (Ottavia Piccolo) getrennt. Der Schmuggler Rico (Pierre Cosso) kümmert sich um ihn. Gemeinsam ziehen sie mit den „Alpini“ in den Krieg, wo Rico umkommt. Major Lupo (Mario Adorf) kümmert sich um den Jungen. Minos Mutter kommt in die Nervenheilanstalt. Um seinen Vater wiederzusehen, schlägt sich Mino bis auf die österreichische Seite durch und gibt sich zu diesem Zweck als Neffe des Obersts Karl Stolz (Michael Heltau) aus. Der Oberst und seine Frau (Barbara May) nehmen ihn auf und helfen ihm. Mino mag die Familie Stolz, ist aber innerlich weiter auf der Seite der Italiener und gerät so zwischen die Fronten. Minos Vater fällt im Krieg, doch immerhin wird seine Mutter wieder gesund. Nach Kriegsende sieht Mino sie wieder.

ZDF-Weihnachtsserie 1986. Im Vorjahr hatte Oliver Maass Geige gespielt, im Folgejahr tanzte Anna. Und zwischendurch war eben Krieg. Die einstündigen Folgen liefen täglich im Vorabendprogramm.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Ron und Tanja

1990 (ZDF). „Eine Schülerliebe“. 6-tlg. dt.-österr.-schweiz. Jugendserie von Christoph Mattner, Regie: Rainer Boldt.

Durch Zufall prallen der 16-jährige Ron (Leandro Blanco) und Tanja (Alexandra Henkel) im gerade wiedervereinten Berlin aufeinander und verlieben sich. Beide sind dadurch rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, denn sie ist weiß und er schwarz. Tanjas Eltern sind Karl (Günter Lamprecht) und Ursel Schilling (Christina Horn), vor allem der arbeitslose Karl lehnt die Verbindung ab. Ron arbeitet als Roadie bei dem Musiker Roger Gallaghan (Jens Gad) und möchte selbst einmal Popstar werden; sein Vater Gerd Pacul (Winfried Glatzeder) ist stellvertretender Chefredakteur einer Tageszeitung. Gemeinsam mit seiner Frau Hanna (Claudia Amm) hat er Ron vor Jahren aus einem Krisengebiet in der Karibik mitgebracht und adoptiert.

Die 50-Minuten-Folgen der Weihnachtsserie von 1990 liefen zwischen den Feiertagen täglich gegen 18.00 Uhr.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Lockruf des Goldes

1975 (ZDF). 4-tlg. dt.-frz. Abenteuerfilm von Walter Ulbrich, Regie: Wolfgang Staudte.

Ende des 19. Jahrhunderts beginnt in Dawson City am kleinen Fluss Klondike in Alaska der Goldrausch. Einer der Goldgräber ist der Anwalt Elam Harnish (Rüdiger Bahr) aus San Francisco. Er kommt zwischenzeitlich zu großem Reichtum, Gegner trachten ihm nach Geld und Leben. Das Geld verliert er teilweise wieder, doch er gibt nicht auf und folgt dem Lockruf des Goldes in den Ort Nome, von wo Funde gemeldet werden.

Die Serie basierte in Teilen auf Romanen von Jack London und auf Originaldokumenten aus der damaligen Zeit.

Jede Folge hatte Spielfilmlänge und lief mit großem Erfolg zur Primetime. Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Cagliostro

1973–1974 (ZDF). 3‑tlg. dt.‑frz. Abenteuerfilm, Regie: André Unebelle.

Der mysteriöse Magier Graf Alessandro di Cagliostro (Jean Marais) führt im 18. Jh. in Frankreich den „Zirkel der Erneuerer“ an, der eine Revolution plant. Cagliostros wirklicher Name ist nicht bekannt, gelegentlich tritt er auch als Joseph Balsamo oder Graf Phönix auf.

Der Dreiteiler basierte auf dem Roman „Joseph Balsamo“ von Alexandre Dumas. Alle Teile hatten Spielfilmlänge.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Zwei Jahre Ferien

1974 (ZDF). 4-tlg. dt.-frz. Abenteuerfilm nach dem Roman von Jules Verne, Regie: Serge Nicolaescu, Gilles Grangier.

Der junge Doniphan Weldon (Marc di Napoli) fährt mit sieben Freunden auf dem Schiff „Sloughi“ seines Onkels in die Ferien. Dick Sand (Franz Seidenschwan) ist der Schiffsjunge. Unterwegs nimmt die „Sloughi“ die Schiffbrüchigen Edward Forbes (Werner Pochath) und Josua Pike (Rainer Basedow) auf, von denen niemand weiß, dass sie zwei gefährliche Gefängnisausbrecher auf Schatzsuche sind. Die beiden bringen das Schiff zunächst in ihre Gewalt, doch den Jungen gelingt die Flucht mitsamt Schiff, jedoch ohne kundige Besatzung. So stranden sie auf einer einsamen Insel, auf der nur noch ein mysteriöses Phantom zu hausen scheint, das sie aber nie sehen. Zwei Jahre bleiben die Jungen, ohne dass sie jemand findet, bis die Schatzsucher plötzlich mit einem Schiff ankommen und Dick Sand gefangen nehmen. Doch das unbekannte Phantom hilft den Jungen und sorgt dafür, dass die Verbrecher unter einer Gerölllawine begraben werden. Die Jungs werden von einem Schiff aufgenommen und nach Hause gebracht, von den Ausbrechern und dem Phantom hört niemand mehr etwas.

Die Geschichte wurde aus der Sicht des älteren Dick Sand erzählt, der während aller vier Teile als Off-Stimme zu hören war. Die Stimme gehörte Rüdiger Bahr.

Die spielfilmlangen Folgen liefen wöchentlich zur Primetime. Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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Der lange Weg des Lukas B.

1992–1993 (ZDF). 6-tlg. dt.-kanad. Jugend-Abenteuerdrama von Marlene Matthews nach dem Roman von Willi Fährmann, Regie: Allan King („By Way Of The Stars“; 1992).

Preußen, Mitte des 19. Jahrhunderts Nach dem Tod seiner Mutter muss der 13‑jährige Lukas Bienmann (Zachary Bennett) um sein und das Überleben seiner Familie kämpfen. Er wird Zeuge, wie Otto Graf von Lebrecht (Hannes Jaenicke) einen Mord begeht, und wird von ihm zum Schweigen gezwungen; seinen Vater Karl (Christian Kohlund) lässt der Graf zu Unrecht ins Gefängnis bringen. Lukas kommt zur Familie von Heinrich, dem Baron von Knabig (Günther Maria Halmer), der mit Ottos Schwester Christina (Dominique Sanda) verheiratet ist. Lukas freundet sich mit deren 15-jähriger Tochter Ursula (Gema Zamprogna) an und rettet ihr das Leben. Mit der Hilfe seines alten Freundes Nathan (Jan Rubes) gelingt es Lukas, seinen Vater aus dem Gefängnis zu befreien. Beide machen sich unabhängig voneinander auf den Weg über den Atlantik nach Amerika, wo Lukas‘ Großvater Friedrich Brunneck (Dietmar Schönherr) lebt. Dort geraten sie zwischen alle Fronten: Lukas kämpft mit und gegen Indianer und rettet diversen Menschen das Leben. Erst nach unendlichen Wirren wird Otto, der auch längst in Amerika eingetroffen ist und krumme Geschäfte macht, getötet und werden Lukas mit seinem Vater und Großvater und Ursula mit ihrer Familie vereint. Die erlaubt ihr sogar, ihren Geliebten Ben Davis (Michael Mahonen) zu heiraten.

Aufwendig produzierte und opulente ZDF-Weihnachtsserie 1992, die für 15 Millionen DM an Originalschauplätzen in Kanada und Böhmen gedreht wurde. Die deutschen Schauspieler sprachen im Original englisch und synchronisierten sich selbst für die ZDF-Version.

Die knapp einstündigen Folgen liefen, wie üblich, (fast) täglich zwischen den Feiertagen.

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