Bananas

1981–1984 (ARD). „Musik und Nonsens“. 45-minütige Musik- und Comedyshow mit Hans-Herbert Böhrs (nur unter dem Namen Hans-Herbert), Herbert Fux, Olivia Pascal und Gerd Leienbach, zeitweise noch Frank Zander.

Bands spielen ihre Hits im Studio, und zwischen den Songs treten die Akteure in kurzen Sketchen und lustigen Kostümen und Perücken auf. Die Einblendungen von Interpret und Titel geschehen in einer kunstvollen Zeichnung, in die immer Bananen eingearbeitet wurden.

Bananas setzte die Tradition der Plattenküche fort, Popmusik mit Gags und humorigen Szenen zu verbinden. Nur ein Jahr später folgte Ronnys Pop-Show und wiederum ein Jahr danach Formel eins.

Die Titelmelodie war eine eigens für die Show eingedeutschte Version des Songs „Hubba Hubba Zoot Zoot“ der schwedischen Band Caramba. Lief einmal im Monat dienstags um 20.15 Uhr, insgesamt 32-mal.

Heidi

1979 (ARD). 26-tlg. dt.-schweizer Jugendserie nach dem Roman von Johanna Spyri.

Das Waisenmädchen Heidi (Katia Polletin) lebt glücklich mit ihrem menschenscheuen Großvater, dem Alp-Öhi (René Deltgen), auf einer Alm in den Schweizer Alpen, genießt die Natur und tobt mit dem Geißenpeter (Stefan Arpagaus) herum, der die Ziegen hütet. Die Idylle wird zerstört, als sie nach Frankfurt ins Haus von Herrn Sesemann (Joachim Hansen) muss, dessen Tochter Klara (Kathi Böhm) im Rollstuhl sitzt. Heidi leidet unter der Großstadt und der strengen Erziehung von Fräulein Rottenmeier (Sonja Sutter). Schließlich darf sie zurück in ihre geliebten Berge, wo auch Klara gesund wird.

Ohne japanische Zeichnungen und das gejodelte Titellied wurde diese Realverfilmung des Romans nur halb so berühmt wie die Zeichentrickserie. Sie ist dennoch komplett auf DVD erhältlich.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Forsthaus Falkenau

Seit 1989 (ZDF). Dt. Familienserie von Barbara Piazza.

Der Witwer Martin Rombach (Christian Wolff) ist der Förster in Küblach im Bayrischen Wald und setzt sich gegen Waldsterben, Wilddiebe, Umweltsünder und rücksichtslose Jugendliche zur Wehr. Im Forsthaus wohnt er mit seinen Kindern, den Teenagern Andrea (Katharina Köhntopp) und Markus (Michael Wolf) und der achtjährigen Rica (Nicole Schmid) sowie seiner Schwiegermutter Herta Stolze (Bruni Löbel). Seine eigene Mutter Inge (Gisela Uhlen) kommt regelmäßig zu Besuch.

Martins Freundin ist anfangs Silvia (Jutta Speidel), die Tochter des Barons von Bernried (Paul Hubschmid), dessen Privatforst direkt an Martins Forstbezirk grenzt, was teilweise zu Komplikationen führt. Der Baron stirbt nach einiger Zeit überraschend. Noch im Frühjahr 1989 trennt sich das Paar, und die Lehrerin Jutta Marquart (Michaela May) kommt in Martins Leben und ins Forsthaus. Anfang 1991 lernt Martin jedoch die neue Küblacher Tierärztin Angelika Grassmann (Anja Kruse) kennen. Die beiden heiraten und bekommen Sohn Florian (Sascha  und Dennis Hornig). Rica bekommt außerdem noch einen gleichaltrigen Bruder, als Martin Peter Bellinghaus (Nikolai Bury) bei sich aufnimmt, dessen Eltern gestorben sind. Oma Herta und Vinzenz Bieler (Walter Buschhoff) heiraten ebenfalls. Vinzenz war Martins Vorgänger als Förster in Küblach. Angelika stirbt als Folge eines Reitunfalls.

Markus und Andrea, beide zu Anfang noch Schüler, treten nach ihrem Abitur allmählich ins Berufsleben ein. Markus wird Schreiner und arbeitet im Sägewerk, Andrea wird Tierärztin mit eigener Praxis. Anfang 1997 macht sie mit ihrem Freund Tobias (Folke Paulsen) einen Trip in die USA. Bei ihrer Rückkehr kommt heraus, dass sie heimlich in Las Vegas geheiratet haben. Zu dieser Zeit bringt Andrea Tochter Katharina (Cheyenne  und Valentina Pahde) zur Welt. Die Kleine ist das Ergebnis einer kurzen Affäre, und Tobias findet sich nur schwer damit zurecht, dass sie nicht seine Tochter ist. Die Apothekerin Susanna Mangold (Nora von Collande) wird Martins neue Liebe. Ihre beste Freundin ist Beate (Anouschka Renzi), die wieder ein Auge auf ihren Ex-Freund Viktor Fabritius (Volkert Kraeft) geworfen hat und ihn zurückgewinnt.

Zu den weiteren Einwohnern von Küblach gehören der Kargerwirt (Helmut Alimonta), der das örtliche Gasthaus führt, Bürgermeister Walzinger (Georg Marischka), seine Nachfolgerin Dr. Anne Richter (Diana Körner), die Waldarbeiter Koller (Hermann Giefer) und Breitkreuz (Hans Stadlbauer), Forstdirektor Leonhard (Norbert Gastell), die Lehrerin Gilda Schneider (Petra Berndt), die Markus beinahe geheiratet hätte, die Restaurateurin Liane (Sabine Wolf), ebenfalls zeitweilig Markus‘ Freundin, Inges Freund Justus (Gunther Philipp) und Ricas Freund Benno (David Cesmici). Martins treue Begleiterin bei der Arbeit ist über zehn Jahre lang Jagdhündin Aika. Ende 1999 schickt die Familie sie wegen Alterschwäche in den Ruhestand, behält sie aber im Forsthaus. Neue Jagdhündin wird Senta, deren Nachfolgerin im Frühjahr 2003 Ronja.

Im Frühjahr 2000 gibt es eine Doppelhochzeit: Martin heiratet Susanna, und sein Sohn Markus heiratet Lisa Carstens (Anke Schwiekowski), die Försterin des Nachbarreviers. Peter und Rica haben jetzt auch ihr Abitur, und Rica beschließt, als Au-pair-Mädchen nach Frankreich zu gehen, während Peter Gartenbautechnik studieren und mit Vinzenz eine Gärtnerei eröffnen will. Andrea kommt 2002 ums Leben, als sie versucht, Katharina vor einem Waldbrand zu retten. Das Kind überlebt. Susanna eröffnet eine Heilpraktiker-Praxis. Peter und seine Freundin Melanie (Kathrin Spielvogel) bewirtschaften den Bellinghaushof, eröffnen eine Pension und bekommen ein Baby, das sie Manuel nennen. Florian schwächelt in der Schule und muss ins Internat. Alle drei Rombach-Beziehungen gehen der Reihe nach in die Brüche: Markus lässt sich von Lisa scheiden, Peter trennt sich von Melanie, und Susanne nimmt ein Stelle in Berlin an. Markus verliebt sich in Anna Hansen (Julia Grimpe), die ihre Doktorarbeit schreibt und nebenbei kellnert, und die beiden bekommen Sohn David (Janik Pagel). Im Herbst 2004 heiraten sie. Susannas leere Praxis bezieht die Tierärztin Sophie von Haunstein (Anja Schüte), und im Frühjahr 2005 werden sie und Martin ein Paar. Ende 2006 entscheidet sich Martin Rombach nach einigem Ärger mit den Forstbehörden, eine geerbte Farm in Südafrika zu übernehmen. Nach 18 Jahren verlässt er Küblach.

Stefan Leitner (Hardy Krüger Jr.) ist in Küblach aufgewachsen, hat Förster Rombach aber knapp verpasst. Zwanzig Jahre lebte er als Ranger in Kanada, doch nach dem Tod seiner Frau kehrt er mit seiner 15-jährigen Tochter Jenny (Teresa Klamert) und übernimmt Rombachs Försterstelle. Auch Stefans Vater Wolfgang (Martin Lüttge) war in Kanada und kommt zurück nach Küblach, um seinem Sohn zur Hand zu gehen. Und weil Rombach zwar das Forstamt, aber nicht seine vielen Frauen hinterlassen hat, kommt eine neue ins Spiel: die Landärztin Sonja Schwanthaler (Tina Bordihn). Sie ist die beste Freundin von Anna, der Frau von Markus Rombach. Wolfgang verliebt sich erneut in seine Jugendliebe Marianne Rainders (Veronika Fitz).

Forsthaus Falkenau hatte immer gute Einschaltquoten, war aber im Unterschied zur Schwarzwaldklinik oder Diese Drombuschs nie die Serie, über die alle sprachen. Sie fiel vor allem durch ihre Beständigkeit auf, unterwarf sich nie dem krampfhaften Zwang, sich selbst zu verjüngen. Es ging immer um Freud und Leid in der Familie und Umweltthemen im Wald, verziert mit hübschen Naturaufnahmen. Für den Humor waren die Alten da: Bruni Löbel und Walter Buschoff sprachen auch in der 17. Staffel, beide längst über 80, Zeilen der Heiterkeit. Einzig Rombachs Frauen wechselten permanent.

Die ersten Staffeln liefen dienstags oder donnerstags um 17.50 Uhr; mit Einführung des 19.25 Uhr-Serientermins 1992 wurde die Serie auf Freitag zu dieser Zeit verlegt. Dort blieb sie auch. Im März 2005 wurde die 200. Folge ausgestrahlt. Zwei Monate später gab das ZDF bekannt, dass Christian Wolff nach der 17. Staffel aussteigen würde und stellte Hardy Krüger jr. als seinen Nachfolger vor. Die Folgen mit Krüger begannen im Januar 2007 . Immer zum Staffelstart gab es nun abendfüllende Filme zur Primetime, aber der reguläre Sendeplatz blieb bestehen. Aus dem alten Ensemble waren außer ein paar Nebenrollen jetzt nur noch Markus und Anna Rombach dabei. Neben Wolff hatten auch Anja Schüte, Bruni Löbel und Walter Buschoff die Serie verlassen. Bruni Löbel starb Ende September 2006, zehn Tage vor dem Ausstrahlungsbeginn ihrer letzten Staffel.

Martin Böttcher war der Komponist der Titelmusik. Er hatte sie ursprünglich für Die Schwarzwaldklinik geschrieben, war jedoch nicht bereit, sie zu dem Preis zu verkaufen, den die Produzenten zu zahlen bereit waren. Aber er konnte die Arbeit ja dann prima für Forsthaus Falkenau verwenden.

Männerwirtschaft

1972–1975 (ZDF); 1989–1990 (Pro Sieben); 1992–1999 (Sat.1). 111‑tlg. US‑Sitcom von Garry Marshall und Jerry Belson nach dem Bühnenstück von Neil Simon („The Odd Couple“; 1970–1975).

Der Fotograf Felix Unger (Tony Randall) wurde aufgefordert, aus seiner Wohnung auszuziehen. Die Aufforderung kam von seiner Frau. Er tut sich mit seinem alten Freund, dem geschiedenen Zeitungssportreporter Oscar Madison (Jack Klugman) zusammen, weil sich keiner allein die teure New Yorker Wohnung leisten kann. Der stets korrekt gekleidete Felix ist ein Hypochonder und krankhafter Sauberkeitsfanatiker, Oscar hinterlässt Chaos, wo auch immer er ist. Sein Zimmer sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag, in jedem Winkel stößt man auf schmutzige Wäsche, die natürlich noch nicht zu schmutzig ist, um sie noch mal anzuziehen. Sein müffelndes Hemd hängt aus der Hose, und die Baseballkappe sitzt verkehrt herum auf dem Kopf. Die beiden treiben sich gegenseitig in den Wahnsinn, der große Krach und pointierte verbale Tiefschläge sind an der Tagesordnung.

Oscars Sekretärin bei der Zeitung, Myrna Turner (Penny Marshall), verliert ebenfalls ständig die Übersicht, weshalb sie für Oscar die Idealbesetzung im Sekretariat ist. Als richte Oscar nicht schon allein genug Unheil an, fallen auch noch regelmäßig die Pokerkumpels ein: der Polizist Murray Greshner (Al Molinaro), Speed (Garry Walberg) und Vinnie (Larry Gelman). Felix spielt aber mit. Gloria Unger (Janis Hansen) und Blanche Madison (Brett Somers) sind die jeweiligen Ex-Frauen. Am Ende kommen Felix und Gloria wieder zusammen, Felix zieht aus, und Oscar kann sein Chaos endlich ohne störendes Nörgeln ertragen.

1968 hatte es bereits einen (in den USA gleichnamigen) Kinofilm gegeben, der ebenfalls auf Neil Simons Stück basierte. In „Ein seltsames Paar“ hatten Walter Matthau und Jack Lemmon die Hauptrollen gespielt. Klugman und Randall waren eine ähnliche Traumbesetzung. 1982 entstand in den USA eine Neuauflage mit schwarzen Hauptdarstellern, für die größtenteils die Originaldrehbücher verwendet wurden. Diese Serie floppte jedoch und wurde in Deutschland nie gezeigt. 1993 zogen Klugman und Randall für den zweistündigen Fernsehfilm „The Odd Couple – Together Again“ noch einmal in ihre WG. Auch dieser Film wurde in Deutschland nie gezeigt.

Das ZDF strahlte zunächst 52 Folgen der Serie donnerstags am Vorabend aus. Rainer Brandt war die deutsche Synchronisation verantwortlich (er lieh auch Tony Randall die deutsche Stimme; Arnold Marquis sprach Klugman). Etwa 20 Jahre später liefen weitere Folgen dienstags am frühen Abend auf Pro Sieben und später nachts in Sat.1. Das ZDF zeigte ferner eine deutsche Kopie der Serie unter dem Titel Felix und Oskar.

Bauern, Bonzen und Bomben

1973 (ARD). 5-tlg. dt. Literaturverfilmung nach dem Roman von Hans Fallada, Regie: Egon Monk.

Ende der 20er-Jahre wird in der Kleinstadt Altholm in Schleswig-Holstein der Abonnentenwerber Tredup (Ernst Jacobi) Zeuge eines Bauernaufstands. Reimers (Henry Kielmann), der Führer der Landvolksbewegung, wird verhaftet. Daraufhin gerät in der Kleinstadt alles aus den Fugen. Alle haben Dreck am Stecken: Bürgermeister Gareis (Siegfried Wischnewski), Polizeioberinspektor Frerksen (Eberhard Fechner), Regierungspräsident Temborius (Wolfgang Engels). Jeder kämpft mit allen Mitteln um seinen Vorteil. Zwar zählt Lokalredakteur Stuff (Arno Assmann), der wie Tredup und Geschäftsführer Wenk (Kurt A. Jung) bei der Zeitung „Chronik“ arbeitet, noch zu den aufrechteren Gestalten in dieser Kleinstadtmafia, doch schürt auch er gezielt das Feuer. Am Ende ist Tredup tot und Gareis erledigt, doch der Prozess über die Vorgänge um die Bauerndemonstration und die Intrigen der Machthaber und Beamten klärt nichts.

Die fünf Teile liefen in Spielfilmlänge innerhalb von zwei Wochen zur Primetime.

Die Bertinis

1988 (ZDF). 5-tlg. dt. Drama von Egon Monk (Buch und Regie) nach dem Roman von Ralph Giordano.

Die (Über-)Lebensgeschichte einer halbjüdischen Familie in Deutschland von 1882 bis 1945. Im Mittelpunkt stehen der gescheiterte Pianist und Dirigent Alf Bertini (Tomas Visek, später: Peter Fitz) und seine jüdische Frau Lea Lehmberg (Nina Hoger, später: Hannelore Hoger). Alf ist der Sohn des sizilianischen Kapellmeisters Giacomo Bertini (Nino de Angelo, später: Drafi Deutscher) und der Schwedin Emma Ossbahr (Christine Röthig, später: Elfriede Kuzmany). Leas Eltern sind Rudolph Lehmberg (Matthias Zimmerling, später: Robert Zimmerling) und Recha Seelmann (Zuzana Frenglova, später: Gisela Trowe). Alf und Lea bekommen drei Söhne: Cesar (Till Dunckel, später: Florian Fitz), Roman (Sebastian Eble, später: Daniel Hajdu) und Ludwig (Aslak Maiwald, später: Holger Handtke).

Sie leben in ärmlichen Verhältnissen in Hamburg und kämpfen darum, dass es ihre Kinder einmal besser haben, bis Hitler die Macht ergreift. Sie machen früh die Bekanntschaft des Gestapo-Manns „Melone“ (Gerd Haucke), verlieren Arbeit und Plätze in der Schule und schließlich die Wohnung, als Eitel-Fritz Hattenroth (Karl-Heinz von Hassel) sie hinauswirft. Sie flüchten aufs Land, wo sich der Terror fortsetzt, und landen wieder in der Stadt. Zwei Freunde von Roman helfen ihnen: der verkrüppelte Nazi-Gegner Erich Snider (Willy Bartelsen) und Romans Ex-Freundin Erika Schwarz (Rosel Zech). Kurz vor der Verhaftung Leas durch die Gestapo versteckt sich die Familie in einem rattenverseuchten Keller. Snider versorgt sie mit Essen, bis er kurz vor Kriegsende erwischt und getötet wird. Die Bertinis überleben mit Müh und Not.

Der autobiografische Roman Giordanos war 1982 auf große Resonanz gestoßen: So erschütternd und lebensnah war das Schicksal einer von den Nazis so genannten „jüdisch versippten Familie“ noch nicht geschildert worden. Das Buch wurde zum Bestseller. Fünf Jahre lang arbeitete Egon Monk an seiner Verfilmung, die in Koproduktion mit dem österreichischen, französischen und Schweizer Fernsehen entstand. Sie löste nicht nur bei den Kritikern Lobeshymnen aus, sondern wurde auch zum Publikumserfolg: Im Schnitt sahen über sieben Millionen Zuschauer die Folgen.

Die einzelnen Teile hatten Spielfilmlänge und liefen innerhalb weniger Tage zur Primetime.

Der Geist und Mrs. Muir

1970–1973 (ARD). 43‑tlg. US‑Sitcom nach dem Roman von R. A. Dick („The Ghost And Mrs. Muir“; 1968–1970).

Die Witwe Carolyn Muir (Hope Lange) zieht mit ihren acht und neun Jahre alten Kindern Jonathan (Harlen Carraher) und Candy (Kellie Flanagan) und dem Hund Scruffy in ein Haus, das im 19. Jahrhundert Kapitän Daniel Gregg (Edward Mulhare) gehörte. Der ist zwar tot, spukt aber jetzt als Geist in seinem Haus herum. Gern steht er auf dem Speicher hinter einem großen Steuerrad und tut so, als befände er sich noch immer auf der Kommandobrücke eines seiner Schiffe – vor allem bei Gewitter. Anfangs lehnt er Carolyn ab und will sie vertreiben, wie er es mit allen getan hat, die bisher versucht haben, in das Haus einzuziehen. Mrs. Muir lässt sich von dem verrückten Geist jedoch nicht einschüchtern. Also findet er sich mit ihr ab und beschützt sie fortan sogar, wo er kann. Martha Grant (Reta Shaw) ist die Haushälterin der Muirs, Claymore Gregg (Charles Nelson Reilly) der Neffe des toten Kapitäns, der großen Respekt vor dem Geist seines Onkels hat.

Das Buch von Josephine Leslie, das sie unter dem Pseudonym R. A. Dick geschrieben hatte, war bereits 1947 mit Gene Tierney und Rex Harrison fürs Kino verfilmt worden. Dass diese Serie überhaupt eine Fangemeinde gewann, muss Zufall gewesen sein. Die ARD machte es den Zuschauern extrem schwer, sich daran zu erinnern, wann man sie sehen konnte. Sie lief zunächst unregelmäßig, meist mittwochs um 17.30 Uhr, manchmal aber auch samstags oder sonntags, und der Abstand zwischen zwei Folgen betrug manchmal sechs Wochen, manchmal auch nur drei Tage. Im Sommer 1971 hatte die Serie für drei Monate einen regelmäßigen wöchentlichen Sendeplatz am Sonntagnachmittag, und danach kehrte sie zum ursprünglichen „Rhythmus“ zurück. Jede Folge war 25 Minuten lang.

Das Traumschiff

Seit 1981 (ZDF). Dt. Urlaubsserie.

Das Team eines Luxusschiffs, zunächst der MS Vistafjord, dann der MS Astor und ab 1986 der MS Berlin, versüßt seinen Passagieren die Kreuzfahrten zu den schönsten Urlaubszielen der Welt, während sich an Bord Familien- und Liebesgeschichten abspielen. Zunächst hat Kapitän Braske (Günter König) das Kommando, in der zweiten Staffel übernimmt Heinz Hansen (Heinz Weiss) und bleibt für 15 Jahre der Kapitän. Sein Team besteht aus Chefsteward Victor (Sascha Hehn) und Chefhostess Beatrice (Heide Keller), beide auch schon unter Braske an Bord, sowie dem Schiffsarzt Dr. Horst Schröder (Horst Naumann). Victor ist nach der zweiten Staffel nicht mehr dabei. Mit Hansens Nachfolger, dem neuen Kapitän Paulsen (Siegfried Rauch), kommt im Dezember 1999 auch ein neues Schiff: Die MS Deutschland ist noch luxuriöser. Beatrice und Dr. Schröder sind weiter mit an Bord.

Die Geschichten der Urlauber standen im Mittelpunkt jeder Folge. Meist drei oder vier dieser Geschichten wurden pro Folge erzählt und miteinander verwoben. Die Urlauber wurden von bekannten deutschen Fernsehstars gespielt, meistens von Klaus Wildbolz und Gila von Weitershausen. Beide spielten jeweils fünfmal mit, jedes Mal in anderen Rollen. Produzent Wolfgang Rademann legte Wert auf Hochglanz, steuerte mit dem Schiff nur ferne, exotische Ziele an (nie Malle), drehte an Originalschauplätzen in der Karibik, in Thailand, Südafrika, Ägypten, Tahiti, Singapur, Sydney, Hongkong, auf Hawaii oder Bali und wollte dem ZDF-Zuschauer in den Gastrollen Gesichter zeigen, die er kannte. Diese A-Liste endete nun einmal irgendwo, und so musste mancher eben mehrfach ran. Die Mitglieder der Familie Wussow waren immerhin so freundlich, sich abzuwechseln.

Die ersten zwölf Folgen waren jeweils eine Stunde lang, sie liefen in zwei Staffeln mit je sechs Folgen sonntags um 20.00 Uhr und erreichten im Durchschnitt mehr als 21 Millionen Zuschauer. Die eigentliche Serie ging dann mit Folge 12 und einer Rekordquote von 25,15 Millionen am 1. Januar 1984 zu Ende; das ZDF und Rademann setzten sie wegen dieses sensationellen Erfolgs aber nach einer knapp dreijährigen Pause fort. Alle weiteren Folgen hatten nun Spielfilmlänge, und das Schiff steuerte in jeder Folge ein neues Ziel an. Nach zunächst vier neuen Folgen im Winter 1986/87 gab es in den 90er-Jahren jedes Jahr meist zwei neue Folgen, in der Regel eine an Weihnachten und eine an Neujahr. Dass es nach 1990 überhaupt Fortsetzungen gab ‑ eigentlich war das Traumschiff offiziell „versenkt“ worden – lag an den hohen Einschaltquoten von Wiederholungen im Sommer. Neue Folgen erreichten noch immer rund zehn Millionen Zuschauer, in Zeiten großer Konkurrenz durch eine Vielzahl an Sendern fantastische Quoten. Ein Großteil des Erfolgs dürfte auch den atemberaubenden Bildern der Traumziele zuzuschreiben sein. Im Januar 2005 feierte Das Traumschiff die 50. Folge.

Das Traumschiff war eine Adaption der US-Serie Love Boat, das jedoch eine Comedy war. Mehrere Folgen sind auf DVD erhältlich.

Sonderdezernat K1

1972–1982 (ARD). 23‑tlg. dt. Krimiserie von Maria Matray, Answald Krüger und Harald Vock, Regie: Alfred Weidenmann, Peter Schulze-Rohr und Helmuth Ashley.

Polizeibeamte des Sonderdezernats ermitteln im Hamburg in verschiedenen Kriminalfällen. Arnold Matofski (Gert Günther Hoffmann) ist Kriminalobermeister, verheiratet und hat zwei Kinder. Er hat eine bleibende Verletzung am linken Handgelenk, das ihm vor einigen Jahren ein Bankräuber zerschossen hat. Eigentlich wäre das ein Grund für den Vorruhestand, doch aufgrund einer Sondergenehmigung ist er weiter im Dienst (all diese Fakten erfuhr der Zuschauer bereits im Vorspann durch einen Off-Sprecher). Seine Kollegen sind Kurt Diekmann (Hubert Suschka) und „Teddybär“ Theodor Beer (Peter Lakenmacher), beide ebenfalls verheiratet – Theodor kinderlos mit einer reichen Frau -, sowie der junge Oliver Stüben (Hermann Treusch), der als Einziger unverheiratet und ein offensichtlicher Aspirant auf eine hohe Polizeilaufbahn ist. Er gehört nach 1974 nicht mehr zum Team, Teddybär fehlt ab 1981. Für ihn kommt Robert Hahn (Horst Janson) dazu.

Die meisten Folgen waren rund eine Stunde lang, einige hatten Spielfilmlänge. Sie liefen staffelweise monatlich. 1977 endete die erfolgreiche Serie (knapp 20 Millionen Zuschauer pro Folge) zunächst nach 18 Folgen. Nach vier Jahren Pause ging es mit erhöhtem Etat, aber ohne Teddybär weiter. Die Polizei ernannte die vier Sonderkommissare der ersten 18 Folgen wegen ihrer „realistischen und vortrefflichen Darstellung der Tätigkeit des mittleren Diensts“ zu Kriminalmeistern ehrenhalber.

Almenrausch und Pulverschnee

1993. 8‑tlg. österr.‑dt. Heimatserie von Franz Antel.

Urlaub, Liebe, Intrigen und uneheliche Kinder in Tirol. Der Architekt Peter Berger (Chris Roberts) liebt Rosi (Mia Martin), deren Vater Franz Gmeiner (Max Griesser) die Pension „Gipfelblick“ betreibt. Eigentlich ist sie ja die Tochter von Franz‘ Bruder Otto (Alfred Böhm), davon weiß Franz aber nichts. Franz‘ Frau Anni (Ida Krottendorf) hat im Gegenzug keine Ahnung, dass Franz einen unehelichen Sohn hat, der in München lebt. Nannerl (Gudrun Gollob) ist das Hausmädchen der Gmeiners. Derweil liebt Peter Berger die Amerikanerin Susan Delaware (Sabine Ziegler), die Franz bei der Finanzierung einer geplanten Seilbahn unterstützt. Gegnerin dieser Idee ist, im Gegensatz zu ihrem Neffen Bibi (Ottfried Fischer), Barbara Moser (Gaby Dohm) vom konkurrierenden Hotel „Klosterbräu“. Rosi liebt unterdessen den Architekten Klaus Vogel (Hans Jürgen Bäumler). Gendarm Hias (Hias Mayer) sorgt für Recht und Ordnung, Ferdinand Grienederl (Heinz Petters) ist der Gemeindevorsteher. Inzwischen liebt Peter Berger seine Sekretärin Gerda (Claudia Roberts).

Nach dem Erfolg mit der ersten eigenproduzierten Serie Ein Schloss am Wörthersee versuchte RTL es hier noch einmal mit demselben Rezept: viel Heimat, viel Liebe, wenig Handlung, und wenn, dann hanebüchene, und ein Schlagersänger als Hauptdarsteller, diesmal Chris Roberts. Den Titelsong mit den Zeilen „Bei Almenrausch und Pulverschnee wünsch ich mir, dass ich dich einmal wiederseh“ sangen jedoch die Kastelruther Spatzen.

Die früheren Werke von Regisseur und Co‑Autor Franz Antel waren in den 80er- und frühen 90er‑Jahren zuhauf im privaten Fernsehen zu sehen. Er hatte seit Jahrzehnten neben Heimatklassikern wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ auch etliche Billigbumsfilme wie „Frau Wirtin hat auch einen Grafen“ oder „Die liebestollen Dirndl von Tirol“ gedreht, die RTL und Sat.1 damals jede Samstagnacht skrupellos und erfolgreich sendeten.

Die einstündigen Folgen liefen freitags zur Primetime.

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