Geheimnisse unseres Universums

1999–2000 (ZDF). 45‑minütiges Wissenschaftsmagazin von und mit Joachim Bublath, der die Urknalltheorie näher betrachtete, Geheimnisse von Licht und Zeit und andere Rätsel des Weltalls erläuterte.

Sechs Folgen liefen in zwei Staffeln sonntags um 19.30 Uhr.

Querschnitte

1971–1989 (ZDF). Wissenschaftsmagazin von und mit Hoimar von Ditfurth.

Querschnitte war die erste wirklich populärwissenschaftliche Sendereihe im Fernsehen: Bis zu zehn Millionen Zuschauer sahen die Experimente und Modelle, an denen Ditfurth komplexe Zusammenhänge anschaulich machte. Ditfurth verstand es aber auch, dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, dass die Welt ungleich größer ist als das menschliche Wissen über sie. Vielen Menschen blieb im Gedächtnis, wie er einen eingefrorenen Frosch durch Auftauen zum Leben erweckte.

Ditfurth hatte die Sendung selbst konzipiert, nachdem er bereits in den 60er‑Jahren beim WDR einzelne Wissenschaftssendungen gemacht hatte, den Sender aber nicht zu einer regelmäßigen Reihe überreden konnte. Das ZDF erfüllte seinen Wunsch in einem zweimonatlichen Rhythmus. Der Titel war durchaus wörtlich zu verstehen: Jede Sendung widmete sich nur einem Thema, das aber über die Grenzen von Disziplinen hinweg, auch über diejenigen zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Das Spektrum von Querschnitte war entsprechend breit: Es ging z. B. um Astronomie, Sinnesorgane, Natur, Hirnforschung, die Verständigung mit Tieren oder um Geologie.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der kritischen Auseinandersetzung mit Mythen, Aberglauben und Grenz- und Pseudowissenschaften. Ditfurth entlarvte Uri Geller, demontierte Erich von Däniken und warnte vor asiatischen Wunderheilern. Einige Themen lauteten: „Wie wahrscheinlich ist außerirdisches Leben?“, „Warum ich nicht an UFOs glaube“, „Gibt es ein Geheimnis der Pyramiden?“ und „Streitgespräch über Astrologie“. Früh warnte Ditfurth in seiner Sendung auch vor der Zerstörung der Natur durch den Menschen. 1983 war sein „Jagdhundeifer“, wie er sagte, erlahmt. Nach 75 Sendungen übernahm 1984 Volker Arzt als Hauptmoderator, der vorher schon Autor und gelegentlich Co-Moderator der Sendung war.

Die Reihe hieß zunächst Querschnitt, 1981 wurde sie in Querschnitte umbenannt. Damals begann die Sendung auch, mit der Zeitschrift „Geo“ zusammenzuarbeiten, die Reportagen zu den Fernsehberichten veröffentlichte. Ditfurth und Arzt publizierten unter dem Titel „Dimensionen des Lebens“ auch zwei Bücher zur Sendereihe. Ditfurth und seine Sendung wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, insbesondere für die Verdienste um die Popularisierung der Wissenschaft. Ditfurth schaffte es wie kaum ein anderer Moderator vor oder nach ihm, Neugier für Phänomene des Alltags zu wecken und ihnen dabei fundiert wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Ein Markstein des anspruchsvollen Fernsehens, das trotzdem ein breites Publikum fand.

Die 45‑minütige Reihe lief anfangs alle zwei Monate montags um 20.15 Uhr.

Bilder aus der Wissenschaft

1973–1993 (ARD). 45-minütiges Wissenschaftsmagazin zu Themen wie Erde und Kosmos, Forschung und Technik, Medizin und Umwelt.

Das ZDF hatte bereits 1964 die Sendereihe Aus Forschung und Technik eingeführt; danach dauerte es noch neun Jahre, bis auch die ARD ein eigenes Wissenschaftsmagazin ins Erste brachte. Zwei Jahre zuvor hatte der Bayerische Rundfunk allerdings in seinem Dritten Programm das Magazin Revue – Bilder aus der Wissenschaft gestartet.

Die ARD-Anstalten BR, NDR und WDR steuerten abwechselnd Sendungen bei. Moderatoren und Autoren waren u. a. Ekkehard Kloehn, Günter Siefarth, Alexander von Cube, Albrecht Fölsing, Dieter Klooss, Holger Meifort, Joachim Bublath, Hans Lechleitner, Helmut Engelhardt und Detlef Jungjohann.

Die Reihe lief zunächst alle vier Wochen freitags um 20.15 Uhr, ab Herbst 1973 donnerstags. Ende der 70er-Jahre wechselte sie auf Mittwoch um 21.45 Uhr und in den frühen 80ern schließlich auf den Sonntagnachmittag.

Deutscher Zukunftspreis

Seit 1997 (ZDF). Jährlich vom Bundespräsidenten vergebene Auszeichnung zur Förderung wissenschaftlicher Leistungen, Erfindergeistes und innovatorischer Kraft. Das ZDF übeträgt. Moderatoren der ersten drei Verleihungen waren das Knoff-hoff-Show-Duo Joachim Bublath und Babette Einstmann, danach moderierten jedes Jahr andere ZDF-Moderatoren.

Hillaryous Night

Als Wolf Blitzer vergangene Nacht bei CNN voller Stolz eröffnete, CNN könne nun vorhersagen, John McCain werde der Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei, wirkte er ein bisschen, als habe er gerade das Feuer erfunden. Oder zumindest das Rad. Mensch, das war aber auch eine Überraschung. Das hätte mein Bäcker nicht vorhersagen können. Zumindest nicht mit so einer tollen „Breaking News“-Fanfare vorneweg.

Auf demokratischer Seite ist das Rennen wieder offen, nachdem Hillary Clinton übers Wochenende offenbar noch ein paar Last-Minute-Sympathien gesammelt hat, unter anderem mit einem Auftritt in der quotenstarken Comedyshow Saturday Night Live, in der sie in einem Sketch mitwirkte, der sich zwar über sie lustig machte, aber im Endeffekt ein zehnminütiger Wahlkampfspot für sie war, und mit einem ausführlichen Interview mit Jon Stewart in dessen Daily Show am Abend vor der Wahl.

Wenn man sie selbst fragt, ist das Rennen natürlich weit weniger offen.

Wie Ohio wählt, so wird das ganze Land wählen!
  

Ja dann. Clinton gewann Ohio mit überzeugenden 54 Prozent.
Aber gewann auf republikanischer Seite John McCain in Ohio nicht sogar mit 60 Prozent?

Die heute-Nachrichten im ZDF zeigten außerdem den Ausschnitt aus der CBS Early Show, in dem Clinton, die insgesamt weiter rund 100 Delegiertenstimmen hinter Obama zurückliegt, eine Gemeinschaftskandidatur mit Obama in Erwägung zieht, bei der einer von beiden eben Vizepräsident würde.

Es könnte darauf hinauslaufen, aber wir müssen entscheiden, wer dann oben steht. Und die Menschen von Ohio haben klar gesagt, dass ich es sein sollte.

Alles klar. Hillary Clinton wird Präsidentin von Ohio.

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Michael, 5. März 2008, 23:19.

Einsatz in vier Wänden

Seit 2003 (RTL). Vorher-Nachher-Show.

Stilberaterin Tine Wittler verschönert mit einem Handwerkerteam Privatwohnungen. Die Bewohner müssen für ein paar Tage ausziehen und werden anschließend mit neuen Möbeln und neu gestalteten Räumen überrascht.

Lief zunächst mit halbstündigen Episoden werktagvormittags. Ab Dezember 2003 wiederholte Vox die Reihe am Vorabend unter dem Titel Wohnen nach Wunsch — Einsatz in vier Wänden. Im September 2004 verlegte RTL die außerordentlich erfolgreiche Show ins Nachmittagsprogramm um 17.00 Uhr. Der bisherige Sendeplatz blieb ebenfalls bestehen, dort liefen nun Wiederholungen vom Vortag.

Ab Herbst 2005 wurden darüber hinaus einstündige Spezialausgaben in der Primetime gezeigt, in denen Tine Wittler keine Wohnungen, sondern gleich ganze Häuser aufmöbelte. Durch die zusätzliche Arbeit bekam Wittler Verstärkung für die wertägliche Nachmittagsshow, in der sie sich nun mit Almuth Kook und ab Mai 2006 auch noch Karima Ortani abwechselte. Schon bald waren fast nur letztere beiden zu sehen, aber auch nicht wesentlich später war kaum noch jemand zu sehen. Mitte August verschwand die Reihe aus dem Nachmittags- und Angang Oktober auch aus dem Vormittagsprogramm, jetzt war nur noch ein gerade erst dazugekommener Sendeplatz am Sonntagmittag übrig, der bis 2007 bestehen blieb.

Einsatz in vier Wänden – Spezial  im Abendprogramm gab es aber weiterhin, staffelweise erst mittwochs, dann montags um 21.15 Uhr.

Wohnen nach Wunsch

Seit 2003 (Vox). Vorher-nachher-Show, in der ein Team aus Handwerkern und Innenaustattern Wohnungen und Häuser fremder Leute verschönert.

Zunächst wiederholte Vox werktags um 18.15 Uhr schlicht Folgen der RTL-Serie Einsatz in vier Wänden, die dort am Vormittag lief, und nutzte den RTL-Haupttitel als Untertitel. Sowohl die Vormittagsausstrahlungen bei RTL als auch die Wiederholung auf Vox liefen für ihre Sender recht ordentlich, woraus sich im Herbst 2004 folgende Konsequenzen ergaben: Die RTL-Show wanderte ins RTL-Nachmittagsprogramm, und die Vox-Show wurde eigenständig. Im September 2004 erhielt Wohnen nach Wunsch den neuen Untertitel „Ein Duo für vier Wände“ und das Duo Enie van de Meiklokjes und Mark Kühler als Moderatoren, die nun mit einem eigenen Team von Wohnung zu Wohnung zogen, um Hand anzulegen. Die Reihe wanderte bald näher an die Primetime und lief nun werktags um 19.50 Uhr.

Im Sommer 2006 kam sonntags am Vorabend außerdem Wohnen nach Wunsch — Das Haus dazu, moderiert von Anja Backhaus und später auch Nina Moghaddam, und weil Häuser ja größer sind, dauerte das zwei Stunden. Dies geschah kurz nachdem die RTL-Reihe Einsatz in vier Wänden um eine Primetime-Spezialausgabe erweitert worden war, in der ebenfalls Häuser statt Wohnungen renoviert wurden. Diese Variante blieb auch übrig, als die Werktagsausgaben im Herbst 2007 aus dem Programm genommen wurden (noch eine Entwicklung parallel zu RTL). Ihre Moderatoren van de Meiklokjes und Kühler verstärkten ab dem folgenden Frühjahr die sonntägliche Hausausgabe.

Hallo Spencer

1979–1997 (NDR); 1998–2001 (KI.KA). Halbstündige Puppen-Kindersendung von Peter Podehl und Winfried Debertin.

Spencer, stets kariert gekleidet und mit Schiebermütze versehen, ist der aufgedrehte, wortgewandte und immer fröhliche Moderator einer eigenen Fernsehsendung und der Boss in seinem Dorf. Er muss nur mit dem Finger schnippen, um zu einer beliebigen Stelle im Ort zu schalten. Zu Beginn jeder Sendung begrüßt er alle „Leute von A bis Z, von 1 bis 100, von Norden bis Süden und von Osten bis Westen!“ Sein Studio ist mit Monitor, Telefon und Rohrpost ausgestattet. Damit es auf dem neuesten Stand bleibt, wird es im Lauf der Jahre immer wieder modernisiert, später moderiert Spencer aus seinem schicken Wohnzimmer in der Hallerstraße.

Die Dorfbewohner sind Spencers blauer Assistent Elvis, der schüchterne Chef des Einwohnermeldeamts, der Kakteen züchtet, und dessen goldhaarige Liebe Lulu, mit der er im Eisenbahnwaggon „Traumexpress“ wohnt, der hungrige Jungdrache Poldi mit Grammatikschwäche („Ich will dir fressen!“ – „Dich.“ – „Mich?“), der unendlich hilfsbereite Kasimir, der in einem Baumhaus mit einem unzuverlässigen Fahrstuhl wohnt und mit seinem Bollerwagen das Dorf sauber macht, die Zwillinge Mona und Lisa in ihrem Hausboot, der orange-grün geringelte Büchwerwurm Lexi, ein Professor, der im Pilzhaus wohnt und an seiner Lexiklopädie schreibt, sowie der Bildhauer Nepomuk. Er lebt im Schloss und ist ein griesgrämiger Einzelgänger, der es hasst, „Nepi“ genannt zu werden – was natürlich alle tun („Wie heiß ich?“ – „‑omuk!“).

Karl-Heinz, Karl-Otto und Karl-Gustav bilden gemeinsam die Dorfband Quietschbeus. Die gute Fee Galaktika, kurz Galy, wohnt nicht im Dorf, sondern auf dem Planeten Andromeda, lässt sich aber bei Problemen jederzeit herbeirufen. Anfangs ist außerdem noch der teuflische schwarze Bösewicht Nero dabei, er verschwindet jedoch nach einigen Jahren. Mitte der 80er-Jahre stehen Max und Molly im Mittelpunkt einiger Folgen, und mit der Zeit kommen noch einige andere neue Figuren, oft nur vorübergehend, dazu. Dazu gehören Ende der 80er-Jahre Zacharias Zuckerguss und Susanne Sonnenschein und Ende der 90er-Jahre der rasende Reporter Moritz.

Die Reihe lief in fast allen Dritten Programmen staffelweise auf dem Sendeplatz der Sesamstraße, die sie langfristig ersetzen sollte. Dazu kam es nicht, stattdessen existierten beide Reihen lange Zeit parallel. Die bunten Knubbelnasenpuppen hätten optisch zwar ebenso gut in die Sesamstraße gepasst, doch sonst unterschied sich Hallo Spencer in etlichen Punkten: Es gab eine durchgehende Handlung (nicht nur eine Rahmenhandlung mit Filmzuspielungen), und die Puppen waren in der Regel unter sich. Nur in Einzelfällen traten menschliche Gaststars auf, darunter Jochen Busse, der außerdem für einige Folgen als Autor arbeitete. Auch wirkte Spencer erwachsener als die meisten Puppen in der Sesamstraße. Doch in beiden Serien brachen die Figuren regelmäßig unvermittelt in Gesang aus. Spencers Sprecher war Joachim Hall. Der langjährige Vorspann mit Knetmännchen wich 1995 einem Zeichentrickvorspann.

Viele Folgen wurden von der ARD übernommen. Dennoch überlebte die Sesamstraße Spencer am Ende, dessen Sendung nach 275 Folgen eingestellt wurde.

Golden Palace

1995 (ARD). 24‑tlg. US‑Sitcom von Susan Harris („The Golden Palace“, 1992–1993).

Fortsetzung der Golden Girls: Nachdem Dorothy nach ihrer Hochzeit nach Atlanta gezogen ist, kauft der in Miami verbliebene Rest des Quartetts das Hotel „Golden Palace“. Gemeinsam mit dem Hotelmanager Roland Wilson (Don Cheadle), Koch Chuy Castillos (Cheech Marin) und dem Straßenjungen Oliver Webb (Billy L. Sullivan) bringen Blanche (Rue McClanahan), Rose (Betty White) und Sophia (Estelle Getty) es auf Vordermann.

Die Nachfolgeserie hatte zwar viele bewährte Gags, aber weder die Originalität und den Charme des Vorgängers noch dessen Erfolg. In der Doppelfolge „Nicht ganz wie in alten Zeiten“ tauchte Bea Arthur als Gaststar auf und spielte ihre Rolle der Dorothy dann doch noch einmal.

Neuer Sendeplatz war dienstags um Mitternacht.

Harrys Nest

1993 (ARD); 1995–1997 (Super RTL). 146-tlg. US-Sitcom von Susan Harris („Empty Nest“; 1988–1995).

Der Witwer Harry Weston (Richard Mulligan) arbeitet als Kinderarzt in einer Klinik in Miami, die resolute LaVerne Todd (Park Overall) ist seine Sprechstundenhilfe. Harry lebt mit seinem Hund Dreyfuss zusammen, seine erwachsenen Töchter Carol (Dinah Manoff), die geschiedenen ist, und die Polizistin Barbara (Kristy McNichol) hängen auch noch an Papas Rockzipfel. Harrys Nachbar ist der aufdringliche Charley Dietz (David Leisure).

Die nette Familiencomedy war ein Ableger der Golden Girls, deren Nachbar Harry Weston war. Nach dem Ende der Golden Girls spielte Estelle Getty ihre Rolle als Sophia Petrillo in Harrys Nest weiter.

Die ARD zeigte drei Folgen erfolglos montags um 21.45 Uhr und 43 weitere später zweimal wöchentlich um 17.15 Uhr. Die restlichen 100 Folgen liefen im Abendprogramm auf Super RTL.

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