Akt der Güte

Wenn Professor Freise, der einst bei Günther Jauch als erster Kandidat die Million abräumte, weiterhin als einer der klügsten Köpfe Deutschlands gilt, dann ist Oliver Pocher Deutschlands klügster Prominenter.

Beim 16. Prominenten-Special von Wer wird Millionär? bei RTL rief Oliver Pocher seinen Telefonjoker an: ARD-Programmdirektor Günter Struve.

Günther Jauch:
„Mein Lieblingsprogrammdirektor der ARD. Dass ich es nicht zur ARD schaffe, das wurde mir irgendwann klar. Aber dass Sie es bis zu RTL schaffen, das ist die eigentliche Leistung.“
Günter Struve:
„Es ist ein Akt der Güte, lieber Herr Jauch.“


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Zum ersten Mal zeigte RTL das Prominenten-Special an einem Freitag. Und zum ersten Mal wird es wiederholt (Samstag um 15.45 Uhr).

Ach ja: Und am Ende gewann Oliver Pocher dann eben als erster Prominenter die Million.


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Michael, 30. Mai 2008, 23:26.

Wirkung von CSI-Gas lässt nach

Der Abstieg der Serie CSI begann mit dem Wechsel von Vox zu RTL. Was beim Ableger CSI: Miami noch geklappt hatte, ließ sich beim Original nicht wiederholen: Eine deutliche Erhöhung der Zuschauerzahlen durch einen Wechsel zum größeren Sender. Ein paar Mal lief’s Ende 2006 noch hervorragend, dann eine ganze Weile wirklich gut, dann durchschnittlich, und inzwischen liegen die CSI-Marktanteile an den meisten Donnerstagen unter dem ominösen Senderschnitt, der als heilige Messlatte empfunden wird. Nach dem Ende der siebten Staffel laufen seit gestern Wiederholungen*, und sie laufen ungefähr auf dem Quotenniveau der nach einer Folge abgesetzten Anwälte.

Gründe? Wer weiß.

Verwirrung? Kaum. Nach fünf Jahren wechselte der Sendeplatz zwar von Mittwoch auf Donnerstag und von 20.15 Uhr auf 21.15 Uhr, und zwischendurch lief da auch mal wieder kurz etwas anderes, aber im Grunde hält sich der Termin seitdem konstant.
Übersättigung? Kann sein. RTL zeigte immer wieder zusätzliche Episoden vorher oder hinterher oder auch mal sonntags, was Vox nie tat, widerstand aber andererseits der Versuchung, wirklich jede Programmlücke, wovon es viele gab, mit CSI zu stopfen.
Grissoms zwischenzeitlicher Ausstieg? Nun, er war ja nach ein paar Folgen wieder da.
Vielleicht ganz normale Abnutzung. CSI läuft jetzt seit sieben Jahren in Deutschland, an den meisten Serien lässt das Interesse sogar schon deutlich früher nach.

Sat.1, wo das Modell mit der von Kabel 1 übernommenen Serie Without A Trace wiederholt werden sollte, gab nach einem Jahr auf und die Serie an Kabel 1 zurück.

Warum gibt RTL CSI also nicht an Vox zurück? Dort bestünde zumindest Anlass zur Annahme, dass sie sich über die derzeitigen Marktanteile der Serie freuen würden, obgleich vermutlich nicht mehr Werte wie einst erreicht würden. Auch die anderen alternden Vox-Krimis haben in der vergangenen Saison erkennbar an Zuschauern verloren.

Vielleicht hängt es einfach damit zusammen, dass der Marktführer ja sonst nichts hat, was er senden kann. Oder will.

*Korrektur 31. Mai:
Wie in den Kommentaren unten richtig angemerkt, war die siebte Staffel von CSI noch gar nicht zu Ende. RTL unterschlug die letzte Episode, vermutlich weil es die erste Hälfte einer Doppelfolge war und man beide Hälften zum nächsten Staffelstart so schön am Stück in Spielfilmlänge zeigen kann.

Schlagwörter: , ,
Michael, 30. Mai 2008, 12:41.

Nich‘ mit Sam, aber mit Leo

Ab heute um 22.15 Uhr zeigt RTL neue Folgen von Gerichtmedizinerin Dr. Samantha Ryan, die jetzt Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton heißt, und man kann RTL beglückwünschen, dass sich der Serientitel im zeitlichen Einklang mit dem Wechsel der Hauptfigur korrekt ändert.

Damals, als die Hauptfigur Paul Dangerfield seine Serie Polizeiarzt Dangerfield verließ und ihn ein Arzt anderen Namens ersetzte, änderte RTL den Serientitel ebenfalls: Von Polizeiarzt Dangerfield in Dangerfield.

Michael, 29. Mai 2008, 06:41.

Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton

Ab 29. Mai 2008 (RTL). Brit. Krimireihe von Nigel McCrery („Silent Witness“; seit 1996).

Fortsetzung von Gerichtsmedizinerin Dr. Samantha Ryan: Dr. Leo Dalton (William Gaminara), der schon seit einer Weile mit Samantha Ryan (Amanda Burton) zusammengearbeitet hat, übernimmt deren Aufgaben und hat mit Dr. Harry Cunningham (Tom Ward), den er schon als Student kannte, und der forensischen Anthropologin Dr. Nikki Alexander (Emilia Fox) zwei junge und kompetetente Kollegen zur Seite.

In Großbritannien musste die Serie mit dem Wechsel des Hauptdarstellers 2004 nicht einmal den Titel ändern, doch RTL hatte die Hauptfigur Samantha Ryan in den ursprünglichen deutschen Titel integriert, der entsprechend weichen musste. Amanda Burton als Samantha Ryan hatte ihren letzten Auftritt in der ersten Folge von Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton. Die spielfilmlangen Folgen liefen wieder auf dem ursprünglichen Sendeplatz donnerstags um 22.10 Uhr.

Gerichtsmedizinerin Dr. Samantha Ryan

2000–2005 (RTL). 26-tlg. brit. Krimireihe von Nigel McCrery („Silent Witness“; seit 1996).

Dr. Samantha Ryan (Amanda Burton) ist Dozentin an der Universität Cambridge und unterstützt zugleich als Gerichtsmedizinerin die Polizei bei der Aufklärung von Mordfällen. Sie arbeitet in der ersten Staffel mit Inspector Adams (John McGlyn) und Superintendent Harriet Farmer (Clare Higgins) zusammen, danach mit Superintendent Peter Ross (Mick Ford) und Inspector Rachel Selway (Nicola Redmond). Als neue Kollegen im Labor kommen später Dr. Leo Dalton (William Gaminara) und der Student Harry Cunningham (Tom Ward) dazu. Im Privatleben hat Sam Ryan das Pech, immer an die falschen Männer zu geraten. Nach 26 Folgen zieht sie zurück in ihre Heimat Nordirland und übergibt ihre Professur und die Pathologie an Dalton, woraufhin die Serie den neuen Titel Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton bekommt.

Von der Kritik hoch gelobte Reihe. Jede Folge hatte Spielfilmlänge. Sendeplatz war donnerstags um 22.15 Uhr, zwischendurch mittwochs schon um 20.15 Uhr und im Sommer 2005 montags um 20.15 Uhr.

Polizeiarzt Dangerfield

1998–2004 (RTL). 62-tlg. brit. Krimiserie von Don Shaw („Dangerfield“; 1995–1999).

Paul Dangerfield (Nigel Le Vaillant) führt mit seinen Kollegen Dr. Nick MacKenzie (Bill Wallis), Dr. Shaaban Hamada (Nadim Sawalha) und Joanna Stevens (Amanda Redman) eine Gemeinschaftspraxis. Joanna ist zugleich seine Freundin, die er jedoch beruflich wie privat vernachlässigt, denn immer wieder geht er einer zweiten Tätigkeit nach. Für die Polizeiwache in Warwickshire arbeitet er als Gerichtsmediziner, recherchiert und klärt so in Zusammenarbeit mit Detective Inspector Ken Jackson (George Irving) und später mit Detective Sergeant Helen Diamond (Nicola Cowper) Mordfälle auf. Durch die Doppelbelastung kommen auch seine Teenager-Kinder Marty (Sean Maguire; ab Folge 29: Tim Vincent) und Alison (Lisa Faulkner; ab Folge 29: Tamzin Malleson) zu kurz, die Witwer Paul allein erzieht, wenn er mal dazu kommt. Terri Morgan (Kate Murphy) ist eine Forensik-Expertin, mit der Paul sich oft berät. Ab Herbst 2002 (Folge 39), Alison hat inzwischen geheiratet und Dangerfield Warwickshire verlassen, übernimmt Dr. Jonathan Paige (Nigel Havers) dessen Aufgaben, die Polizistin an seiner Seite ist Detective Inspector Gillian Cramer (Jane Gurnett).

Die einstündigen Folgen liefen dienstags um 23.15 Uhr. Ab Herbst 2002 wurde die Serie nur noch unter dem Titel Dangerfield angekündigt. Ein Wechsel des Sendetitels wäre an dieser Stelle logisch gewesen, dieser spezielle war ungewöhnlich. Der „Polizeiarzt“ wurde aus dem Titel gestrichen, Dangerfield blieb. Der zeitgleiche Wechsel der Hauptfigur war genau andersherum: Der Neue war noch immer Polizeiarzt, aber der titelgebende Dangerfield selbst war weg. Zwischenzeitlich wurde auch noch mal der alte Titel benutzt.

Promis unter Volldampf

Ab 25. Mai 2008 (Vox). Prominenten-Variante von Unter Volldampf, die abendfüllend sonntags um 20.15 Uhr läuft. Prominente müssen sich als Köche in einem Spitzenrestaurant versuchen und von Restaurantgästen bewerten lassen. Analog zur Normalo-Ausgabe hatten die Promis vorher beim perfekten Promi-Dinner mitgewirkt, das in eine Pause geschickt wurde, weil allmählich die „Prominenten“ knapp wurden.

Unter Volldampf

Seit 2007 (Vox). Werktägliche Kochshow.

Fünf ehemalige Kandidaten der erfolgreichen Kochshow Das perfekte Dinner müssen sich erneut behaupten: Eine Woche lang arbeiten sie in einem Spitzenrestaurant und müssen jeden Tag ein Vier-Gänge-Menü zubereiten und servieren. Bei den Aufgaben wird gewechselt, und am Ende der Woche hat jeder mal gekellnert und jeden Gang einmal verantwortet. Die Restaurantgäste bewerten und bestimmen über den besten Gang des Abends, und der beste Koch der Woche gewinnt 3000 Euro. In der nächsten Woche kommen fünf neue Kandidaten.

Die 25-minütige Show lief im Sommer 2007 zwei Wochen testweise im Anschluss an Das perfekte Dinner um 19.50 Uhr und kehrte zwei Monate später dauerhaft auf diesen Sendeplatz zurück. Im Mai 2008 begann sonntags zur Primetime die Promivariante Promis unter Volldampf.

Überraschung! Heute heiraten wir

25. Mai 2008 (Sat.1). Überraschungsshow mit Marlene Lufen, in der unwissende Bräutigame am Tag ihrer Hochzeit vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Sie werden im Vorfeld aus fadenscheinigen Gründen auf Seminare, Fortbildungen, Urlaubsreisen oder ausgiebige Verwandtschaftsbesuche geschickt, damit sie von den Hochzeitsvorbereitungen nichts mitbekommen, und bei der Rückkehr wird geheiratet.

Die Show läuft zunächst einmalig am Sonntag um 19.05 Uhr.

Wort zum Sonntag

Seit 1954 (ARD). Kurzer Verkündigungsbeitrag am Samstag gegen 22.00 Uhr von Pfarrern der katholischen und evangelischen Kirche, zu Beginn zehn, später fünf, dann vier Minuten lang.

Die Sendung war anfangs als besinnlicher Ausklang des Unterhaltungsprogramms gedacht, behielt ihren Sendeplatz jedoch auch, als das Unterhaltungsprogramm immer weiter in die Nacht ausgedehnt wurde. Nur 1957 wechselte sie auf den Sonntagabend und wurde (notwendigerweise) umbenannt in Zwischen gestern und morgen. Doch schon an Neujahr 1958 hatte das Wort zum Sonntag seinen alten Namen und Platz wieder. 1970 sollte es noch einmal auf den Sonntag verschoben werden, Zuschauer- und Zeitungsproteste verhinderten dies.

Zunächst wechselten sich katholische und evangelische Seelsorger wöchentlich ab, seit Anfang 1999 moderiert jeder meist zwei oder drei Samstage hintereinander, um die Zuschauerbindung zu erhöhen. Außerdem wurde die bisherige Zahl von 16 Sprechern halbiert.

Der Sendestart war eigentlich für den 1. Mai 1954 geplant, erster Sprecher sollte Prälat Klaus Mund von der katholischen Kirche sein. Eine technische Panne, ein Kabelbruch, verhinderte die Ausstrahlung, und die Premiere verschob sich auf 8. Mai 1954, nun präsentiert von dem evangelischen Pastor Walter Dittmann, der seine Gedanken anlässlich des noch neuen Mediums Fernsehen unter das Motto „Sehen und Hören“ stellte. 1969 sprach zum ersten Mal eine Frau das Wort zum Sonntag, die evangelische Leiterin des Bayerischen Mütterdiensts Liselotte Nold.

Bekannteste Moderatoren waren auf evangelischer Seite Heinrich Albertz, Bischof Otto Dibelius, Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Bischof Hanns Lilje, Susanne Schullerus-Keßler, Adolf Sommerauer, Jörg Zink und Jenny. Jenny war die Hündin von Pfarrer Heiko Rohrbach, die er einmal mit in die Sendung brachte. Die prominentesten Vertreter der katholischen Kirche waren Julius Kardinal Döpfner, Pater Johannes Leppich, Joseph Kardinal Ratzinger, Ordensschwester Isa Vermehren, Erzbischof Friedrich Wetter, Pfarrer Lothar Zenetti, der kritische Theologe Hans Küng, dem Papst Johannes Paul II. 1979 die kirchliche Lehrbefugnis entzog, und der Papst selbst. Die Sendung mit Johannes Paul II. aus Rom bescherte dem Wort zum Sonntag am 25. April 1987 eine Rekordeinschaltquote.

Das Wort zum Sonntag war – entgegen dem Image der Kirchen – weltoffen und flexibel. Bei aktuellen Ereignissen verwarfen die Kirchenvertreter ihre vorbereiteten Texte und sprachen zum gegebenen Anlass, notfalls frei. Erstmals ergriff Pfarrer Jörg Zink nach der Flugzeugentführung von Mogadischu 1977 die Initiative, beim Oktoberfest-Attentat 1980 oder bei den Terroranschlägen in Moskau und Madrid taten es ihm die Kollegen gleich. Zink war es auch, der im November 1979 strenge Worte über die Zerstörung der Umwelt sprach. Vier Monate später zogen die Grünen bei den Wahlen in Baden-Württemberg erstmals in einen deutschen Landtag ein, und der in Stuttgart lebende Pfarrer Zink musste sich Wahlkampfhilfe vorwerfen lassen.

Die allmähliche Modernisierung der Sendung führte ihre Moderatoren mehrfach aus dem sterilen Studio hinaus an Schauplätze des wahren Lebens, zu Autobahnbrücken und Einkaufszentren, in Krankenhäuser und Parlamente. Als Stefan Raab im Mai 2000 für Deutschland beim Eurovision Song Contest antrat und auf der Hamburger Reeperbahn eine große Grand-Prix-Party stieg, kam das Wort zum Sonntag live von dort, und Andrea Schneider predigte gegen die schreiende Masse und die fortschreitende Zeit an, denn um Punkt 21.00 Uhr wurde die Eurovisionssendung aufgeschaltet. Diese Praxis wurde in den Folgejahren noch mehrfach wiederholt.

Blättern:  1 ... 120 121 122 123 124 ... 270


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links