Detektiv Rockford — Anruf genügt

1976–1980 (ARD); 1995–1996 (RTL); 1997 (Vox); 1998 (RTL2). 123-tlg. US-Krimiserie von Roy Huggins und Stephen J. Cannell („The Rockford Files“; 1974–1980).

Jim Rockford (James Garner), der zuvor unschuldig im Gefängnis saß (er sollte einen Bankraub begangen haben), wohnt jetzt in einem Wohnwagen mit Telefon und Anrufbeantworter und arbeitet als Privatdetektiv. Aufgrund seiner eigenen Erfahrung mit der Justiz kümmert er sich hauptsächlich um Fälle, die die Polizei bereits abgeschlossen hat, und sucht nun den wahren Schuldigen. Dafür verlangt er 200 Dollar am Tag plus Spesen, tut es aber oft genug auch nur aus reiner Gutmütigkeit und wird deshalb wohl nie reich werden.

Rockford ist ein liebenswürdiger Tollpatsch, der in Fettnäpfe tritt und häufig auch einfach Pech hat – am Ende führen ihn seine Recherchen aber ans gewünschte Ziel. Sein Ermittlungsapparat besteht hauptsächlich aus einem Bündel falscher Visitenkarten, die er immer mit sich führt und die zugleich seine Verkleidung sind: Er gibt sich als irgendwer aus und erschleicht sich die notwendigen Informationen. Rockford besitzt zwar eine Waffe, benutzt sie aber nicht gern, und selbst eine herkömmliche Schlägerei vermeidet er lieber. Polizei-Sergeant Dennis Becker (Joe Santos) ginge am liebsten Rockford aus dem Weg, muss aber zähneknirschend dulden, dass sich das eigentlich feststehende Ermittlungsergebnis doch noch einmal ändert, sobald Rockford die Sache anpackt.

Jims Vater Joseph „Rocky“ Rockford (Noah Beery Jr.), ein Ex-Trucker, unterstützt seinen Sohn, wobei es mehr der gute Wille ist, der zählt. Auch ein paar Bekannte aus seiner Zeit im Gefängnis können noch behilflich sein. Einer von ihnen ist der schmierige Ganove „Angel“ Martin (Stuart Margolin), der zwar gelegentlich nützliche Tipps gibt, Rockford aber auch mit seinen krummen Geschäften in Schwierigkeiten bringt und ihn bei Gefahr sofort verraten und verkaufen würde. Rockford ist mit der Anwältin Beth Davenport (Gretchen Corbett) befreundet, was ganz nützlich ist, wenn er mal wieder das Gesetz gedehnt hat, um an Informationen zu kommen. Ihre Stelle nimmt später John Cooper (Bo Hopkins) ein. Der wurde zwar aus der Anwaltskammer ausgeschlossen, doch seine alten Verbindungen sind weiter dienlich. In der letzten Staffel bekommt Rockford Konkurrenz von dem Privatdetektiv Lance White (Tom Selleck), der ihm ein Dorn im Auge ist, weil er immer alles richtig – und legal – macht und ihm alles auf Anhieb gelingt.

Jede Folge begann mit dem berühmten Anruf, der ja laut Sendetitel genügte. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein und nahm zunächst eine Nachricht auf, die eher witzig als wichtig war.

Produzent Roy Huggins hatte bereits die unkonventionelle Westernserie Maverick gedreht, Garner darin die Titelrolle gespielt. Nun wollte Huggins etwas Ähnliches als Krimi machen und etwas Humor ins Genre bringen, was ihm gelang: Ein sympathischer, weil fehlbarer Anti-Held trug die Serie, und Garner wurde endgültig einer der großen Stars der Fernsehgeschichte.

Im Pilotfilm hatte Robert Donley die Rolle von Rockfords Vater gespielt. Die Titelmusik stammte von Mike Post und Pete Carpenter und wurde ein Hit. In den 70er Jahren erschien wegen des Erfolgs im Fernsehen auch eine Romanheftserie.

Die ARD zeigte 67 Folgen aus allen Staffeln, übersprang also zwischendurch etwa jede zweite Folge. Sendeplatz war zunächst donnerstags, später dienstags um 21.45 Uhr. Jede Folge dauerte 45 Minuten. RTL zeigte 1995 bisher nicht ausgestrahlte Folgen dienstags um 21.15 Uhr (inklusive Werbung jetzt eine Stunde lang), weitere im Folgejahr werktags nachmittags (jetzt nur noch unter dem Titel Rockford), und der Rest wurde zu etwa gleichen Teilen bei Vox und RTL 2 erstmals gesendet, jeweils gebündelt mit Wiederholungen. 14 Jahre nach dem Ende der Serie kehrte James Garner noch mehrere Male in die Rockford-Rolle zurück: Von 1994 bis 1999 entstanden acht neue abendfüllende Filme, die von verschiedenen Sendern in Deutschland gezeigt wurden.

24 für ’13: Türchen Nr. 8

Die beiden Türen von gestern hatten einen Haken. Zwar hätten sie bekannt sein können, stammen sie doch aus der meistgesehenen Sendereihe des deutschen Fernsehens und sind es doch die Türen der beliebtesten Ermittler innerhalb dieser Reihe: Kommissar Thiel und Professor Boerne aus Münster. Allerdings wohnen Thiel und Boerne ja in fast jedem Tatort in einem anderen Haus hinter anderen Türen, weshalb die Wiedererkennung etwas schwer fällt. Wir können ja schon froh sein, dass Thiel und Boerne  nicht in jedem Film von anderen Schauspielern dargestellt werden. Die Aufnahme in unserem Rätsel stammte aus der Folge „Spargelzeit“ von 2010.

Und nun? Neue Tür. Aber welche? Morgen früh sind wir schlauer.

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Michael, 8. Dezember 2013, 06:00.

24 für ’13: Türchen Nr. 7

Wer die Tür von gestern erkannt hat: Hippie Hippie Hurra!

Hier sind gleich zwei neue Türchen. Wer wohnt dahinter? Lösung morgen.

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Michael, 7. Dezember 2013, 06:00.

24 für ’13: Türchen Nr. 6

Die moderne Haustür von gestern stammte aus dieser grandiosen Serie.

Und was ist mit der hier?

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Michael, 6. Dezember 2013, 06:00.

Modern Family

Seit 2012 (RTL Nitro). US-Sitcom von Christopher Lloyd und Steven Levitan („Modern Family“; seit 2009).

Das Leben von drei Zweigen der gleichen Familie. Der alternde homophobe Patriarch Jay Pritchett (Ed O’Neill), ein wohlhabender, aber bodenständiger Schrankfabrikant, ist in zweiter Ehe mit der sexy Kolumbianerin Gloria (Sofia Vergara) verheiratet, die Sohn Manny (Rico Rodriguez) mit in die Ehe gebracht hat. Die ebenso dralle wie schrille Gloria ist etwas jünger als Jays Tochter Claire (Julie Bowen), die mit ihrem Mann, dem Immobilienmakler  Phil Dunphy (Ty Burrell) und den drei Kindern Haley (Sarah Hyland), Alex (Ariel Winter) und Luke (Nolan Gould) ein ganz traditionelles Familienleben führt. Claire ist ein Kontrollfreak, Phil gibt den supercoolen Kumpelvater, scheitert dabei aber meistens peinlich. Er hofft, selbst endlich von Jay als Schwiegersohn akzeptiert zu werden. Die hübsche Haley und die kluge Alex liegen im Dauerclinch. Luke ist in einer Schulklasse mit seinem Onkel Manny. Jays schwuler Sohn Mitchell (Jesse Tyler Ferguson), ein Anwalt, hat mit seinem Partner Cameron Tucker (Eric Stonestreet) das vietnamesische Baby Lily (Ella und Jaden Hiller; ab Staffel 3: Aubrey Anderson-Emmons) adoptiert. Cameron kümmert sich um den Haushalt und sorgt dafür, dass die kleine Lily ausreichend oft als Cher oder Liza Minelli verkleidet ist.

Witzige, intelligent geschriebene und toll besetzte Serie, die im Pseudo-Doku-Stil gedreht ist: Die Protagonisten sprechen immer wieder ihre Kommentare direkt in die Kamera und konterkarieren damit oft herrlich das in den eigentlichen Szenen Gezeigte. Zwei frühere Autoren von Frasier hatten sich die Serie über die moderne Familie ausgedacht und damit einen ähnlichen Erfolg. Beide Serien waren mit der Seltenheit gesegnet, sowohl von Kritikern als auch vom Publikum geliebt zu werden. Nicht nur waren die Einschaltquoten fantastisch, auch waren die Zuschauer von Modern Family überdurchschnittlich gebildet und verfügten über ein höheres durchschnittliches Einkommen als die Zuschauer anderer Serien, was Modern Family für Werbekunden besonders teuer machte. In jedem ihrer ersten vier Jahre wurde die Serie mit dem Emmy als beste Comedyserie ausgezeichnet. Besonders überraschend kam all diese Ehre für den bei Serienbeginn 63 Jahre alten Hauptdarsteller Ed O’Neill, der bis dahin dazu verflucht schien, sein Leben lang Al Bundy bleiben zu müssen.

Der deutsche Rechteinhaber RTL fand für dieses hochwertige Qualitätsprodukt aus nachvollziehbaren Gründen nicht das richtige Programmumfeld und versteckte es in seinem Kleinstkanal RTL Nitro.

24 für ’13: Türchen Nr. 5

Was bisher geschah? Ein Tor, wer sich daran nicht erinnert: Der berühmte Umfaller von 1998, als Günther Jauch und Marcel Reif eine herausragende Einschaltquote erreichten und einen Fernsehpreis dafür erhielten, über nichts berichtet zu haben.

Und nun wieder ein echtes Türchen. Aber wo gehört es hin? Morgen früh kommt die Antwort.

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Michael, 5. Dezember 2013, 06:00.

24 für ’13: Türchen Nr. 4

Wer Tor 3 gestern nicht lösen konnte, hat leider den Zonk verdient.

Aber nachdem wir bei der Gelegenheit einer Begriffsvermischung Tür und Tor geöffnet haben – was haben wir denn hier?

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Michael, 4. Dezember 2013, 06:00.

24 für ’13: Türchen Nr. 3

Die Tür von gestern stammte aus einer neuen Serie, in der Pro-Sieben-Zuschauer aus unerklärlichen Gründen plötzlich unter einer Kuppel aus Unlogik gefangen waren und weder entkommen, noch Kontakt zu logischen Handlungssträngen aufnehmen konnten. Die gezeigte Tür führte zu dem Bunker, in dem der Psycho Junior seine Ex Angie gefangen hielt. Eben Besinnliches zur Vorweihnachtszeit.

Weiter geht’s mit den 24 Türchen  bis Heiligabend. Kennt jemand das hier noch? Lösung folgt morgen früh.

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Michael, 3. Dezember 2013, 06:00.

Under The Dome

Seit 2013 (ProSieben). US-Mysteryserie nach dem Roman von Stephen King („Under The Dome“; seit 2013).

Plötzlich kommt eine riesige, unsichtbare Kuppel vom Himmel runter und schneidet nicht nur die linke Hälfte einer Kuh von ihrer rechten Hälfte ab, sondern auch den Ort Chester’s Mill von der Außenwelt. Niemand weiß, woher diese Kuppel kommt, was sie soll oder wie man etwas gegen sie tun kann. Niemand kann raus, niemand rein, und auch Kontakt mit der Welt da draußen ist nicht mehr möglich. Gefangen in Chester’s Mill ist damit auch der durchreisende Fremde namens Barbie (Mike Vogel), eigentlich Dale Barbara, an dem die Reporterin Julia Shumway (Rachelle Levevre) Gefallen findet. Die weiß ja nicht, dass er ihren Mann auf dem Gewissen hat. Und so packt Barbie auch mit an, wenn Sheriff Linda Esquivel (Natalie Martinez) Hilfe braucht. Das Heft in die Hand nimmt derweil der skrupellose Stadtrat Big Jim Rennie (Dean Norris), der die Kontrolle über die Stadt haben will. Sein Sohn Junior (Alexander Koch) ist ein Psychopath, unter dem vor allem seine Ex-Freundin Angie (Britt Robertson) leidet. Deren jüngerer Bruder Joe (Colin Ford) freundet sich mit der gleichaltrigen Norrie (Mackenzie Lintz) an, die mit ihren Müttern Dr. Alice Calvert (Samantha Mathis) und Carolyn Hill (Alisha Hinds) ebenfalls auf der Durchreise war, als die Kuppel runterkam. Notgedrungen beschäftigen sich alle Einwohner seitdem mit sich selbst – zum Glück haben alle genug dunkle Geheimnisse. Norrie und Joe entwickeln schnell eine besondere Beziehung zu dieser mysteriösen Kuppel – einhergehend mit epileptischen Anfällen. Vielleicht sind sie ja der Schlüssel.

Spannende Grundidee, doch je weiter die Serie fortschritt, desto mehr musste man als Zuschauer sein angeborenes Empfinden für Logik ausschalten. Zum Ende der ersten Staffel wurde noch immer nicht geklärt, was es mit der Kuppel auf sich hatte, stattdessen endete sie mit einem Cliffhanger. Zu diesem Zeitpunkt waren die Drehbücher für die zweite Staffel noch nicht einmal geschrieben.

Für den US-Sender CBS war die als „Sommer-Event“ auf zunächst 13 Folgen begrenzte Serie ein großer Erfolg, weshalb auf halber Strecke eine zweite Staffel für 2014 bestellt wurde. ProSieben zeigte die Serie ebenfalls als Event nur wenige Wochen nach CBS. Immer mittwochs ab 20.15 Uhr liefen drei bzw. zwei Folgen hintereinander, wodurch die deutsche Ausstrahlung nur fünf Wochen dauerte.

In Memoriam Chris Howland

1961 war ein gutes, ein innovatives Jahr für das deutsche Fernsehen. Mit Vorsicht Kamera! und Musik aus Studio B starteten zwei wegweisende Shows, die später oft kopiert wurden: die erste Sendung mit versteckter Kamera und die erste Musiksendung für ein junges Publikum. Moderator beider Sendungen war Chris Howland, „Mr. Heinrich Pumpernickel“, der Engländer im deutschen Fernsehen, der Pionier. Er wurde einer der größten Stars der Fernsehgeschichte.

Wer innovativ ist, hat es beim Fernsehen nicht leicht. Das ist heute noch so. Sein damaliger Unterhaltungschef war kein Fan von Chris Howland, und als Howland im Streit die Moderation seiner Musiksendung aufgab, wurden mit einer Ausnahme alle Sendungen gelöscht. Sie sind unwiederholbar weg, für immer verloren. Und trotzdem erinnert man sich auch 44 Jahre nach seinem Ausstieg noch an die Show und ihren ersten Moderator. Den Unterhaltungschef von damals kennt kein Mensch mehr.

Zum 85. Geburtstag hatte der WDR Chris Howland in diesem Sommer mit dem Poträt „Ich kam nach Hause“ gewürdigt. Anlässlich seines Todes wiederholt der WDR den Film heute um 23.15 Uhr.

Michael, 2. Dezember 2013, 22:13.
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