Seit 1978 (ZDF). Dt. Krimiserie von Hasso Plötze nach dem Buch von Dieter Schenk.
Die Sonderkommission 5113 befasst sich hauptsächlich mit Rauschgiftdelikten, später auch mit Raub, Mord, Totschlag, Entführungen, Menschenhandel und allem anderen, was Verbrecher so veranstalten.. Kriminalhauptkommissar Karl Göttmann (Werner Kreindl) leitet die SOKO, er ist ein fürsorglicher und bei Bedarf strenger Chef. Seine Mitarbeiter sind anfangs der biedere Horst Schickl (Wilfried Klaus), Renate Burger (Ingrid Fröhlich), Heinz Flock (Hans Dieter Trayer), Dieter Herle (Diether Krebs) und der junge Fred Leß (Bernd Herzsprung), der zunächst noch in der Polizeiausbildung ist und bei der SOKO Station macht, dann aber dort bleibt. Die Zusammensetzung der SOKO ändert sich in den folgenden Jahrzehnten oft. Flock und Burger sind noch vor Ablauf eines halben Jahres weg, andere Kollegen gehören nur für kurze Zeit dazu: Rechlin (Hartmut Becker; 1978), Neubert (Tilo Prückner; 1978), „Django“ Nußbaumer (Giovanni Früh; 1980–1983), Katrin Rieger (Benita Rinne; 1984–1985), Bärbel Mattner (Sabine Kaack; 1984–1987), Mascha Brandner (Verena Mayr; 1987) und Ricarda Larenzi (Jutta Schmuttermaier; 1997).
Im Herbst 1980 kommt Anna Herbst (Ingeborg Schöner) dazu, Anfang 1983 „Wolle“ Blaschke (Peter Seum). Er wird im Oktober 1984 bei einem Undercover-Einsatz versehentlich erschossen, weil ein Polizist nicht Bescheid wusste. Anna gibt sich die Schuld daran und lässt sich ins Vermisstendezernat versetzen. Sie bleibt mit ihren Ex-Kollegen jedoch eng verbunden. Schickl und sie sind mittlerweile ein Paar und heiraten. Zwischenstand: Göttmann, Schickl, Herle, Leß, Mattner.
Herle, an sich ein guter Polizist, hat privat mit hohen Schulden zu kämpfen. Dadurch driftet er ins kriminelle Milieu ab. Im Juni 1986 findet er an einem Tatort den Geldkoffer eines Drogendealers und setzt sich damit in die Schweiz ab (das Drehbuch zu dieser Folge schrieb Diether Krebs selbst). Als Ersatz für Herle engagiert Göttmann Anfang 1987 Jürgen Sudmann (Heinz Baumann), einen Ex-BKA-Beamten, dessen Tarnung aufgeflogen war. Sudmann ist ein großer, kauziger Lebemann, der den Job gerade so ernst nimmt, wie es unbedingt sein muss. Der deutlich verbissenere Schickl und er werden Freunde. Im folgenden Jahr kommt die junge und motivierte Lizzy Berger (Olivia Pascal) vom Vermisstendezernat zur SOKO und bildet nun mit dem etwas draufgängerischen Leß ein Team. Neuer Zwischenstand: Göttmann, Schickl, Sudmann, Leß, Berger. Vier Jahre lang bleibt die Zusammensetzung unverändert. Sie gehören zu den erfolgreichsten und prägendsten Jahren der SOKO 5113.
Im Herbst 1992 wird Leß in den Innendienst befördert, und Manfred „Manne“ Brand (Hartmut Schreier) rückt nach. Wenige Wochen später erhalten die Kollegen die Nachricht, dass Karl Göttmann an einem Herzinfarkt gestorben ist (Hauptdarsteller Kreindl war im Juni 1992 überraschend einem Herzinfarkt erlegen). Sein langjähriger Stellvertreter Schickl wird zum neuen Leiter der Sonderkommission ernannt. Sie besteht ab jetzt nur noch aus vier Personen. Ein Jahr später quittiert Sudmann den Dienst, um eine Millionärin zu heiraten und Privatdetektiv zu werden (Heinz Baumann bekam seine eigene Serie, Solo für Sudmann, schaute aber noch eine Weile für gelegentliche Gastauftritte bei den Ex-Kollegen herein). Theo Renner (Michel Guillaume) kommt neu dazu. Das Herrentrio Schickl, Brand und Renner hat von nun an 15 Jahre Bestand, nur die ergänzende Dame wechselt gelegentlich.
Anfang 1997 wird Lizzy Berger Mutter und kündigt, um sich fortan um ihr Kind zu kümmern. Ihre Nachfolgerin Maja Cramer (Cay Helmich) wird im Mai 2000 im Dienst erschossen und von Susanne von Hagenberg (Christine Döring) ersetzt, die immerhin sechs Jahre bleibt, bevor sie zu Europol wechselt. Die junge Bundespolizistin Katharina Hahn (Bianca Hein) kehrt von einem Einsatz in Afghanistan zurück und erhält ihre Stelle.
Zwischenstand: Schickl, Brand, Renner, Hahn.
Natürlich verschleißt die SOKO im Lauf der Zeit auch mehrere Vorgesetzte: Kriminaldirektor Stanelle (Hans Schulze), Oberamtmann Kraske (Joachim Wichmann), Kriminaldirektor Dr. Dietl (Franz Rudnick) und Dr. Evelyn Kreiner (Ilona Grübel).
Schickl, der als Letzter von Anfang an dabei ist, geht im Frühjahr 2008 nach mehr als 30 Jahren so spektakulär wie unauffällig in den Ruhestand. In seinem letzten Fall legt er sich mit einer Menschenhändlerbande an, die jedoch nicht völlig ausgeschaltet werden kann. Aus Angst um sein Leben täuscht er seine Ermordung vor, um sich mit seiner Frau Anna und seinem alten Freund Jürgen Sudmann im Ausland unter falschem Namen zur Ruhe zu setzen. Neben Sudmann, der bis dahin in einem Altersheim lebt, haben auch mehrere andere Ex-SOKO-Mitglieder längere Gastauftritte: Lizzy Berger leitet jetzt eine Hilfsorganisation und wird im Zusammenhang mit dem Fall erschossen. Fred Leß ist beim Innenministerium, und Susanne von Hagenberg leitet bei Europol das Referat Osteuropa, weshalb beide mitermitteln. Dieser letzte Fall, „Die Akte Göttmann“, schreibt nebenbei im Nachhinein die komplette SOKO-Geschichte der vergangenen Jahrzehnte neu: Es kommt heraus, dass Karl Göttmann nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist, sondern von einem Verräter ermordet wurde, ein Maulwurf, der 15 Jahre lang interne Informationen an die Menschenhändler geliefert hat. Als dieser Maulwurf und Mörder von Karl Göttmann entpuppt sich ausgerechnet Fred Leß, der zu Beginn der Serie 30 Jahre zuvor als „Durchläufer“ die zentrale Figur von SOKO 5113 war.
Im Oktober 2008 tritt Arthur Bauer (Gerd Silberbauer) als neuer SOKO-Chef seinen Dienst an.
Die Serie basierte anfangs auf den Erinnerungen des Gießener Kripochefs und späteren Kriminaldirektors im BKA Dieter Schenk, die er in dem Buch „Der Durchläufer“ veröffentlichte. Er schrieb bis 1986 auch etliche Episodendrehbücher und blieb der Serie danach als Berater erhalten. Schenk hob hervor, dass seine Ermittler keine unfehlbaren Alleingänger seien, sondern teamfähige, normale Menschen, und legte großen Wert auf eine realistische Darstellung der Polizeiarbeit und kriminaltaktische Richtigkeit, aber nicht darauf, dass es im wahren Leben gar keine dauerhaft amtierende Sonderkommission gibt, sondern Sonderkommissionen immer nur für besondere Fälle zusammengestellt werden. Daher ja der Name. Die Zahl 5113 (sprich: einundfünfzig dreizehn) war die Telefondurchwahl des SOKO-Chefs.
Bevor es allgemein üblich wurde, im Vorspann die Namen der Hauptdarsteller einzublenden, waren bei SOKO 5113 über viele Jahre nur die Rollennamen nebst abgekürzten Dienstgraden zu sehen. So erfuhr man (während ohne Unterlass jemand vor einem Auto davonlief), dass es sich z. B. um KHK Göttmann, KOK Schickl, KHK Sudmann, KOM Leß und KK Berger handelte. Was diese Abkürzungen bedeuteten, musste man schon selbst herausfinden (Kriminalhauptkommissar, Kriminaloberkommissar, Kriminalobermeister, Kriminalkommissar usw.). Schickl wurde später vom KOK zum KHK befördert.
Anlässlich seiner 25‑jährigen SOKO-Zugehörigkeit ernannte die Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft 2003 Wilfried Klaus 2003 zum Ehrenkommissar, und das ZDF spendierte eine ganz besondere Folge. Zum Dienstjubiläum schenken die Kollegen Schickl ausgerechnet einen Kriminalroman, „Das Geheimnis von Blandford Castle“. Schickl beginnt zu lesen und versetzt sich und seine Mitarbeiter in die Handlung hinein. Die Hauptdarsteller Wilfried Klaus, Hartmut Schreier, Michel Guillaume, Christine Döring, Franz Rudnick und Ingeborg Schöner agieren in völlig anderen Rollen im England des Jahres 1932, wo sie in einem alten Schloss den Mord an einem Lord aufklären müssen.
Erster Regisseur der Serie war Ulrich Stark (55 Folgen), ihm folgte Kai Borsche (65 Folgen), danach wechselten sich verschiedene Regisseure ab. Arpad Bondy hatte die Titelmusik komponiert.
Die Serie wurde ein Dauerbrenner im Vorabendprogramm und zog ab 2001 weitere „SOKO„-Serien nach sich. Die 32 Folgen der ersten beiden Staffeln waren je eine halbe Stunde lang, alle weiteren dauerten eine Stunde und liefen an wechselnden Wochentagen gegen 17.50 Uhr. Trotz des enormen Erfolgs hatte der langjährige Hauptdarsteller Kreindl eine Verlegung in die Primetime immer abgelehnt. Einzelne Langfolgen, die samstags oder sonntags um 20.15 Uhr liefen, sowie eine Jubiläumsfolge, die auf dem begehrten Freitagskrimiplatz um 20.15 Uhr zu sehen war, zeigten jedoch, dass die SOKO auch zur Hauptsendezeit hervorragende Einschaltquoten erzielte. Fast 400 Folgen wurden inzwischen gezeigt.