Promis unter Volldampf

Ab 25. Mai 2008 (Vox). Prominenten-Variante von Unter Volldampf, die abendfüllend sonntags um 20.15 Uhr läuft. Prominente müssen sich als Köche in einem Spitzenrestaurant versuchen und von Restaurantgästen bewerten lassen. Analog zur Normalo-Ausgabe hatten die Promis vorher beim perfekten Promi-Dinner mitgewirkt, das in eine Pause geschickt wurde, weil allmählich die „Prominenten“ knapp wurden.

Unter Volldampf

Seit 2007 (Vox). Werktägliche Kochshow.

Fünf ehemalige Kandidaten der erfolgreichen Kochshow Das perfekte Dinner müssen sich erneut behaupten: Eine Woche lang arbeiten sie in einem Spitzenrestaurant und müssen jeden Tag ein Vier-Gänge-Menü zubereiten und servieren. Bei den Aufgaben wird gewechselt, und am Ende der Woche hat jeder mal gekellnert und jeden Gang einmal verantwortet. Die Restaurantgäste bewerten und bestimmen über den besten Gang des Abends, und der beste Koch der Woche gewinnt 3000 Euro. In der nächsten Woche kommen fünf neue Kandidaten.

Die 25-minütige Show lief im Sommer 2007 zwei Wochen testweise im Anschluss an Das perfekte Dinner um 19.50 Uhr und kehrte zwei Monate später dauerhaft auf diesen Sendeplatz zurück. Im Mai 2008 begann sonntags zur Primetime die Promivariante Promis unter Volldampf.

Überraschung! Heute heiraten wir

25. Mai 2008 (Sat.1). Überraschungsshow mit Marlene Lufen, in der unwissende Bräutigame am Tag ihrer Hochzeit vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Sie werden im Vorfeld aus fadenscheinigen Gründen auf Seminare, Fortbildungen, Urlaubsreisen oder ausgiebige Verwandtschaftsbesuche geschickt, damit sie von den Hochzeitsvorbereitungen nichts mitbekommen, und bei der Rückkehr wird geheiratet.

Die Show läuft zunächst einmalig am Sonntag um 19.05 Uhr.

Wort zum Sonntag

Seit 1954 (ARD). Kurzer Verkündigungsbeitrag am Samstag gegen 22.00 Uhr von Pfarrern der katholischen und evangelischen Kirche, zu Beginn zehn, später fünf, dann vier Minuten lang.

Die Sendung war anfangs als besinnlicher Ausklang des Unterhaltungsprogramms gedacht, behielt ihren Sendeplatz jedoch auch, als das Unterhaltungsprogramm immer weiter in die Nacht ausgedehnt wurde. Nur 1957 wechselte sie auf den Sonntagabend und wurde (notwendigerweise) umbenannt in Zwischen gestern und morgen. Doch schon an Neujahr 1958 hatte das Wort zum Sonntag seinen alten Namen und Platz wieder. 1970 sollte es noch einmal auf den Sonntag verschoben werden, Zuschauer- und Zeitungsproteste verhinderten dies.

Zunächst wechselten sich katholische und evangelische Seelsorger wöchentlich ab, seit Anfang 1999 moderiert jeder meist zwei oder drei Samstage hintereinander, um die Zuschauerbindung zu erhöhen. Außerdem wurde die bisherige Zahl von 16 Sprechern halbiert.

Der Sendestart war eigentlich für den 1. Mai 1954 geplant, erster Sprecher sollte Prälat Klaus Mund von der katholischen Kirche sein. Eine technische Panne, ein Kabelbruch, verhinderte die Ausstrahlung, und die Premiere verschob sich auf 8. Mai 1954, nun präsentiert von dem evangelischen Pastor Walter Dittmann, der seine Gedanken anlässlich des noch neuen Mediums Fernsehen unter das Motto „Sehen und Hören“ stellte. 1969 sprach zum ersten Mal eine Frau das Wort zum Sonntag, die evangelische Leiterin des Bayerischen Mütterdiensts Liselotte Nold.

Bekannteste Moderatoren waren auf evangelischer Seite Heinrich Albertz, Bischof Otto Dibelius, Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Bischof Hanns Lilje, Susanne Schullerus-Keßler, Adolf Sommerauer, Jörg Zink und Jenny. Jenny war die Hündin von Pfarrer Heiko Rohrbach, die er einmal mit in die Sendung brachte. Die prominentesten Vertreter der katholischen Kirche waren Julius Kardinal Döpfner, Pater Johannes Leppich, Joseph Kardinal Ratzinger, Ordensschwester Isa Vermehren, Erzbischof Friedrich Wetter, Pfarrer Lothar Zenetti, der kritische Theologe Hans Küng, dem Papst Johannes Paul II. 1979 die kirchliche Lehrbefugnis entzog, und der Papst selbst. Die Sendung mit Johannes Paul II. aus Rom bescherte dem Wort zum Sonntag am 25. April 1987 eine Rekordeinschaltquote.

Das Wort zum Sonntag war – entgegen dem Image der Kirchen – weltoffen und flexibel. Bei aktuellen Ereignissen verwarfen die Kirchenvertreter ihre vorbereiteten Texte und sprachen zum gegebenen Anlass, notfalls frei. Erstmals ergriff Pfarrer Jörg Zink nach der Flugzeugentführung von Mogadischu 1977 die Initiative, beim Oktoberfest-Attentat 1980 oder bei den Terroranschlägen in Moskau und Madrid taten es ihm die Kollegen gleich. Zink war es auch, der im November 1979 strenge Worte über die Zerstörung der Umwelt sprach. Vier Monate später zogen die Grünen bei den Wahlen in Baden-Württemberg erstmals in einen deutschen Landtag ein, und der in Stuttgart lebende Pfarrer Zink musste sich Wahlkampfhilfe vorwerfen lassen.

Die allmähliche Modernisierung der Sendung führte ihre Moderatoren mehrfach aus dem sterilen Studio hinaus an Schauplätze des wahren Lebens, zu Autobahnbrücken und Einkaufszentren, in Krankenhäuser und Parlamente. Als Stefan Raab im Mai 2000 für Deutschland beim Eurovision Song Contest antrat und auf der Hamburger Reeperbahn eine große Grand-Prix-Party stieg, kam das Wort zum Sonntag live von dort, und Andrea Schneider predigte gegen die schreiende Masse und die fortschreitende Zeit an, denn um Punkt 21.00 Uhr wurde die Eurovisionssendung aufgeschaltet. Diese Praxis wurde in den Folgejahren noch mehrfach wiederholt.

Fakt

Seit 1992 (ARD). Aktuelles Magazin.

Nach der Wiedervereinigung bestand die neu gegründete ARD-Anstalt MDR darauf, sich mit einem eigenen prestigeträchtigen Magazin in die Reihe von Monitor, Panorama und Report einzufügen. Ihre eigene Variante ist populistisch, serviceorientiert und konservativ. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ nannte Fakt „eine Art Bizz für ostdeutsche Senioren“. Typische Themen sind „Benzinwut in Deutschland“, „Wie sicher ist Deutschland?“ oder „Kükenmord in Deutschland“.

1993 kam es zu heftigen Turbulenzen, weil Redakteure der Sendung ihrem Chef Wolfgang Fahndrich vorwarfen, insbesondere politisch einseitig und naiv zu berichten. Sie protestierten zunächst intern und kündigten dann. Ein liebedienerisches Porträt über den umstrittenen Präsidentschaftskandidaten Steffen Heitmann sorgte auch bei anderen ARD-Sendern für Unmut.

Erste Moderatorin war Sabine Hingst, die im Januar 2001 abrupt vom Bildschirm verschwand, als herauskam, dass sie für die Stasi gearbeitet hatte. Der MDR hatte dies seit Anfang der 90er-Jahre gewusst. Bis zum August 2001 moderierte Redaktionsleiter Wolfgang Fahndrich, ihm folgte Cathleen Pohl. Von 2004 bis 2008 wurde Fakt von Angela Elis präsentiert, im Mai 2008 übernahm Thomas Kausch, der im Vorjahr als Moderator der Sat.1 News entlassen worden war.

Die Sendung lief zunächst 45-minütig mittwochs um 21.45 Uhr. Im Mai 1993 wechselte sie auf den Sendeplatz der Politmagazine am Montag um 21.00 Uhr. 2004 wurden die Politmagazine auf 21.45 Uhr verlegt, ein Jahr später auf eine halbe Stunde gekürzt, weil die Tagesthemen 15 Minuten früher beginnen wollten.

Kerner kocht

2006–2008 (ZDF). Late-Night-Kochshow mit Johannes B. Kerner, der sich während seiner eigenen Sommerpause selbst vertrat und den Sendeplatz am Freitag um 23.00 Uhr auch weiterhin mit Gekochtem füllte. Dort scharte er jeweils fünf (!) Fernsehköche um sich, weil er wohl noch nie die Redewendung mit den Köchen und dem Brei gehört hatte. Nach dem Ende des Sommers wurde die Show beibehalten.

Bevor die Freitagsshow im Juli 2006 den Titel Kerner kocht erhielt, hatte Kerner bereits seit Dezember 2004 freitags unter dem regulären Titel Johannes B. Kerner mit bekannten Köchen gekocht. Zählt man diese Sendungen mit, brachte es Kerner Kochshow auf 123 Folgen. Im großen Finale waren sogar neun Köche anwesend. Nachfolger wurde im Juni 2008 Lanz kocht.

Sketch For Fun

2008 (Sat.1). Halbstündige Sketch-Comedy mit Ingo Naujoks, Mirja Regensburg, Frank Maier und Sandy Mölling. Sandy Mölling gehört zur Popgruppe No Angels und der Titel der Reihe zum Dämlichsten, was das deutsche Fernsehen hervorgebracht hat. Die Show an sich ist im Vergleich dazu, aber nur dazu, noch einigermaßen inspiriert, aber erfolglos, was schade um den großartigen Ingo Naujoks ist. Sie läuft freitags um 22.15 Uhr.

Threat Matrix — Alarmstufe Rot

2008 (Sat.1). 14-tlg. US-Actionserie von Daniel Voll („Threat Matrix“; 2003–2004).

Die Bedrohungslage der USA ändert sich ständig, ist aber immer ausreichend hoch, dass Special Agent John Kilmer (James Denton) und sein Team von der Homeland Security Agency einen Anschlag zu verhindern und ein paar Terroristen zur Strecke zu bringen haben. „Wir beschützen Amerika“ schmalzt sein Chef Colonel Roger Atkins (Will Lyman) schon im Vorspann. Zu Kilmers Spezialistentruppe gehören seine Ex-Frau Frankie (Kelly Rutherford), Mohammad „Mo“ Hassain (Anthony Azizi), Jelani Harper (Mahershalalhashbaz Ali), Tim Serrano (Kurt Caceres), Anne „Lark“ Larkin (Melora Walters) und die taubstumme Holly Brodeen (Shoshanna Stern).

Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 22.15 Uhr.

Wunder-Bar

1995–1996 (ZDF). Monatliche 45-Minuten-Show am Donnerstagabend.

Elke Schneiderbanger präsentierte unglaubliche Geschichten, die wahr oder doch erfunden waren. Prominente Gäste mussten es erraten und Aktionsspiele meistern. In der Sendung wurden ferner die monatlichen Gewinner der Fernsehlotterie Aktion Sorgenkind gezogen.

Es war nicht leicht, eine noch erfolglosere Aktion-Sorgenkind-Sendung zu machen als den Vorgänger Goldmillion. Dieser Sendung gelang es. Dazu trugen prominente Gäste bei (zur Premiere Michael Schanze, Elmar Hörig und Heintje), denen es erkennbar egal war, ob diese blöden Geschichten nun wahr waren oder nicht. Nach fünf Ausgaben schloss das ZDF das Etablissement und holte Dieter Thomas Heck zu Hilfe, der Das große Los zog.

Robinson Crusoe

1964 (ZDF). 4-tlg. dt.-frz. Abenteuerfilm nach dem Roman von Daniel Defoe.

Der Seefahrer Robinson Crusoe (Robert Hoffmann) überlebt als Einziger den Untergang des Schiffs „Esmeralda“ und strandet auf einer einsamen Insel. Er verschanzt sich in einer Höhle und reflektiert sein bisheriges Leben, bis er auf einen Indianer trifft, den er aus der Gewalt von Kannibalen befreit und Freitag nennt. Freitag (Fabian Cevallos) wird sein Gefährte, rettet ihm das Leben und ermöglicht ihm die Heimreise nach England.

In dieser ersten TV-Fassung des berühmten Romanstoffs war Eugen von Metz für die Fernsehbearbeitung verantwortlich — hinter diesem Pseudonym verbarg sich Walter Ulbrich. Mit dem Vierteiler begann die jahrzehntelange Tradition der ZDF-Abenteuervierteiler, die später oft in der Weihnachtszeit ausgestrahlt wurden. Der nächste war Don Quijote von der Mancha.

Die spielfilmlangen Folgen liefen samstags um 20.00 Uhr.

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