Mein Garten

Seit 2004 (RTL). Vorher-Nachher-Show mit der Gartenexpertin Andrea Göpel, dem Landschaftsarchitekten Bernd Franzen und dem Handwerker Michael Penners, die die Gärten unbedarfter Besitzer aufmöbeln.

Nachdem das englische Format „Home Invaders“ bereits Vorbild für einige Einrichtungsshows gewesen war (Do it yourself – S.O.S.; Einsatz in vier Wänden), war es nur eine Frage der Zeit, bis auch das Schwesterformat „Garden Invaders“ einen Nachahmer fand. Die Show läuft am Sonntagnachmittag, Anfang September 2007 schon zum 100. Mal.

Doctor’s Diary

Seit 2008 (RTL). „Männer sind die beste Medizin“. Dt. Arztserie von Bora Dagtekin.


Foto: RTL

Kurz vor der Hochzeit hat ihr Verlobter sie betrogen, weshalb Dr. Margarete „Gretchen“ Haase (Diana Amft) aus der gemeinsamen Kinderarztpraxis aussteigt und einen Neuanfang wagt: In dem Krankenhaus, in dem ihr Vater Prof. Franz Haase (Peter Prager) ihr Chef ist. Ihr direkter Vorgesetzter ist allerdings Dr. Marc Meier (Florian David Fitz), in den Gretchen schon in der Schule verliebt war und der seitdem ein arrogantes Arschloch geblieben ist. Trotzdem kommt sie nicht von ihm los, interessiert sich aber gleichzeitig für den Gynäkologen Dr. Mehdi Kaan (Kai Schumann). Privat ist ihr neues Leben ein altes: Sie ist wieder bei ihren Eltern eingezogen, wo auch ihr jüngerer Bruder Jochen (Fabian Oscar Wien) wieder wohnt und sie sich von ihrer überfürsorglichen Mutter Bärbel (Ursela Monn) betüddeln lassen muss. Im Dienst macht ihr die intrigante Zicke Schwester Gabi (Laura Osswald) zu schaffen, die ihre Affäre mit Marc Meier nicht aufgeben will, und Schwester Sabine (Annette Strasser), die zwar herzensgut ist, aber sehr unbeholfen.

Liebenswerte Serie mit der Protagonistin als Ich-Erzählerin, die ihre Gedanken in das titelgebende Tagebuch spricht. Wie schon in der großartigen Serie Türkisch für Anfänger von Autor Bora Dagtekin dominieren auch hier der leichte, freundliche Tonfall und ein überhaupt nicht aufdringlicher Humor.

Die acht einstündigen Folgen der ersten Staffel liefen recht erfolgreich montags um 20.15 Uhr. RTL hat zwei weitere Staffeln angekündigt.

Moonlight

2008 (ProSieben). 16-tlg. US-Fantasy-Krimiserie von Ron Koslow und Trevor Munson („Moonlight“; 2007–2008).

Mick St. John (Alex O’Loughlin) ist Privatdetektiv und Vampir. Aber nicht so einer, der nachts rumläuft und Menschen Blut absaugt, sondern so einer, der die Menschen mag und sogar gegen die bösen Vampire ermittelt, die Sterblichen Übles antun. Der reiche Lebemann Josef (Jason Dohring) ist sein bester Freund und sieht das im Prinzip genauso, ernährt sich aber immerhin lieber von frischem Blut als von Blutkonserven, wie Alex sie vom Gerichtsmediziner Guillermo (Jacob Vargas) bezieht. Gebissen wurde Alex vor 60 Jahren von Coralina (Shannyn Sossamon). Mit der war er damals verheiratet, doch heute interessiert er sich mehr für die Reporterin Beth Turner (Sophia Myles), die für eine Online-Revolverpostille in den gleichen Fällen recherchiert wie er.


Bild: ProSieben

Die Serie startete in den USA recht erfolgreich und wurde nach ein paar Monaten mit dem People’s Choice Award als beste neue Dramaserie ausgezeichnet, wurde dann aber ein Opfer des Autorenstreiks, der die gesamte Film- und Fernsehbranche im Winter 2007/08 lahm legte. Nach nur 12 Folgen musste die Serie in eine dreimonatige Zwangspause. Als sie ins Programm zurückkehrte, hatte das Publikumsinteresse stark nachgelassen, und nach nur vier weiteren Folgen setzte der Sender CBS sie ab.

ProSieben zeigte die einstündigen Folgen montags um 20.15 Uhr.

Rent A Pocher

2003–2006 (ProSieben). Comedyshow mit Oliver Pocher.

Pocher stellt sich für private Zwecke zur Verfügung, Zuschauer und Prominente können ihn kostenlos mieten. Er wäscht dann Autos, arbeitet als Babysitter, vervollständigt Skatrunden, topft Pflanzen ein, verkauft Brötchen oder isst Kühlschränke leer (warum auch immer das gewünscht wird). Einspielfilme zeigen seine Erlebnisse, vor Studiopublikum plaudert er mit Promis.


Screenshot: ProSieben

Die ehrlichsten Rubriken waren »Tagebuch eines B-Promis« (Pocher über sich selbst) und »Olli nervt«, doch weil sich Pocher und die Show nicht so ernst nahmen, war sein Nerven eigentlich ganz erträglich.

Nach 40 halbstündigen Folgen donnerstags um 23.15 Uhr mietete ProSieben Pocher ab der vierten Staffel im Herbst 2004 für eine Viertelstunde länger und gleich für 25 neue Ausgaben. 2005 sorgte eine Langzeitaktion für Aufsehen: Pocher ließ sich von der Fußballnationalmannschaft aus Sansibar als Teamchef mieten, um sie für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland fit zu machen. Mehrere Specials zeigten in unregelmäßigen Abständen die Fortschritte. Als echter Experte gab Winnie Schäfer Ratschläge aus dem Studio.

Die Staffel, die im April 2006 endete, war die letzte. Es folgten noch Wiederholungen und Best-ofs, doch dann kündigte Pocher den Mietvertrag einseitig und zog bei Harald Schmidt ein.

 

Klamottenkiste

1981–1985 (BR). US-Slapstickreihe. Das ARD-Gegenstück zu erfolgreichen ZDF-Serien wie Dick und Doof oder Väter der Klamotte.

Die 15-minütigen Episoden bestanden aus Versatzstücken alter Filme des amerikanischen Stummfilmkinos der 20er Jahre und wurden durch eine Synchronisation ergänzt. Hauptdarsteller war meistens Charlie Chaplin, auch Larry Semon, Billy Bevan, Snub Pollard und die „Fat Men“ kamen oft zum Einsatz; weitere Stummfilmveteranen waren u. a. Fatty Arbuckle, Lee Moran, Bobby Vernon, Harold Lloyd, Harry Langdon, Mickey Rooney und Jack Cooper. In einigen Episoden wirkte Oliver Hardy an der Seite von Larry Semon mit, in einer Stan Laurel. Gemeinsam traten Laurel und Hardy hier nicht auf. Deutscher Erzähler war Hartmut Neugebauer.

Die Reihe brachte es auf weit über 100 Folgen, die alle zuerst im Bayerischen Fernsehen und später nachmittags im Ersten gezeigt wurden. 1994 lief noch eine einzelne, bis dahin nicht ausgestrahlte Folge.

Väter der Klamotte

1973–1985 (ZDF). 198-tlg. Slapstick-Reihe mit Schwarz-Weiß-Stummfilmen der 30er-Jahre aus den USA, die das ZDF zu einer Serie verschnitt. Zu den Komikern gehörten Jimmy Adams, Fatty Arbuckle, Billy Bevan, Charlie Chaplin, Charley Chase, Bill Dooley, Jack Duffy, Muriel Evans, Billy Gilbert, Oliver Hardy und Stan Laurel, Del Henderson, Buster Keaton, Edgar Kennedy, Florence Lake, Harry Langdon, Snub Pollard, Ben Turpin und Bobby Vernon.

Hinter der Reihe stand das bewährte Team von Dick und Doof: Hanns Dieter Hüsch kommentierte aus dem Off, Fred Strittmatter, Quirin Amper jun. und Jiří Kanzelsberger komponierten und arrangierten, Heinz Caloué schrieb die Texte und puzzelte aus Filmen 25 Minüter zusammen. Die Titelmusik von Strittmatter und Amper begann mit dem Worten: „Guten Abend, liebe Gäste, / wir erfreuen euch aufs Beste / mit Klamotten, Komödianten, / die schon uns’re Väter kannten.“

Die Folgen liefen auf dem etablierten Schwarz-Weiß-Klamottenplatz freitags um 18.25 Uhr.

Dick und Doof

1970–1973 (ZDF). 98-tlg. US-Slapstickreihe.

Weit mehr als 100 Kurz- und Spielfilme hatten die amerikanischen Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy produziert, die nur in Deutschland als Dick (Hardy) und Doof (Laurel) bekannt wurden. Einige davon hatten es auch ins Fernsehen geschafft, vor allem in Reihen wie Es darf gelacht werden und Spaß muss sein. Nachdem ZDF-Redakteur Gert Mechoff, Synchron-Autor und -Regisseur Heinz Caloué und Sprecher Hanns Dieter Hüsch gemeinsam bereits den dänischen Stummfilmkomikern Pat & Patachon zu neuem Glanz im fernsehfreundlichen 25-Minuten-Format verholfen hatten, nahmen sie sich die gleiche Methode auch für die Filme von Laurel und Hardy vor.

Die konkrete Vorgehensweise unterschied sich je nach vorhandenem Material. Manche bereits synchronisierte Tonfilme musste Caloué nur kürzen oder in mehrere Fortsetzungsgeschichten aufteilen. Stummfilme wurden meist mit Hanns Dieter Hüsch als ironischem Kommentator und Sprecher aller Rollen synchronisiert — mit allen Freiheiten, die dem Witz dienten: Manche Stummfilmgags erzielten eine bessere Wirkung, wenn sie unkommentiert stehen blieben, andere Stellen wurden zusätzlich mit bissigem Kommentar aufgewürzt. Manchmal wurden die Filme aber auch mit mehreren Sprechern vertont — mit Walter Bluhm als Laurel und Bruno W. Pantel als Hardy. Wenn frühere Synchronisationen verwendet wurden, waren als Hardys Stimmen noch Arno Paulsen und Gerd Duwner zu hören (Verhandlungen mit Duwner waren an dessen Honorarforderungen gescheitert).

Nicht selten waren die fertigen 25 Minuten eine Collage aus Szenen ganz verschiedener Filme. Einmal gelang es Caloué sogar, aus einem in der Steinzeit spielenden Film („Flying Elephants“) und einem, der im 20. Jh. angesiedelt ist („Putting Pants On Philip“), einen einzigen Film zusammenzuschnipseln – aber vielleicht sollte man besser sagen: Er tat es; ob es ihm „gelang“, darüber gingen die Meinungen auseinander. Caloué verteidigte sich, dass das meiste, was er wegschnitt, ohnehin nur „Füllmaterial“ gewesen sei: Langatmige Autofahrten und Spaziergänge flogen raus, und es blieb das Wesentliche – fliegende Torten, stolpernde Menschen, Finger im Auge, zu Bruch gehende Einrichtung, Staub. Und mittendrin: Stan und Ollie in Anzug und Melone. „Schau, was du wieder angerichtet hast, Stan“, wurde Ollies oft gehörter Satz, wenn Stans Tölpelhaftigkeit wieder größere Sachschäden verursacht hatte. Und dann gab es immer noch einen Schutzmann, der den beiden hinterherlief, und eine hysterische alte Frau.

Geprägt wurden die entstehenden neuen Fassungen nicht zuletzt durch die Musik. In den meisten Fällen zeichneten dafür Fred Strittmatter als Komponist, Quirin Amper jr. als Arrangeur und Komponist und Jiří Kanzelsberger als Musikregisseur verantwortlich. Das Puzzle- und Synchronisations-Prinzip von Caloué und Mechoff reflektierte die Formulierung im Vorspann: „… frisch aufpoliert von …“. Dieses Prinzip prägte über die nächsten 15 Jahre weite Teile des ZDF-Vorabendprogramms. Es wurde für weitere Reihen mit Schwarz-Weiß-Slapstick-Szenen benutzt, darunter Väter der Klamotte, Spaß mit Charlie und Männer ohne Nerven, aber auch für Zeichentrickklassiker wie Mein Name ist Hase, Schweinchen Dick und Die schnellste Maus von Mexiko.

Dick und Doof fanden ihren festen Sendeplatz freitags am Vorabend und bis zu 16 Millionen Zuschauer. Weitere Varianten ihrer Filme liefen unter den Titeln Zwei Herren dick und doof, Lachen Sie mit Stan und Ollie und Meisterszenen mit Stan Laurel und Oliver Hardy.

Western von gestern

1978–1986 (ZDF). 155-tlg. US-Westernserie.

Western von gestern bestand aus alten B-Western der 30er- und 40er Jahre, die als Vorprogramm der großen, abendfüllenden Spielfilme gedreht worden waren und vom ZDF auf eine 25-Minuten-Fassung gebracht wurden; es gab aber auch 2- und einzelne 3-Teiler. Alle Filme wurden neu synchronisiert — komplett mit Geräuschen und Musik (von Fred Strittmatter und Quirin Amper jun., eingerichtet von Jiří Kanzelsberger).

In 34 Folgen trat Fuzzy Q. Jones (Al St. John) auf, meistens an der Seite von Billy the Kid (Buster Crabbe). Die Filmtitel begannen alle mit „Fuzzy und …“ und gingen manchmal so lustig weiter wie: „… die Christel von der Post“. Ebenfalls 34-mal ritt der junge Johny Wayne über den Bildschirm. Hinzu kamen 13 Folgen mit Roy Rodgers sowie weitere mit Gene Autry, Randolph Scott, Robert Livingston, Richard Dix, Robert Barrat, George O’Brien und Tom Keene in den Hauptrollen.

Unter dem Titel Western von gestern zeigte das ZDF auch mehrere 6-tlg. Serien, die ebenfalls in den 30er Jahren in den USA entstanden: „Zorro reitet wieder“ mit John Carroll, „Zorros Legion reitet wieder“ mit Reed Hadley, „Zorros Erbe“ mit George Turner, „Der singende Pfeil“ mit Ray Corrigan, Hal Taliaferro, Hoot Gibson und Julia Thayer sowie „Jesse James reitet wieder“ mit Clayton Moore. Eine 4-tlg. Serie war „Zorros schwarze Peitsche“ mit Linda Stirling und George J. Lewis.

Lief freitags im Vorabendprogramm.

logomobil

1989–2000 (ZDF). Ableger von logo: Magazin für Kinder, in dem ein logo-Reporter von unterwegs über aktuelle Themen der Woche berichten.

Logomobil war zunächst 15 Minuten lang und lief werktäglich am Nachmittag. Nach einer Pause 1990 wurde es nur noch wöchentlich mit teils jahrelangen Unterbrechungen und ab 31. November 1999 samstags vormittags, inzwischen auf knapp zehn Minuten geschrumpft, ausgestrahlt.

logo

Seit 1988 (ZDF); seit 1998 (KI.KA). „Neues von hier und anderswo“. Zehnminütige Nachrichtensendung für Kinder, in denen die wichtigsten aktuellen Ereignisse verständlich erklärt werden.

logo läuft werktags nachmittags und wurde von verschiedenen Moderatoren präsentiert, zu den ersten gehörten Peter Hahne und Dirk Chatelain, später moderierten u. a. Ulrike Angermann, Frank Beckmann, Isabel Schayani und Alexander Antoiadis.

Von Januar bis März 1988 lief logo testweise, ab 9. Januar 1989 regelmäßig montags bis donnerstags am Nachmittag. Im neuen Kinderkanal von ARD und ZDF wurden die Sendungen wiederholt, die reguläre Ausgabe seit 1998 nur noch dort gezeigt. Das ZDF zeigte am Wochenende aber weiterhin Wochenrückblicke und »logo-extra«-Ausgaben zu besonderen Anlässen. Ein Magazin-Ableger war logomobil.

Bereits ab Dezember 1981 hatte der SFB nach dem Vorbild der US amerikanischen »Kids News« (1980) einmal wöchentlich für Kinder die 15-minütige Nachrichtensendung »Dran« gezeigt.

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