Tic Tac Toe

1992 (RTL). Werktägliche halbstündige Vormittags-Gameshow mit Michael „Goofy“ Förster.

Die Show war eine von vielen, die sich (wie schon das Tick-Tack-Quiz) des Tic-Tac-Toe-Kinderspiels bediente. Durch richtige Antworten auf Fragen können die zwei Kandidaten in einem quadratischen Spielfeld mit neun Kästchen ihre Buchstaben, X oder O, verteilen. Wer eine Dreierreihe schafft, gewinnt.

Die Reihe brachte es auf 171 Ausgaben.

Teufels Küche

2005. Reality-Gameshow mit Sonja Zietlow.

Unter Anleitung des Spitzenkochs Christian Rach verpflegen zehn Prominente zwei Wochen lang in zwei Teams die teils ebenfalls prominenten Gäste in einem Berliner Fernsehstudio, das zu einem Luxusrestaurant umgebaut worden ist. Zuerst kochen alle so vor sich hin, nach einer Woche bestimmt das Publikum jeden Tag einen, der die Schürze abgeben muss, und am Ende den König der Küche. Die Versuchsköche waren Karl Dall, Jörg Knör, Erika Berger, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Gülcan Karahanci, Giovanni (von der Popgruppe Bro’Sis), DJ Ötzi, Patrick Lindner, Britta von Lojewski und Anouschka Renzi. Am Ende wurde Lindner „überraschend“ zum „König der Küche“ gekrönt. Er ist gelernter Koch. Giovanni und Renzi waren verletzungsbedingt schon vorher ausgeschieden. Die Boulevardzeitung „B.Z.“ titelte: „Große Berliner Schauspielerin – Kollaps in TV-Show“. Sonja Zietlow zitierte die Schlagzeile am gleichen Abend in der Live-Sendung und fragte enttäuscht: „Warum passiert so was nie in unserer Show? Bei uns ist nur Anouschka Renzi zusammengebrochen.“

Das Format stammt aus Großbritannien, wo es erfolgreich unter dem Titel „Hell’s Kitchen“ lief. Die deutsche Version lief weit weniger erfolgreich an 14 aufeinanderfolgenden Tagen in der späteren Hälfte der Primetime. Immer im Nachtprogramm folgte „Teufels Küche – Nachschlag“ mit Pierre Geisensetter und interaktiven Telefonspielchen für Kandidaten zu Hause.

Tick-Tack-Quiz

1958–1967. Halbstündiges Quizspiel mit Fritz Benscher.

Zwei Kandidaten müssen Fragen aus verschiedenen Kategorien in einem quadratischen Spielfeld mit neun Kästchen beantworten. Ein Kandidat spielt mit dem Buchstaben X, der andere mit dem O. Wer die Frage in einem Feld richtig beantwortet, belegt dieses mit seinem Buchstaben. Die Kategorien werden regelmäßig gemischt, so dass ein offenes Feld nie lange die gleiche Kategorie beinhaltet. Ziel ist es, eine Dreierreihe mit seinem Buchstaben zu bilden. Die Quizfragen haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die dem begehrten Feld in der Mitte zugeordnete hat immer den höchsten. (Unterschiedliche Farben symbolisierten die Schwierigkeitsgrade, aber davon hatten im Schwarz-Weiß-Zeitalter nur die Zuschauer im Studio etwas.) Ist die Dreierreihe erreicht, darf der Sieger entscheiden, ob er mit dem bisher erspielten Geld nach Hause geht oder es gegen den nächsten Gegner verteidigt. Der Verlierer bekommt als Trostpreis eine Kuckucksuhr (Tick-Tack!). Anschließend beginnt eine neue Runde mit einem bzw. zwei neuen Kandidaten. Das Erklingen aller an der Wand hängenden Kuckucksuhren signalisiert das Ende der Sendung. Ist zu diesem Zeitpunkt gerade keine Dreierreihe erreicht, spielen die Kandidaten in der nächsten Sendung weiter.

Wohltuend fröhliches Quiz dank des lustigen Benscher, der zu einer Zeit, als Quiz noch eine ernste Sache war, aus dem biederen Spiel eine Comedyshow machte. Er kommentierte den Applaus der Zuschauer beim Auftritt mit den Worten „Danke, danke, hab’ ich erwartet“ und machte spontane Gags, die von geistreichen Kommentaren bis zum simplen Kalauer reichten. Quizfrage: „Was hat ein Patient, der zum Dermatologen geht?“ – „Darminfektion.“ – „Sie meinen Arschäologe …“ (Damals war dieser Witz noch neu.) Außerdem legte er die Spielregeln großzügig aus und winkte manchmal mit dem Zaunpfahl, um Kandidaten auf die Sprünge zu helfen.

Das Tick-Tack-Quiz war die erste Show, die sich der Idee des Kinderspiels Tic Tac Toe bediente, wenn man mal vom US-Vorbild „Tic Tac Dough“ absieht. Später folgten noch Tic Tac Toe, XXO – Fritz & Co. und Star Weekend. Nach drei Jahren im regionalen Vorabendprogramm und einer Pause kehrte das Quiz ab 1964 zurück, zunächst am Abend und dann am Samstagnachmittag. Wolf Mittler wurde Benschers Nachfolger.

Star Weekend

2000 (RTL). Comedyquiz mit Marco Ströhlein und neun prominenten Gästen, die in drei Dreierreihen ein Quadrat bilden. Im mittleren Spielfeld sitzt immer Hella von Sinnen. Die Kandidaten der Show müssen raten, ob die Aussagen der Promis richtig oder falsch sind. Für jede richtige Einschätzung besetzen sie das Feld mit ihrem Symbol, einem „X“ bzw. einem „O“. Ziel ist es, eine Dreierreihe mit demselben Buchstaben zu bilden.

Die Show adaptierte das Konzept der erfolgreichen US-Show „Hollywood Squares“. Dasselbe Format hatte vier Jahre zuvor bereits Sat.1 als tägliche halbstündige Gameshow namens XXO – Fritz und Co. gesendet.

Bei RTL war das Spiel eine Stunde lang und lief in loser Folge zunächst zweimal freitags um 22.15 Uhr, später zweimal samstags um 21.15 Uhr und dann noch viermal samstags um 23.00 Uhr. Das war’s.

Stadt, Land, Fluss

1990–1991 (Tele 5). Halbstündige Vorabend-Gameshow, die nach dem bekannten Prinzip funktionierte. Moderator war Viktor Worms; Frank Elstner hatte die Show konzipiert.

Sender mit drei Buchstaben

1986–1987 (RTL). „Fernsehkreuzworträtsel“. Knapp einstündige Gameshow mit Oliver Spiecker, der Fragen zu Sendungsausschnitten stellt.

Lief etwa alle vier Wochen am späten Dienstagabend. Die Lösung zu der im Titel gestellten Aufgabe beginnt übrigens mit R.

Rolltreppe

1988 (RTL). Viertelstündige Gameshow; Produzent: Frank Elstner.

Zwei zufällig ausgewählte Kandidaten müssen in einem Kaufhaus Aufgaben um die Wette erledigen: Wer ist als Erster in der Abteilung Damenbekleidung, wer findet in der Büchsenpyramide ein abgelaufenes Datum, wer fährt am schnellsten mit dem Mountainbike die Rolltreppe hinauf? Die Gewinne sind natürlich auch aus dem Kaufhaus.

Die tägliche Sendung brachte es auf 44 Folgen.

K11 — Kommissare im Einsatz

Seit 2003 (Sat.1). Pseudodokumentarische dt. Krimireihe.

Echte Kommissare ermitteln in fiktiven Fällen, die jede Krimiserie wegen mangelnder Plausibilität ablehnen würde. Das hatte in Lenßen & Partner schon geklappt, ebenso in Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln, da konnte Sat.1 sein Vorabendprogramm auch noch mit einer dritten „Dokutainment-Ermittler-Soap“ überschwemmen. Diesmal im Einsatz: Zwei Teams, bestehend aus den Kommissaren Alexandra Rietz und Michael Naseband sowie Nicole Drawer und Jens Loors, außerdem der Staatsanwalt Sewarion Kirkidadse.

Die halbstündigen Folgen liefen werktags um 19.15 Uhr.

Einsatz täglich — Polizisten ermitteln

2004 (ZDF). Tägliche Pseudo-Doku-Soap, in der fünf echte Polizisten in einem Fernsehstudio den Alltag auf einer Berliner Polizeiwache nachspielen. Oder das, was die Drehbuchautoren dafür halten. Oder das, was die Zuschauer gerne dafür halten würden.

Nicht lange zuvor hatten auf diesem Sendeplatz echte Juristen in einem Fernsehstudio den erfundenen Alltag in einem Gerichtssaal nachgespielt (Streit um drei), was immerhin den Vorteil hatte, dass man kostengünstig einfach herumsitzen konnte. Der Etat für Einsatz täglich war genauso groß (rund 50 000 € pro Folge), der Aufwand aber natürlich größer, weshalb die Serie noch hölzerner und unglaubwürdiger daherkam als ihre privaten Vorbilder (K11, Niedrig und Kuhnt, Lenßen & Partner).

Die 45 Minuten langen Folgen liefen werktags um 16.15 Uhr.

Einsatz für Ellrich

2004 (RTL). Halbstündige pseudo-dokumentarische Krimiserie.

Kriminalhauptkommissarin Ilona Ellrich und ihre Kollegen Martin Scheidt und Jürgen Schönewald, alle echte Polizisten, ermitteln in frei erfundenen Fällen. Ulrich Wetzel, ein echter Richter, der bereits in der RTL-Show Das Strafgericht über fiktive Fälle entscheidet, stellt Haftbefehle aus. Alle sind unglaublich cool und ruppig, wie sie es bei ihren fiktiven Fernsehkollegen gelernt haben.

Seit Anfang der 90er Jahre geht Fernsehen in Deutschland normalerweise so: RTL führt ein neues Format zum Erfolg, und alle anderen kupfern es ab. Diesmal war es Sat.1, das das Format erfolgreich mit Lenßen & Partner und Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln etabliert hatte, und selbst der ZDF-Abklatsch Einsatz täglich – Polizisten ermitteln war schneller auf Sendung als die RTL-Version. RTL sendete zeitgleich zu Niedrig und Kuhnt werktags um 17.00 Uhr, war mit den Einschaltquoten jedoch schnell unzufrieden und beendete den Versuch nach fünfeinhalb Monaten.

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