1989–1993 (ZDF). 5‑tlg. dt. Spielfilmreihe von Krystian Martinek und Neithardt Riedel, Regie: Ilse Hofmann; ab dem vierten Teil: Nico Hofmann.
Wolfgang Schulz (Götz George) und sein Zwillingsbruder Walter (auch Götz George) sind beide in der Werbebranche tätig. Nur lebt der eine in der Bundesrepublik, der andere in der DDR. Der Hamburger Wolfgang ist ein cooler Yuppie, der das Leben genießt, Walter in Stralsund ein kleinbürgerlicher Familienvater, der sich mit dem Leben, wie es ist, abgefunden hat. Erst durch einen Fernsehauftritt Wolfgangs, den Walter sieht, erfahren die beiden voneinander. Beim ersten Treffen seit 40 Jahren beschließen sie, für einen Tag die Pässe und damit die Rollen zu tauschen. Wolfgang schnuppert beim Sozialismus rein und Walter lernt den Kapitalismus kennen.
Die deutsch-deutsche Komödie sollte ursprünglich nur ein einzelner Fernsehfilm sein. Dieser war bei der Ausstrahlung schon überholt, da vier Wochen zuvor die Berliner Mauer gefallen und die DDR-Grenze zur Bundesrepublik geöffnet worden war. Beides war im zuvor gedrehten Film noch nicht enthalten. Nicht nur diese Entwicklung, auch die Zuschauerresonanz schrie nach Fortsetzungen. Die folgenden vier Filme begleiteten Schulz und Schulz, wie ihre Familien parallel zu Deutschland mühsam zusammenwachsen.
Aus den Gegensätzen Kapitalismus und Sozialismus werden nach der Wiedervereinigung Arroganz und Naivität, und die Brüder gründen ein gemeinsames Unternehmen, bei dem Wessi Wolfgang seinen Ossi-Bruder zu vereinnahmen und für seine Zwecke einzusetzen versucht. Zwar hinkten die Filme der politischen Entwicklung weiterhin immer ein Stück hinterher, bildeten sie aber im Nachhinein realistisch, wenn auch klischeehaft ab. George glänzte in gleich zwei Rollen, von denen keine so war wie die des Schimanski, dessen Image bis zum Start von Schulz & Schulz an ihm geklebt hatte.