Anna und die Liebe


Foto: Sat.1

Seit 2008 (Sat.1). Dt. Telenovela.

Anna Polauke (Jeanette Biedermann) ist schüchtern. Sehr schüchtern. Sobald es wichtig wird, bekommt sie keinen Ton heraus, also wenn sie einen schönen Mann trifft oder sich für einen tollen Job interessiert. Deshalb fällt es ihr auch so schwer, den heiß ersehnten Job in der Werbeagentur Broda & Broda zu bekommen – und Jonas Broda (Roy Peter Link). Beim ersten Anblick verliebt sich Anna in den Sohn des Firmengründers Robert Broda (Mathieu Carrière), doch leider ist er außer schön auch ein arroganter Schnösel. Annas Familie besteht aus ihrer bösen Stiefschwester Katja (Karolina Lodyga), ihrer naiven Mutter Susanne (Heike Jonca) und ihrem bösen Stiefvater Armin (Rainer Will), die das Lokal „Goldelse“ betreiben, direkt gegenüber der Agentur. Parallel dazu hat Jonas eine böse Mutter Natascha (Franziska Matthus) und einen bösen Bruder Gerrit (Lars Löllmann), die gegen Robert intrigieren und die Agentur übernehmen wollen. Zur Agentur gehören noch der Fotograf Jannick (Mike Adler), die Assistentin Maja (Barbara Lanz), die amerikanische Praktikantin Nancy (Jil Funke), der Laufbursche Maik (Sebastian König) und die Büroleiterin Steffi Hauschke (Karin Kienzer). Sie ist die Mutter von Katjas ursprünglichem Freund Lars (Alexander Klaws), und Maik ist der Freund von Annas bester Freundin Paloma (Maja Maneiro), die in der „Goldelse“ als Kellnerin arbeitet.

Vorhersehbares Mädchenmärchen mit allen klassischen Zutaten. Die halbstündigen Folgen liefen sechs Wochen lang werktags um 19.00 Uhr, danach um 18.30 Uhr.

112 — Sie retten dein Leben


Foto: RTL

2008–2009 (RTL). 110-tlg. dt. Actionserie.

Polizei, Notarzt und Feuerwehr arbeiten zusammen, um Menschenleben zu retten. Zwischendurch schlagen sie sich mit privaten und bürokratischen Problemen herum: Die ätzende Verwaltungschefin Dr. Kristin Driesen (Sandra Maria Schlegel) schikaniert den Polizeidienststellenleiter Martin Carstens (Joachim Raaf), dessen Sohn Florian (Dominic Saleh-Zaki) im gleichen Team arbeitet. Die blinde Rita Brandt (Simona Brokman) koordiniert die Einsätze der drei Teams. Dazu gehören die Feuerwehrleute Ingo Bender (Gernot Schmidt), Kadir Karabulut (Matthias Rödder) und Anna Rösler (Luisa Wietzorek), die Ärzte Tom Wagner (Max Alberti) und Judith Voss (Tanja Lanäus), die Sanitäter Dimitri Papapostolou (Philip Köstring) und Steffi Felten (Joséphine Thiel), Zivi Kevin Vogel (Christopher Kohn), Helikopterpilot Peter Wells (Mats Reinhardt) und die Polizisten Heiko Ehrich (Björn Kirschniok), Nicole Held (Mariam Kurth) und Doreen Melzer (Martina Maria Reichert).

Fließbandproduktion von Hermann Johas Firma Action Concept, deren Rahmenhandlung zwar noch unspektakulärer als in den meisten Daily Soaps war, die sich aber in den Actionszenen um ein paar aufwändige Unfälle, Explosionen und Stunts bemühte, wie man sie aus Johas Alarm für Cobra 11 kannte.

Die halbstündigen Folgen liefen werktags um 17.00 Uhr. Nach 110 Folgen stellte RTL bei der an chronischer Quotenschwäche leidenden Serie das Beatmungsgerät ab. Sie war als Endlosserie geplant.

Zieh mich an!

Ab 25. August 2008 (Sat.1). Anziehwettbewerb.

Müsste eigentlich Die perfekte Kleidung heißen: Nach dem Muster der Kochdoku Das perfekte Dinner müssen fünf Menschen zwar hungern, beraten sich aber gegenseitig eine Woche lang in Kleidungsfragen zu verschiedenen Anlässen. Sprich: Vier Leute reden jeden Tag einem rein, und am Ende der Woche soll feststehen, wer am besten Senf zu Kleidung geben kann, aber nicht, wie man ihn wieder rausbekommt.

Die halbstündigen Folgen laufen werktags vormittags um 10.00 Uhr.

Die Kinderärzte

Seit 2007 (RTL). Werktägliche Dokusoap über den Alltag im Dürener Kinderkrankenhaus St. Marien.

Die halbstündigen Folgen laufen im Vormittagsprogramm. In den ersten 16 Monaten hieß die Serie noch Die Kinderärzte von St. Marien, im August 2008 wurde die zweite Hälfte des Titels amputiert.

Krasse Küche mit Andrew Zimmern

Ab 24. August 2008 (RTL2). US-Reise-Kochdoku („Bizarre Foods with Andrew Zimmern“; seit 2006).


Foto: RTL2

Andrew Zimmern ist Koch, Journalist und Restaurantkritiker und reist um die Welt. In allen abwegigen Winkeln der Erde macht er Halt und stellt ebenso abwegige Gerichte vor, zum Beispiel Lamahirn und Lämmeraugen. Sein Motto ist: „Wenn’s gut aussieht, iss es auf“, und wenn das Froschherz sogar noch schlägt, isst er es auch auf.

Die einstündigen Folgen laufen sonntags nachmittags.

Black Adder

1999 (RTL). 24-tlg. brit. Comedyserie von Rowan Atkinson und Richard Curtis („Black Adder“; 1983–1989).

Edmund Blackadder (Rowan Atkinson) schreibt die Geschichte um. Auf einem Streifzug durch die Jahrhunderte nimmt er an historischen Ereignissen teil und beeinflusst sie. Sein idiotischer Partner Baldrick (Tony Robinson) ist immer dabei.

Zeitweise lief die Serie unter dem albernen Titel Rowan Atkinson alias Mr. Bean ist „Black Adder“, weil Atkinson in Deutschland in der Rolle des Mr. Bean in der gleichnamigen Show bekannt geworden war. In seiner britischen Heimat schlug Black Adder deutlich stärker ein als Mr. Bean und war eine der erfolgreichsten Serien der 80er-Jahre. Nach dem eigentlichen Ende wurde sie – jeweils in einer anderen Epoche – noch dreimal fortgesetzt.

Bei uns ging Black Adder weitestgehend im Sonntagnachtprogramm unter. Ab 1993 hatte bereits 3sat und in Wiederholungen später arte die Serie im englischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Erst RTL zeigte synchronisierte Fassungen.

Inspektor Fowler — Härter als die Polizei erlaubt

1996–1998 (Pro Sieben). 14-tlg. brit. Comedyserie von Ben Elton. Regie: John Birkin („The Thin Blue Line“; 1994–1996).

Inspektor Raymond Fowler (Rowan Atkinson) leitet ein Polizeirevier in einem Londoner Vorort. Er ist penibel und verzweifelt oft über seine Mitarbeiter Bob Kray (Kevin Allen), Maggie Habib (Minar Anwar), Frank Gladstone (Rudolph Walker), Kevin Goody (James Dreyfus), Derek Grim (David Haig) und Patricia Dawkins (Serena Evans). Patricia ist zugleich Fowlers Freundin, die manchmal ihre liebe Not mit ihm hat.

Zwei Staffeln mit je sieben halbstündigen Folgen liefen anfangs mittwochs gegen 22.00 Uhr, ab der zweiten Staffel montags gegen 23.15 Uhr.

Elmis witzige Oldie-Show

1996–1998 (Sat.1). Nostalgie-Musikshow mit Elmar Hörig.

Auf der Bühne standen Stars, die entweder aus gutem Grund in Vergessenheit geraten waren (wer waren nochmal die Tremeloes? Und Jaqueline Boyer??), oder Leute wie Peter Kraus und Ted Herold, die seit den 60er-Jahren immer wieder die gleichen Titel singen mussten, und bewegten ihre Lippen zum Playback.

Sagen wir so: Im Jahr 2026 stünden bei dieser Show Captain Hollywood und Blümchen auf der Bühne und man würde sich gemeinsam an die guten alten Zeiten kurz vor der Jahrtausendwende erinnern, als es noch Techno und billigen Dancepop gab. Die Show vermittelte durch die alten Kracher gute Stimmung, aber nicht unbedingt jedes Wort im Titel der Sendung hielt einer genaueren Überprüfung stand.

Sie lief im Samstagabendprogramm, mal einstündig um 22.00 Uhr, mal als große Show um 20.15 Uhr.

Badesalz Comedy Stories

1999–2000 (Sat.1). 6-tlg. Comedyshow mit Gerd Knebel und Henni Nachtsheim, die als Badesalz bekannt wurden und bereits Jahre vorher mit Och Joh eine Fernsehshow hatten. Eine halbe Stunde lang wurden Gags mit meist absurdem Humor aneinandergereiht, in denen Alltagsszenen grotesk überzeichnet wurden.

T. V. Kaiser

1996–1999 (RTL). Dt. Comedyreihe.

Tillmann-Volker Kaiser (Martin Zuhr), genannt T. V. Kaiser, ist Moderator einer nach ihm benannten Talkshow, sein Assistent ist Marco Mommsen (Michael Dierks).

Parodie auf Daily-Talkshows. In T. V. Kaiser sollten die Themen noch dämlicher und die Gäste noch schlimmer sein als in den wirklichen Daily Talks. Die Show litt darunter, dass das schon vom Prinzip her nicht möglich war. Original und Parodie unterschieden sich nur dadurch, dass das Original unfreiwillig witzig war und die Parodie angestrengt witzig. Letztlich war T. V. Kaiser aber seiner Zeit voraus. Wenig später waren Shows wie Richterin Barbara Salesch, Das Jugendgericht oder Zwei bei Kallwass, aber auch Talkshows wie Nicole und Arabella routinemäßig mit schlechten Schauspielern in überdrehten Rollen besetzt.

RTL sendete 80 Ausgaben der Show, immer 45 Minuten lang, freitags um 23.15 Uhr. Die erste Staffel hatte noch den Untertitel „Die Talkshow, wo voll gut ist“. Vox versuchte sich an einem ähnlichen Format unter dem Titel Quatsch dich reich.

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