Wie bitte?!

1992–1999 (RTL). Einstündige Verbraucher-Comedy-Show mit Geert Müller-Gerbes. Behördliche und bürokratische Unfähigkeit und Ungerechtigkeit, falsche Versprechungen von Herstellern und miserable Dienstleistungen werden angeprangert und satirisch überzeichnet. Dabei werden alle angeprangerten Firmen beim Namen genannt.

Wenn RTL sich bei der Firma meldete und nachfragte, kam der geschädigte Zuschauer meist plötzlich zu seinem Recht. So wurde Wie bitte? zu einer der beliebtesten Fernsehshows bei den Zuschauern und einer der unbeliebtesten bei den Werbekunden. Die Unterbrechungen für Reklame waren so kurz wie in kaum einer anderen Sendung, weshalb Wie bitte?! trotz des großen Erfolgs für RTL nicht sehr rentabel gewesen sein dürfte. Der meistangeschwärzte „Kunde“ war die Deutsche Telekom, die sich so oft Patzer leistete, dass der Telekom-Sketch zur festen Rubrik wurde. Ab Mitte der 90er Jahre wurde ferner die Verleihung des „Pannemanns“ zur ständigen Einrichtung, eines Preises für den verbraucherunfreundlichsten Service. Den „Pannemann“ verlieh Theo West, der ferner als Reporter witzige Umfragen für die Show machte. Zum Stammteam der Schauspieler, die die Fälle im Studio nachstellten, gehörten Max Griesser, April Hailer, Lutz Reichert, Siegfried W. Kernen und Thomas Hackenberg. Für Hailer kam 1997 Eva Mannschott. 1998 wurde der Rest des Teams ausgewechselt. Neben Manschott spielten seitdem Robert Louis Griesbach, Hans Kieseier und Katrin Weißler. Theo West blieb weiter dabei. Einige Sendungen musste Müller-Gerbes krankheitsbedingt absagen, Hans Meiser sprang dann als Moderator ein.

Das Format stammte von der BBC, wo es zwischen 1973 und 1994 mehr als 20 Jahre lang unter dem Titel „That’s Life“ lief. RTL zeigte seine Version zunächst samstags gegen 22.00 Uhr, auf diesen Sendeplatz kehrte sie nach verschiedenen anderen Ausstrahlungsterminen auch wieder zurück. Als Gerhard Zeiler RTL-Geschäftsführer wurde, setzte er die Show – nach insgesamt über 200 Ausgaben – sehr bald ab. Müller-Gerbes‘ Reaktion: „RTL macht im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht mehr Fernsehen, sondern Gewinn. Das Programm wird nur billigend in Kauf genommen.“

Soundmix-Show

1995–1997 (RTL). Samstagabend-Show mit Nachwuchswettbewerb. Unbekannte Talente sangen live bekannte Hits von großen Stars nach. Moderatorin war Linda de Mol. Während ihrer Schwangerschaftspause 1997 wurde sie von Bärbel Schäfer und DJ Bobo vertreten.

Vorbild für die Sendung war die gleichnamige Show aus Holland, die in viele Länder exportiert wurde. Im April 1996 lief eine „Internationale Soundmix-Show“, in der Kandidaten aus verschiedenen Ländern gegeneinander antraten. Es gewann Bianca Shomburg, die ein Jahr später Deutschland beim Eurovision Song Contest vertrat. Am 28.07.1999 schob RTL noch eine „Europäische Soundmix-Show“ nach.

Baretta

1989–1990 (RTL). 82-tlg. US-Krimiserie von Stephen J. Cannell („Baretta“; 1975–1978).

Der Polizist Tony Baretta (Robert Blake) ist ein Einzelgänger, dessen unkonventionelle Methoden seinen Chefs, erst Inspector Shiller (Dana Elcar) und nach kurzer Zeit Lieutenant Hal Brubaker (Edward Grover), ein Dorn im Auge sind. Sein Standard-Outfit aus Jeans, T-Shirt und Mütze legt Baretta nur ab, wenn er undercover ermittelt und sich tarnen muss. Er lebt mit seinem Kakadu Fred in einem heruntergekommenen Hotel, das der Ex-Polizist Billy Truman (Tom Ewell) leitet. Seine Informanten Rooster (Michael D. Roberts) und Fats (Chino Williams) versorgen Baretta mit Tipps.

Baretta war Nachfolger der ähnlich angelegten Serie Toma, deren Hauptdarsteller nach nur einer Staffel überraschend ausgestiegen war. Die 45-minütigen Folgen liefen werktags am Vorabend.

Robert Blakes Frau Sondra spielte gelegentlich in Gastrollen mit. Nach langer Zeit ohne Medienpräsenz geriet Blake ab 2001 wieder vermehrt in die Schlagzeilen. Er wurde des Mordes an seiner zweiten Frau Bonnie bezichtigt. Im Frühjahr 2005 wurde er nach einem langen Gerichtsprozess für unschuldig befunden und freigesprochen.

Toma

1977 (ARD). 13-tlg. US-Krimiserie von Gerald Di Pego und Edward Hume („Toma“; 1973–1974).

David Toma (Tony Musante) arbeitet als verdeckter Ermittler für die Polizei von Newark, New Jersey. Er ist Einzelgänger und schleicht sich auf eigene Faust in den unterschiedlichsten Tarnungen überall unbemerkt ein. Seiner Frau Patty (Susan Strasberg) und den Kindern Jimmy (Sean Manning) und Donna (Michelle Livingston) passen die gefährlichen Alleingänge wenig, seinem Chef, Inspector Spooner (Simon Oakland), ebenso, doch letztlich ist Toma immer erfolgreich.

Den Polizisten David Toma gab es wirklich, auf seinen Erlebnissen basierte die Serie. Er selbst spielte einige Male in einer Gastrolle mit – natürlich gut getarnt.

Die ARD zeigte nur 13 der eigentlich 21 Folgen. Nach nur einer Staffel stieg Tony Musante überraschend aus, und der US-Sender ABC musste sich einen neuen Hauptdarsteller suchen. Er entschied sich für Robert Blake und nannte die Serie Baretta. Diese lief später bei RTL.

Markus Lanz

Seit 2008 (ZDF). Einstündige Late-Night-Talkshow mit Markus Lanz, der dreimal pro Woche mit prominenten Gästen die Sommerpause von Johannes B. Kerner überbrückt. In der vierten Ausgabe am Freitagabend tut er, was auch Kerner tat: Lanz kocht.

Lanz kocht

Seit 2008 (ZDF). Einstündige Late-Night-Kochshow mit Markus Lanz, der freitags die Nachfolge von Kerner kocht übernahm.

Samantha Who?

Ab 3. September 2008 (ProSieben). US-Comedyserie von Cecilia Ahern und Don Todd („Samatha Who?“; seit 2007).


Foto: ProSieben

Samantha Newly (Christina Applegate) war ein Luder. Ein Flittchen. Eine intrigante Lügnerin. Eine unerträgliche Person. Ein Ekel. Das wird ihr jedoch erst klar, als sie nach einem Unfall aus dem Koma aufwacht und ihr Gedächtnis verloren hat. Ihr verwerfliches Vorleben muss sie aus dem Verhalten ihrer Mitmenschen schließen: „Beste Freundin“ und Partygirl Andrea (Jennifer Esposito), frühere Schulfreundin Dena (Melissa McCarthy), Pförtner Frank (Tim Russ) und Ex-Freund Todd (Barry Watson). Die beiden trennten sich unmittelbar vor dem Unfall. Samantha zieht vorerst wieder bei ihren aufgedrehten Eltern Regina (Jean Smart) und Howard (Kevin Dunn) ein, zu denen sie vor dem Unfall keinen Kontakt mehr hatte. Und während sie sich bemüht, ihr Vorleben zu erkunden, wird sie gleichzeitig ein besserer Mensch. Samantha: „Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin.“ Mutter: „Das ist aber nicht nett.“ Vater: „Entschuldige dich bei deiner Mutter.“

Die halbstündigen Folgen laufen mittwochs um 22.15 Uhr.

Jesse

2000 (ProSieben). 42‑tlg. US‑Sitcom von Ira Ungerleider („Jesse“; 1998–2000).

Jesse Warner (Christina Applegate) jobbt als Bedienung im bayerischen Biergarten ihres Vaters John Sr. (George Dzundza) in Buffalo, New York, um sich und ihren zehnjährigen Sohn Little John (Eric Lloyd) ernähren zu können. Ihre Brüder John Jr. (John Lehr) und Darren (David DeLuise) hängen viel bei ihr rum. In der ersten Staffel spricht Junior nicht, weil er nicht daran glaubt. Jesses Nachbar ist der attraktive Chilene Diego Vasquez (Bruno Campos). Carrie (Jennifer Milmore) und Linda (Liza Snyder) sind Jesses Kolleginnen im Biergarten. Eigentlich möchte Jesse Krankenschwester werden und bekommt nach einer Weile auch eine Stelle in einer Schwesternschule. Dort arbeitet sie mit Dr. Danny Kozak (Kevin Rahm) und Kurt (Darryl Theirse) zusammen. Zwischen Diego und Jesse knistert es permanent, sie sind auch immer wieder zusammen, lehnen jedoch mehrfach gegenseitige Heiratsanträge ab. Als Diego die endgültige Ausweisung nach Chile droht, heiratet er schließlich Linda.

Christina Applegate, bekannt geworden als Dumpfbacke in Eine schrecklich nette Familie, zeigte hier, dass sie über deutlich größeres Schauspieltalent verfügt als weithin erwartet. Die Serie lief am Samstagnachmittag und wurde unmittelbar nach ihrem Ende werktäglich um 17.30 Uhr wiederholt.

Der Hundeprofi

Ab 30. August 2008 (Vox). Dokutainmentreihe mit dem Tierpsychologen und Hundetrainer Martin Rütter.

Jeder, der schon mal einen freilaufenden Hund mehrere hundert Meter von seinem Frauchen entfernt auf sich zuwetzen sah, weiß, der beißt nicht, der will nur spielen. Wo Vox also pro Sendung gleich zwei Hunde herbekommen will, die Therapie nötig haben, bleibt ein Rätsel. Aber mit einem bisschen Glück sind die Hunde hoch verschuldet, betreiben ein schlecht gehendes Restaurant oder haben Welpen, die zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, und brauchen deshalb Beratung.

Die einstündige Show läuft samstags um 19.15 Uhr.

Liebe mich und meine Kinder

Ab 31. August 2008 (Vox). Dokusoap über alleinerziehende Väter, die eine Partnerin fürs Leben suchen und es für eine Riesenidee halten, die Kinder über die Bewerberinnen entscheiden zu lassen.

Die zweistündigen Folgen laufen sonntags um 18.15 Uhr.

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