City Express

1999 (ARD). 32-tlg. dt. Zugserie von Martina Borger und Maria Elisabeth Straub.

Geschichten über Personal und Fahrgäste eines Zuges, der stets zwischen Sylt und Dresden verkehrt. Zu den Bahnangestellten gehören Zugchefin Hannah Fink (Sabine Bach), Kalli Hinsch (Jan Henrik Schlüter), Martina Ernst (Franziska Troegner), Swetlana Laski (Sanja Spengler), Restaurantchef Rainer Rosskötter (Joachim Lautenbach), Koch Josef Dollmoser (Hans Schödel) und Lissy Schade (Caterina Magoscha Siwinska).

City Express sollte die zweite wöchentliche ARD-Dauerserie werden. Doch schon bevor der Zug überhaupt losfuhr, rumpelte es erheblich: Die Drehbuchautorinnen Borger und Straub, die vorher für die Lindenstraße geschrieben hatten, stiegen unter Protest aus. Die Umsetzung habe nichts mehr mit ihrem Konzept zu tun, beschwerten sie sich: „Die von uns angestrebte Qualität ist auf der Strecke geblieben.“ Umstritten war offensichtlich nicht zuletzt, ob der City Express eine Soap mit Endlosgeschichten oder eine Serie mit abgeschlossenen Folgen sein sollte. Die Quoten waren von Anfang an nicht gut, und sie wurden nicht besser. Ein teurer Misserfolg: 21 Millionen Mark kostete die Produktion. Zu Buche schlug nicht zuletzt auch die angeblich weltweit einmalige und in fünfjähriger Vorbereitungszeit entwickelte Digitaltechnik, die die passenden Ansichten vorbeifliegender Land- und Ortschaften durch die Abteilfenster zeigen sollte (die Serie wurde natürlich im Studio produziert). Sie war teuer, sah aber nie so aus.

Nach gut einem halben Jahr wurden die dreiviertelstündigen Folgen am Donnerstag von 21.45 Uhr auf 23.00 Uhr verschoben, nach zehn Monaten wurde der Zug ganz stillgelegt.

Flash Gordon


Foto: RTL2

Seit 2008 (RTL2). 21-tlg. US-kanad. Sciencefiction-Serie von Peter Hume nach den Comics von Alex Raymond („Flash Gordon“; 2007–2008).

Der Spitzenathlet Steven „Flash“ Gordon (Eric Johnson) sucht seinen Vater, der vor 13 Jahren verschwunden ist und als tot gilt. Weil man so eine Suche am logischsten auf dem Planeten Mongo beginnt, schlüpft Flash zusammen mit seiner Ex-Freundin Dale Arden (Gina Holden) durch ein interstellares Wurmloch („Portal“) und gelangt dorthin, weil man auf so eine Reise ja am ehesten seine Ex-Freundin mitnimmt. Der frühere Assistent seines Vaters, Dr. Hans Zarkov (Jody Racicot), unterstützt die beiden, zum Beispiel mit der Information, dass Vater Gordon vor seinem Verschwinden als Physiker an solchen interstellaren Portalen geforscht hat. Auf Mongo herrscht der böse Ming (John Ralston) mit seiner rechten Hand Rankol (John Ralston). Aura (Anna Van Hooft) ist Mings eigensinnige Tochter. Baylin (Karen Cliche) ist eine Kopfgeldjägerin von Mongo, schließt sich aber Flash an, der mit seinen Freunden einen Kampf auf zwei Planeten gegen den Tyrannen beginnt, der sich auch die Erde unterwerfen will. Alle Bewohner des fremden Planeten sehen wie aus wie Menschen.

Die 30er-Jahre-Comics mit Flash Gordon wurden schon mehrfach verfilmt. Vier einstündige Folgen dieser Neuauflage liefen mittwochs um 22.15 Uhr, dann setzte RTL2 die Serie mangels Erfolg vorzeitig ab.

Der Prinz von Bel-Air

1992–1997 (RTL). 147-tlg. US-Sitcom von Benny Medina, Jeff Pollack, Susan und Andy Borowitz („The Fresh Prince Of Bel Air“; 1990–1996).

Der aus ärmlichen Verhältnissen in Philadelphia stammende Jugendliche Will Smith (Will Smith) wohnt bei seinem reichen Onkel Philip Banks (James Avery) in dessen vornehmer Villa in Bel Air, Beverly Hills. Seine freche Art und seine schrille Kleidung passen dort jedoch überhaupt nicht hinein. Phil ist entsprechend genervt, und hätte er noch welche, würde er sich dauernd die Haare raufen. Wills Mutter hatte den Jungen zu ihm geschickt, damit er eine bessere Erziehung bekommt. Diese Rechnung geht nicht ganz auf. Zum Banks-Haushalt gehören Mutter Vivian (Janet Hubert-Whitten; ab der 4. Staffel: Daphne Maxwell-Reid), der kleinwüchsige Sohn Carlton (Alfonso Ribeiro), mit dem Will eine Hassliebe verbindet, die ältere Tochter, die naive Hillary (Karyn Parsons), die jüngere Ashley (Tatyana M. Ali) und der ebenso vornehme wie vorlaute Butler Geoffrey (Joseph Marcell). Der Rapper Jazz (Jeffrey A. Townes), der von Onkel Phil nicht gern im Haus gesehen ist, ist Wills bester Kumpel. Er stellt zu Beginn der fünften Staffel – ein Jahr nach der Auswechslung der Vivian-Darstellerin – die Frage: „Wer spielt eigentlich dieses Jahr die Mutter?“

Die Serie war eine der erfolgreichsten afro-amerikanischen Sitcoms in den USA und fuhr auch für RTL über Jahre hohe Marktanteile am Samstagmittag ein. Ihr Produzent war der Musiker Quincy Jones, auf dessen Vorschlag hin der damals 20-jährige unerfahrene Will Smith engagiert wurde. Smith war mit Serienpartner Jeffrey A. Townes auch als Musiker erfolgreich. Unter ihren Rollennamen hatten sie als „DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince“ mehrere Hits wie „Summertime“ und „Boom! Shake The Room!“ in den Charts. Den Titelsong rappte Smith ebenfalls selbst. Er wurde später als Solo-Musiker mit den Hits „Men In Black“, „Miami“ und „Gettin‘ Jiggy Wit‘ It“ und den Kinofilmen „Men In Black“, „Independence Day“ und „Staatsfeind Nr. 1″ weltberühmt.

Major Dad

1991–1994 (RTL). 96-tlg. US-Sitcom von Richard C. Okie und John G. Stephens („Major Dad“; 1989-1993).

Der strenge, disziplinierte, konservative Marinesoldat Major John D. MacGillis (Gerald McRaney), genannt „Mac“, heiratet mehr oder weniger vom Fleck weg die liberale Journalistin Polly Cooper (Shanna Reed). Fortan kann er mal sehen, wie er mit seinem barschen militärischen Umgangston mit Pollys drei minderjährigen Töchtern fertig wird. Teeanger Elizabeth (Marisa Ryan) ist die älteste, Robin (Nicole Dubuc) und Casey (Chelsea Hertford) sind zu Serienbeginn elf bzw. sechs. Zu Macs Kollegen bei der Marine gehört Lt. Gene Holowachuk (Matt Mulhern), der Mac auch folgt, als dieser in einer anderen Stadt stationiert wird und die ganze Familie zu Beginn der zweiten Staffel umzieht.

Major Dad war im Kern die klassische Patchworkfamilienserie und Liebesgeschichte zweier gegensätzlicher Protagonisten, befasste sich angesichts ihres militärischen Themas aber immer wieder mit ernsten Ereignissen aus der realen Welt: Der erste Golfkrieg war ein Thema, und Major Mac ersuchte nach Kriegsausbruch um Stationierung in Saudi-Arabien. In einer Episode, die sich mit dem 215.Geburtstag des US-Marine Corps befasste, hatte der damalige amerikanische Vizepräsident Dan Quayle einen Gastauftritt.

RTL zeigte die Serie im Rahmen eines erfolgreichen Comedyblocks, dem auch Full House und Der Prinz von Bel-Air angehörten, am frühen Samstagnachmittag.

Full House

1992–1997 (RTL). 192-tlg. US-Sitcom von Jeff Franklin („Full House“; 1987–1995).

Drei Männer und ein Haufen Kinder. Der verwitwete Fernsehmoderator Danny Tanner (Bob Saget), sein Schwager Jesse Cochran (John Stamos) und sein bester Freund Joey Gladstone (Dave Coulier) wohnen im gleichen Haus und ziehen gemeinsam Dannys kleine Töchter D.J. (Candace Cameron), Stephanie (Jody Sweetin) und Michelle (Mary-Kate und Ashley Olsen) auf. Michelle ist anfangs noch ein Baby, beginnt aber bald, sooo süüüße Sachen zu sagen. Danny hat einen Putzfimmel und erträgt das Haus nur, wenn kein einziges Staubkorn herumliegt. Jesse ist ein ebenso cooler wie eitler Rockmusiker und steht auf Motorräder und Elvis, und Joey ist ein etwas kindischer Komiker und Stimmenimitator. D.J., das steht für Donna Jo, hat auch eine nervtötende Freundin, Kimmy Gibler (Andrea Barber). Jesse ändert seinen Nachnamen später in Katzopolous, nach seinen griechischen Großeltern. Er heiratet Dannys Co-Moderatorin Rebecca Donaldson (Lori Loughlin), und die beiden bekommen die Zwillinge Nicholas und Alexander (Daniel & Kevin Renteria und Dylan & Blake Tuomy-Wilhoit). Danny ist eine Weile mit Vicky (Gail Edwards) zusammen, D.J. mit Steve (Scott Weigner).

Nette, harmlose Samstagnachmittags-Serie mit deutlich zu vielen Zwillingen und einigen guten Pointen, die sicher noch lustiger gewesen wären, wenn sie von talentierteren Kindern aufgesagt worden wären. Für die Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olsen, die in ihre Serienrolle bereits hineingeboren wurden, war Full House der Anfang vom Reichtum. Sie wurden Teenie-Idole, drehten Filme, Videos und die Serie Ein Zwilling kommt selten allein, ließen sich als Puppen und auf unzähligen Fanartikeln vermarkten, machten Mode und Kosmetik, und als sie im Juni 2004 volljährig wurden, konnten sie über ein Vermögen von mehr als 400 Millionen US-Dollar verfügen. Bis dahin hatte ihre Mutter die armen Kinder mit einem Taschengeld von 2000 Dollar im Monat kurzgehalten.

Ein Zwilling kommt selten allein

2001 (ProSieben). 22-tlg. US-Sitcom von Robert Griffard und Howard Adler („Two Of A Kind“; 1998–1999).

Die elfjährigen Zwillinge Mary-Kate (Mary-Kate Olsen), wild und sportlich, und Ashley Burke (Ashley Olsen), fleißig und allmählich an Jungs interessiert, leben allein bei ihrem verwitweten Vater Kevin (Christopher Sieber). Der ist Universitätsprofessor, und seine Studentin Carrie Moore (Sally Wheeler) ist das Kindermädchen der Zwillinge, das nicht nur den Kindern gefällt.

Die Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olson waren durch die Sitcom Full House mit einer Rolle bekannt geworden, in der sie zugleich aufwuchsen. Damals hatten sie sich noch eine Rolle geteilt. Ihre neue Serie lief wieder samstags mittags.

Buck Rogers

1985 (Sat.1); 1991 (RTL). 37-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Glen A. Larson („Buck Rogers In The 25th Century“; 1979–1981).

Raumschiff-Captain William „Buck“ Rogers (Gil Gerard) wird versehentlich in einer Zeitschleife eingefroren und taut erst im Jahr 2491 wieder auf. Gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern des Verteidigungsdirektorats versucht er nun, die Erde vor den Draconiern zu schützen, die unter Führung von Prinzessin Ardala (Pamela Hensley) die Herrschaft auf der Erde übernehmen wollen. Bucks Kollegen sind Colonel Wilma Deering (Erin Gray), in die er sich verliebt, Dr. Elias Huer (Tim O’Connor) und sein persönlicher Assistent, der Roboter Twiki (Felix Silla). Buck, Wilma und Twiki verlassen die Erde später, um im Weltraum nach Astronauten zu suchen, die während des Nuklearkriegs geflohen waren. Mit an Bord ihres Raumschiffs „Searcher“ sind Admiral Asimov (Jay Garner), Dr. Goodfellow (Wilfred Hyde-White), der Vogelmensch Hawk (Thom Christopher) und der Roboter Chrichton.

Die Abenteuer des Buck Rogers waren ein alter Stoff. Zuvor hatte es bereits Radio-Hörspiele, Comics und eine gleichnamige Kinofilmserie gegeben (der NDR zeigte sie gekürzt 1992), auch eine Fernsehserie entstand schon 1950, sie lief jedoch nie in Deutschland. Von der Neuauflage zeigte Sat.1 nur die ersten 13 Folgen, der Rest lief bei RTL. Den Pilot-Spielfilm hatte die ARD bereits 1981 gesendet.

Buck Rogers

1992 (NDR). 12-tlg. US-Filmreihe („Buck Rogers“; 1936).

Nachdem der Astronaut Buck Rogers (Buster Crabbe) und sein Partner Buddy Wade (Jackie Morgan) versehentlich eingefroren wurden, erwachen beide im 25. Jahrhundert.

Buck Rogers war in den 1930er Jahre eine Filmreihe, die für das Kino gedreht wurde, von der der NDR 1992 zwölf gekürzte Fassungen zeigte. Zwei Fernsehfassungen entstanden später, eine davon lief ab 1985 bei Sat.1 und RTL. In den 1930er Jahren gab es neben Buck Rogers noch einen weiteren großen Sciencefiction-Helden: Flash Gordon. Eine Konkurrenzsituation unter den Schauspielern kam aber wohl kaum auf, beide wurden von Buster Crabbe dargestellt.

Flash Gordon — Die neuen Abenteuer

1997–1998 (ProSieben). 26-tlg. US-Zeichentrickserie („Flash Gordon“; 1996).

Der junge Flash Gordon und seine Freundin Dale Arden kämpfen gegen den finsteren Herrscher Ming und das Böse überhaupt.

Flash Gordon

1981–1982 (BR); 1989 (RTL). US-Sciencefiction-Serie nach den Comics von Alex Raymond („Flash Gordon“; 1936).

Der junge Superheld Flash Gordon (Buster Crabbe) und seine Freundin Dale Arden (Jean Rogers) kämpfen gemeinsam mit Dr. Zharkov (Frank Shannon) gegen die Schurken des Universums, vor allem gegen den bösen Ming (Charles Middleton), Herrscher auf dem Planeten Mongo, und Königin Azura (Beatrice Roberts).

Die Geschichten des Flash Gordon, die auf Comics der 1930er Jahre basierten, wurden mehrfach als Zeichentrick- und Realfassungen verfilmt, fürs Kino und fürs Fernsehen. Diese Fassung war die erste Verfilmung, ab 1936 fürs Kino hergestellt. Ab 1981 zeigte das dritte Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks 28 viertelstündige Kurzfilme, RTL brachte diese später neu bearbeitet und außerdem acht weitere, so dass insgesamt wieder 28 Folgen herauskamen, die jetzt jeweils ca. eine halbe Stunde lang waren. Flash Gordon war der zweite große Sciencefiction-Held der damaligen Zeit neben Buck Rogers. Beide wurden von Buster Crabbe gespielt.

Im September 2008 startet eine weitere Inkarnation bei RTL2.

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