Aufgepasst — mitgemacht

1969–1971 (ARD). Quizshow für Kinder mit Herbert Bötticher und Wolfgang Ecke. Zwei Ratemannschaften aus verschiedenen Schulen treten in mehreren Rätselrunden gegeneinander an. Wenn die schwächere Mannschaft ausgeschieden ist, spielt aus der verbliebenen Gruppe jeder gegen jeden. Am Ende der Sendung wird eine Spielszene gezeigt, die ein Rätsel beinhaltet, das es zu lösen gilt.

Die Show trat die Nachfolge von Wer knackt die Nuss? an, ebenfalls mit Ecke. Sie lief erst sonntags, später freitags nachmittags und brachte es auf acht Ausgaben. Zur Premiere hieß sie noch Mitgedacht – mitgemacht.

Pat & Patachon

1968–1970 (ZDF). Dän. Slapstickreihe mit dem langen dünnen Pat (Carl Schenstrøm) und dem kurzen dicken Patachon (Harald Madsen).

Schon kurz bevor in den USA die Stummfilmkarriere der zwei Herren begann, die später als Dick und Doof in Deutschland bekannt wurden, hatte in Skandinavien die Karriere des in Lumpen gekleideten europäischen Gegenstücks begonnen. Der Regisseur Lau Lauritzen brachte den Schauspieler Schenstrøm und den ehemaligen Zirkusclown Madsen zusammen. Das ZDF hatte einzelne Filme bereits in den 60er Jahren gezeigt, entschied sich dann aber, sie als Rohmaterial für eine ganz neue Fernsehserie zu benutzen. Aus den gemeinsamen Filmen, die von 1920 bis 1940 entstanden, schnitt das ZDF 25-minütige Episoden zusammen, die von Heinz Caloué mit einem deutschen Text versehen und von Hanns Dieter Hüsch vertont wurden. Er erzählte kaum nach, was passierte, sondern versah die Geschichten mit witzigen Kommentaren, ironischen Anmerkungen und neuen Dialogen, die oft nichts mit dem Original zu tun hatten und einen Bezug zur Gegenwart herstellten. Hüsch war quasi Erzähler, Kommentator und Sprecher aller Rollen in einem und wurde für die Deutschen die Stimme, die sie mit Stummfilmgrotesken verbanden. Eigentlich hatte sich Caloué als Sprecher Herbert Bötticher gewünscht; das ZDF lehnte den Vorschlag jedoch ab.

Insgesamt entstanden 50 Folgen. Sie liefen zunächst alle 14 Tage samstags im Vorabendprogramm. Mit dem Wechsel auf Freitag im Januar 1969 schuf das ZDF einen festen Sendeplatz für Stummfilm-Klamotten, der im Laufe der nächsten Jahre vor allem Dick und Doof beheimatete, die nach dem gleichen Prinzip von dem gleichen Team eingedeutscht wurden.

Lilli Lottofee

1992 (ZDF). 6-tlg. dt. Familienserie von Michael Verhoeven.

Elisabeth „Lilli“ Schattenfroh (Senta Berger) ist zweimal geschieden und frisch von ihrem Freund, dem dubiosen Veranstalter Harry Wrtschk (Heinz Hoenig) getrennt. Früher war sie mal die Lottofee im Fernsehen, jetzt schlägt sie sich als Sängerin und Zauber-Assistentin ihres Freundes Leo Fall (Herbert Bötticher) mit Auftritten auf Kaffeefahrten und kleineren Festen durch. Lilli hat einen sechsten Sinn, durch den sie gelegentlich die Lottozahlen vorhersieht und auch tippt, hat aber ebenso eine Gabe, das gewonnene Geld sofort wieder sinnlos zu verjubeln. Hanni (Gundi Ellert) ist Lillis esoterische Freundin. Nach zwei abgelehnten Heiratsanträgen von Leo nimmt Lilli den dritten an und heiratet ihn schließlich.

Heiter-melancholische Serie um die naive Lilli, die nicht weiß, wo sie hingehört. Jede Folge begann damit, dass sie – wie Karin Tietze-Ludwig – die Ziehung der Lottozahlen ansagt. Die Folgen waren 50 Minuten lang und liefen dienstags in der Primetime.

Pension Corona

1990 (ZDF). 14-tlg. dt. Familienserie von Heinz Dieter Ziesing.

Als Karin Börner (Ursela Monn) die kleine Pension Corona in München erbt, verlässt sie ihre Familie und ihre Heimatstadt Berlin und reist hin, um den Laden zu schmeißen. Sie findet sofort zwei mal hilfreiche, mal lästige Verehrer: den Hausbesitzer Eberhard Flick (Ezard Haußmann) und den Zauberkünstler „Sandini“, der eigentlich Karl-Heinz Sandmann (Herbert Bötticher) heißt. Paula (Margot Mahler) und Xaver Griesmayr (Gerd Fitz) sind das Hausmeister-Ehepaar, das sich ständig streitet. Eines Tages steht auch die 17-jährige Tochter Viola (Katja Woywood) vor der Tür.

Das ZDF zeigte dienstags am Vorabend immer zwei 25-minütige Folgen hintereinander.

Unser Mann im Süden

2008 (ZDF). 4-tlg. dt. Urlaubsschmunzelkrimiserie von Stefan Rogall und Kathrin Nowak, Regie: Martin Gies.


Foto: ZDF/Jennifer Oladeinde

Nach einem erfüllten Berufsleben haben sich der lebensfrohe Heinrich Hammerstein (Fritz Wepper) und seine ebensolche Gemahlin Karin (Michael May) auf Gran Canaria niedergelassen. Heinrich ist dort der deutsche Konsul, der sich um kleinere Anliegen deutscher Urlauber kümmert und nebenbei große Kriminalfälle aufklärt, weil er das einfach besser kann als der einheimische Kommissar Diaz (Juan Carlos Lopez), dem des Konsuls ständige Einmischung ein Dorn im Auge ist. Lilli Brenner (Finja Martens) ist Hammersteins junge Assistentin.

Konventionelle, leichte Serienkost vor sonniger Kulisse. Die 45-Minuten-Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr. Nach einer kurzen Staffel hatte Fritz Wepper keine Lust mehr auf eine Fortsetzung. Die Drehbücher seien zu schlecht, er habe vor seiner Zusage gar nicht alle gelesen, sagte er der FAZ.

Standoff

2008–2009 (Vox). 18-tlg. US-Krimiserie von Craig Silverstein („Standoff“; 2006–2007).


Foto: Vox

In Krisensituationen wie Geiselnahmen schickt das FBI Matt Flannery (Rin Lovingston Ron Livingston) und Emily Lehman (Rosemarie DeWitt), um die Verhandlungen mit den Verbrechern zu führen. Die beiden sind auch privat ein Paar, was ihrer Chefin Cheryl Carrera (Gina Torres) stinkt, die eine strikte Trennung von Beruflichem und Privaten fordert. Weil die beiden aber so ein prima Team sind und jede noch so unberechenbare Situation zu einem friedlichen Ende führen, hat die Liaison keine Konsequenzen. Das Friedliche wiederum stinkt dem rabiaten Leiter des Sondereinsatzkommandos Frank Rogers (Michael Cudlitz), der lieber stürmt und losballert als zu verhandeln. Zum Krisenteam gehören auch Lia Mathers (Raquel Alessi) am Rechner und Duff Gonzalez (José Pablo Cantillo) an Franks Seite.

Die einstündigen Folgen liefen mittwochs um 21.10 Uhr.

Dexter

Ab 29. September 2008 (RTL 2). US-Krimiserie nach den Büchern „Des Todes dunkler Bruder“ und „Dunkler Dämon“ von Jeff Lindsay („Dexter“; seit 2006).


Foto: RTL 2

Dexter Morgan (Michael C. Hall) ist besessen von Blut. Aus seiner Leidenschaft hat er einen Beruf gemacht: Für die Polizei in Miami untersucht er an Tatorten die Blutspritzer und schafft es, daraus Informationen über den Tatablauf und den Täter zu gewinnen. Aber es ist auch eine Art Hobby: Dexter bringt Verbrecher um, die ihrer vermeintlich gerechten Strafe sonst entkommen würden, und sammelt ihre Blutproben. Seit einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit empfindet Dexter keine Gefühle und hat das Bedürfnis zu töten. Sein verstorbener Adoptivvater Harry Morgan (James Remar), ein Polizist, der Dexters Soziopathie erkannte, brachte ihm früh bei, Emotionen vorzutäuschen und sich beliebt zu machen und gab ihm eine seinem Defekt angepasste Ethik mit auf den Weg: Dexter soll nur Leute umbringen, die es auch verdient haben.

Bei der Polizei in Miami arbeiten auch Dexters Adoptivschwester Debra Morgan (Jennifer Carpenter), sein Kumpel Angel Batista (David Zayas) und Sergeant James Doakes (Erik King), der Dexter nicht ausstehen kann und sein düsteres Geheimnis ahnt. Leiterin der Mordkommission ist Lieutenant Maria LaGuerta (Lauren Vélez), die Dexter fördert und Debra bei der Arbeit behindert. Mit Rita Bennett (Julie Benz) führt Dexter so etwas ähnliches wie eine Beziehung: Sie ist nach dem Missbrauch durch ihren Ex-Ehemann traumatisiert, was praktisch für ihn ist, weil er dadurch als ihr Beschützer auftreten kann, ohne echte Nähe ertragen zu müssen. Ein Problem, aber auch eine willkommene Herausforderung wird für Dexter der (sich über die gesamte erste Staffel ziehende) Fall eines Kühllaster-Killers, der seine Opfer sauber zerlegt und völlig blutleer hinterlässt und mit ihm ein Spiel zu spielen scheint.

Brutale, kontroverse und erfolgreiche Serie, die auf der Idee beruht, dass das beste Mittel gegen Serienkiller ein Serienkiller ist. Dexter ist zwar nicht immer sympathisch, vor allem, wenn er mit großer Liebe zum Detail die möglichst schmerzhafte Tötung seiner Opfer zelebriert, aber doch der Held der Serie, die ihm auch den schwarzen Humor verdankt. Über die Moral der Geschichte denkt der Zuschauer am besten ebensowenig nach wie über die Logik der Fälle.

RTL 2 zeigt die gut einstündigen Folgen montags gegen 23 Uhr.

Californication

Ab 29. September 2008 (RTL2). US-Dramedyserie von Tom Kapinos („Californication“; seit 2007).


Foto: RTL2

Der Schriftsteller Hank Moody (David Duchovny) hat einen Bestseller geschrieben und seitdem nichts mehr. Der wurde sogar verfilmt, aber aus seinem Buch „Gott hasst uns alle“ wurde eine belanglose Liebeskomödie mit Tom und Katie. Während seiner anhaltenden Schreibblockade verbringt Hank die Zeit damit, mit Frauen zu schlafen, und zwar ungefähr allen. Eigentlich hängt er noch an seiner Ex Karen (Natascha McElhone), mit der er zwar nie verheiratet war, aber die 12-jährige Tochter Becca (Madeleine Martin) hat. Karen ist inzwischen mit dem Langweiler Bill Lewis (Damian Young) zusammen. Dass Mia (Madeline Zima) dessen Tochter und zudem erst sechzehn ist, erfährt Hank erst, nachdem er mit ihr geschlafen hat. Charlie Runkle (Evan Handler) ist Hanks Agent, der dem widerspenstigen Hank zumindest mal einen Job als Blogger für eine Zeitschrift verschafft, während Hank schon sonst nichts tut.

Sexlastige Serie, die im amerikanischen Pay-TV nicht den prüden Richtlinien der frei empfangbaren Sender unterworfen ist und viele Vokabeln und Brustbilder offensichtlich allein deshalb benutzt, weil sie es darf. Californication ergänzt den vielen Sex glücklicherweise mit amüsanten Dialogen und unterhaltsamen Nebenhandlungssträngen.

Die halbstündigen Folgen laufen montags um 22.15 Uhr.

Manni, der Libero

1982 (ZDF). 13-tlg. dt. Jugendserie von Justus Pfaue nach einem Roman von Peter Conradi.

„2,2 Millionen Jungen spielen in den Vereinen der Bundesrepublik Deutschland Fußball. Sie alle träumen davon, zu jenen elf Auserwählten zu zählen, die das Trikot der Jugendnationalelf tragen. Einer davon ist Manni, der Libero.“

Der junge Fußballspieler Manni Bessauer (Sascha Gerlach; ab dem Ende von Folge 1: Tommi Ohrner) soll zwar wegen eines Rückenproblems eigentlich nicht spielen, aber sein Vater Sten (Klaus Kindler), selbst früherer Bundesliga-Profi, unterstützt ihn und bringt ihn bei der Heimatmannschaft Blau-Gelb im Ruhrgebiet unter. Mutter Herta (Heide Keller) erfährt erst später davon. Trainer von Blau-Gelb ist Fritsche (Bruno Dietrich), Hohmann (Peer Schmidt) der Präsident. Dessen Tochter Bettina (Christina Plate) wird Mannis Freundin. Manni wird immer besser, spielt sich nach oben. Präsident Wehmeier (Hellmut Lange) holt ihn zu Arminia Berlin, wo er unter Trainer Ziervogel (Gernot Endemann) spielt. Dort weht ein anderer Wind: Die Anforderungen sind deutlich härter, es geht Geld über den Tisch, und ein Anderer ist Mannschaftskapitän: Hein Bellow (Tobias Lehmann). Manni boxt sich weiter durch, muss gegen seine Ex-Mannschaft Blau-Gelb antreten und wird schließlich vom Bundestrainer in die Jugendnationalmannschaft berufen.

Die 25-Minuten-Folgen liefen dienstags nachmittags. Folge 1 spielte zum größten Teil Jahre vor Mannis eigentlicher Karriere, und Tommi Ohrner als Manni im Teenager-Alter tauchte in dieser ersten Folge nur in den letzten Minuten auf. Auch hatte Manni zu Beginn noch nicht die Libero-Position, sondern spielte als Stürmer. Mannis Berliner Verein Arminia Berlin wurde dargestellt von der B-Jugend des Berliner Fußballclubs Hertha 03 Zehlendorf. Ohrner übernahm die Rolle des damaligen Hertha-03-Liberos Jörg Riedel. Jugendtrainer Michael Klement über Thomas Ohrner: „Tommi ist ein prima Junge, aber ein großer Fußballer ist er nicht.“

Christian Bruhn komponierte die Titelmusik.

Die Jugendcops & Kommissariat 105 im Einsatz

2008 (Sat.1). Einstündige Dokureihe über Münchner Polizisten, die sich um die Verfolgung jugendlicher Straftäter, aber auch Prävention kümmern.

Lief zwei Monate lang mittwochs, erst um 22.15 Uhr, dann eine Stunde später. Andere Sender hätten mit dem Reihentitel womöglich gleich zwei Serien einen Namen geben können.

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