Messias

Seit 2003 (ZDF). Brit. Krimireihe von Lizzy Mickery, Boris Starling und Robert Cooper („Messiah“; Seit 2001).

Chief Inspector Red Metcalfe (Ken Stott) ermittelt in merkwürdigen Mordfällen. Derweil hat er privat mit eigenen Problemen zu kämpfen. Sein Bruder Eric (Kieran O’Brien) ist ein Mörder, und Red knabbert noch immer daran, dass er ihn vor Jahren ins Gefängnis brachte. Reds Frau Susan (Michelle Forbes) ist taub und leidet darunter, dass Red so viel arbeitet.

Jeder Fall umspannte einen Zweiteiler, und jeder Teil hatte Spielfilmlänge. Bisher zeigte das ZDF sechs Folgen gegen 22 Uhr.

Plötzlich Papa — Einspruch abgelehnt


Foto: Sat.1

Ab 23. Oktober 2008 (Sat.1). Dt. Anwaltsserie von Stefan Dähnert.

Der skrupellose Anwalt Alexander Degen (René Steinke) hat eigentlich nur seine Karriere und Frauen im Sinn. Seine Prioritäten ändern sich, als er plötzlich eine acht Monate alte Tochter namens Fanny (Soraya Haack) am Hals hat, deren Mutter gestorben ist. Mit ihr hatte Alex die einzige ernsthafte Beziehung seines Lebens, und jetzt ist er Fannys Vormund. Dann verliert er auch noch seinen fantastisch bezahlten Job und heuert notgedrungen in einer alternativen Gutmenschen-Anwaltskanzlei in Kreuzberg an, die von der gewieften Alt-68erin Barbara Böll (Anuk Ens) geleitet wird. Ihre Tochter Sophie (Daniela Preuß) arbeitet ebenfalls dort und fährt nicht im Geringsten auf Alex ab, was für ihn eine völlig ungewohnte Situation ist. Sophie interessiert sich eher für Alex‘ Ex-Kollegen, den Loser Henning (Kai Ivo Baulitz). Die neue Kanzlei hat noch zwei weitere Mitarbeiter, deren Jobbezeichnungen wie folgt lauten: Der schwule Thomsen (Matthias Klimsa) ist die Seele der Kanzlei und Elli Raschke (Katy Karrenbauer) die Perle. Bei ihr, einer hartgesottenen ehemaligen Kneipenbesitzerin, zieht Alex als Untermieter ein, und sie stellt sich als Kindermädchen zur Verfügung. Im Gegenzug paukt Alex ihren Teenager-Sohn aus diversem Schlamassel raus, wenn’s nötig ist.

Die einstündigen Folgen laufen donnerstags um 20.15 Uhr.

Dr. Molly & Karl

Ab 23. Oktober 2008 (Sat.1). Dt. Krankenhausserie von Martin Rauhaus.

Die Neurologin Dr. Susanne Molberg (Sabine Orléans), genannt „Molly“, ist ein fettes Ekel: Vorlaut, ungehobelt gegenüber Patienten und Kollegen, aber eine Koryphäe auf ihrem Gebiet. Sie ist eine angesehene Neurochirurgin und Chefärztin, macht aber durch ihre Art immer wieder Probleme. Die klinische Psychologin Dr. Carlotta Edelhardt (Susanna Simon) wird Mollys Team zugeteilt, dem außerdem Dr. Frank Jansen (Michael Rotschopf) und Tobias Wienandt (Daniel Krauss) angehören. Prof. Werner Klarholdt (Dominik Bender) leitet die Klinik und leidet unter Molly ebenso wie die Schwestern Sonnenschein (Collien Fernandes) und Melonenmädchen (Paula Birnbaum). Carlotta ist die Einzige, die Molly nennenswert Contra gibt, ist aber davon genervt, von Molly dauernd „Karl“ genannt zu werden und braucht gelegentlich tröstende Worte von dem Priester Jack Gildenstein (Roman Knizka). Privat führt Molly eine sehr liebevolle Ehe mit Gerhardt (Karl-Fred Müller).


Foto: Sat.1.

Außerhalb des Privatlebens der Hauptfigur übernimmt die Serie fast alle wesentlichen Elemente von Dr. House, ist aber weniger spannend und nicht so gut gespielt, was natürlich an Collien Fernandes liegen kann, die den ganzen Schnitt nach unten zieht. Trotzdem orientiert sich die Serie immerhin so eng an Dr. House, dass genug unterhaltsame Momente übrig bleiben.

Die einstündigen Folgen laufen donnerstags um 21.15 Uhr.

Pushing Daisies


Foto: ProSieben

Ab 22. Oktober 2008 (ProSieben). US-Fantasyserie von Bryan Fuller („Pushing Daisies“; seit 2007).

Der Kuchenbäcker Ned (Lee Pace) kennt sich außer mit Torten auch mit Toten aus. So gut, dass er sie durch Berührung wieder zum Leben erwecken kann. Zwar nur kurz, aber die Zeit reicht zum Beispiel für kürzlich Ermordete aus, ihren Mörder zu nennen. Und dann kassieren Ned und der Privatdetektiv Emerson Cod (Chi McBride) gemeinsam die Belohnung. Innerhalb einer Minute berührt Ned die Menschen noch einmal, und sie sind unwiderruflich tot. Tut er das nämlich nicht, stirbt stattdessen jemand aus dem näheren Umfeld. Ist ja logisch. Blöd halt, dass er die Liebe seines Lebens Charlotte „Chuck“ Charles (Anna Friel) nach ihrem gewaltsamen Tod wieder zum Leben erweckt, jetzt aber nie mehr berühren darf, wenn sie nicht endgültig sterben soll. Trotzdem leben die beiden fortan zusammen.

Nach dem Tod ihrer Eltern war Chuck bei zwei persönlichkeitsgestörte Ex-Synchronschwimmerinnen aufgewachsen, weil sie ihre Tanten sind: Lily (Swoosie Kurtz) und Vivian (Ellen Greene). Beide verlassen ihr Haus nicht, aber nur Lily ist einäugig. Dafür lispelt Vivian. Olive Snook (Kristin Chenoweth) ist eine Kellnerin in Neds Café „Pie Hole“. Ein Erzähler (in der deutschen Fassung Norbert Langer) erzählt die ganze Geschichte sehr, sehr ausführlich aus dem Off.

Völlig absurde Serie mit skurillen Charakteren und schnellen Dialogen, die kurz vor der hoffnungslosen Übertreibung gerade noch die Kurve kriegt.

Die einstündigen Folgen laufen mittwochs um 21.15 Uhr.

Magnum

1984–1991 (ARD); 1996–1999 (RTL). 161-tlg. US-Krimiserie von Donald P. Bellisario und Glen A. Larson („Magnum, P.I.“; 1980–1988).

Der schnauzbärtige Draufgänger Thomas Sullivan Magnum (Tom Selleck) arbeitet als Privatdetektiv auf Hawaii und ist außerdem der Sicherheitsbeauftragte von Robin Masters, einem reichen, mysteriösen Schriftsteller, der nie zu sehen (aber gelegentlich zu hören) ist. Magnum wohnt auf Masters‘ Anwesen und darf dankenswerterweise dessen roten Ferrari fahren. Insgesamt überanstrengt sich Magnum in seinem Privatdetektiv-Job wenig, er genießt lieber das Playboy-Dasein im schmucken Haus auf dem schönen Hawaii, angemessen uniformiert in Shorts und buntem Hemd. Auf dem Anwesen wohnt auch Masters‘ Vertreter Jonathan Quale Higgins III. (John Hillerman), ein spießiger kleiner Brite, der alles besser

weiß, und den Magnums Anwesenheit wenig erfreut. Higgins kümmert sich um die Hunde von Robin Masters, die Dobermänner Zeus und Apollo. Aus seiner Zeit bei der Navy hat Magnum zwei alte Freunde, die ebenfalls inzwischen auf Hawaii leben: Der gutmütige Theodore Calvin, genannt „T.C.“ (Roger E. Mosley), betreibt die Helikopter-Charterfirma „Island Hoppers“ und nennt Higgins immer „Higgy Baby“, Orville „Rick“ Wright (Larry Manetti) ist Geschäftsführer des „King Kamehameha Beach Clubs“. Beide müssen Magnum oft zu Hilfe eilen, wenn der mal wieder von seinen Gegnern verprügelt wird. Auch Ricks Unterweltkontakte sind nützlich, vor allem die Infos von seinem halbseidenem Bekannten „Ice Pick“ (Elisha Cook jr.). Lt. Tanaka (Kwan Hi Lim) leitet oft die polizeilichen Ermittlungen in den Fällen, die auch Magnum untersucht. Regelmäßig lässt sich Magnum überreden, unentgeltlich zu ermitteln, z.B. als Freundschaftsdienst für Carol Baldwin (Kathleen Lloyd) von der Staatsanwaltschaft. Macht ja nix, dafür kann er ja dann woanders wieder schnorren. Agatha Chumley (Gillian Dobb) ist mit Higgins befreundet.

Der 90-minütige Pilot und 143 Folgen zu je 45 Minuten liefen staffelweise in der ARD. Sendeplatz war zunächst montags um 20.15 Uhr, ab Ende 1984 dienstags um 21.45 Uhr. RTL synchronisierte diese Folgen später neu und strahlte sie erstmals in voller Länge aus (die ARD hatte ca. drei Minuten aus jeder Folge herausgeschnitten), außerdem zeigte RTL im Frühjahr 1997 weitere 16 Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Erst jetzt merkten auch die deutschen Zuschauer, dass Magnum eine Vietnam-Vergangenheit hatte, über die er noch oft grübelte. Diese Folgen und Passagen hatte die ARD ausgelassen oder bei der Synchronisation verfremdet. Die letzte noch übrige Folge, die bis dahin noch nicht in Deutschland gezeigt wurde (Folge 45) lief erstmals im Februar 1999 als Auftakt zu einer Reihe von Wiederholungen bei RTL. In der ursprünglich letzten Folge der Serie war Magnum bei einer Schießerei ums Leben gekommen. Als die Produzenten selbst damit überrascht wurden, dass eine weitere Staffel gedreht wurde, entschieden sie, Magnum habe seinen Tod nur geträumt – ähnlich wie in der legendären Dallas-Folge, als sich die Handlung eines ganzen Jahres als Traum entpuppte, damit Patrick Duffy alias Bobby Ewing nicht mehr tot sein musste. Das kannten die Zuschauer also schon, denn Dallas und Magnum teilten sich in der ARD sogar den gleichen Sendeplatz. In der endgültig letzten Folge überlebte Magnum dann, ging aber zurück zur Navy. Oft wurde spekuliert, ob der nie sichtbare Robin Masters in Wirklichkeit Higgins sei, dieses Rätsel wurde jedoch nie geklärt. Im amerikanischen Original zumindest war seine Stimme nicht die von Higgins-Darsteller Hillerman, sondern die von Orson Welles!

Gedreht wurde an Originalschauplätzen auf Hawaii, genutzt wurden dazu die Produktionsstätten, die Hawaii Fünf-Null hinterlassen hatte und die auf diese Weise nur kurze Zeit ungenutzt blieben. Hawaii Fünf-Null war nur ein halbes Jahr vor dem Start von Magnum zu Ende gegangen. Die Komponisten der berühmten Titelmusik waren Mike Post und Pete Carpenter.

Hätte es Magnum nicht gegeben, wäre Tom Selleck Indiana Jones geworden. Er war der Wunschkandidat für die Hauptrolle in dem Film „Indiana Jones und der Jäger des verlorenen Schatzes“, musste aber wegen seiner Verpflichtungen für Magnum absagen.

Hawaii Fünf-Null

1971–1972 (ARD); 1989–1993 (Pro Sieben); 1993–1994 (Kabel 1). 281-tlg. US-Krimiserie von Leonard Freeman („Hawaii Five-0″; 1968–1980).

Detective Steve McGarrett (Jack Lord) leitet die Polizei-Spezialeinheit 5-0, die das Verbrechen auf Hawaii bekämpft und nur dem Gouverneur Philip Grey (Richard Denning) unterstellt ist. Das macht ihn relativ frei in der Wahl seiner Mittel, und die liegen oft in seiner Waffe oder direkt in den Fäusten. McGarrett nutzt seine Macht, bleibt aber meistens in den Grenzen des Gesetzes. Die kann man ja gegebenenfalls ein wenig dehnen. Der kraushaarige Danny Williams, genannt Dano (James MacArthur), ist McGarretts erster Assistent, zum Team gehören ferner der Chinese Chin Ho Kelly (Kam Fong) und der Hawaiianer Kono Kalakaua (Zulu), dessen Nachfolger ab der fünften Staffel Ben Kokua (Al Harringston) wird. Die Fälle sind keine gewöhnlichen Mordfälle, sonst müsste man ja nicht die Spezialeinheit bemühen. Es geht um organisierte Kriminalität, internationale Spionage, geheime Atomwaffenpläne und politisch motivierte Attentate. Steves Sekretärin ist für kurze Zeit May (Maggi Parker), dann über viele Jahre Jenny Sherman (Peggy Ryan). Der gefährlichste Gegner McGarretts und seiner Spezialeinheit ist der oberste Verbrecherchef Wo Fat (Khigh Dhiegh), der immer wieder entkommt und erst in der allerletzten Folge verhaftet werden kann. Jede Verhaftung der überführten Verdächtigen beschließt den Fall mit dem gleichen Satz von Steve McGarrett an Danny Williams: „Nimm sie fest, Dano!“

Die Zusammensetzung der Einheit ändert sich noch ein paar Mal: Ben geht wieder, Chin Ho wird ermordet, und Duke Lukela (Herman Wedemeyer) rückt nach. Schließlich steigt auch Dano aus, und so ist in der letzten Staffel nur noch McGarrett von der ursprünglichen Mannschaft übrig. Neu an seiner Seite sind jetzt Frank Kemana (Douglas Mossmann), James „Kino“ Carew (William Smith), Truck Kealoha (Moe Keale) und mit Lori Wilson (Sharon Farrell) sogar erstmals eine Frau.

Die Serie war die bis dahin teuerste, was hauptsächlich daran lag, dass sie nicht wie alle anderen Serien in Los Angeles gedreht wurde (ganz gleich wo sie spielten), sondern tatsächlich an Originalschauplätzen auf Hawaii. An allem anderen wurde – teilweise als zwingende Konsequenz daraus – gespart: Die einzigen professionellen Schauspieler waren zu Beginn der Serie Lord, MacArthur und der jeweilige Gaststar. Der Rest rekrutierte sich aus Hawaiianern, die eigentlich einen anderen Beruf hatten. Auch bei Kulissen und Requisiten konnte dank freundlicher Unterstützung aus Honolulu gespart werden: Die benutzten Streifenwagen der Polizei waren echte Streifenwagen, die Polizisten darin Polizisten, und Szenen, die im Büro des Gouverneurs spielten, wurden selbstverständlich im Büro des Gouverneurs gedreht.

Hawaii-Fünf-Null lief zwölf Jahre und blieb für mehrere Jahrzehnte die langlebigste US-Krimiserie (der Rekord wurde erst 2002 gebrochen, als Law & Order ins 13. Jahr ging). Die Produktionsstätten auf Hawaii dürften sich dadurch zwar amortisiert haben, dennoch suchte man dem Serienende einen Weg, sie weiterhin zu nutzen. So entstand Magnum. Hauptdarsteller Jack Lord wurde auf Hawaii zum Nationalhelden, dem zu Ehren alljährlich der „Jack Lord Day“ begangen wird.

Die ARD zeigte gerade mal 27 dreiviertelstündige Folgen im Zwei-Wochen-Rhythmus. Etwa 20 Jahre später brachten Pro Sieben und Kabel 1 jeweils mehr als 100 weitere Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Von Morton Stevens stammt die berühmte Titelmelodie.

Wunderbare Jahre

1990–1992 (RTL); 1995 (RTL2). 115-tlg. US-Nostalgieserie von Carol Black und Neal Marlens („The Wonder Years“; 1988–1993).

Der zwölfjährige Kevin Arnold (Fred Savage) lebt im Jahr 1968 mit seinen Eltern Jack (Dan Lauria) und Norma (Alley Mills), seiner älteren Hippie-Schwester Karen (Olivia D’Abo) und seinem älteren Bruder Wayne (Jason Hervey) ein durchschnittliches Leben in einer amerikanischen Vorstadt. Er schlägt sich mit den typischen Problemen eines Jugendlichen herum, mit blöden Lehrern, erster Liebe und generell dem Erwachsenwerden. Durch diese Zeit begleitet ihn vor allem sein bester Freund Paul Pfeiffer (Josh Saviano). Die beiden sind neu an der Kennedy Junior High School. Kevins Nachbarin Gwendolyn „Winnie“ Cooper (Danica McKellar) ist immer mal wieder seine Freundin. Wenn das gerade nicht der Fall ist, trifft er sich mit Becky Slater (Crystal McKellar). Mr. Cantwell (Ben Stein) ist der Naturkundelehrer, Coach Ed Cutlip (Robert Picardo) der Sportlehrer. Am Rande geht es um die Themen, die zur damaligen Zeit Geschichte machten: Gleich in der ersten Folge fällt Winnies Bruder im Vietnam-Krieg. Nach dem Abschluss der Junior High wechseln die Freunde Kevin, Paul und Winnie auf die McKinley High School. Karen zieht von zu Hause aus und bei ihrem Freund Michael (David Schwimmer) ein, den sie nach einer Weile heiratet.

Jede Folge wurde aus der Sicht des inzwischen erwachsenen Kevin geschildert, der zugleich als Off-Erzähler zu hören war und auf seine Jugend in den 1960er und frühen 1970er Jahren zurückblickte. Der erwachsene Kevin war zwar nie zu sehen, doch man konnte ihn sich als großen Mann mit buschigem Schnauzbart und buntem Hemd vorstellen. Die Off-Stimme gehörte Norbert Langer, dem Synchronsprecher von Magnum.

Jede Folge der hochgelobten und mehrfach ausgezeichneten Serie war eine halbe Stunde lang. Die ersten 68 liefen am Samstagnachmittag bei RTL, alle weiteren später im werktäglichen Nachmittagsprogramm bei RTL2. Als Titelsong verwendeten die Macher „With A Little Help From My Friends“ in der Version von Joe Cocker, die in dem Jahr ein Hit war, in dem die Serie anfangs spielte.

RTL ließ sich 15 Jahre später von der Idee zu einer ähnlichen Serie inspirieren, die eine Kindheit in den 1980er Jahren in der DDR schilderte: Meine schönsten Jahre.

Meine schönsten Jahre

2004 (RTL). 8-tlg. dt. Nostalgieserie von Christoph Silber, Regie: Ulli Baumann und Edzard Onneken.

Der 13-jährige Karl Treschanke (Christoph Emanuel Oehme) lebt in den 1980er Jahren in Ost-Berlin gemeinsam mit seinen Eltern (Guntbert Warns und Ulrike Mai) und seinen Geschwistern Janine (Madleine Telge) und Raiko (Michael Wisner). Erzählt wird das Erwachsenwerden in der DDR und die Annäherungsversuche an die erste Liebe Clara (Anne Hausburg) rückblickend vom inzwischen erwachsenen Karl.

Anstatt unverbrauchte Geschichten vom ganz normalen Alltag in einem nicht ganz so normalen Land zu erzählen, benutzte RTL das ungewöhnliche Thema nur, um DDR-Devotionalien und -Klischees über unterdurchschnittlich inspirierte Standard-Serien-Situationen zu streuen. Das Konzept war, wie schon der Titel andeutete, bei der ungleich liebevolleren US-Serie Wunderbare Jahre abgeguckt, in der der Erwachsene nicht auf die 80er in der DDR, sondern die 68er in einer amerikanischen Vorstadt zurückblickt. Statt Joe Cocker ertönte am Anfang und Ende „Boys Don’t Cry“ von The Cure. Was auch immer das mit irgendwas zu tun hatte.

Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 21.15 Uhr. Im Osten hatten sie halbwegs akzeptable Zuschauerzahlen, im Westen nicht.

Die Gerichtsmedizinerin


Foto: RTL

2005–2008 (RTL). 12-tlg. dt. Krimiserie.

Die bayerische Gerichtsmedizinerin Hanna Wildbauer (Lisa Fitz) arbeitet am kriminaltechnischen Institut in Hamburg und scheint nur glücklich zu sein, wenn’s kompliziert wird. Besonders knifflige Todesfälle sind deshalb ihre Spezialität. Mit ihr zusammen arbeiten Dr. Christian Blumenthal (Peter Ketnath), Dr. Horst (Michael Sideris) und nur in der ersten Staffel Dr. Carmen Konrad (Marie-Lou Sellem), in der zweiten Staffel kommt der überforderte Kriminalhauptkommissar Jan Petersen (Heikko Deutschmann) dazu.

Nachdem Lisa Fitz am RTL-Dschungelcamp Ich bin ein Star – holt mich hier raus! teilgenommen hatte und deshalb beim Saarländischen Rundfunk rausgeflogen war, schenkte RTL ihr eine eigene Krimiserie. Die lief zwar nur mäßig erfolgreich mit vier einstündigen Folgen dienstags um 21.15 Uhr, erhielt aber trotzdem eine zweite Staffel. Die wurde drei Jahre später am späten Donnerstagabend versendet.

Büro, Büro

1982–1993 (ARD). 85-tlg. dt. Comedyserie von Wolfgang Körner, Reinhard Schwabenitzky, Hermann Ebeling und Michael von Mossner, Regie: Reinhard Schwabenitzky.

Die Firma Lurzer AG stellt Fitnessgerätschaften her. In den Büros verbringen die Kollegen ihre Arbeitszeit und schlagen sich mit ihren gegenseitigen Marotten, Intrigen, Tratsch, Beförderungen und Neid darauf herum. Firmenchef ist Dr. Herbert Brokstedt (Joachim Wichmann), die pummelige Sekretärin Gabi Neuhammer (Elfi Eschke) ist die gute Seele des Betriebs. Alwin Thieme (Gert Burkard) ist der brave Buchhalter, dessen sexy Frau Helga (Helena Rosenkranz) im Marylin-Monroe-Look auf Vamp macht. Zur großen Lurzer-Belegschaft gehören außerdem Gerd Semmler (Rolf Zacher), Lotte Hanisch (Ingrid Resch), Helma Schneider (Britta Fischer), Annette Münzner (Iris Berben), Renate Gerlach (Michele Tichawsky), Rudolf Bökelmann (Franz Rudnick), Gottfried Watzmann (Gottfried Vollmer), Edmund Kalinke (Henry van Lyck), Adam Lehmann (Klaus Guth), Roswitha Koch (Uschi Wolff), Katharina Wespe (Ingeborg Lapsien), Willi Schweiger (Kurt Weinzierl), Peter Leclair (Dirk Galuba), Markus Horlacher (Bernd Herberger), Martin Bohle (Uwe Ochsenknecht) und Ellen Kühn (Helga Anders). Brokstedt ist als Chef zweimal zwischenzeitlich weg vom Fenster, mal auf Lehrgang, mal im Ruhestand, kommt aber beide Male zurück. Während seiner Abwesenheit leiten Alf Gosslar (Wilfried Klaus) und Jan Terjahn (Tilo Prückner) die Firma. Brokstedt ist mit Fanny (Ellen Umlauf) verheiratet und hat einen Sohn namens Horst Friedrich (Christoph Meyer). Frau und Herr Neuhammer (Monika John und Rolf Schimpf) sind Gabis Eltern.

Mit Beginn der zweiten Staffel 1989 haben eine Reihe von Mitarbeitern, darunter Gabi, die Firma verlassen, und neue kommen allmählich dazu, darunter Marianne Rothenbaum (Eleonore Weisgerber), Sebastian von Niederbach (Georg Weber), Angelika Behr (Karin Thaler), Birgit Broegele (Karin Rasenack), Ingrid Schmelzer (Ingeborg Westphal), der neue Manager Dr. A.W. Schmitt-Lausitz, genannt „SL“ (Ralf Wolter), und schließlich mit Albrecht Brömmelkamm (Walter Buschhoff) ein endgültiger Nachfolger Brokstedts und neuer Chef. Weitere Neue kommen 1993 in der dritten Staffel: Dr. Eberhard Scheibing (Heinrich Schafmeister), Susie (Lisa Wolf) und Fritz Rohr (Klaus Mikoleit), Wolfgang Förster (Leonard Lansink), Johannes M. Neustein (Michael Wittenborn), Vera Krafft (Caroline Schröder), Saskia Herbst (Christiane Brammer) und der Hausmeister (Wilhelm Beck). Vom ursprünglichen Personal sind noch Kalinke, Thieme und Lehmann dabei.

Heiter-harmlose Büroserie, in der es Spaß machte, anderen Menschen beim Arbeiten zuzusehen, wenn man selbst gerade das Wochenende eingeläutet hatte. Die halbstündigen Folgen liefen freitags im Vorabendprogramm. Als Titelmusik wurde der Titel „The Typewriter“ von Leroy Anderson verwendet.

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