1984–1991 (ARD); 1996–1999 (RTL). 161-tlg. US-Krimiserie von Donald P. Bellisario und Glen A. Larson („Magnum, P.I.“; 1980–1988).
Der schnauzbärtige Draufgänger Thomas Sullivan Magnum (Tom Selleck) arbeitet als Privatdetektiv auf Hawaii und ist außerdem der Sicherheitsbeauftragte von Robin Masters, einem reichen, mysteriösen Schriftsteller, der nie zu sehen (aber gelegentlich zu hören) ist. Magnum wohnt auf Masters‘ Anwesen und darf dankenswerterweise dessen roten Ferrari fahren. Insgesamt überanstrengt sich Magnum in seinem Privatdetektiv-Job wenig, er genießt lieber das Playboy-Dasein im schmucken Haus auf dem schönen Hawaii, angemessen uniformiert in Shorts und buntem Hemd. Auf dem Anwesen wohnt auch Masters‘ Vertreter Jonathan Quale Higgins III. (John Hillerman), ein spießiger kleiner Brite, der alles besser
weiß, und den Magnums Anwesenheit wenig erfreut. Higgins kümmert sich um die Hunde von Robin Masters, die Dobermänner Zeus und Apollo. Aus seiner Zeit bei der Navy hat Magnum zwei alte Freunde, die ebenfalls inzwischen auf Hawaii leben: Der gutmütige Theodore Calvin, genannt „T.C.“ (Roger E. Mosley), betreibt die Helikopter-Charterfirma „Island Hoppers“ und nennt Higgins immer „Higgy Baby“, Orville „Rick“ Wright (Larry Manetti) ist Geschäftsführer des „King Kamehameha Beach Clubs“. Beide müssen Magnum oft zu Hilfe eilen, wenn der mal wieder von seinen Gegnern verprügelt wird. Auch Ricks Unterweltkontakte sind nützlich, vor allem die Infos von seinem halbseidenem Bekannten „Ice Pick“ (Elisha Cook jr.). Lt. Tanaka (Kwan Hi Lim) leitet oft die polizeilichen Ermittlungen in den Fällen, die auch Magnum untersucht. Regelmäßig lässt sich Magnum überreden, unentgeltlich zu ermitteln, z.B. als Freundschaftsdienst für Carol Baldwin (Kathleen Lloyd) von der Staatsanwaltschaft. Macht ja nix, dafür kann er ja dann woanders wieder schnorren. Agatha Chumley (Gillian Dobb) ist mit Higgins befreundet.
Der 90-minütige Pilot und 143 Folgen zu je 45 Minuten liefen staffelweise in der ARD. Sendeplatz war zunächst montags um 20.15 Uhr, ab Ende 1984 dienstags um 21.45 Uhr. RTL synchronisierte diese Folgen später neu und strahlte sie erstmals in voller Länge aus (die ARD hatte ca. drei Minuten aus jeder Folge herausgeschnitten), außerdem zeigte RTL im Frühjahr 1997 weitere 16 Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Erst jetzt merkten auch die deutschen Zuschauer, dass Magnum eine Vietnam-Vergangenheit hatte, über die er noch oft grübelte. Diese Folgen und Passagen hatte die ARD ausgelassen oder bei der Synchronisation verfremdet. Die letzte noch übrige Folge, die bis dahin noch nicht in Deutschland gezeigt wurde (Folge 45) lief erstmals im Februar 1999 als Auftakt zu einer Reihe von Wiederholungen bei RTL. In der ursprünglich letzten Folge der Serie war Magnum bei einer Schießerei ums Leben gekommen. Als die Produzenten selbst damit überrascht wurden, dass eine weitere Staffel gedreht wurde, entschieden sie, Magnum habe seinen Tod nur geträumt – ähnlich wie in der legendären Dallas-Folge, als sich die Handlung eines ganzen Jahres als Traum entpuppte, damit Patrick Duffy alias Bobby Ewing nicht mehr tot sein musste. Das kannten die Zuschauer also schon, denn Dallas und Magnum teilten sich in der ARD sogar den gleichen Sendeplatz. In der endgültig letzten Folge überlebte Magnum dann, ging aber zurück zur Navy. Oft wurde spekuliert, ob der nie sichtbare Robin Masters in Wirklichkeit Higgins sei, dieses Rätsel wurde jedoch nie geklärt. Im amerikanischen Original zumindest war seine Stimme nicht die von Higgins-Darsteller Hillerman, sondern die von Orson Welles!
Gedreht wurde an Originalschauplätzen auf Hawaii, genutzt wurden dazu die Produktionsstätten, die Hawaii Fünf-Null hinterlassen hatte und die auf diese Weise nur kurze Zeit ungenutzt blieben. Hawaii Fünf-Null war nur ein halbes Jahr vor dem Start von Magnum zu Ende gegangen. Die Komponisten der berühmten Titelmusik waren Mike Post und Pete Carpenter.
Hätte es Magnum nicht gegeben, wäre Tom Selleck Indiana Jones geworden. Er war der Wunschkandidat für die Hauptrolle in dem Film „Indiana Jones und der Jäger des verlorenen Schatzes“, musste aber wegen seiner Verpflichtungen für Magnum absagen.