Chiemgauer Volkstheater

1992–1993 (Sat.1); seit 1995 (BR). Bayerische Volkstheater-Schwänke, die Sat.1 ins Programm hob, als RTL dem Konkurrenten Peter Steiners Theaterstadl weggeschnappt hatte. Zum Stamm-Ensemble gehörten u. a. Theaterleiter Bernd Helfrich, seine Frau Mona Freiberg und seine Mutter und Seniorchefin Amsi Kern. 1995 starteten neue Aufzeichnungen im Bayerischen Fernsehen, in dem seitdem mehr als 100 weitere Stücke gezeigt wurden.

Im Tal des Schweigens

Seit 2004 (ARD). Dt. Herzschmerzschluchz-Filmreihe von Felix Huby und Ulrike Münch.

Anna Christeiner (Christine Neubauer) liebt ihren Bauernhof in Osttirol, auf dem sie mit ihrer Tochter Elise (Ronja Forcher) und ihrer Mutter Zensi (Veronika Fitz) lebt. Sie liebt die ganze Region und kämpft mit allen Mitteln dagegen, dass der Massentourismus Einzug hält. Blöderweise verliebt sie sich ausgerechnet in den Großstädter Johannes Wallner (Sascha Hehn), der den Massentourismus in die Gegend bringen will. Alles wird gut, und im zweiten Teil heiraten die beiden. Zum Glück füllen ein paar schlimme Schicksalsschläge weitere Abende.

Bisher vier spielfilmlange Teile liefen in loser Folge zur Primetime.

Der Eugen

1986–1987 (ARD). 68-tlg. dt. Comedyserie von Felix Huby, Regie: Theo Mezger.

Der Eugen Eisele (Walter Schultheiß) ist ein schwäbisches Cleverle. Er besitzt ein eigenes Weingut und zieht vom Weinkeller aus Strippen. Sein Kosmos: Seine Frau Elsbeth (Ilse Künkele), seine Schwester Rosa (Trudel Wulle), sein Neffe Karle (Alexander Gittinger), der den Vertrieb leitet, sein Buchhalter Gottfried Hemmerle (Thomas Reiner) und seine Sekretärin Sybille Meier (Regina Faerber).

Die achtminütigen Folgen liefen zwischen den Werbeblöcken im regionalen Vorabendprogramm. Die Episodentitel folgten immer dem Muster „Der Eugen und die Kochkunst“, „Der Eugen und der Steuerprüfer“, „Der Eugen und das Exportgeschäft“…

Zugriff: Ein Team — ein Auftrag

1998—1999 (Sat.1). 14-tlg. dt. Actionserie.

Eine Spezialeinheit der Münchner Kripo ermittelt in schwerwiegenden Fällen. Gegründet wurde sie, nachdem eine Sonderkommission bei einem Bombenattentat fast vollständig ausgelöscht wurde – nur Kommissar Franz Berg (Dietz-Werner Steck) überlebte. Der Eigenbrötler schließt sich zögernd, aber dann doch der neu formierten Einheit „Zugriff“ an, die von Beate Claudius (Krista Posch) geleitet wird. Die beiden sind sich zwar gar nicht grün, arbeiten aber dennoch zusammen. Ihre Männer sind Elvis Kogler (Giulio Ricciarelli), Chris Schmitt (Chris Hohenester) und Roland Bauer (Oliver Mink), der im Rollstuhl sitzt und „Rolli“ genannt wird.

Sat.1 wollte mit Zugriff am Donnerstagabend den Erfolg der RTL-Actionserie Alarm für Cobra 11 am Dienstagabend kopieren (der Pilotfilm war zuvor an einem Dienstag gelaufen), doch RTL fuhr die perfekte Gegenstrategie: Der Sender verlegte Alarm für Cobra 11 auf den Donnerstag und ließ Zugriff keine Chance. Und am Dienstag begann die neue Serie Der Clown und hatte auf dem altbekannten Sendeplatz der Autobahnpolizei einen blendenden Start.

Sat.1 brach den ersten Versuch mit Zugriff nach sechs Folgen vorzeitig ab. Weitere einstündige Folgen liefen montags zur Primetime.

Der Clown

1998—2001 (RTL). 42-tlg. dt. Actionserie von Hermann Joha.

Der Top-Agent Max Zander (Sven Martinek) jagt internationale Verbrecher. Offiziell ist er tot, doch er lebt als Phantom weiter. Seine Familie und sein bester Freund wurden ermordet, und er hat nichts mehr zu verlieren. Bei seinen Einsätzen trägt er eine Clownsmaske, so kann er unerkannt arbeiten. Die Journalistin Claudia Diehl (Diana Frank), Hubschrauberpilot Dobbs (Thomas Anzenhofer) und der ehemalige BKA-Mitarbeiter Ludowski (Volkmar Kleinert) unterstützen ihn und sind die Einzigen, die seine wahre Identität kennen. Ludowski wird 1999 erschossen, Max erhält seine Aufträge fortan von der Organisation „Die Schatten“, die ihm eine neue legale Identität verschafft und ihm den neuen Namen Max Hecker gibt. Seine Aufträge erledigt er aber weiterhin als Clown. Zum Abschluss der dritten Staffel am 2. November 1999 geraten die Helden eine Folge lang per Zeitmaschine nach Spanien ins Mittelalter. Unrealistischer als all das, was sonst in der „Gegenwart“ passiert, ist das aber eigentlich auch nicht.

Der erfolgreichen Serie war am 3. November 1996 ein erfolgreicher Fernsehfilm vorausgegangen. Beim Casting ging die Produktion ungewohnte Wege: Weil die Serie nur so von Explosionen und Stunts wimmelte, wurden die Schauspieler danach ausgewählt, ob sie den Stuntmen, die die Actionszenen darstellten, ähnlich sahen. Hermann Johas Firma Action Concept hatte für RTL bereits erfolgreich Alarm für Cobra 11 entwickelt. Im Pilotfilm erhält der Clown konsequenterweise Unterstützung von den beiden Kollegen von der Autobahnpolizei. Der Clown erhielt von Alarm für Cobra 11 sogar zum Start deren etablierten Action-Sendeplatz am Dienstagabend.

Die Serie wurde zwar nach dreieinhalb Jahren abgesetzt, doch ein Clown-Film kam Anfang 2005 ins Kino.

Die Motorradcops — Hart am Limit

2000–2001 (RTL). 23-tlg. dt. Actionserie von Hermann Joha.

Der scharfsinnige Analytiker Tom Geiger (Matthias Paul), der schnell entschlossene und bodenständige Kai Sturm (Jens Peter Nünemann) und die emotionale Sunny Labonne (Yvonne De Bark) arbeiten als Motorradpolizisten für das LKA. Sie werden bei besonders brisanten Fällen eingesetzt. Ihre Chefin ist Ruth Westendorp (Suzanne Geyer).

Die Musik zur Serie stammte von Hans Zimmer, der für viele Hollywood-Filme bereits die Musik gemacht und für „Der König der Löwen“« einen Oscar erhalten hatte. Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr.

Fäuste, Gangs und heiße Öfen

1990 (Pro Sieben). 7-tlg. US Actionserie von Lawrence Gordon, Rick Husky und Steven de Souza („The Renegades“; 1983).

Bandit (Patrick Swayze), Eagle (Randy Brooks), Tracy (Tracy Scoggins), J. T. (Paul Mones), Dancer (Robert Thaler), Dragon (Brian Tochi) und Gaucho (Fausto Bara) sind Mitglieder einer Jugendgang. Sie erklären sich bereit, als verdeckte Ermittler für die Polizei zu arbeiten. Lieutenant Frank Marciano (James Luisi) ist ihr Kontaktmann, Captain Scanlon (Kurtwood Smith) dessen Chef.

Früher, erfolgloser Vorläufer von 21, Jump Street. Pro Sieben zeigte die knapp einstündigen Folgen montags gegen 22.00 Uhr.

Booker

1990–1991 (Sat.1). 22-tlg. US-Krimiserie von Eric Blakeney und Stephen J. Cannell („Booker“; 1989–1990).

Dennis Booker (Richard Grieco) arbeitet als Privatdetektiv für die Teshima Corporation of America, die von Chick Sterling (Carmen Argenziano) und Alicia Rudd (Marcia Stassman) geleitet wird.

Die Serie war ein Ableger von 21, Jump Street, wo Grieco bereits die Rolle des Booker gespielt hatte. Der Spin-off lief in Deutschland jedoch, bevor die Folgen von 21, Jump Street ausgestrahlt wurden, in denen Grieco mitspielte. Als Titelsong diente „Hot In The City“ von Billy Idol.

Sat.1 zeigte die knapp einstündigen Folgen mittwochs zur Primetime.

21, Jump Street

1990–1992 (RTL); 1995 (RTL 2). „Tatort Klassenzimmer“. 98-tlg. US-Krimiserie von Patrick Hasburgh und Stephen J. Cannell („21 Jump Street“; 1987–1991).

Jugendliche sind Menschen, die dunkle Nietenlederjacken tragen, in Gangs auftreten, Drogen nehmen, herumpöbeln, randalieren und teilweise auch in größerem Maß straffällig werden. Damit das nicht so bleibt – oder zumindest geahndet wird –, ermittelt ein Team von jungen Polizisten undercover unter Schülern und Studenten, klärt Verbrechen auf und führt die jungen Delinquenten wenn möglich auf den Pfad der Tugend zurück. Tommy Hanson (Johnny Depp) ist als Streifenpolizist durchgefallen, weil er einfach viel zu jung aussieht und von niemandem ernst genommen wurde. Seine Partner sind die Afroamerikanerin Judy Hoffs (Holly Robinson), der Japaner Harry Truman Ioki (Dustin Nguyen), genannt „H. T.“, und der weiße Doug Penhall (Peter DeLuise). Ihr Hauptquartier ist die Jump-Street-Kapelle. Vorgesetzter ist erst der langhaarige Alt-Hippie Captain Richard Jenko (Frederic Forrest), der von allen geduzt wird und Jugendslang spricht. Er wird nach wenigen Folgen von einem Betrunkenen überfahren, der flüchtet. Sein Nachfolger wird der strenge schwarze Captain Adam Fuller (Steven Williams). In der dritten Staffel stößt Dennis Booker (Richard Grieco) zum Team, macht sich aber bald wieder als Privatdetektiv selbständig (und bekommt seine eigene Serie Booker). Als nach der vierten Staffel auch H. T. und Tommy die Kapelle verlassen, kommen Dougs Bruder Joey Penhall (Michael DeLuise) und Mac McCann (Michael Bendetti) dazu. Doug selbst kündigt wenig später, um seinen verwaisten Neffen Clavo (Tony Dakota) zu erziehen, um den er sich schon seit längerem kümmert.

Die Produzenten achteten darauf, möglichst jugendliches Publikum zu erreichen – was funktionierte –, aber zugleich relevante und realistische Inhalte zu präsentieren und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Auch das funktionierte, obgleich die Serie teilweise recht reißerisch daherkam. In den USA nannten die Hauptdarsteller am Ende der Episoden reale Telefonnummern von Beratungsstellen, die sich mit den Problemen aus der jeweiligen Folge befassen. Deren Zulauf vervielfachte sich.

Nach dem abendfüllenden Pilotfilm liefen die ersten 78 Folgen mit Johnny Depp bei RTL zur Primetime immer donnerstags um 19.20 Uhr, die 20 letzten Folgen ohne Depp zeigte RTL 2. 21, Jump Street war Depps erste Hauptrolle. Den Titelsong sang Darstellerin Holly Robinson. Auch die Handlung der Episoden war zu großen Teilen mit Rockmusik unterlegt, was zumindest einen Teil des Erfolgs ausmachte. Ohne Depp und ohne Rock war das Konzept sechs Jahre vorher noch gefloppt (Fäuste, Gangs und Heiße Öfen).

Blankenese

1994 (ARD). 26-tlg. dt. Familienserie von Justus Pfaue, Regie: Hermann Leitner.

Der alte Nikolas Nicholaison (Hans Quest) ist der Kopf der traditionsreichen Hamburger Familienreederei Nicholaison, an der auch seine Schwester, die reiche Tante Martha (Gisela Trowe), beteiligt ist. Nikolas ist seit Jahrzehnten mit der Engländerin Ellen (Ursula Lingen) verheiratet. Sohn Klaus (Edwin Noël) ist der Juniorchef, er selbst hat aus der zerbrochenen Ehe mit Elgte (Astrid Meyer-Gossler) die zwei Söhne Eric (Philipp Moog) und Patrick (Till Demtröder). Jetzt ist er mit Elgtes Schwester Elisabeth (Agnes Dünneisen) liiert.

Patrick fährt zur See und heiratet Tina (Lisa Martinek), die Tochter des Quartiermeisters Sven Neddelbeck (Wolfgang Völz) und seiner Frau Ilona (Antje Hagen). Horst (Fabian Harloff), genannt „Hümmelken“, ist Tinas Bruder. Kapitän Larsen (Klaus Höhne) ist Patricks Chef auf See, verliert aber sein Kapitänspatent für zwei Jahre und arbeitet in dieser Zeit in der Reederei. Mit dem Großhändler Uwe Jensen (Stephan Orlac) arbeitet die Reederei oft zusammen und transportiert Güter für ihn. Hedwig (Gerda Gmelin) ist dessen Haushälterin, Therese (Beate Finckh) seine Tochter. Sie freundet sich mit Eric an, der sich mit seinen Autogeschäften oft an der Grenze der Legalität bewegt. Als der alte Nikolas Nicholaison während einer Seefahrt stirbt, wird bekannt, dass er einen unehelichen Sohn in Brasilien hat. Eric fühlt sich inzwischen mehr zu Ulrike von Adlershof (Julia Biedermann) hingezogen.

Die einstündigen Folgen liefen im Vorabendprogramm.

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