Die Show der Woche

2008 (RTL). Rückblick auf irgendeine Woche mit Oliver Geissen.

Nach dem Konzept der menschelnden Jahresrückblicke wollte RTL freitags abends mit Studiogästen auf die Woche zurückblicken, behandelte aber so viele zeitlose (lies: egale) Themen, dass man nicht wusste, wann diese Woche eigentlich gewesen sein soll.

Nach nur zwei Sendungen war vorzeitig Schluss, und niemand schaute zurück.

Raumpatrouille

1966 (ARD). „Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“. 7-tlg. dt. Sciencefiction-Serie von Rolf Honold und W.G. Larsen, Regie: Michael Braun und Theo Mezger.

„Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen: Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist die Orion, winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. Begleiten wir die Orion und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit.“

Commander Major Cliff Allister McLane (Dietmar Schönherr) wird mit seinem schnellen Raumkreuzer Orion für drei Jahre zur Verkehrsüberwachung im Sektor 219-33-9 strafversetzt, weil er entgegen der Anordnung auf dem Planeten Rhea gelandet ist, nur um zu demonstrieren, dass eine Landung auf Rhea möglich ist. Sicherheitsoffizier Leutnant Tamara Jagellovsk (Eva Pflug) vom Galaktischen Sicherheitsdienst GSD wird ihm zugeteilt, um zu kontrollieren, dass er seinen Dienst brav nach Vorschrift verrichtet. Anfangs nervt sie durch das hirnlose Beharren auf Paragraphen, ohne sich um die Konsequenzen zu scheren, doch allmählich wird sie ein engagierter Bestandteil der eingeschworenen Crew, zu der auch Armierungsoffizier Leutnant Mario de Monti (Wolfgang Völz) gehört, ein erfolgloser Frauenheld, Raumüberwachungsoffizier Leutnant Helga Legrelle (Ursula Lillig), Bordingenieur Leutnant Hasso Sigbjörnson (Claus Holm) und Astrogator Leutnant Atan Shubashi (Friedrich Georg Beckhaus). Gleich beim ersten Routineeinsatz mit der Orion 7 (sechs Raumschiffe hat McLane schon zu Schrott geflogen, nach der zweiten Folge wird das achte fällig) stoßen sie auf eine bisher unbekannte exoterrestrische Rasse, die intelligenter ist als die Menschheit und gegen deren Strahlenwaffen immun, aussieht wie glitzernde, glibbrige Silhouetten und die Vernichtung der Erde im Sinn hat. Sie nennen die Außerirdischen „Frogs“, weil „Frösche“ zu vertraut klingt, und haben es im weiteren Verlauf noch oft mit ihnen zu tun. Zum Glück behält McLane immer einen klaren Kopf und rettet die Erde ein ums andere Mal. Die Terrestrischen Raumaufklärungsverbände T.R.A.V. und die Oberste Raumbehörde ORB sind dem Raumkreuzer übergeordnet, dort haben es McLane und Co. meist mit Bürokraten zu tun, die McLanes Alleingänge zwar insgeheim wegen ihrer Effektivität bewundern, nach außen aber die Einhaltung vielziffriger Paragraphen der Erhaltung der Welt überordnen. Die Anweisungen, denen sich McLane ja doch widersetzt, kommen von seinem direkten Vorgesetzten, T.R.A.V.-Chef General Winston Woodrov Wamsler (Benno Sterzenbach), dem undurchsichtigen Oberst Henryk Villa (Friedrich Joloff), dem ORB-Vorsitzenden Sir Arthur (Franz Schafheitlin), dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte Marschall Kublai-Krim (Hans Cossy) und dem hochnäsigen bürokratischen Ordonnanz-Leutnant Michael Spring-Brauner (Thomas Reiner). Lydia van Dyke (Charlotte Kerr) ist die Befehlshaberin der Schnellen Raumverbände, denen McLane bis zu seiner Strafversetzung angehörte. Für sie würde McLane durchs Feuer gehen – und tut es auch. Ihre Freizeit verbringen die Raumfahrer im Starlight-Casino, einer Bar auf dem Meeresgrund mit einem großen Fenster nach oben, hinter dem merkwürdige, riesige Fische schwimmen, und in der die Menschen auf eine Weise tanzen, wie man in den 60er Jahren dachte, dass Menschen im Jahr 3000 tanzen würden. Aus dem Meer startet die Orion auch zu jedem neuen Flug. In der letzten Folge ergreifen die Frogs Besitz von Villas Gehirn, der daraufhin von oberster Stelle die Machtübernahme auf der Erde vorbereitet. McLane durchschaut es als einziger und rettet mal wieder die Welt, woraufhin seine Strafversetzung aufgehoben und er zum Oberst befördert wird, und er und Tamara knutschen endlich.

Orion-Erfinder Rolf Honold hatte die Schwarzweiß-Serie unter dem Pseudonym W.G. Larsen erfunden (das „und“ zwischen beiden Namen im Vorspann war also ein Hohn), mehrere Mitarbeiter der Bavaria-Studios, die die Serie produzierten, steuerten unter dem gleichen Pseudonym Drehbücher bei. Die Titelmusik war von Peter Thomas. Raumpatrouille lief erfolgreich alle zwei Wochen am Samstagabend um 20.15 Uhr, jede Folge war eine Stunde lang. Die Produktionskosten waren die bis dahin höchsten für eine Serie, was nichts darin ändert, dass die Spezialeffekte heute extrem billig aussehen. Die Kulisse war aus gängigen Haushaltgegenständen zusammengeschustert, Bügeleisen und Duschköpfe stellten technisches Navigationsgerät dar, und man musste nicht einmal genau hinsehen, um das zu erkennen. Dennoch war die Serie ein Vorreiter, der das Sciencefiction-Genre im Fernsehen populär machte. Raumschiff Enterprise war nur neun Tage vorher in den USA gestartet, und es dauerte noch sechs Jahre, bis die Serie nach Deutschland kam. Wegen der hohen Kosten wurde trotz des Erfolgs auf eine Fortsetzung verzichtet, die dann auch noch in Farbe gedreht worden wäre, obwohl Honold die Geschichten für sieben neue Folgen angeblich bereits fertig hatte.

Nachdem die Serie jahrelang komplett vom Bildschirm verschwunden war, wurde sie Mitte der 1980er Jahre wiederbelebt, wenn auch nur in Wiederholungen. Zunächst liefen die alten Folgen als Kinovorstellungen, danach wurden regelmäßig alle Folgen auf verschiedenen Sendern wiederholt. 2002 kam eine überarbeitete Fassung als Spielfilm ins Kino, die aus den sieben abgeschlossenen Folgen eine einigermaßen durchgehende Handlung geschnitten hatte, deren Lücken von Elke Heidenreich als Nachrichtensprecherin der „Sternenschau“ geschlossen wurden, indem sie Ereignisse schildert, die damals schlicht nicht gedreht worden waren. Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

Mondbasis Alpha 1

1977–1978 (ZDF). 30-tlg. brit. Sciencefiction-Serie von Gerry und Sylvia Anderson („Space: 1999″; 1975–1977).

Das Jahr 1999: Durch die Explosion des auf dem Mond gelagerten Atommülls wird die dort stationierte Mondbasis Alpha 1 ins All geschleudert. Die 311 Bewohner der Station, darunter der Commander John Koenig (Martin Landau), Dr. Helena Russell (Barbara Bain), Prof. Victor Bergman (Barry Morse), Alan Carter (Nick Tate), Paul Morrow (Prentis Hancock), David Kano (Clifton Jones), Sandra Benes (Zienia Merton) und Yasko (Yasuko Nagazumi), landen fortan auf fremden Planeten und lernen deren Bewohner kennen. Maya (Catherine Schell) vom Planeten Psychon wird in die Mondbasis aufgenommen und verliebt sich in den neuen 1. Offizier Tony Verdeschi (Tony Anholt). Bergman, Kano und Morrow sterben bei einer weiteren Explosion.

Die Serie war zunächst ein großer Erfolg, doch dann wurde sie wegen sinkender Einschaltquoten in Großbritannien nach zwei Staffeln eingestellt, und die Bewohner der Mondbasis kehrten nie auf die Erde zurück. Das ZDF enthielt den deutschen Zuschauern ferner 18 der eigentlich 48 Folgen vor. Die anderen Folgen liefen sonntags um 18.15 Uhr und dauerten 45 Minuten, was etwa zehn Minuten weniger waren als im englischen Original. Neben Handlungsfetzen kürzte das ZDF Teile des Vorspanns, dem es zudem nach kurzer Zeit eine andere Titelmusik unterlegte: „Oxygene II“ von Jean-Michel Jarre. Die letzte gezeigte Folge „Zorans Schicksal“ strahlte das ZDF an einem Wahlabend aus, unterbrach sie mehrmals für Nachrichten und ließ schließlich die letzten fünf Minuten einfach weg. Massive Zuschauerproteste führten zu einer Ausstrahlung dieses einzelnen Fünf-Minuten-Stücks innerhalb der Drehscheibe, was jedoch weitgehend unbemerkt blieb, da dies ohne Ankündigung geschah. Das Versprechen, die Serie bald zu wiederholen, löste das ZDF nie ein. Erst seit dem Start des Privatfernsehens waren die vorliegenden deutschen Fassungen immer mal wieder zu sehen.

Der Bastei-Lübbe-Verlag brachte Heftromane zur Serie heraus und dichtete nach der Verwertung der vorhandenen Geschichten neue dazu, so dass die Mannschaft immerhin in der gedruckten Version am Ende den Rückweg zur Erde fand. Ein siebenminütiger Kurzfilm, der 1999 für eine Fan-Convention gedreht wurde, zeigte ein anderes Ende: Die Bewohner der Station finden einen neuen Planeten, auf dem sie siedeln. Dieser Film wurde nie im Fernsehen gezeigt, erschien aber mit der Serie auf DVD. Inzwischen sind alle Folgen der Serie in neuer Synchronisation und ohne die Fernseh-Kürzungen auf DVD erschienen, darunter auch die in Deutschland nie gezeigten Folgen.

SeaQuest DSV

1994–1997 (RTL). 57-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Rockne S. O’Bannon („SeaQuest DSV“; 1993–1995 / „SeaQuest 2032″; 1995).

Im Jahr 2018 existieren die ersten Kolonien unter Wasser. Das Unterseeschiff SeaQuest dient gleichzeitig ihrer Sicherheit und wissenschaftlichen Zwecken. Captain Nathan Bridger (Roy Scheider) hat das Kommando, zur Besatzung gehören die Wissenschaftsoffizierin Dr. Kristin Westphalen (Stephanie Beacham), Commander Jonathan Ford (Don Franklin), Lt. Catherine Hitchcock (Stacy Haiduk), das junge Computergenie Lucas Wolenczak (Jonathan Brandis), Sicherheitschef Manilow Crocker (Royce D. Applegate), Benjamin Krieg (John D’Aquino) und Tim O’Neill (Ted Raimi). Als Leutnant zur See gehört zur Mannschaft noch Darwin, ein Delfin, den Bridger vor Jahren aus einem Fischernetz befreit hat. Eine Erfindung von Lucas übersetzt Darwins Delfinlaute in menschliche Sprache und umgekehrt.

Die SeaQuest wird später bei einer Ozeankatastrophe zerstört und durch ein kleineres Schiff ersetzt. Westphalen, Hitchcock, Krieg und Manilow sind auf dem neuen Schiff nicht mehr dabei, dazu gekommen sind James Brody (Edward Kerr), Tony Piccolo (Michael DeLuise), Dr. Wendy Smith (Rosalind Allen), Dagwood (Peter DeLuise), Ortiz Miguel (Marco Sanchez) und Lonnie Henderson (Kathy Evison). 13 Jahre später, im Jahr 2032 – Bridger ist inzwischen in Rente – ist Oliver Hudson (Michael Ironside) für kurze Zeit neuer Kapitän.

Man wusste im Nachhinein, was man an Flipper hatte, der immer Freunde hatte, die sein delfinisch verstanden und aus einem kurzen Schnattern und Flöten heraushören konnten, dass dreieinhalb Meilen in nordöstlicher Richtung ein Segelboot mit vier Kindern an Bord in Seenot geraten war. Die Kommunikation mit Darwin war zwar technisch ausgefeilter, inhaltlich aber desillusionierend. Als der Delfin einmal zu sterben droht, sagt Darwin zum Captain Dinge wie „Bridger ist Familie“ und „Darwin liebt Bridger“, und gerade, als es scheinbar gar keine Hoffnung mehr gibt, kommt Darwins Mutter mit ein paar rettendenden Algen angeschwommen, und Bridger sagt: „Hallo, Mama“.

Produzent der Serie war Steven Spielberg. Die einstündigen Folgen liefen am Samstag- bzw. Sonntagnachmittag, nachdem die ersten vier Folgen mittwochs zur Primetime durchgefallen waren.

Batman

1989–1990 (Sat.1). 120-tlg. US-Fantasy-Action-Serie von William Dozier nach den Comics von Bob Kane („Batman“; 1966–1968).

Bruce Wayne (Adam West) führt ein Doppelleben in Gotham City. Neben seinem Dasein als angesehener Millionär jagt er in der Maske des Batman die Verbrecher der Stadt. Mit seinem Partner Robin (Burt Ward), im wirklichen Leben der Waisenjunge Dick Grayson, bildet er das „Dynamische Duo“, dessen Zentrale das technisch perfekt ausgerüstete Batlabor ist. Ihr Dienstfahrzeug ist das Batmobil. Außer Waynes Butler Alfred (Alan Napier) kennt niemand die wahre Identität der beiden Helden. Weder Dicks Tante Harriet Cooper (Madge Blake), noch Chief O’Hara (Stafford Repp) von Gothams Polizei, noch Commissioner Gordon (Neil Hamilton), der ihre Hilfe in Anspruch nimmt. Und das obwohl seine Tochter Barbara (Yvonne Craig) ebenfalls eine zweite Identität als Batgirl hat. Jedoch weiß auch sie nicht, wer hinter Batman und Robin steckt, wie auch Batman und Robin nicht wissen, wer dieses Batgirl ist, das sie unterstützt. Gefährlichste Gegner sind der Joker (Cesar Romero), der Rätselknacker (Frank Gorshin), der Pinguin (Burgess Meredith) und Catwoman (nacheinander gespielt von Julie Newmar, Eartha Kitt und Lee Meriwether).

Batman war zwar eine Realserie, enthielt aber viele Comic-Elemente, u.a. die ständigen Einblendungen der Geräusche wie „Smash!“, „Awk!“ oder „Bang!“, wenn es zu Schlägereien kam. Erst gut 20 Jahre nach der US-Ausstrahlung lief die Serie erstmals in Deutschland. Sat.1 zeigte die halbstündigen Folgen samstags um 19.30 Uhr. Dabei erstreckten sich die meisten Handlungsstränge über zwei Folgen. Mit der Besetzung der Serie war 1966 bereits der Film „Batman hält die Welt in Atem“ gedreht worden, weitere Batman-Kinofilme entstanden ab 1989 mit neuen und wechselnden Darstellern. Die Serie wurde trotz guter Quoten eingestellt, weil die Produktion zu teuer war.

Batman enthielt im Original am Ende eine Warnung für Kinder, nicht mit ihren Sofas wegzufliegen beim Versuch, das „winged wonder“ nachzumachen.

Kojak

1991 (RTL). Fünf neue Folgen der erfolgreichen US-Krimiserie von Abby Mann („Kojak“; 1989–1990), die in den 1970er Jahren in der ARD als Einsatz in Manhattan (siehe dort) und später als Kojak – Einsatz in Manhattan gelaufen war. Das neue Team um den zum Inspector beförderten Theo Kojak (Telly Savalas) besteht aus den Detectives Winston Blake (Andre Braugher) und Paco Montana (Kario Salem), Sekretärin Pamela (Candace Savalas) und Chief George „Fitz“ Morris (Charles Cioffi). Kojak lutscht jetzt keinen Lolli mehr.

Die neuen Filme waren nach elf Jahren Pause entstanden und hatten jetzt Spielfilmlänge. RTL sendete sie überwiegend dienstags um 20.15 Uhr. Unter dem schlichten Titel Kojak liefen auch 20 weitere Folgen aus den 1970er Jahren bei RTL2, die die ARD ausgelassen hatte.

Einsatz in Manhattan

1974–1991 (ARD); 1998 (RTL2). 118-tlg. US-Krimiserie von Abby Mann („Kojak“; 1973–1978).

Lieutenant Theo Kojak (Telly Savalas) klärt für die New Yorker Kriminalpolizei Verbrechen im südlichen Manhattan auf: Mordfälle, Rauschgiftdelikte, Korruption. Dabei geht er mit mehr Köpfchen als Waffengewalt vor und dehnt auch schon einmal die Gesetzestexte oder Anweisungen des Chefs ein wenig aus, um einen Fall zu lösen. Oft macht er sich unbeliebt, weil er gnadenlos auch gegen hohe Tiere ermittelt und ihm deren Ansehen egal ist. Kojak ist frech, zynisch, witzig, ein Gerechtigkeitsfanatiker und hat immer einen Lolli im Mund, meistens einen Hut auf dem Kopf und oft eine getönte Brille im Gesicht. Stets an seiner Seite ist sein Partner Barry Crocker (Kevin Dobson). Sein früherer Streifen-Partner Frank McNeil (Dan Frazer) ist jetzt sein Chef auf dem 13. Revier im südlichen Manhattan. Dort arbeiten außerdem die Detectives Stavros (Demosthenes Savalas; Tellys Bruder; er nannte sich ab der 3. Staffel George Savalas), Rizzo (Vince Conti), Saperstein (Mark Russell) und Prince (Borah Silver), die meist mit zur Lösung der Fälle beitragen, indem sie in den verschiedensten Rollen auch undercover ermitteln.

Kojak war ursprünglich nur die Hauptfigur eines einzelnes Fernsehfilms namens „Der Mordfall Marcus Nelson“ („The Marcus Nelson Murders“; 1973), der auf dem Roman „Justice In The Backroom“ von Selwyn Rabb basierte, bekam jedoch wegen seiner großen Popularität schnell seine eigene Fernsehserie, die ein internationaler Erfolg wurde. Den Film hatte die ARD kurz vor dem Serienstart im September 1974 gezeigt. Auch in Deutschland wurde Kojak einer der beliebtesten Krimihelden und sein Glatzkopf, der Lolli, an dem er dauernd lutschte, und der oft wiederholte Ausspruch „Entzückend!“ zu seinen Markenzeichen. Weltweit stieg im Zuge der Serie der Absatz von Lutschern deutlich an, in den USA um 500 Prozent! Die Straßen von Manhattan wurden als Sumpf des Verbrechens bekannt. Gedreht wurde die Serie größtenteils in Los Angeles – wie fast alle Serien, ganz gleich wo sie spielen. Außenaufnahmen mit dem typischen New Yorker Flair entstanden jedoch tatsächlich in Manhattan.

Bis 1978 zeigte die ARD 62 Folgen a 45 Minuten donnerstags um 21 Uhr, 1991 unter dem Titel Kojak – Einsatz in Manhattan 37 weitere Folgen im Vorabendprogramm. Ab 1989 entstanden in den USA sechs neue Fernsehfilme, die 1991 bei RTL unter dem einfachen Titel Kojak liefen (siehe dort). Unter diesem Titel liefen auch die noch übrigen 20 Folgen aus den 1970er Jahren bei RTL2.

Zur Serie erschien eine Romanheftreihe. Kojaks deutsche Synchronstimme war Edgar Ott.

Fünf Freunde

1978–1979 (ZDF). 26-tlg. brit. Jugendserie nach den Büchern von Enid Blyton („The Famous Five“; 1977).

Während die Geschwister Julian (Marcus Harris), Dick (Gary Russell) und Anne Kirrin (Jenny Thanisch) mit ihrer Cousine George (Michelle Gallagher) ihre Ferien bei Onkel Quentin (Michael Hinz) und Tante Fanny (Sue Best) verbringen, erleben sie zahlreiche Abenteuer. Sie werden in irgendwelche Verbrechen hineingezogen und schleichen so lange durch unterirdische Gänge, bis der Fall gelöst ist. Julian ist der Älteste und Anführer, er handelt mutig und durchdacht. Sein jüngerer Bruder Dick nimmt alles locker und agiert manchmal unüberlegt. George heißt eigentlich Georgina, hasst diesen Namen aber. Sie wäre sowieso lieber ein Junge und fühlt sich genauso mutig wie Julian. Anne ist die Jüngste, schüchtern und ängstlicher, schließt sich aber trotzdem immer an. Der Fünfte im Bunde ist Georges Hund Timmy. In den Fällen geht es um dunkle Verließe und verborgene Schätze, und meistens werden die Fünf irgendwann von den Ganoven gefangen und eingesperrt. Diese Ganoven sind leicht erkennbar: Es sind die unrasierten, unhöflichen Männer, die sich am Ende problemlos von Kindern für dumm verkaufen lassen.

Die halbstündigen Folgen liefen samstags im Nachmittagsprogramm. Von den 21 Fünf-Freunde-Büchern von Enid Blyton wurden 18 für diese Serie verfilmt, acht davon als Doppelfolgen. Ein Buch soll deshalb nicht verfilmt worden sei, weil das Abenteuer anderen zu sehr ähnelte. Aber vermutlich war das nur ein Missverständnis, und es wurde abgelehnt, weil es allen anderen nicht genug ähnelte.

Und das war der Titelsong, der sich von dem auf den Hörspielcassetten deutlich unterschied: „Wann immer sich ein Abenteuer lohnt / Angst und Schrecken kennen wir nicht, denn das sind wir gewohnt / Wo immer ein Rätsel zu lösen ist / hoch in dem alten Schloss oder im Schmugglernest / Fünf Freunde, das sind wir / Julian, Dick und Anne, George und Ti-Himmy, der Hund / Fünf Freunde, das sind wir / Wir kommen schnell herbei, wann immer ihr es wollt / und schon sind wir da-ha-ha-ha.“

Conor, der Kelte

2000 (RTL). 13-tlg. US-Fantasyserie von Ron Koslow und Shaun Cassidy („Roar“; 1997).

Im fünften Jahrhundert bekämpfen sich die keltischen Clans in Irland, denen seitens des Römischen Imperiums weitere Gefahr droht. Der 20-jährige keltische Prinz Conor (Heath Ledger) wird nach dem Mord an seiner Familie zum Anführer gegen die Römer. Zu seiner Gruppe gehören sein Mentor Fergus (John Saint Ryan), der junge Zauberer Tully (Alonzo Greer) und die geflohene Sklavin Catlin (Vera Farmiga). Ihre Hauptgegner sind Longinus (Sebastian Roche), ein 400 Jahre alter Römer, der durch einen Fluch noch am Leben ist, und dessen Geliebte Queen Diana (Lisa Zane).

Die einstündigen Folgen liefen sonntags nachmittags.

Dr. Stefan Frank — Der Arzt, dem die Frauen vertrauen

1995–2001 (RTL). 104-tlg. dt. Arztserie von Gerhard B. Wenzel.

Der verwitwete Frauenarzt Dr. Stefan Frank (Sigmar Solbach) übernimmt in München die Praxis seines Vaters Eberhard (Hans Caninenberg), und damit auch die kratzbürstige Haushälterin Martha Brunnacker (Erna Wassmer), die Schwester von Louis (Alfons Biber). Dr. Frank ist ein freundlicher, ausgeglichener, verständnisvoller, entschlossener Sonnyboy, der immer den Überblick behält und den Ernst einer Lage erkennt. Sonst würden ihm die Frauen ja nicht vertrauen. Martha tut sich mit dem neuen Arzt zunächst schwer, der ihr doch tatsächlich verbietet, Rezepte auszustellen! Dr. Frank stellt zudem noch die junge Sprechstundenhilfe Marie-Luise Flanitzer (Christiane Brammer) ein. Irene Kadenbach (Claudia Wenzel) war früher Franks Freundin und arbeitet heute als Verwaltungschefin in der Privatklinik von Dr. Ulrich Waldner (Hartmut Becker), einem alten Studienfreund von Stefan Frank. Sie ist jetzt mit Konsul Kadenbach (Wolfgang Wahl) verheiratet, der Hauptaktionär von Waldners Klinik ist. Waldners Frau ist Ruth (Dorothée Reize). Stefan macht Schwester Eva (Irina Wanka) aus der Klinik einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Kurz vor der Hochzeit stirbt sie während der Operation an einem Hirntumor. Stefan beginnt eine freundschaftliche Beziehung zu der Tierärztin Dr. Susanne Berger (Daniela Strietzel), doch auch mit Dr. Bea Gerlach (Sabine Petzl; ab Frühjahr 1996: Isabelle von Siebenthal) kommt er sich näher. Er heiratet sie im September 1997. Die beiden adoptieren das siebenjährige Waisenkind Iris (Jana Kilka). Beas Schwester Katja (Astrid Lübbe) ist mit dem Zivi Julian (Andreas Elsholz) zusammen. Konsul Kadenbach stirbt, seine Frau erbt, zieht in eine Villa und heiratet heimlich den Schönheitschirurgen Dr. Christian Roehrs (Siemen Rühaak). Dr. Ulrich Waldner leidet an Depressionen und erschießt sich. Die Ehe von Bea und Stefan scheitert, als Bea einer Sekte hörig wird. Später lernt Frank seine Halbschwester Laura (Cecilia Kunz) kennen, von der er bis dato nichts wusste, und die sich bei ihm einquartiert. Sophie Peters (Marion Mitterhammer) wird Stefans neue Freundin und zieht mit ihren Kindern David (Max Alberti) und Daniela (Kristin Schleicher) in seine Villa. Marie-Luises Freund ist Dr. Tim Eckert (Oliver Mommsen). Der fällt ins Koma, wacht aber wieder auf. Im September 2001 heiraten Sophie und Stefan schließlich und Marie-Luise fängt den Brautstrauß.

Nach dem großen Sat.1-Erfolg Der Bergdoktor nahm sich RTL diesen zum Vorbild und verfilmte mit Dr. Stefan Frank ebenfalls einen Groschenroman – und hatte mit der daraus resultierenden Schnulze ebenfalls jahrelang montags um 20.15 Uhr Erfolg. Ab Mai 2000 lief die Serie mittwochs um 20.15 Uhr, außerdem über Jahre als Wiederholung am Vormittag. Immer, wenn die Serie zu Ende ging, fing sie gleich am nächsten Tag wieder von vorn an. Aber kündigten ja schon die ersten Worte des Titelsongs an: „Eine Ende kann ein Anfang sein.“ Das Lied hieß „Alles, was du willst“ und war von Roland Kaiser.

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