Upps! – Die Pannenshow

Seit 2005 (Super RTL). Homevideo-Show mit Dennie Klose, angeblich mit den „lustigsten Homevideos aller Zeiten“. Nach bekanntem Prinzip (wie in Bitte lächeln oder Schwupps) sagt der Moderator Filmzuspielungen an.

Die Show wurde für Super RTL schnell zum größten Primetime-Erfolg in der Sendergeschichte, und nach nur vier Monaten wollte der Muttersender RTL sie haben. RTL besetzte sie mit einem eigenen Moderatorenduo und nannte sie Upps – Die Superpannenshow. Die Super-RTL-Version bestand fort.

Jesse Stone

Seit 2009 (ZDF). US-Krimireihe nach den Romanen von Robert B. Parker („Jesse Stone“; seit 2005).

Jesse Stone (Tom Selleck) ist ein grüblerischer Eigenbrötler. Seiner Sauferei verdankt er seinen Rauswurf bei der Polizei von Los Angeles, und nun ist der abgehalfterte Bulle der Polizeichef im Kaff Paradise im deutlich kälteren Nordosten der USA. Die Bewohner dort sind erst mal misstrauisch, und Jesse Stone muss es schon von Berufs wegen sein, denn er muss ein paar Mörder fangen.

Die spielfilmlangen Folgen entstanden in den USA in unregelmäßigen Abständen. Das ZDF zeigt die ersten drei Filme an drei Abenden hintereinander nach 23 Uhr.

The Biggest Loser

2009 (ProSieben). Abspeckshow mit Katarina Witt.

14 dicke Kandidaten müssen in zwei Teams um die Wette abnehmen. Sie logieren auf einer Hazienda bei Budapest,ausgestattet mit Fitnessgeräten und begleitet von Trainern und Ernährungsberatern, werden mit ihren Lieblingsspeisen in Versuchung geführt, vor Aufgaben gestellt, für Gewichtsverlust belohnt, und am Ende einer Woche muss einer nach Hause. Nicht etwa der, der prozentual am wenigsten Gewicht verloren hat. Stattdessen wählt das Team, das in der Summe weniger abgenommen hat, jemanden aus seiner Mitte raus. Der Gesamtsieger ist der „Biggest Loser“, weil er ja das meiste Gewicht verloren hat. Wortspiel; lustig und so. Er oder sie gewinnt 100.000 Euro.

Adaption der gleichnamigen US-Show, die zum Zeitpunkt des Deutschlandstarts schon Kandidaten für ihre achte Staffel sucht. ProSieben hat schon alle Folgen inklusive Finale vor dem Start im Kasten, was dem Sender die Möglichkeit gab, auch die Show abzuspecken, noch bevor sie überhaupt losging. So laufen nun statt der ursprünglich geplanten elf nur fünf zweistündige Folgen donnerstags um 20.15 Uhr und das Finale an einem Samstag.

Die Alm

2004 (ProSieben). „Promischweiß und Edelweiß“. Reality-Show mit Sonya Kraus und Elton.

Möchtegern-Prominente stellen sich der Herausforderung, einige Zeit in einer urigen Hütte in den Bergen zuzubringen und dort ein luxusfreies Bauernleben wie vor 100 Jahren zu führen. Zu den Probanden gehören – nicht immer gleichzeitig: René Weller, Detlef „D!“ Soost, Kelly Trump, Daniel Lopes, Kader Loth, Diana Herold, Andrea Kempter, Lorenzo, Tatjana Gsell, Gunter Gabriel, Djamila Rowe und Nico Schwanz. Die Zuschauer können niemanden herauswählen, aber bestimmen, wer eine Dschungelprüfung… nein: wer der „Sepp des Tages“ wird und irgendwelche fiesen Extraaufgaben erledigen muss, damit es z.B. warmes Essen für alle gibt. Natürlich mussten Bauern vor 100 Jahren nicht zwingend in Gülle baden, aber ohne das wäre es ja nur halb so ulkig. Eine gewisse Frau Kader Loth, die sich wohl Jahre vorher für „Penthouse“ ausgezogen hatte, gerade erst bei Big Brother herausgewählt worden war und schon in einer „Promi“-Ausgabe vom Frauentausch auf einem Bauernhof leben musste, wurde am Ende zur Almkönigin gekürt.

Die Show verband die Grundidee von Schwarzwaldhaus 1902 mit dem Ereignis-Charakter und B-Promi-Faktor der Dschungel-Show Ich bin Star – Holt mich hier raus, war dabei aber ungleich trashiger. Pate stand vermutlich auch die US-Show The Simple Life, die Pro Sieben kurz zuvor gezeigt hatte. Drei Wochen lang liefen täglich einstündige Live-Shows zur Primetime. Eigentlich hatte die Show nach zwei Wochen enden sollen, doch kurz vor dem geplanten Finale beschloss Pro Sieben spontan, wegen anhaltend guter Einschaltquoten die Herrschaften eine Woche länger auf der Alm zu halten. Anfang 2005 folgte das ähnliche Format Die Burg.

Die Burg

2005 (ProSieben). „Prominent im Kettenhemd“. Reality-Show mit Sonya Kraus und Elton.

Neuauflage des Vorjahres-Erfolgs Die Alm, nur mit Burg statt Alm und Pleite statt Erfolg. Menschen, von denen man noch nie etwas gehört hatte, oder bei denen man sich wünschte, noch nie etwas von ihnen gehört zu haben, werden in zwei Gruppen eingeteilt: Der Pöbel muss schuften, der Adel darf sich verwöhnen lassen. Diverse, meist eklige Aufgaben sorgen für Wechselmöglichkeiten und (theoretisch) Unterhaltung des Publikums.

Unter den Teilnehmern waren eine Frau mit besonders ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen namens Tina Angel und ein Mann, der sich Prinz Frederic von Anhalt nennt. In der Premierensendung entwickelte sich zwischen ihnen folgender Dialog. Prinz: „Die Tiere sind sauberer wie du!“ Tina: „!“ Prinz: „Tiere sind sauberer wie Menschen.“ Tina: „Happy Arsch!“ Prinz: „Wäre ich ein geborener Prinz, wäre ich noch primitiver, wie ich gerade war.“

Gedreht wurde auf Burg Rappottenstein im niederösterreichischen Waldviertel. 16 einstündige Ausgaben liefen täglich zur Primetime.

Riskier was!

1993–1995 (Sat.1). Halbstündiges Quiz mit Gundis Zámbó.

Drei Kandidaten (einer davon aus dem Studiopublikum ausgewählt) beantworten Wissensfragen, auf die jeweils elf richtige Antworten aufgezählt werden können. Gefragt wird z.B. nach Flüssen, Bäumen, Schauspielern oder Politikern. Aus Bildschirmen mit 16 vorgegebenen Möglichkeiten darf ein Mitspieler solange Antworten auswählen, bis eine falsch ist (das bisher erspielte Geld ist dann futsch) oder er freiwillig abgibt (und sein Geld auf dem Konto behält). Für jede richtige Antwort gibt es 50 Mark mehr als für die vorherige. Nach zwei solcher Spielrunden scheidet ein Kandidat aus, die anderen beiden bekommen jetzt zwölf mögliche Antworten, und nur noch die Hälfte ist richtig. Jeder schätzt ein, wie viele er geben kann, wer mehr bietet, spielt. Liegt er einmal falsch, wird sein Gegner mit nur einer richtigen Antwort Tagessieger. Er spielt im Finale um eine Reise. Dazu muss er in einer Minute wieder sechs aus zwölf Antworten auf einer Monitorwand finden. Er gibt seine Wahl ein und erfährt dann durch Drücken eines Punchingballs, wie viele richtig sind, aber nicht welche. Er kann es bis zum Ablauf der Zeit beliebig oft neu versuchen.

Maskottchen war das Nasenhörnchen Risko. Lief werktags um 17 Uhr im staffelweisen Wechsel mit Fünf mal fünf.

Cluedo — Das Mörderspiel

1993 (Sat.1). Detektiv-Spielshow mit Gundis Zámbó.

Zu Beginn jeder Sendung wird ein Film gezeigt, in dem ein Mord im Schloss Leonberg begangen wird. Die Darsteller dieses Films werden anschließend vom Studiopublikum befragt – es sind jeweils sechs Verdächtige. Hauptkommissar Taller (Heinz Weiss) ist immer dabei. Wer als erster im Saal den Fall aufklären kann, gewinnt eine Reise.

Die Show basierte auf dem erfolgreichen Gesellschaftsspiel mit dem gleichen Namen. Die TV-Ausgabe erreichte diesen Erfolg nicht und wurde nach sieben einstündigen Folgen donnerstags um 20.15 Uhr vorzeitig abgesetzt – geplant waren 13.

Silver Surfer

1999–2000 (RTL). 13-tlg. US-Zeichentrickserie nach den Marvel-Comics von Jack Kirby und Stan Lee („Silver Surfer“; 1997–1998).

Der mächtige Galactus verwandelt Norrin Radd vom Planeten Zenn-la in den einsamen Superhelden Silver Surfer, der fortan als Ziel die Rückkehr zu seinem Planeten hat.

Lief am Sonntagmorgen im Kinderprogramm.

Die WiB-Schaukel

2002–2004 (ZDF). Porträtsendung mit Wigald Boning. Boning trifft Prominente zu Hause, in ihrer Heimatstadt oder an anderen mehr oder weniger bedeutungsschwangeren Orten und plaudert mit ihnen über ihr Leben, das Universum und den ganzen Rest.

Die Sendung war ursprünglich für Sun TV, das Rahmenprogramm der Ballungsraumsender von Leo Kirch, entwickelt worden, überlebte aber zum Glück deren Pleite. Das ZDF rettete die Sendung, versteckte sie allerdings tief im Nachtprogramm. Dabei war die WiB-Schaukel (der Name ist eine Anspielung auf die V.I.P.-Schaukel von Margret Dünser) ein Juwel: eine seltene Mischung aus großer Albernheit und großer Klugheit. Fast alle Prominenten unterschätzten den kleinen Mann in den albernen Klamotten, gingen ihm auf den Leim und verrieten viel mehr von sich, als sie wollten und es sonst taten.

Bonings Trick war oft, sie als das zu behandeln, was sie gern wären: Susan Stahnke, die so gern Hollywood-Star geworden wäre, wurde von ihm tatsächlich wie ein Hollywood-Star hofiert. Hinzu kam eine liebevolle Nachbearbeitung und ein spielerischer Umgang mit der Filmsituation, wenn Boning schweigend neben dem Porträtierten saß und sagte, da werde man nachher kluge Sätze draufsprechen, was entsprechend geschah. Festes Element der Sendung war eine halbe Minute, die jeder Prominente bekam, um für einen Zweck seiner Wahl zu werben.

Die Folgen liefen freitags weit, oft sehr weit nach Mitternacht. Die letzte Sendung war ein Best-of. 2004 erhielt Boning den Grimme-Preis.

Dellings Woche

2007–2008 (WDR). Talkshow mit Gerhard Delling, der mit prominenten und nicht-prominenten Gästen über aktuelle und allgemeine Themen spricht.

Dellings Woche übernahm den Sendeplatz am Mittwochabend, auf dem Frank Plasberg höchst erfolgreich Politiker in die Zange genommen hatte, bevor er mit Hart aber fair vom WDR-Fernsehen ins Erste wechselte. Die Nachfolgesendung war thematisch und formal breiter angelegt: Es konnte im Grunde um alles gehen, und neben Einzelgesprächen war auch eine größere Talkrunde möglich, die durch Einspielfilme ergänzt wurde. Von „Stern TV für Arme“ sprachen Kritiker im Sender schon vor der Premierensendung, was keine abwegige Beschreibung war.

Die Sendung war zunächst 45 Minuten lang und begann um 21 Uhr; 2008 gab es die doppelte Sendezeit ab 20.15 Uhr.

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