SketchUp

1984 (BR); 1985–1986 (ARD). Halbstündige Sketch-Comedy-Show mit Diether Krebs und Beatrice Richter bzw. Iris Berben.

Die für damalige Verhältnisse meist kurzen Sketche mit den beiden Komikern Krebs und Richter lebten von dem Tempo, dem Mut zur Absurdität und nicht zuletzt von grandiosen, oft völlig entstellenden Masken, deren Basisbestandteile schiefe Zähne und dicke Brillengläser waren. In der Regel guckte einer der beiden nach der Pointe perplex oder einfach blöd in die Kamera, wozu eine Kapelle einen schiefen Klang ertönen ließ. Zum Ritual der Show gehörte es, dass die beiden Hauptdarsteller in der Atmosphäre einer plüschigen Bar auftraten und das Saalpublikum begrüßten und am Ende auch verabschiedeten, obwohl sie dort keinen einzigen Sketch live aufführten – sie waren alle gefilmt. Nach 12 Folgen im Bayerischen Fernsehen, die teilweise im Ersten wiederholt wurden, starteten neue Folgen ab August 1985 direkt in der ARD. Iris Berben war nun Krebs‘ neue Sketchpartnerin und stand für elf Folgen an seiner Seite – die gefühlte Zahl ist aufgrund ungezählter Wiederholungen und einiger Best-Ofs viel größer. Die wesentlichen Zeilen des Titelsongs gehen so: „Sketch-Up, Rad ab, Hut ab, Bart ab, Kopf ab, Knopf ab, Sketch-Up“.

SketchUp hatte nicht nur hervorragende Einschaltquoten, sondern war auch für lange Zeit der häufig kopierte und nie erreichte Maßstab in Sachen Sketch-Comedy in Deutschland (lediglich den beknackten Blick in die Kamera nach der Pointe hatte SketchUp seinerseits bei Didi Hallervordens Nonstop Nonsens abgeschaut). Im April 1997 versuchte die ARD eine Neuauflage mit neuen Komikern.

SketchUp

1997 (ARD). Halbstündige Sketch-Comedy-Show mit Johanna Christine Gehlen, Christoph Maria Herbst und Thomas Limpinsel, die den Namen der alten Diether-Krebs-Show verwendete, aber nie annähernd an die alte Qualität oder den Erfolg anknüpfen konnte.

12 Folgen liefen dienstags abends. Herbst schaffte erst als Partner von Anke Engelke in Ladykracher seinen Durchbruch.

Extra

Seit 1994 (RTL). „Das RTL-Magazin“. Wöchentliches Mischmagazin mit Birgit Schrowange.


Foto: RTL

Die Sendung besteht aus Verbraucherthemen, Boulevardgeschichten, Skurrilem und verschiedenen Vorwänden, halbnackte Frauen zu zeigen. Ihr Kern aber sind alle Arten von Tests. Mit versteckter Kamera überprüfte Extra u.a.: Wie sicher sind deutsche Flughäfen? Wie zuverlässig arbeiten Handwerker? Wie hochwertig sind Delikatessen wirklich? Wie gründlich werden Hotelzimmer gereinigt? Wie tot ist man, wenn man sich mit einem Cabrio überschlägt? Und, als Langzeittest: Wie lange gucken sich die Menschen im Fernsehen Sendungen mit absurden Versteckte-Kamera-Tests an? Einzelne Tests machten Schlagzeilen: Ein Schlüsseldienst-Betrüger, den das Team überführte, wurde handgreiflich und später zu vier Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Und mit Hilfe kleiner Nudeln, die in abgepackte Fleischstücke im Supermarkt geschoben wurden, wies Extra nach, dass diese vermeintlich frischen Lebensmittel mehrfach umetikettiert teilweise bis zu zwei Wochen unterwegs waren.

1999 durfte Schrowange Monica Lewinsky interviewen, was einen gewaltigen Rummel auslöste. Viel Geld hatte RTL dafür an den britischen Channel 4 gezahlt, der so einen Teil der Kosten für sein eigenes „Exklusiv“-Interview refinanzierte. Schrowange fragte „nicht nur als Journalistin, sondern auch als Frau“ und stellte nach Ansicht der „Süddeutschen Zeitung“ „die dämlichsten Fragen, die man für 300.000 Mark kaufen kann“. Auf die Frage des „Stern“, was ihr als erstes an Lewinsky aufgefallen sei, sagte Schrowange: „Wie gut sie aussah. Das habe ich ihr auch gleich gesagt.“ Im April 2000 moderierte Schrowange, die sich selbst „Präsentatorin mit journalistischen Aufgaben“ nennt, einen Beitrag über Behinderte mit den Worten an: „Es gibt Menschen, die sind so hässlich, dass sie froh sein können, sich selber nie auf der Straße zu begegnen.“ Sie entschuldigte sich später mit dem Hinweis, sie habe weder den Text geschrieben noch den Beitrag gesehen. Auf dem Höhepunkt der Schönheits-OP-Welle im Fernsehen übertrug Extra am 14. September 2004 knapp eineinhalb Stunden lang live eine Brustvergrößerung mit allen blutigen Details. Solche Extra-Ausgaben von Extra hießen „Extra – Spezial“.

Extra war die erste RTL-Sendung für Birgit Schrowange, die gerade vom ZDF gekommen war, wo sie viele Jahre das Programm angesagt hatte und zu einem der Aushängeschilder des ZDF geworden war.

Das Magazin lief erfolgreich montags gegen 22.00 Uhr, eine Verlegung im Herbst 2004 auf den Dienstag wurde nach drei Monaten wieder rückgängig gemacht. Die Sendezeit wurde von zunächst 45 später auf 75 Minuten verlängert. Schrowanges Vertreter war lange Zeit ihr Lebensgefährte Markus Lanz.

Hallo Holly

2005–2009 (RTL2). 86-tlg. US-Sitcom von Wil Calhoun und Dan Schneider („What I Like About You“; 2002–2006).

Die 16-jährige Holly Tyler (Amanda Byrnes) zieht bei ihrer älteren Schwester Valerie (Jennie Garth), um nicht mit ihrem Vater auswandern zu müssen, und bringt Valeries Leben damit durcheinander. Die PR-Frau Valerie neigt dazu, hektisch, neurotisch und ordentlich zu sein, was ja immerhin zu einem Drittel den idealen Voraussetzungen für eine Erziehungsberechtigte entspricht. Die beiden raufen sich zusammen, denn sie lieben sich und stehen füreinander ein. Holly ist ein typischer Teenager, also spielen Jungs eine große Rolle in ihrem Leben, namentlich Henry (Michael McMillian) und Vince (Nick Zano), zwischen denen sie schwankt, und zwischendurch Ben (David de Lautour). Val ist erst mit Jeff (Simon Rex) zusammen, später mit Vic (Dan Cortese) und dann Peter (Stephen Dunham). Beide sind ihre Vorgesetzten.

Viele Gags in der Serie waren Popkultur-Anspielungen, und einige bezogen sich auf die Serie Beverly Hills, 90210, in der Hauptdarstellerin Jennie Garth zuvor mitgespielt hatte. So hatten auch 75 Prozent ihrer dortigen Ex-Freunde Gastauftritte in der neuen Serie: Nacheinander spielten Ian Ziering, Luke Perry und Jason Priestley in Hallo Holly mit, und sogar in der richtigen Reihenfolge.

Die ersten drei Staffeln zeigte RTL2 im Sommer 2005 im werktäglichen Nachmittagsprogramm, die vierte erst dreieinhalb Jahre später morgens, jeweils mit Doppelfolgen.

Alphateam

1997–2006 (Sat.1). „Die Lebensretter im OP“. 261-tlg. dt. Krankenhausserie.

Die Mitarbeiter der Hamburger Hansaklinik kämpfen Tag und Nacht um das Leben ihrer Patienten. Am Anfang gehören dazu der erste Chefarzt Dr. Rainer Schirmer (Franz-Hermann Hanfstingl), der jedoch schon nach einem halben Jahr wegen Überarbeitung aufgeben muss, der neue Chefarzt Dr. Uwe Carstens (Oliver Hermann), der verschlossene Oberarzt Dr. Eberhard Scheu (Hermann Toelcke), der dauerhaft geldknappe Macho Dr. Franz Pacek (Moritz Lindbergh), der Romantiker Dr. Joachim Brotesser (Wolfgang Wagner), genannt „Broti“, die weiteren Ärzte Christine Maibach (Mila Mladek), Heidi Schaller (Karen Böhne) und Christa Dehning (Nicole Boguth), der Arzt im Praktikum Thomas Dethlefsen (Harry Blank), Oberschwester Gisela Ebert (Marlies Engel), die zugleich Autorität und Gesprächspartnerin für alle Lebenslagen ist, die Schwestern Marion (Simone Ritscher-Krüger), Yasmin (Ilknur Boyraz), Katja (Chiara Schoras), Kerstin (Angela Quast) und Natalie (Karina Kraushaar), Oberpfleger Helmut Brenneke (Uwe Karpa), Pfleger Manolo (Oscar Ortega Sanchez) und Röntgenassistentin Hannah Akyaa (Joana Adu-Gyamfyi). Die Geschichten sind wie in den meisten Krankenhausserien eine Mischung aus Patientenschicksalen und dem Privatleben des Personals und den Beziehungen untereinander. Außerdem gibt es eine rege Fluktuation. 1997 tritt die Chefärztin Dr. Elke Gassner (Heike Schroetter) an, 1998 folgen die Ärzte Martina Behrend (Ines Meyer-Kormes) und Julia von Siegk (Susanne Wilhelmina), die Schwestern Eike (Petra Einhoff) und Barbara (Anja Herden), Schwesternschülerin Lisa (Emily Wood), AIP Andreas Schenk (Matthias Kreß) und Laborassistent Ralf Hartmann (Adrian Linke), dem schon im nächsten Jahr Veronika Bleibtreu (Anja Topf) nachfolgt. Maibach, Dehning, Dethlefsen und Katja hören auf. 2000 kommen Carstens und Schaller bei einem Autounfall ums Leben. Neuer Chefarzt wird Dr. Robert Voss (Herbert Trattnigg), ein unorthodoxer Anpacker, der mit der Verwaltungsdirektion auf Kriegsfuß steht. Neu ist auch Assistenzärztin Dr. Nasrin Fichtel (Proschat Madani). 2001 treten Schwester Dorothea (Nadja Engel) und Lernschwester Bine (Laura Osswald) ihren Dienst an, im nächsten Jahr quittieren Barbara, Broti und Pacek den ihren, und Dr. Farouk Bennacef (François Smesny) und Dr. Maria Jaspers (Patricia Schäfer) kommen dazu. Ein weiteres Jahr später folgen Dr. Lars Vonderwerth (Klaus Schreiber), Dr. Erich Burasch (Beat Marti), AIP Charlotte Marquardt (Christina Henny Reents) und der unsichere Pflegeschüler Till Peters (Björn Grundies). Von der Urbesetzung sind 2005 nur noch Scheu, Ebert und Brenneke dabei, neu sind Verwaltungschefin Dr. Cordula Thiessen (Janette Rauch), Dr. Maik Borowski (Nils Nelleßen), Pfleger Sören Reimers (Daniel Aminati), Schwester Dunja (Winnie Böwe) und Schwesternschülerin Nelly (Sabine Menne). Scheu wird zum Chefarzt der Notaufnahme befördert.

Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 22.15 Uhr. Produktion und Ausstrahlung folgten dem amerikanischen Muster: Jedes Jahr wurden über die Dauer von September bis Mai 26 neue Folgen gezeigt, mit einer kurzen Pause im Winter und einer längeren Wiederholungsstrecke über die Sommermonate. 2005 wanderte die Serie auf Dienstag zur gleichen Zeit. Wann immer die Harald Schmidt Show pausierte, lief direkt nach der neuen Folge zusätzlich eine alte. Ab Herbst 2004, nachdem sich Sat.1 generell vom Format der Late-Night-Show verabschiedet hatte, war das jede Woche der Fall. Die beiden beliebten Charaktere Broti und Pacek bekamen nach ihrem Ausstieg im April 2002 ihre eigene Serie Broti & Pacek, die zwar deutlich abwechslungsreicher und witziger, aber weit weniger erfolgreich war als das alphateam.

Broti & Pacek — Irgendwas ist immer

2002–2004 (Sat.1). 22-tlg. dt. Comedy-Arztserie.

Spin-off von alphateam: Fünfeinhalb Jahre lang arbeiteten der Internist Dr. Joachim Brotesser (Wolfgang Wagner), genannt „Broti“, und der Schönheitschirurg Dr. Franz Pacek (Moritz Lindbergh) gemeinsam im Alphateam der Hamburger Hansaklinik, jetzt haben sie sich selbstständig gemacht. In einer alten Villa in Hamburg-Ottensen eröffnen sie mit der Psychologin Silvia Dorn (Irmelin Beringer) eine Gemeinschaftspraxis, und gemeinsam mit ihr und ihrer Tochter Meril (Anna Lena Hackstedt) wohnen sie auch gleich in dieser Villa. Broti ist sensibel, romantisch und abwägend und würde gern eine Familie gründen, Pacek ist Single aus Überzeugung, ein zupackender Frauenheld, der Porsche fährt. Die alteingesessene Frau Domburg (Brigitte Böttrich), die schon für Silvias Mutter gearbeitet hat, und Annkathrin (Bettina Lamprecht) sind die Sprechstundenhilfen, Stani (Ivan Robert) der polnische Hausmeister und Freund von Silvia.

Gelungene, witzige Serie, die im Gegensatz zur Mutterserie deutlich als Mischform aus Comedy- und Familienserie angelegt war. Immer wieder wurde mit visuellen Effekten gearbeitet, die die Gefühle von Broti und Pacek verdeutlichten und zeigten, wie sie die Situation gerade sahen. Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr.

Einmal Himmel und zurück

1997 (Super RTL). 13-tlg. US-Fantasyserie („Heaven Help Us“; 1994).

Der Profisportler Doug Monroe (John Schneider) und seine frisch Angetraute sexy Lexy (Melinda Clarke) stürzen mit Dougs Privatflugzeug in ein Hotel und sterben. Oberengel Mr. Shepherd (Ricardo Montalban) schickt die beiden zurück ins irdische Leben, wo sie anderen Menschen helfen sollen.

Jede Folge dauerte eine Stunde. Die Serie wurde Jahre später bei RTL2 wiederholt.

Nummer 6

1969–1970 (ZDF). 13-tlg. brit. Mysteryserie von Patrick McGoohan („The Prisoner“; 1967–1968).

Ein Geheimagent (Patrick McGoohan) wird von einer namenlosen Organisation entführt, weil er seinen Job an den Nagel gehängt hat. Er wacht in einem Ort namens „The Village“ auf. Er trägt ein blaues Sakko mit weißer Paspel und einem Button am Revers – darauf ein Hochrad mit einem Sonnenschirm und die Zahl 6. Er ist jetzt nur noch eine Nummer, wie alle anderen in diesem mysteriösen Ort auch. Niemand weiß, wer die Gefangenen sind und wer die Wärter. Ein total überwachter Ort, der einen abgeschlossenen Kosmos aus reiner Paranoia darstellt. Sein Gegenspieler ist Nummer 2, hinter der sich immer jemand anderes verbirgt. In jeder Folge versucht Nummer 2 erneut herauszubekommen, warum Nummer 6 den Dienst quittiert hat. Wenn er dieses Geheimnis preisgibt, dann wird er auch alles andere erzählen. Dabei werden alle Register gezogen: Täuschung durch eine falsche Liebhaberin, Drogen, Hypnose, Amnesie, Konfrontation mit einem Doppelgänger, der seinen Platz einnimmt, um ihn wahnsinnig zu machen, bis hin zu einem Körpertausch! Doch man hat die Rechnung ohne Nummer 6 gemacht – die Inkarnation des freien Willens. Nummer 6 widersteht allen Versuchen, und Nummer 2 muss jeweils gehen, weil er oder sie versagt hat. In der letzten Folge gelingt es Nummer 6, das System zur Implosion zu bringen und sogar Nummer 1 zu enttarnen. Es ist: Nummer 6.

Der verwegene Schluss, der den Zuschauergewohnheiten nicht entsprach, indem er keinen „bösen Oberschurken“ lieferte, führte in England bei der Erstausstrahlung zu einem solchen Sturm der Entrüstung, dass McGoohan Morddrohungen erhielt und mit seiner Familie auswanderte.

Gedreht wurde die Serie – außer im Studio – in dem walisischen Küstenort Portmeirion. Hier hatte sich der reiche Architekt Sir Clough Williams-Ellis im 19. Jahrhundert eine imaginäre Kleinstadt aus bizarren architektonischen Versatzstücken verschiedener Gegenden und Jahrhunderte bauen lassen. Die zeit- und ortlose Atmosphäre war der perfekte Hintergrund für Nummer 6. Noch heute pilgern jährlich Tausende von Fans hierher, halten die jährlichen „Prisoner“-Conventions ab und decken sich im Andenken-Laden mit Fanartikeln jeder Art ein.

Viele Spekulationen gab es darüber, ob McGoohan die Rolle des Agenten aus Geheimauftrag für John Drake, die er zuvor gespielt hatte, hier fortsetzte. Immerhin war auch Nummer 6 ein früherer Geheimagent, und sein Name wurde nie genannt. McGoohan selbst bestritt, dass es sich um Drake handele. Zumindest das Geheimnis um das Hochrad mit Sonnenschirm lüftete er in einem seiner wenigen Interviews – es sei eine tragische Karikatur darauf, dass der Mensch mit all seinem Streben nach Fortschritt und der Entdeckung des Unbekannten immer auch Sicherheit garantiert haben wolle. Einer von vielen menschlichen Widersprüchen und Abgründen in den Klüften zwischen Denken und Fühlen, die den Stoff für die Serie darstellten.

Jede Folge war eine Stunde lang. Das ZDF strahlte sie im Abstand von jeweils mehreren Wochen samstags gegen 23.00 Uhr aus.

Für viele Fernsehkritiker gilt Nummer 6 als eine der größten Leistungen des Mediums, die mit ihrer Rätselhaftigkeit und Originalität ein Phänomen produzierte, das höchstens noch mit Das Geheimnis von Twin Peaks vergleichbar ist. Vier besonders verstörende Folgen wurden in Deutschland nicht gezeigt.

Geheimauftrag für John Drake

1962–1968 (ARD). 47-tlg. brit. Abenteuerserie von Ralph Smart („Danger Man“; 1961–1967).

John Drake (Patrick McGoohan) ist Geheimagent. Er hat keinen festen Auftraggeber, sondern arbeitet wechselweise für den, der seine Dienste benötigt. Zur Durchführung seiner Aufträge reist Drake durch die ganze Welt. Er verabscheut rohe Gewalt und trägt keine Waffe bei sich.

Anders als andere Serien wie Kobra, übernehmen Sie! zu dieser Zeit war Geheimauftrag für John Drake nicht antikommunistisch, sondern eher zynisch: Beide Seiten, der Westen und der Osten, sind korrupt und skrupellos, aber auch ineffizient und unfähig.

Die Serie war ausgesprochen aufwändig produziert und stellte das Vorbild für die James-Bond-Verfilmungen dar. McGoohan sollte zunächst auch die Hauptrolle im ersten Kinofilm spielen, er lehnte aber ab – stattdessen entwickelte und drehte er die Geheimagenten-Serie Nummer Sechs, die ironischerweise damit beginnt, dass er seinen Geheimagentenjob an den Nagel hängt. Die ersten 39 Folgen waren eine halbe Stunde lang und liefen im regionalen Vorabendprogramm. Nach fünf Jahren Pause liefen acht neue Folgen, jetzt 50 Minuten lang und am Abend. Zuschauer in England und den USA konnten von der Neuauflage 45 Folgen sehen. In den USA liefen diese neuen Folgen unter dem neuen Titel Secret Agent.

Kobra, übernehmen Sie!

1967–1977 (ARD); 1990–1992 (Pro Sieben); 1993 (Kabel 1). 169-tlg. US-Krimiserie von Bruce Geller („Mission: Impossible“; 1966–1973).

Die Spezialeinheit IMF, Impossible Missions Force, handelt in geheimer Mission im Auftrag der Regierung. Meist geht es darum, einen gewaltsamen Putsch in einem befreundeten Staat oder terroristische Aktivitäten kommunistisch unterwanderter Länder zu verhindern. Kopf des Teams ist zunächst Dan Briggs (Steven Hill), nach sehr kurzer Zeit wird aber schon Jim Phelps (Peter Graves) der neue Erste Mann der Einheit. Den Auftrag erhält Phelps stets von einer Stimme auf einem Tonbandgerät, das immer an einem anderen geheimen Ort gemeinsam mit einem Umschlag voller Fotos hinterlegt ist. Dabei weist die Stimme auf folgendes hin: „Sollten Sie oder ein Mitglied ihrer Mannschaft gefangen genommen oder getötet werden, der Minister weiß von nichts. Wie immer.“ Und abschließend: „Diese Botschaft wird sich in fünf Sekunden selbst vernichten“. Dann löst sich das Tonband mit einem Zischen in Nichts auf. Zur IMF gehören neben Phelps das Model Cinnamon Carter (Barbara Bain), der Verwandlungskünstler Rollin Hand (Martin Landau), das Technik-Genie Barney Collier (Greg Morris) und der muskulöse Willie Armitage (Peter Lupus) – obwohl am Anfang jeder Folge aus einer Reihe von Profilen die Spezialisten für diesen Job eigens herausgesucht werden. Da sich Qualität bewährt, sind es zufälligerweise fast immer diese vier, bis auf ganz seltene Ausnahmen, in denen ein Gaststar die zu besetzende Funktion übernimmt. Als Hand und Carter die Einheit verlassen, wird der neue Verwandlungskünstler Paris (Leonard Nimoy) engagiert, der das Team ebenfalls später wieder verlässt. Außerdem kommen Doug (Sam Elliot), Dana Lambert (Lesley Warren), Lisa Casey (Lynda Day George) und Mimi Davis (Barbara Anderson) dazu.

Steven Hill als ursprünglicher Kopf des Teams wurde nach nur neun Folgen von Peter Graves als Jim Phelps ersetzt (in Deutschland ab Juni 1969). Graves war bis zum Ende der Serie dabei und spielte auch zwanzig Jahre später in einer Neuauflage wieder die Rolle des Jim Phelps. Diese lief in Deutschland unter dem Titel In geheimer Mission. Die ARD zeigte 22 Folgen der Original-Serie unter dem Titel Kobra, übernehmen Sie! freitags gegen 21 Uhr. 28 neue Folgen liefen ab 1976 im regionalen ARD-Vorabendprogramm unter dem Titel Unmöglicher Auftrag. Unter dem ursprünglichen Titel liefen von 1990 bis 1993 noch einmal 119 weitere Folgen in deutscher Erstausstrahlung bei Pro Sieben und Kabel 1. Lalo Schifrin komponierte die weltberühmte Titelmusik. Weitere Neuauflagen kamen 1996, 2000 und 2006 als Spielfilme mit Tom Cruise ins Kino, die auch in Deutschland unter dem Originaltitel „Mission: Impossible“ gezeigt wurden (bzw. der zweite Teil als „M:I 2″).

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