Willkommen bei Mario Barth

Ab 6. März 2009 (RTL). Personality-Show mit Mario Barth und Gästen aus den Bereichen Comedy und Musik. Läuft freitags abends um 21.15 Uhr, dauert 75 Minuten und erinnert durch Inhalt und Sendeplatz an seine frühere Show Mario Barth präsentiert.

Ehen vor Gericht

1970–2000 (ZDF). Justizreihe von Heinz Kuntze-Just und Ruprecht Essberger. Nachgestellte und erfundene Ehestreitigkeiten, gespielt von Schauspielern, verhandelt von echten Richtern und Anwälten.

Die Fälle behandelten die ganze Themenpalette von Ehebruch, Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe, Vernachlässigung und sexueller Verweigerung, bis hin zu Güterteilung und Sorgerechtsstreit. In den ersten Jahren spielte auch die Schuldfrage noch eine Rolle. Neben dem Unterhaltungsfaktor — Konflikte ziehen immer Zuschauer an — ging es vor allem um psychologische und juristische Aspekte: Wie konnte es so weit kommen? Und wie ist nun die Rechtslage? Das Scheidungsrecht wurde im Lauf der Zeit geändert, die erfolgreiche Reihe spiegelte dies in ihrer 30 jährigen Laufzeit wider.

Autor und Regisseur war Ruprecht Essberger, der bereits für Das Fernsehgericht tagt gearbeitet hatte und später das Verkehrsgericht schuf, allesamt langjährige Publikumserfolge. Er leitete die Sendung bis 1997, dann übernahm Clemens Keiffenheim. Die Episodentitel waren jetzt wechselnde Standard-Überschriften wie bei jeder anderen Fernsehserie. Bis dahin waren alle Fälle nach dem gleichen Schema betitelt, z. B. „In Sachen: Weber gegen Weber“. Zu den Moderatoren gehörten Eva Windmöller, Kathrin Brigl, Katja Lührs, Thomas Hegemann und Kurt Lotz. Der Riege der juristischen Berater gehörte u. a. die Anwältin Sina Walden an, die ebenfalls bereits die Reihe Das Fernsehgericht tagt mitentwickelt hatte.

Insgesamt wurden 89 Folgen ausgestrahlt. Sie dauerten 90 Minuten und liefen in loser Folge im Abendprogramm. Zwischen 1984 und 1989 gab es eine längere Pause. 2000 stellte das ZDF neben dieser auch die Justizreihen Verkehrsgericht und Wie würden Sie entscheiden? ein.

Verkehrsgericht

1983–2001 (ZDF). 90-minütige Gerichtsshow, in der Verhandlungen von Verkehrsdelikten nachgestellt wurden. Moderatorin war Petra Schürmann.

Vor der Verhandlung wurde zunächst der Fall in einer Aktenzeichen-XY-artigen Spielhandlung gezeigt. Außerdem wurde die Verhandlung hin und wieder durch die Einschätzungen eines Versicherungsfachmanns unterbrochen, der auf Schürmanns Fragen antwortete.

Initiator der Reihe war Ruprecht Essberger, der bereits Ehen vor Gericht und Das Fernsehgericht tagt verantwortet hatte. Das ZDF zeigte die Reihe in loser Folge im Abendprogramm. 2000 ließ es alle drei seiner langjährigen Justizsendungen auslaufen, neben dieser auch Wie würden Sie entscheiden? und Ehen vor Gericht. Vom Verkehrsgericht wurden im folgenden Jahr noch drei Folgen am Samstagnachmittag ausgestrahlt, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei Jahre alt waren.

Der Staatsanwalt hat das Wort

1965–1991 (DFF). 139-tlg. DDR-Kriminalreihe.

Im Gegensatz zum „normalen“ Krimi, der mit einem Verbrechen beginnt und dessen Aufklärung zeigt, beschäftigen sich diese „kriminologischen Fernsehspiele“ mit den Umständen, die überhaupt erst zu einem Verbrechen führen, der Psychologie des Täters, wie er auf die schiefe Bahn geriet. Dabei geht es meist um kleinere Delikte, selten um Kapitalverbrechen. Der Staatsanwalt Dr. Peter Przybylski, vorher Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft der DDR, kommentiert das Gezeigte.

Ein spannender Krimi, in dem plötzlich ein echter Staatsanwalt mit strenger Brille auftaucht und die Dinge einordnet und erklärt? Es klingt nach harter propagandistischer Kost und Zuschauerabschreckung, doch tatsächlich war Der Staatsanwalt hat das Wort eine beliebte Reihe in der DDR und inhaltlich ein Fortschritt. Erstmals in einer DDR-Krimiserie kam nicht mehr alles Böse aus dem Westen; hier ging es fast ausschließlich um Vergehen von DDR-Bürgern. Anlass für die Kehrtwende war vermutlich, dass einige Jahre nach dem Mauerbau westliche Kriminelle nicht mehr glaubwürdig als Hauptquelle des Verbrechens in der DDR taugten.

Aber auch das neue Strafsystem sollte mit der Reihe, die nach dem Vorbild des westlichen Das Fernsehgericht tagt entwickelt wurde, unterhaltsam erklärt werden. Hauptanliegen sollte die Kriminalitätsprophylaxe sein. Deshalb kämpfte vor allem die Generalstaatsanwaltschaft der DDR sehr für die Reihe und setzte sich gelegentlich auch gegen Widerstände der überängstlichen Politiker durch, die jedes DDR-Vergehen im Krimi am liebsten verharmlost hätten. Eine 1979 gedrehte Folge zum heiklen Thema Republikflucht schaffte es — obwohl während der Flucht ein Kind stirbt und die Geschichte sehr abschreckend wirkt — dennoch nicht bis zur Ausstrahlung und lief erst 1990, nach der Wende.

Zu jeder Folge gab es Foren vor Ort, die den Kontakt zum Publikum herstellten. Autor, Regisseur und oft auch ein Staatsanwalt gingen in die Betriebe und beantworteten Fragen. Die Mischung aus fiktiver Spielhandlung und Kommentar kannten die Zuschauer schon aus dem Fernsehpitaval. Der Staatsanwalt hatte zunächst vor, während und nach dem Film das Wort, später nur noch davor und danach. Anfangs liefen drei Folgen jährlich in loser Reihe, in den 70er-Jahren fünf, in den 80er-Jahren sechs bis sieben. Nach wechselnden Sendeplätzen wurde die Reihe im Wechsel mit dem Polizeiruf 110 sonntags abends ausgestrahlt.

Mit dem Ende der DDR lief auch diese Reihe aus. Noch nach der Wende trat Przybylski in einer im Herbst 1989 gedrehten Folge auf, löste aber wütende Proteste aus. Danach wurde seine Rolle durch Schrifttafeln, Abmoderationen oder Live-Diskussionen ersetzt. Die letzten vier Ausgaben liefen in der DFF-Länderkette, die aus DFF 1 und DFF 2 hervorgegangen war. Die letzte, 139. Folge nach 26 Jahren trug den Titel „Bis zum bitteren Ende“. Überlegungen, die Reihe mit einem Richter als Kommentator unter dem Titel „Der Richter hat das Wort“ fortzusetzen, wurden nicht weiterverfolgt.

Das Fernsehgericht tagt

1961–1978 (ARD). Justizsendung von Wolf Citron und Ruprecht Essberger nach einer Idee der Anwältin Sina Walden.

In Szenen vor Gericht werden Verhandlungen nachgestellt. Laien- und Profischauspieler stellen Kläger und Beklagte dar, Richter, Staatsanwälte und Verteidiger sind echt. Da das Ergebnis der Verhandlung offen ist, müssen alle Beteiligten ohne Dialogbuch improvisieren.

Die Grundidee war bereits die gleiche, die 40 Jahre später das Nachmittagsprogramm mehrerer Privatsender füllte. Das amerikanische Fernsehen sendete solche Formate schon seit den 50er Jahren. Der Unterschied zu den späteren Gerichtsshows, die in 45 Minuten Nettosendezeit mehrere Fälle abfertigten, war die Gründlichkeit dieses Vorreiters. Jede Verhandlung dauerte zwei Tage, die beiden 90 minütigen Sendungen liefen jeweils an aufeinander folgenden Tagen, meist dienstags und mittwochs, im Hauptabendprogramm. Danach war aber wieder ein paar Wochen Pause. Der Vorsitzende Richter Dr. August Detlev Sommerkamp hatte vor seiner TV Karriere den Beruf des Richters 36 Jahre lang ausgeübt. Von den Fernsehzuschauern erhielt er den Spitznamen „Papa Gnädig“. In den Sitzungspausen befragte Reporter Giselher Schaar die Zuhörer im Saal über ihre Meinung zum aktuellen Fall.

In den ersten neun Jahren wurde noch ausschließlich mit Profischauspielern gearbeitet. 1970 kamen erstmals Laien zum Einsatz. Eine Bardame, ein Taxifahrer und eine Krankenschwester spielten eine Bardame, einen Taxifahrer und eine Krankenschwester.

Die Reihe brachte es auf 74 Ausgaben.

Königlich Bayerisches Amtsgericht

1969–1972 (ZDF). 53-tlg. dt. Gerichtsserie von Georg Lohmeier, Regie: Ernst Schmucker, ab der zweiten Staffel: Paul May.

„Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit vor anno ’14. In Bayern gleich gar. Damals hat noch seine Königliche Hoheit, der Herr Prinzregent, regiert. Ein kunstsinniger Monarch. Denn der König war schwermütig. Das Bier war noch dunkel, und die Menschen waren typisch. Die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals, denn für Ordnung und Ruhe sorgte die Gendarmerie und für die Gerechtigkeit das Königliche Amtsgericht.“ So weit der Vorspann, gesprochen von Gustl Bayrhammer.

Vor dem Königlich Bayerischen Amtsgericht im fiktiven Ort Geisbach werden hauptsächlich kleine Delikte und zivile Streitigkeiten verhandelt, Raufereien, kleine Diebstähle oder Beleidigungen. Ein Bauer klagt gegen zwei Burschen, die ihm einen Mistwagen aufs Dach gestellt und den Kamin verstopft haben. Es kommt zu Sachbeschädigung in Gasthäusern bei einer Revolte, weil der Preis für die Mass Bier um zwei auf 22 Pfennig angehoben wurde. Der kirchliche Jungfrauenverein zerrt einen Trompetendieb vor Gericht, wobei das Problem weniger der eigentliche Diebstahl ist, sondern dass der Bazi es wagte, mit der geweihten Trompete Tanzmusik zu spielen!

Der weise und gewitzte Amtsgerichtsrat Stierhammer (Hans Baur) entscheidet über Recht und Unrecht. Er lässt sich zwar manchmal kurzzeitig aus der Ruhe bringen, wenn die streitenden Hitzköpfe einfach keine Vernunft annehmen wollen, und ruft sie genervt zur Ordnung, bleibt aber immer besonnen und urteilt gerecht. Größere Strafen gibt es selten, in Einzelfällen verurteilt er die Beklagten sogar lediglich dazu, endlich ihren Mund zu halten. Während der Verhandlung wird ordentlich gezetert, geflucht und Tabak geschnupft. Der kauzige Wachtmeister (Georg Blädel) fungiert als Gerichtsdiener, dessen ohnehin schon debiler Gesichtsausdruck zur Vollendung gelangt, wenn er die Anweisung des Richters wiederholt, einen Zeugen in den Saal zu bitten: „Den Zeugen Vinzenz Wastlhuber, jawohl!“ Beim „jawohl“ stößt er ruckartig seinen Kopf nach vorn.

Geht es doch einmal um größere Vergehen, ist auch der Staatsanwalt (Peter Brand) zugegen. Dem Urteil fügt sich schließlich jeder Beteiligte, denn eigentlich ist man ja eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, aber, mei, manchmal gibt’s halt Streit. Am Ende sitzen der Amtsgerichtsrat und andere Dorfbewohner immer gemeinsam bestens gelaunt im Wirtshaus.

Urige Mundartserie, für die Nichtbayern zwar stellenweise Untertitel benötigt hätten, die aber dennoch sehr unterhaltsam war. In den Gastrollen war die bekannte Riege bayerischer Volkschauspieler zu sehen, darunter Maxl Graf, Max Griesser, Gustl Bayrhammer, Willy Schultes und Erni Singerl. Teuerster Posten der Produktion dürfte der Vorspann gewesen sein, der die einzigen Außenaufnahmen zeigte, gedreht in den oberbayrischen Ortschaften Laufen und Tittmoning. In diesem Vorspann spaziert übrigens für einen kurzen Moment Autor Georg Lohmeier ins Bild, kostümiert als Dorfpfarrer. Alle anderen Szenen spielten sich im Gerichtssaal oder dem Wartebereich davor ab und wurden im Studio in Unterföhring gedreht, ebenso die abschließende Wirtshausszene. In den hinteren Reihen des Gerichtssaals saßen stets Prozessbesucher, die mit Ausrufen und Gelächter auf das Geschehen reagierten, was der Serie eine Anmutung von Volkstheater vor Publikum verlieh.

Die knapp halbstündigen Folgen liefen zunächst montags, ab der zweiten Staffel freitags um 19.10 Uhr. Die zweite Staffel endete mit Folge 52 im April 1971. Knapp neun Monate später lief noch einmal eine einzelne, zehn Minuten längere Folge namens „Der Böllerer“ am Sonntagnachmittag.

Zum Schluss noch einmal Gustl Bayrhammer: „Das Leben geht weiter, ob Freispruch oder Zuchthaus. Und auf die Guillotine hat unser Herr Rat eh niemanden geschickt.“

60 x Deutschland — Die Jahresschau

Ab 2. März 2009 (ARD). 60-tlg. Geschichtsdoku mit Sandra Maischberger.

Zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland und dem 60. Jahrestag der Gründung der DDR lässt Das Erste diese 60 Jahre in kurzen Beiträgen Revue passieren. Jede Sendung behandelt ein Jahr.

Die 15-minütigen Kurzdokumentationen laufen werktags nach Mitternacht im Ersten. Wiederholungen gibt es vormittags nach 10.00 Uhr sowie in allen Kanälen, die die ARD sonst noch so betreibt, von den Dritten über Phoenix bis zu den Digitalsendern und im Hörfunk.

Pures Leben — Mitten in Deutschland

Ab 2. März 2009 (Sat.1). Einstündige Alltags-Doku-Soap.

Die neue „Reportagereihe“ ist das Ergebnis des Bestrebens nach Ununterscheidbarkeit der Fernsehsender und des Experiments, in wie vielen Varianten man die Begriffe „Deutschland“, „mitten“ und „Leben“ noch anordnen kann. Die Reihe, die bestimmt nur total zufällig an We Are Family – So lebt Deutschland auf ProSieben und Mitten im Leben bei RTL erinnert, läuft um 10.00 Uhr.

Alisa — Folge deinem Herzen

Ab 2. März 2009 (ZDF). Dt. Telenovela von Natalie Scharf und Andreas Fuhrmann.

Die Feinoptikerin Alisa Lenz (Theresa Scholze) zieht von Berlin in den Harz und beginnt ihre neue Beschäftigung als Lagerhilfe bei der Firma „Castellhoff Optische Werke“, um sich von dort aus hochzuarbeiten. Sie verliebt sich in den Juniorgeschäftsführer Christian Castellhoff (Jan Hartmann), der aber mit Ellen Burg (Nadine Warmuth) verlobt ist, die eine Affäre mit Christians fiesem Onkel Oskar Castellhoff (Andreas Hofer) hat, der ebenfalls Geschäftsführer ist und mit Dana (Julia Horvath) verheiratet. Oskars Bruder und Christians Vater Ludwig (Thomas Gumpert) ist der Firmenpatriarch, der sich aber bald zur Ruhe setzen will. Er ist in zweiter Ehe mit Liliana (Claudia Brosch) verheiratet, Tamara (Marie Worch) ist ihre gemeinsame Tochter. Christians bester Freund Paul Hartmann (Andi Slawinski) verliebt sich in Alisa.

Die 45-minütigen Episoden laufen werktags um 16.15 Uhr.

10 Jahre jünger

Seit 2009 (RTL). „Die etwas andere Typberatung mit Uta Bresan“.


Foto: RTL

Stylingshow, in der ein Team von Modeexperten Menschen auf den Pelz rückt, um ihnen klarzumachen, dass Pelze alt machen. Jeden Tag steht eine Person im Mittelpunkt und wird jünger gestylt, damit es wieder aufwärts geht in einem Privatfernsehleben, in dem es nur auf Äußerlichkeiten ankommt.

Die halbstündigen Folgen laufen werktags vormittags.

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