Ungelöste Geheimnisse

1992–1993 (RTL). Mysteryreihe mit Guntbert Warns.

Die RTL-Variante von Wahre Wunder, nur unerklärlicher und übersinnlicher, und oft mit herumspukenden Geistern in alten Häusern und Höfen. In einer Sendung vom Februar 1993 sprach Hildegard Knef über die wundersame Heilung ihres mysteriösen Hautausschlags durch den Geistheiler Gordon Turner ein Vierteljahrhundert zuvor. Dieser und sämtliche anderen Fälle wurden von Schauspielern nachgestellt, haben sich aber angeblich alle tatsächlich so ereignet. Die Fälle stammten zum Teil aus US-Sendungen.

Unglaubliche Geschichten

1984–1988 (RTL). Mysterymagazin mit Rainer Holbe, in dem er Menschen und Situationen vorstellte, „die an der Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit stehen“. Später moderierte er eine ähnliche Sendung bei Sat.1: Phantastische Phänomene.

PSI

1992-1993 (BR); 1993 (ARD). Halbstündiges übersinnliches Magazin mit Thomas Hegemann und Penny McLean.

Die Welt ist voller Künstler, deren Pinsel von verstorbenen Malern geführt werden, Nachbarn, die Ufos gesehen haben, und Uri Gellers, die aus der hohlen Hand Radieschen wachsen lassen können. In dieser Show dürfen sie alle auftreten und erzählen, was sie erlebt haben. Untote, Außerirdische, Wiedergeborene und Hellsichtige bevölkern demnach unsere Welt wie Totenschädel, Kristallkugeln und Raben das PSI-Studio.

PSI war der gutgläubige Versuch der ARD, auf die Esoterikwelle aufzuspringen, die schon Sendungen wie Wahre Wunder, Phantastische Phänomene, Ungelöste Geheimnisse und Unglaubliche Geschichten hervorgebracht hatte. „Phänomene gibt’s, die glaubt man gar nicht“, sagte Thomas Hegemann, und viele Kritiker zählten diese Sendung mit dazu. In einer Sendung versuchte PSI live, einen Kontakt zwischen Studiogästen und Toten herzustellen. Doch die Verbindung ins Reich der Toten gelang nicht, zumindest nicht rechtzeitig vor den Tagesthemen. Das lag diesmal nicht wie sonst an Problemen mit Satelliten oder Leitungen, nein: „Die Schwelle zum höheren Bewusstsein ist einfach noch nicht erreicht“, erklärte Penny McLean, die ihre Schwelle zum höheren Bewusstsein vermutlich überschritt, als sie ihren ursprünglichen Namen Gertrud Wirschinger ablegte.

Lief dienstags um 22.00 Uhr im Ersten. Die Serie hatte vorher schon im Dritten Programm des Bayerischen Rundfunks begonnen und endete auch dort.

Phantastische Phänomene

1992-1993 (Sat.1). Mysterymagazin mit Rainer Holbe.

In Italien rollen Autos von selbst den Berg hoch, in Österreich gibt es einen Wunderheiler mit Röntgenblick, in Russland findet eine Kosmonautin Bruchstücke von mutmaßlichen Ufos, und irgendwo spricht ein Baum. All diese „phantastischen Phänomene“ und noch viele mehr präsentierte Holbe und distanzierte sich gleichzeitig von dem ganzen „Esoteriksumpf“ und irgendwelchen „Trickspielern und Spinnern“. Holbe hatte schon eine ähnliche Sendung bei RTL moderiert: Unglaubliche Geschichten. Es folgten mehrere Nachahmer, darunter PSI und Talk X.

20 einstündige Sendungen liefen in zwei Staffeln, die erste montags gegen 22.00 Uhr, die zweite donnerstags um 21.20 Uhr.

Talk X

1997 (Pro Sieben). Tägliche Esoterik-Talkshow mit Andrea Kiewel über übernatürliche Phänomene.

Das Ende nach einem Monat war dagegen ganz natürlich, nachdem bis dahin kaum jemand zugeguckt hatte. Bis dahin ging es um so aufregende Dinge wie die magische Kraft des Essens, östliche und westliche Astrologie, Feng Shui und die auch nach der Sendung wohl für alle Zeiten ungelöst bleibende Frage, ob der Mond den weiblichen Zyklus beeinflusst. Für alle, die die Anspielung im Titel nicht verstanden hatten, klang die Titelmusik unverkennbar nach Akte X.

Jahre vorher hatte u. a. schon Rainer Holbe versucht, im Fernsehen Phantastische Phänomene zu entdecken.

Talk Talk Talk — Die Late Show

Seit 2003 (Pro Sieben). Weitere Recycling-Show mit Sonya Kraus, die aus den gezeigten Talk-Ausschnitten jeweils einen Gast nominiert und am Ende des Monats den Sieger als Gast im Studio begrüßt.

Dieser halbstündige Ableger von Talk Talk Talk läuft donnerstags nach 23.00 Uhr und nimmt dank seiner Sendezeit noch weniger Rücksicht auf altmodische Kategorien wie Geschmack, Anstand oder Menschenwürde.

Talk Talk Talk

Seit 1999 (Pro Sieben). Halbstündige Recycling-Show.

Jessica Stockmann zeigte samstags um 19.00 Uhr Schnipsel aus den täglichen Talkshows der Woche, auch aus dem Archiv oder dem Ausland. Sie gab die Moderation im August 2000 an Sonya Kraus ab, die bis dahin nur im Glücksrad die Buchstaben umgedreht hatte. Im Januar 2002 wurde die Sendezeit auf eine Stunde verdoppelt, im Mai 2003 zusätzlich Talk Talk Talk – Die Late Show eingeführt, im Juli 2006 noch Talk Talk Talk — Fun. Seit 2003 gibt es kaum einen Tag, an dem nicht zu irgendeiner Uhrzeit auf Pro Sieben eine Folge Talk Talk Talk wiederholt wird.

Der kleine Mann

Ab 24. März 2009 (ProSieben). Dt. Comedyserie von Ralf Husmann.


Foto: ProSieben

Der Elektrofachverkäufer Rüdiger Bunz (Bjarne Ingmar Mädel) ist die ideale Werbefigur für den Schnaps „Der kleine Mann“, denn als unauffälliger Durchschnittstyp verkörpert er den „kleinen Mann“ perfekt. So bringt ihn die Werbetussi Lydia (Karoline Eichhorn) also in einem Fernsehspot unter, und Rüdiger wird ansatzweise bekannt. Diese Prominenz steigt ihm sofort zu Kopf, und seine Frau Sylvia (Christina Große) muss es durchstehen. Sein Chef Herr Gumprecht (Karl Kranzkowski) ist eh schlecht gelaunt, und sein Freund und Kollege Jürgen (Florian Lukas) spielt sich als Rüdigers Manager auf.

Die halbstündigen Folgen laufen dienstags um 22.45 Uhr.

Fringe

Ab 16. März 2009 (ProSieben). „Grenzfälle des FBI“. US-Mysteryserie von J.J. Abrams, Alex Kurtzman und Roberto Orci („Fringe“; seit 2008).


Foto: Pro Sieben

Mysteriöse, paranormale Dinge ereignen sich von Zeit zu Zeit auf der Erde, werden aber vertuscht. Die FBI-Agentin Olivia Dunham (Anna Torv) kommt dahinter und bemüht sich gemeinsam mit dem alten Wissenschaftler Dr. Walter Bishop (John Noble) und dessen Sohn Peter (Joshua Jackson) um Aufklärung. Der ungehobelte Peter dient als Vermittler, weil Bishop nach vielen Jahren im Knast, sagen wir, etwas weltfremd geworden ist. Also noch weltfremder als normale weltfremde Wissenschaftler. Auch Phillip Broyles (Lance Reddick) vom Heimatschutzministerium und die Agenten Charlie Francis (Kirk Acevedo) und Astrid Farnsworth (Jasika Nicole) vom FBI ermitteln mit. Die Begebenheiten folgen einem bestimmten Muster, und irgendwie scheint der riesige Konzern Massive Dynamic damit zu tun zu haben, dem Nina Sharp (Blair Brown) vorsteht. Eine unfreiwillige Hilfe ist Olivias Ex-Kollege und -Lover John Scott (Mark Valley), ein Verräter, der noch immer in ihrem Kopf herumspukt und dort Hinweise liefert.

Die einstündigen Folgen laufen montags um 20.15 Uhr.

Top Cut

Ab 15. März 2009 (Vox). Frisörwettstreit mit der wunderbaren Vox-Eigenbeschreibung: „Wer hier am besten abschneidet, wird Deutschlands Star-Friseur“.

Offenbar will Vox beweisen, dass man aus wirklich jedem Beruf Unterhaltungsfernsehen machen kann und lässt zehn Frisöre acht Wochen lang um die Wette Haare schneiden. Natürlich unter erschwerten Bedingungen, zum Beispiel mit verbundenen Augen oder nur mit einem Teppichmesser ausgerüstet. Die Starfrisöre Carine Bartholomé und Santino Primavera sowie ein wechselnder Gastjuror bewerten die Teilnehmer, und jede Woche fliegt der schlechteste raus. Im Gegensatz zu Deutschland sucht den Superstar, wo nicht einmal der Sieger ein Superstar wird, sind hier sämtliche Teilnehmer schon vorher Frisöre, doch für den Finalsieger geht ein Traum in Erfüllung, und er darf vielleicht einmal im Leben Sandy Meyer-Wölden die Spitzen schneiden. Ach ja, und er erhält eine Salonausstattung im Wert von 120.000 Euro.

Die einstündige Show läuft sonntags um 19.15 Uhr.

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