Aus dem Alltag in der DDR

1969–1974 (ARD). 6-tlg. dokumentarische Fernsehspielreihe, Regie: Carlheinz Caspari.

Einzelne Szenen aus dem Alltag der DDR werden von Schauspielern dargestellt und von einem im Bild auftauchenden Moderator und Kommentator (Hans-Günter Martens) kommentiert. Es geht um die vielen unerfreulichen Dinge im Leben eines DDR-Bürgers: Verhaftung wegen angeblicher Fluchtpläne, den Einfluss der SED in allen Bereichen des Lebens, das Schlangestehen.

Der NDR-Fernsehspielchef Dieter Meichsner verglich die Rolle des Kommentators bezeichnenderweise mit der Professor Grzimeks. Die Texte des Moderators stammten von einem gewissen Joachim Zweinert, dessen wahre Identität nicht bekannt war. Er soll jedoch durch langjährige Berlin-Aufenthalte und viele Reisen in die DDR ein intimer Kenner des Alltags gewesen sein.

Lief in sehr loser Folge in Spielfilmlänge zur Primetime.

Achtung Zoll!

1980–1981 (ARD). 48-tlg. dt.-frz. Krimireihe (französische Folgen: „Opération Trafics“; 1979).

Ähnlich wie der Tatort wurde Achtung Zoll von mehreren ARD-Anstalten produziert, die alle eigene Ermittler, Schauplätze und Autoren hatten. Staffelweise liefen immer vier oder fünf Folgen mit einem Team hintereinander. Die letzten sechs Folgen stammten vom französischen TF1. Im Einsatz waren für den NDR: Finanzanwärter Horst Brinkmann (Arnfried Lerche) und Zollinspektorin Jutta Edinger (Marietta Schupp). Für den HR: Zollobersekretär Stadler (Hubertus Petroll) und Zollinspektorin Karin Wünsche (Susanne Beck). Für den SWF: Zollobersekretär Hans Peter (Robert W. Schnell) und Willi Nath (Peer Augustinski). Für den WDR: Finanzanwärter Vanloo (Peter Seum). Für den SDR: Zolloberamtsrat Weigert (Joachim Wichmann) und Zollamtsrat Heckmann (Raphael Wilczek). Für TF1: Inspecteur Mathieu (Guy Marchand).

In Achtung Zoll ermittelten auch erstmals Rolf Schimpf (NDR) und Harald Dietl (HR). Die deutschen Folgen waren 25 Minuten lang, die französischen 45 Minuten. Sie liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Achtung: Streng geheim!

1994–1995 (ARD). Austral.-dt.-jap.-südafrik. Jugendserie („Mission Top Secret“; 1992–1995).

Die Geschwister Albert (Andrew Shepherd) und Victoria „Vicky“ Wiggins (Jennifer Hardy) sind mit ihrem Freund Spike Baxter (Rossi Kotsis) aus dem Waisenhaus in Sydney geflohen. Sie leben jetzt auf dem Hof ihres Onkels Joshua Cranberry (Frederick Parslow), in dessen Hightech-Geheimlabor Jemma (Deanna Burgess), die zwölfjährige Tochter seiner Assistentin Gertrude Snipe (Pamela Western), mit Kindern aus aller Welt das Computer-Netzwerk Centauri eingerichtet hat, mit dem sie Verbrecher bekämpft. Ihr Hauptfeind ist der Verbrecherboss Neville Savage (Shane Briant).

Die Serie bestand aus zwölf Folgen, die Spielfilmlänge hatten. Die erste Staffel aus sechs Filmen zeigte die ARD geteilt in 24 Folgen zu je 25 Minuten. In der zweiten Staffel sind die Snipes und die Wiggins-Geschwister nicht mehr dabei. Jetzt kämpfen Sandy Weston (Emma Jane Fowler) und die Geschwister David (Jamie Croft) und Kat Fowler (Lauren Hewett) gegen die Gangster. Diese Staffel wurde in sechs Filmen ausgestrahlt. Ein Pilotfilm war 1992 bereits im NDR gelaufen.

Achtung! RTL II Kamera

1999 (RTL 2). Show, in der Prominente hereingelegt und mit versteckter Kamera gefilmt wurden.

Lockvogel war Pit Weyrich, Moderatorin zunächst Saskia Valencia, nach wenigen Monaten übernahm Bärbel Schäfer. Die einstündigen Folgen liefen am frühen Sonntagabend, zeitweise auch dienstags zur Primetime.

Achtung Probe!

1968–1969 (ZDF). 6-tlg. dt. Musik-Comedyserie mit Max Strecker, Regie: Hermann Feldhoff und Dieter Wendrich.

Max Greger und sein Orchester, darunter der Trompeter Fredy Brock, proben, musizieren und lösen Turbulenzen aus.

Die halbstündigen Folgen liefen etwa monatlich im Vorabendprogramm und boten Greger und seinen Musikern eine Plattform für ihre Musik, aber auch für ihr komisches Talent. Ernst nahm sich in dieser Reihe niemand.

Achtung, lebende Tiere!

1993–1997 (ZDF). „Szenen aus unserer Gesellschaft“. Tiermagazin, das sich brisanter Themen wie des Transports und der Käfighaltung von Tieren, Tierversuche oder vom Aussterben bedrohter Arten annimmt.

Volker Arzt moderierte 1993 die ersten acht Sendungen, 1995 löste Petra Gerster ihn ab. Das Magazin lief mittwochs um 21.00 Uhr. Autor der meisten Beiträge war Manfred Karremann, der mit seinen kritischen Berichten häufig Wirbel auslöste und 1997 die Goldene Kamera für seine Arbeit erhielt. Negativ in die Schlagzeilen kam die Sendung durch einen Beitrag eines anderen Mitarbeiters am 27. März 1997, der angeblich rechtswidrige Praktiken bei der Jagd auf Eisbären in Kanada anprangerte. Die Jägerzeitschrift „Wild und Hund“ wies dem Autor nach, dass der gezeigte Eisbär nicht, wie behauptet, von einem trophäengeilen amerikanischen Jagdtouristen, sondern von einem Eskimo erlegt wurde. Das ZDF überprüfte daraufhin das Material, stellte fest, dass es tatsächlich gefälscht war, und trennte sich von dem Autor des Beitrags.

Achtung, Kunstdiebe

1979 (ZDF). 13-tlg. dt. Reporterserie von Reinfried Keilich, Regie: Ulrich Stark und Manfred Seide.

Der Zeitungsreporter Peter Kohlhoff (Wilfried Klaus) und sein Fotograf Gerd Wieland (Heinz Baumann) recherchieren gemeinsam mit der Kunstexpertin Helga Sladkovicz (Renate Schröter) für eine Artikelreihe über Kunstdiebstähle. Dazu treiben sie sich in Kunsthallen, Museen und Aktionen herum.

Die 25-minütigen Folgen liefen montags am Vorabend. Die Hauptdarsteller Klaus und Baumann waren später in SOKO 5113 ein wesentlich unterhaltsameres Gespann.

Achtung! Klassik

1990–2000 (ZDF). Einstündige Musiksendung mit Justus Frantz, der Gäste aus dem Bereich der Klassik begrüßte.

Das Konzept beruhte darauf, klassische Musik möglichst populär darzustellen und dadurch viele Zuschauer anzusprechen. Das gelang nur zum Teil. Nach zehn Jahren stellte das ZDF die Reihe mangels Quoten ein, aber Frantz meinte zum Abschied: „Wer hätte gedacht, dass wir überhaupt zehn Jahre durchhalten würden!“ 1993 hatte er für die Sendung die Goldene Kamera erhalten.

Das ZDF zeigte die Sendung an Feiertagen um 19.15 Uhr. Die Idee wurde später samt Ausrufezeichen in Klassisch! wiederbelebt.

Achtung, Klappe!

1986–1993 (ARD). „Kinder als Reporter“. Halbstündige Dokumentationsreihe von Kindern für Kinder. In der ersten Folge erkunden sie den Münchner Hauptbahnhof, später geht es u. a. in die Semperoper, auf den Jahrmarkt, auf die Zugspitze oder zum Bremer Sechstagerennen.

Die Exkursionen waren 25 Minuten lang und liefen donnerstags nachmittags.

The Swan

2004 (ProSieben). Vorher-Nachher-Realityshow mit Verona Pooth.

Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für hässlich halten, unterziehen sich einer Generalüberholung, um sich anschließend für schön zu halten. Pro Sieben verbindet das mit einem Wettbewerb, denn am Ende werden die Schönsten gekürt. Zwei Monate lang bekommen alle Teilnehmer persönliche Betreuer, Ärzte und Berater zur Seite gestellt, werden gesund ernährt, mental trainiert, neu frisiert und schönoperiert. Während dieser Phase ist es ihnen verboten, in den Spiegel zu sehen, damit sie den langsamen Prozess nicht verfolgen können, sondern erst am Ende die plötzliche Veränderung sehen und unter Tränen „Oh mein Gott, ich bin ja so hübsch!“ ausrufen, falls sie dann noch Tränendrüsen haben. Dem Zuschauer wurde die Verwandlung immer wieder durch Vorher-Nachher-Bilder vor Augen geführt, die allerdings vor allem illustrierten, dass man ungeschminkt im grauen Schlabberschlafanzug deutlich weniger attraktiv aussieht als mit Make-up und im Abendkleid.

The Swan beruhte auf dem gleichnamigen Erfolgsformat aus den USA und setzte dies fast originalgetreu um. Nach einer heftigen öffentlichen Diskussion über die Welle von Schönheits-OP-Shows, die zu jener Zeit das deutsche Fernsehen entstellten (Beauty Queen, Schönheit um jeden Preis), und Warnungen der Landesmedienanstalten strahlte Pro Sieben die Show dienstags nicht wie geplant um 20.15 Uhr, sondern erst um 21.45 Uhr aus. Außerdem hatte eine Auftaktshow mit Vorberichten in der Primetime nicht die erhofften Quoten erzielt. Die eigentliche Reihe brachte dann aber befriedigende Zuschauerzahlen für den Sender.

Die Moderatorin hieß früher Verona Feldbusch, hatte sich durch Heirat aber einer Namensüberholung unterzogen.

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