Auf den Spuren von Sherlock Holmes

1990 (ZDF). 8-tlg. brit. Kinderserie von Anthony Reed und Richard Carpenter („The Baker Street Boys“; 1983).

Eine Gruppe von Kindern macht die Arbeit für Sherlock Holmes (Roger Ostime) und Dr. Watson (Hubert Rees): Unter der Führung von Arnie Wiggins (Jay Simpsons) klären Shiner (Adam Woodzatt), Rosie (Suzi Ross), Queenie (Debby Norris), Sparrow (David Garlick) und Beaver (Damion Napier) Kriminalfälle auf. Der berühmte Detektiv erscheint immer nur kurz am Schluss.

Jeder Fall erstreckte sich auf zwei der jeweils halbstündigen Folgen.

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

1987 (SWR). 13-tlg. brit. Krimiserie nach Erzählungen von Arthur Conan Doyle („The Adventures of Sherlock Holmes“; 1984-1985).

Sherlock Holmes (Jeremy Brett) und Dr. John Watson (David Burke) gehen auf Verbrecherjagd und lassen Inspektor Lestrade (Colin Jeavons) alt aussehen.

Jeremy Brett spielte Holmes als intelligenten und mutigen, aber auch wunderbar arroganten, schlecht gelaunten Teufel, der die Täter durch das bloße Heben einer Augenbraue einschüchtern konnte. Die Serie wurde unter den Titeln Die Wiederkehr von Sherlock Holmes und Sherlock Holmes fortgesetzt.

Die Folgen waren 45 Minuten lang. Die Serie lief 1987 in DFF 2.

Abenteuer unter Wasser

2004 (ZDF). 8-tlg. dt. Doku-Reihe von und mit Volker Arzt über die Gefahren und Möglichkeiten der Tiefseeforschung, die Technik des Tauchens sowie Pflanzen und Lebewesen unter Wasser.

Lief im Kinderprogramm am Sonntagmorgen.

Abenteuer unter Wasser

1959–1964 (ARD). 75-tlg. US-Abenteuerserie von Ivan Tors („Sea Hunt“; 1958-1961).

Der Tiefseetaucher Mike Nelson (Lloyd Bridges) erledigt unter Wasser alle nur erdenklichen Aufträge. Er spürt versunkene Schätze auf, rettet Eingeschlossene aus gesunkenen Schiffen und Flugzeugen und verfolgt Verbrecher. Seine Auftraggeber wechseln, oft arbeitet er auch für die Regierung oder die Navy, deren fester Mitarbeiter er einst war. Von seinem Boot aus, der „Argonaut“, lässt er sich ins Wasser gleiten.

Lloyd Bridges wurde mit der Serie zum Fernsehhelden. Er war der einzige regelmäßige Darsteller in dieser Serie, deren halbstündige Episoden oft zur Hälfte unter Wasser spielten. Da dort Dialoge schlecht möglich waren, fungierte die Hauptfigur Mike Nelson durchgehend als Erzähler aus dem Off. 156 Episoden wurden produziert, knapp die Hälfte davon lief bei uns im regionalen Vorabendprogramm.

2 gegen 2

1993–1997 (ProSieben). Doppeltes Gesprächsduell mit jeweils zwei Moderatoren und zwei Experten zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sozialem.

Die Moderatoren sitzen außen, einer links und einer rechts, jeweils neben sich haben sie einen Gast, der grob die gleiche Meinung vertritt und die gegensätzliche des Gegenübers. Die Themen sind mit naheliegenden Kontrahenten besetzt: Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zum Thema Vier-Tage-Woche, Datenschutzbeauftragter gegen Staatsanwalt zum Thema Lauschangriff etc. Wenn die Gäste nicht genug miteinander streiten, werden sie über Kreuz ins Verhör genommen: Der „linke“ Journalist fragt den „rechten“ Gast und umgekehrt. Zwischendurch sollen kurze Einspielfilme oder Straßenumfragen die Diskussion weiter anheizen.

Anfangs moderierten Klaus Wilken und Thomas Vasskuhl, ab 1995 Sven Doppke und Jörg Pilawa. Als Pilawa 1996 zu Sat.1 ging, um ran und Hast Du Worte zu moderieren, nahm Wolfgang Brückner seinen Platz ein. Die Sendung beruhte auf dem amerikanischen Format „Crossfire“.
Gestritten wurde immer sonntags, zunächst vormittags, ab Mai 1994 spät abends. Kurz nachdem Pro Sieben im Sommer 1997 seinen Chefredakteur Gerd Berger entlassen hatte, stellte der Sender die quotenschwache Sendung ein.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist…

2002–2005 (ARD). Große Samstagabendshow mit Patrick Lindner, in der dutzendweise irgendwelche Jubiläen abgefeiert wurden, darunter 100 Jahre Teddybär, 50 Jahre Ilja Richter, 25 Jahre Elvis tot.

Die zweite Ausgabe ein Jahr später zelebrierte Weltereignisse wie: Mary Roos war vor 25 Jahren Gast in der Muppet Show, und Peter Kraus hatte vor 45 Jahren einen Hit.

Zur dritten (und, wie sich herausstellen sollte, letzten) Sendung Anfang 2005 nahm die ARD Lindner die Show ab und übergab sie Michael Schanze, angeblich, um das Konzept „journalistischer“ zu machen. Lindner, der für die Moderation seine Patrick-Lindner-Show im ZDF aufgegeben hatte, sprach von einer „scheinheiligen Ausrede“, Schanze versprach, vorher noch ein paar Kilo abzunehmen, Lindner freute sich, dass wenigstens „nicht schon wieder der Herr Pilawa“ die Moderation übernahm. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.

Wahr oder unwahr

1997 (Sat.1). Einstündige Spielshow mit Jörg Pilawa.

Fünf prominente Gäste präsentieren freitags um 20.15 Uhr überraschende und erstaunliche Geschichten aus aller Welt und fragen ihre Kollegen „Wahr oder unwahr?“

Die Sendung vom 2. Mai 1997 hatte ein erstaunliches Nachspiel vor Gericht. Thomas Hackenberg, der im Rateteam saß, hatte die Aufgabe, einen Film über eine höchst amateurhaft wirkende sächsische Striptease-Schule als Wahrheit zu verkaufen, tat es mit Inbrunst und improvisierte frei: „Die Leiterin ist eine ehemalige Hotelnutte aus dem Interhotel. Viele ehemalige IMs sind dort.“ Weil es die Schule aber tatsächlich gab und somit auch die Leiterin, verklagte die Frau den Komiker wegen Beleidigung auf 11.000 Mark Schmerzensgeld, was zu der fast philosophischen Frage führte, ob man jemanden beleidigen kann, den man für nicht existent hält.

Starquiz mit Jörg Pilawa

Seit 2002 (ARD). 90-minütige Abendshow mit Jörg Pilawa.

Zwölf Prominente erspielen Geld für einen guten Zweck ihrer Wahl. Je zwei Zweierteams spielen gegeneinander. Sie beantworten Quizfragen, zu denen sie jeweils vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben bekommen. Die Gewinnbeträge steigen mit jeder Antwort bis maximal 150 000 Euro. Zweimal kann ein Paar eine Frage zum anderen Paar weiterschieben, das sie aber nicht beantworten muss, wenn es nicht will oder kann. Ein anderer Joker ist die „Zweite Chance“, bei dem das Paar im Fall einer Unsicherheit ankündigen kann, zweimal antworten zu wollen; in diesem Fall darf die erste gegebene Antwort falsch sein, die zweite muss aber stimmen. Scheidet ein Paar aus, fällt es auf 5000 Euro zurück, sofern es diesen Betrag bereits erspielt hat. Das andere Paar spielt weiter und fällt bei Ausscheiden lediglich auf die Summe zurück, die es im Moment des Ausscheidens seiner Gegner bereits auf dem Konto hatte. Der vorzeitige Ausstieg mit dem erspielten Geld ist möglich.

Die Show lief etwa alle zwei Monate donnerstags um 20.15 Uhr.

Rekordfieber

2002–2003 (ARD). Samstagabendshow mit Jörg Pilawa. Nachfolgesendung von Guinness — Die Show der Rekorde.

Wieder treten Menschen in den abwegigsten Disziplinen an, um Rekorde aufzustellen, teilweise stellen sie sich zum Duell in der gleichen abwegigen Disziplin. Prominente Paten tun es ihnen gleich, allerdings unter vereinfachten Bedingungen. In der Finalrunde am Ende spielen die Duellgewinner schließlich noch einmal um einen Tagessieg.

Nach vier Ausgaben starb die Neuauflage wieder. Das Konzept lief leicht abgeändert, dafür wieder mit „Guinness“ im Titel, 2004 bei RTL als Die größten Weltrekorde — Guinness World Records.

Das Quiz mit Jörg Pilawa

Seit 2001 (ARD). Vorabendquiz für Kandidatenpaare mit Jörg Pilawa.

Zwei Freunde, Kollegen, Verwandte oder Ehepartner spielen gemeinsam um Geld. Pilawa stellt zunächst einem von ihnen eine Frage mit vier Lösungsmöglichkeiten. Nachdem dieser seine Antwort gegeben hat, muss sich sein Partner entscheiden, ob er die Antwort stehen lässt oder ein Veto einlegt. In diesem Fall kann er entweder anders antworten oder um eine neue Frage bitten. Insgesamt haben beide nur viermal diese Einspruchmöglichkeit. Der Gewinn erhöht sich mit jeder richtigen Antwort und kann bis auf 500 000 Mark, ab Januar 2002 bis auf 300 000 Euro ansteigen. Vor jedem Spiel dürfen die Kandidatenpaare zwei Beträge festlegen, unter die sie, wenn sie diese einmal erreicht haben, bei falschen Antworten nicht zurückfallen.

Pilawa kam von Sat.1, wo er erfolgreich Die Quiz Show moderiert hatte. Die ARD gab ihrem Neuzugang also ganz originell eine Quizshow auf einem ähnlichen Sendeplatz mit ähnlicher Optik und hoffte, dass die Zuschauer dem neuen Star folgen würden. Und sie taten es! Die Sat.1-Show büßte drastisch Zuschauer ein, das ARD-Quiz wurde sofort ein Erfolg. Die scheinbar kleine Veränderung, das übliche Multiple-Choice-Spiel mit einem Kandidatenpaar zu spielen, brachte tatsächlich einen neuen Reiz in die Sendung: Oft genug verstärkten sich die beiden Spieler nicht; regelmäßig brachte ein dominanter Kandidat, der wenig wusste, aber viel zu wissen glaubte, sich und seinen Partner durch voreilige Vetos um hohe Gewinne.

Das Quiz dauerte zunächst eine Stunde und lief mittwochs bis freitags um 18.55 Uhr. Ab Januar 2002 war die Sendung nur noch halb so lang, kam dafür aber viermal die Woche, dienstags bis freitags um 19.20 Uhr.

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