Katze mit Hut

1982 (ARD). 4-tlg. Marionettenspiel von Sepp Strubel aus der Augsburger Puppenkiste nach dem Buch von Simon und Desi Ruge.

Die Katze mit Hut will eigentlich nach Hamburg, bleibt dann aber in Stackeln an der Kruke. Sie zieht in das unbewohnte Haus Nummer 17 in der Backpflaumenallee. Nach und nach folgen ihr eine Menge merkwürdiger neuer Bewohner: das Dudelhuhn Marianne, das jeden Morgen ein Ei legt; Kapitän Knaak, ein Hund, der früher zur See gefahren ist; ein Zappergeck, der ungezogen ist; eine Puddingbrumsel, die brav ist; ein Lama, das meistens schläft und rückwärts geht, weil sein Hinterteil klüger als das Vorderteil ist; ein Hundertfuß, der Glühbirnen sammelt, aber nur ausgebrannte, weil er lichtscheu ist; das Wildschwein Baby Hübner, das glaubt, Klavier spielen zu können und zur Oper will; und der Stolpervogel, der … wie der Name schon sagt. In den Keller ziehen zwei Erfinder, die Gebrüder Erbsenstein, die sich nützlich machen. Der Hausbesitzer Direktor Egon Maulwisch gibt bald den Versuch auf, von der Katze mit Hut Miete zu bekommen – obwohl sie als Werbe-Häklerin arbeitet, reicht das Geld einfach nicht.

Zauberhafte Kinderserie, die gemächlich erzählt ist und fast ohne aufregende Geschichten auskommt: Die liebevoll gestalteten skurrilen Hausbewohner allein reichen völlig aus. Für einige Bedenkenträger waren allerdings gerade die besorgniserregend: Sie protestierten, weil die Serie anscheinend klammheimlich mit der anarchischen Hausbesetzerszene sympathisiere.

Die Folgen waren 30 Minuten lang und wurden im folgenden Jahr fortgesetzt unter dem Namen Neues von der Katze mit Hut. Die Serie ist auf DVD erschienen.

Katts & Dog – Ein Herz und eine Schnauze

1990-1998 (RTL). 106-tlg. kanad. Krimiserie („Katts And Dog“; 1987-1993).

Der deutsche Schäferhund Rinty hat einen festen Job bei der Hundestaffel der Polizei. Gemeinsam mit seinem Herrchen, Officer Hank Katts (Jesse Collins), ist Rinty im Einsatz, wenn Fälle gelöst werden müssen. Auch Hanks Neffe Stevie (Andrew Bednarski), ein Teenager, kümmert sich gern um den Hund. Nach dem Tod von Stevies Mutter Maggie Davenport (Cali Timmins) adoptiert Hank den Jungen. Zu Hanks Kollegen gehört Officer Ron Nakamura (Dennis Akayama), der eines Tages angeschossen wird und von nun an im Rollstuhl sitzt, außerdem die Französin Renée Daumier (Denise Virieux), Dennis Brian (Brian Kaulback), anfangs noch Sgt. Callahan (Peter MacNeill) und später Sgt. O. C. Phillips (Phil Jarrett).

Der volle Name des Hundes Rinty lautete Rin Tin Tin. Der Hund, der ihn spielte, war ein Nachfahre des original Film-Rin-Tin-Tins, der die Hunderolle bereits 1922 im Kino gespielt hatte. Frühere Nachfahren waren die Hauptakteure in der ARD-Serie Rin-Tin-Tin. In den USA lief die kanadische Serie unter dem Titel „Rin Tin Tin K9 Cop“. Die Folgen waren eine halbe Stunde lang.

Flicka

1969 (ZDF); 1988 (Sat.1). 39-tlg. US-Westernserie („My Friend Flicka“; 1956-1957).

Auf einer Ranch in Montana leben Anfang des 19. Jh. Rob (Gene Evans) und Nell McLaughlin (Anita Louise) mit ihrem Sohn Ken (Johnny Washbrook). Dessen Ein und Alles ist sein Pferd Flicka, mit dem er regelmäßig in haarsträubende Situationen gerät. Gus Broeberg (Frank Ferguson) arbeitet für die Familie.

Das ZDF zeigte mittwochs um 18.40 Uhr 30 halbstündige Folgen, Sat.1 fast 20 Jahre später noch neun weitere. Einer der Gaststars war der Hengst Highland Dale, der als Fury bekannt wurde.

Fury

1958-1988 (ARD). „Abenteuer eines wilden Pferdes“. 114-tlg. USAbenteuerserie („Fury“; 1955-1960).

Der junge Witwer Jim Newton (Peter Graves) nimmt den Waisenjungen Joe Clark (Robert „Bobby“ Diamond) bei sich auf, nachdem er Joe vor Ärger mit der Polizei bewahrt hat. Die beiden wohnen auf Jims „Broken Wheel Ranch“, auf der außerdem noch der alte Koch und Mädchen für alles Pete Wilkie (William Fawcett) lebt. Der wilde schwarze Hengst Fury ist ein Geschenk Jims an Joe, weil Joe der Einzige ist, der ihn reiten kann. Fury wird Joes bester Freund. Gemeinsam bestehen die beiden viele Abenteuer, retten Menschen aus gefährlichen Situationen und überführen ein paar Bösewichte. Jim und Pete stehen ihnen mit Ratschlägen zur Seite, und Jim adoptiert Joe später. Der Junge hat zwei weitere Freunde, erst Pee Wee (Jimmy Baird), der eigentlich Rodney Jenkins heißt, dann Packy (Roger Mobley), dessen richtiger Name Homer Lambert ist.

Fury startete nur kurze Zeit nach Lassie und wandte bereits zwei der fortan lange Zeit gültigen Maßstäbe für Western- und Tierserien an: Männer mit Cowboyhüten sind immer Witwer, und Tiere sind die besten Freunde von Kindern und retten Menschen aus jeder Gefahr. Der schwarze Hengst Fury aus Missouri, der eigentlich Highland Dale hieß, war zu seiner Zeit einer der meistbeschäftigten Hollywood-Stars, spielte in diversen Pferdefilmen und serien mit und übernahm u. a. eine Gastrolle in Flicka. Sein Debüt hatte er 1946 im Kino als „Black Beauty“ gegeben. Sein Besitzer und Trainer war Ralph McCutcheon.

Jede Serienfolge war eine halbe Stunde lang und begann im Vorspann so: Joe ruft laut: „Fury!“, Fury kommt, und Joe fragt: „Na Fury, wie wär’s mit einem kleinen Ausritt?“ Die bemerkenswerteste Veränderung im Lauf der Jahre war, dass Joe in den Stimmbruch kam. Die ersten 47 Folgen liefen zwischen 1958 und 1962 am Sonntagnachmittag gegen 14.45 Uhr. Alle weiteren Folgen waren erst 35 Jahre später zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen, ebenfalls in der ARD.

Skippy

1996 (Super RTL). 39-tlg. austral. Abenteuerserie („The New Adventures Of Skippy“; 1992).

Keine Neuauflage, sondern eine Fortsetzung von Skippy, das Buschkänguruh. Der damals kleine Sonny Hammond (Andrew Clarke) ist längst erwachsen und in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Auch er ist jetzt Ranger und Witwer. Seine Kinder, die Zwillinge Jerry (Simon James) und Lou (Kate McNeil), sind nun die besten Freunde des Buschkängurus Skippy.

Die Serie war zuvor bereits im Pay-TV gelaufen.

Skippy, das Buschkänguruh

1969-1975 (ARD); 2002-2003 (Kabel 1). 91-tlg. austral. Abenteuerserie von Lee Robinson und Dennis Hill („Skippy, The Bush Kangaroo“; 1968-1970).

Sonny (Gary Pankhurst), der jüngere Sohn des Wildhüters Matt Hammond (Ed Deveraux), hat das Känguru Skippy nach einer schweren Verletzung gepflegt und aufgezogen und betrachtet es nun als seinen besten Freund. Sonny lebt mit seinem Vater und seinem älterem Bruder Mark (Ken James), und wie in Tierserien für Kinder üblich ohne weibliche Familienmitglieder, im abgelegenen Waratah Nationalpark in Australien. Unterrichtet wird er durch die Fernschule, die die Unterrichtsstunden im Radio überträgt; seine Schularbeiten muss er einschicken.

Im Nationalpark arbeitet auch der Pilot Jerry King (Tony Bonner), dessen Hubschrauber die schnellste Verbindung in die nächste Stadt ist. Nach ein paar Folgen zieht außerdem Clarissa „Clancy“ Merrick (Liza Goddard) bei der Familie ein. Sie ist die Tochter eines Bekannten, der in die Ferne vesetzt wurde und dem Matt Hammond versprochen hat, sich um Clancy zu kümmern, solange sie studiert. Bevor sie ein akzeptiertes Familienmitglied und Marks beste Freundin wird, ist sie bei den Hammond-Söhnen zunächst unwillkommen. Sie merkt das und läuft davon, kann dank Skippy jedoch gefunden werden.

Überhaupt ist das Känguru ein mutiger und kluger Allzweckheld. Es versteht Sonny, warnt ihn vor Gefahren, zeigt ihm, wo sich Wilddiebe herumtreiben, befreit gefangene Tiere aus Käfigen, findet verschwundene Kinder, hilft Verletzten, reißt aus dem Zoo aus, um zu Sonny zurückzukommen, und backt köstliche Apfelstrudel – halt, nein, das doch nicht. Dr. Alexander Stark (Frank Thring) ist der fiese Zoodirektor.

Wie klingt eigentlich ein Känguru? Bei anderen heldenhaften Fernsehtieren wie Lassie oder Fury war es einfach: Hunde bellen, Pferde wiehern. Und Kängurus klingen eben wie eine Mischung aus Zungenschnalzen und dem Klappern von Nussschalen. Zumindest dieses Känguru. Die Geräusche wurden nachträglich in die Aufnahmen hineinsynchronisiert. Skippy war ein Weibchen, was unschwer an ihrem Beutel zu erkennen war, denn männliche Kängurus haben keinen. Drei verschiedene lebende Kängurus stellten Skippy dar, außerdem ein ausgestopftes und ein Flaschenöffner. Das ausgestopfte wurde benutzt, wenn Skippy nur still sitzend von hinten zu sehen war, der Flaschenöffner in der Form einer Kängurupfote für Nahaufnahmen, die zeigten, wie Skippy feinmotorische Dinge leistet wie Türen oder Schränke öffnen. Oder eben Flaschen.

Die ersten beiden Staffeln mit 25-minütigen Folgen liefen in der ARD, der Rest zuerst bei DFF 1, das auch die ARD-Folgen neu synchronisierte. Kabel 1 zeigte sämtliche drei Staffeln als Free-TV-Premiere erstmals ab 2002 sehr früh morgens. Mit der gleichen Besetzung entstand auch der Spielfilm „Skippy und die Schatzsucher“. Mehr als 20 Jahre später wurde die Fortsetzung Skippy gedreht, die in Deutschland bei Premiere und Super RTL lief.

Lassie

2001 (Ki.Ka). 52-tlg. kanad. Abenteuerserie („Lassie“; 1997-1998).

Weitere Neuauflage der berühmten Abenteuer eines Collies: Lassie macht mit dem Jungen Timmy (Corey Sevier) Bekanntschaft, und die beiden werden dicke Freunde. Weitere Freunde sind Dr. Donald Stewart (Walter Massey), Ethan Bennet (Tim Post) aus dem Anglerladen und Jeff Mackenzie (Tod Fennell). Timmys Mutter Dr. Karen Cabot (Susan Almgren) ist Tierärztin.

Lassie

1990-1992 (RTL). 48-tlg. US-Abenteuerserie („The New Lassie“; 1989-1991).

Neuauflage des gleichnamigen Klassikers. Collie Lassie lebt jetzt in der Vorstadt bei dem zehnjährigen Will McCulloch (Will Nipper), dessen Eltern Chris (Christopher Stone) und Dee (Dee Wallace Stone), seiner Schwester Megan (Wendy Cox) und seinem Onkel Steve (Jon Provost).

Steve-Darsteller Provost hatte viele Jahre vorher in der Originalserie den kleinen Timmy gespielt.

Samstagnachmittag zu Hause

1958-1967 (ARD). Bunte Unterhaltungsshow mit Hans Reinhard Müller und Gästen, viel Musik, Filmbeiträgen und Serien, darunter regelmäßig Lassie. Lief tatsächlich samstags nachmittags, die Sendelänge schwankte zwischen einer und zwei Stunden.

Rin-Tin-Tin

1956-1964 (ARD). 18-tlg. US-Westernserie („Rin Tin Tin“; 1954-1959).

Nach dem Tod seiner Eltern adoptiert die 101. Kavallerie von Fort Apache den kleinen Rusty (Lee Aaker) mitsamt seinem deutschen Schäferhund Rin-Tin-Tin. Zur Kavallerie gehören Lieutenant Rip Masters (Jim L. Brown), Sergeant Biff O’Hara (Joe Sawyer) und Corporal Boone (Rand Brooks). Rusty und Rin-Tin-Tin erleben gemeinsam viele Abenteuer.

Rin-Tin-Tin war die erste amerikanische Serie im deutschen Fernsehen. Von den 164 halbstündigen Episoden zeigte die ARD in loser Folge immerhin 18. Die ersten drei Folgen liefen 1956 unter dem Titel Rintintin, neue Folgen ab 1961 enthielten Bindestriche.

Die Geschichten um Rin-Tin-Tin waren zuvor ab 1922 mehrfach das Thema von Kinofilmen gewesen. In der Serie spielten drei verschiedene Hunde den Rin-Tin-Tin, darunter zwei Nachkommen des 1932 verstorbenen Original-Filmhunds. Neue Abenteuer von Rin-Tin-Tin kamen etwa 30 Jahre später unter dem Titel Katts & Dog – Ein Herz und eine Schnauze ins Fernsehen.

Der Sendeplatz der Serie war ursprünglich 21.25 Uhr. Da sich jedoch viele Eltern beschwerten, die die Serie als Kinderprogramm verstanden, wurde sie auf den Nachmittag verlegt.

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