Anitas Welt

1998 (ZDF). 13-tlg. dt. Sitcom, Regie: Michael Werlin, Uli Möller, Ralf Gregan, Franz Josef Gottlieb.

Die resolute Anita Wedel (Anita Kupsch) leitet gemeinsam mit ihrem permanent überforderten Sohn Dietrich (Holger Handtke) die Spedition ihres verstorbenen Mannes in Berlin. Dort arbeiten die zickige Sekretärin Kerstin Winkelmann (Ragna Hein), der pedantische Disponent Hermann Schäfer (Gert Burkard), zugleich Betriebsratsvorsitzender und seit Jahrzehnten ein Verehrer der Chefin, sowie der junge und nicht besonders helle Fahrer Benno (Tim Wilde).

Statt leichter Comedy sahen die Kritiker nur schwerfälliges Boulevardtheater, statt überraschender Situationen vorhersehbare Handlungsstränge, statt Dialogwitz Kalauer. Die Zuschauer sahen es ähnlich: Die Serie mit dreiviertelstündigen Folgen, die sonntags gegen 22.00 Uhr liefen, wurde kein Erfolg.

Warten auf Gott

1992 (ARD). 13-tlg. dt. Sitcom von Michael Aitkins, Regie: Ulrich Stark.

Hans Rombach (Wilfried Ortmann) und Diana Zenk (Gisela May) sind in einem Alter, in dem nach Ansicht ihrer Umgebung alles, was sie noch vom Leben zu erwarten haben, der Tod ist. Doch die beiden beschließen, nicht, wie eigentlich vorgesehen, pflegeleicht in der Seniorenresidenz Bodensee auf ihr Ableben zu warten, sondern es den jungen Leuten zu zeigen – solange sie wütend sind, sind sie wenigstens noch nicht tot. Ihre Lieblingsgegner sind Edgar Schröder (Ulrich Gebauer), der Geschäftsführer des Altersheims, die naive Pflegerin Johanna Vogel (Nina Petri) sowie Rombachs Sohn Gottfried (Peter Zilles) und dessen Frau Marion (Andrea L’Arronge).

Die witzige Serie, die vor ernsten Themen wie Tod und Krankheit nicht zurückscheute, beruht auf der langlebigen britischen Sitcom „Waiting For God“, die 1995 auf 3sat lief. Die halbstündigen deutschen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm und wurden mehrmals unter dem Titel Mit List und Krücke wiederholt.

Vier wie wir

1997 (ZDF). 13-tlg. dt. Sitcom.

Die befreundeten Ehepaare Sonja (Myriam Stark) und Robert Merkelbach (Joachim Nimtz) und Erika (Babara Schöne) und Fred Steinmetz (Wolf-Dieter Berg) sind Nachbarn in einem Doppelhaus. Obwohl sie gern ihre Freizeit miteinander verbringen, bricht immer mal wieder ein gehöriger Nachbarschaftsstreit aus, meist um Nebensächlichkeiten.

Die 25-Minuten-Folgen liefen auf dem Sitcom-Platz des ZDF am späteren Sonntagabend.

Unter einer Decke

1993-1994 (RTL). 38-tlg. dt. Sitcom.

Der Computerprogrammierer Siggi (Alexander Hauff) und die Kindergärtnerin Beate (Claudia Holzapfel, später: Constanze Wendel) lieben einander – das ist aber auch fast das Einzige, was sie gemein haben. Er ist bieder und etwas spießig und will heiraten, sie ist emanzipiert und aktiv und will nicht. Trotzdem leben beide zusammen, sehr zum Ärger von Siggis Mutter Gertrud (Corinna Genest), die in jeder Hinsicht ordnungsliebend ist, nicht nur was Beziehungen angeht, und die in der Ehe mit Hermann (Andreas Mannkopff) die Hosen anhat. Siggis lebensfroher Opa Walter (Gerd Vespermann) ist schon eher jemand, an den Siggi sich hilfesuchend wenden kann. Klaus (Klaus-Peter Grap) ist Siggis Arbeitskollege. Am Ende der Serie bekommen Siggi und Beate ein Baby.

Deutsche Adaption der britischen Sitcom „The Two Of Us“, die es zwar insgesamt nur auf 32 Folgen brachte, dies aber über fünf Jahre, und die dabei im Gegensatz zur RTL-Version nicht so schnell in Vergessenheit geriet – obgleich Letztere sehr passable Einschaltquoten hatte. Trotz wilder Ehe gab sich die Serie familienfreundlich und rückte mehrfach die Zeitschrift „Eltern“ auffallend groß ins Bild, was ihr eine Beanstandung wegen Schleichwerbung seitens der Niedersächsischen Landesmedienanstalt eintrug.

Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 21.45 Uhr, immer nach Zum Stanglwirt.

Sag mal Aah

1991 (ARD). 27-tlg. dt. Sitcom.

Die Hausärztin Dr. Claudia Winkler (Monika Woytowicz) verliebt sich in den Arzt Dr. Hans Landsberg (Michael Zittel). Den Haushalt mit ihrer verzogenen Tochter Ulli (Lisa Wolf), dem erwachsenen Sohn Christoph (Michael Sideris) und dessen Frau Pia (Birge Schade) schmeißt die Haushälterin Maria Doberstein (Veronika Nowag), die mit Kurt (Philipp Sonntag) verheiratet ist.

Adaption der holländischen Comedyserie „Zeg ’ns Aah“. Die halbstündigen Folgen liefen freitags am Vorabend.

Mobbing Girls

1998 (ARD). 13-tlg. dt. Sitcom.

Vier fidele Frauen arbeiten gemeinsam im Versandhaus Quickborn: Die intellektuelle Chefin Viviane Nebeling-Witt (Astrid M. Fünderich), die fiese Erika Schnabel (Hansi Jochmann), die raubeinige Betriebsrätin Marianne Leiser (Ingrid van Bergen) und die naive Eva Bell (Nele Woydt), Erikas Nichte. Zur Firma gehören außerdem der gutaussehende Dr. Dr. Stefan Caspari (Oliver Sauer) aus der Verwaltung und der Bürobote Markus Lachmann (Michael Klich).

Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 18.55 Uhr.

Mit einem Bein im Grab

1996-1998 (ARD). 19-tlg. dt. Sitcom, Regie: Frank Strecker.

Die Firma, bei der Viktor Bölkoff (Heinz Schubert) als Pförtner arbeitet, streicht Stellen und macht den 64-Jährigen abrupt zum Rentner. Statt Bölkoff begrüßt jetzt ein Roboter die Besucher und wiederholt ununterbrochen: „Geben Sie Ihre persönliche Identifikationsnummer ein.“ Zu Hause bei seiner Frau Margret (Brigitte Böttrich) erwartet Bölkoff plötzlich ein neuer Alltag, an den er sich nur schwer gewöhnt. Er sieht fern, durchwühlt den Abfall, der in seinem Vorgarten landet, und spricht mit den Goldfischen. Lisbeth Albermann (Irm Hermann) ist Margrets beste Freundin, Klaus (Heinrich Schafmeister) und Katrin (Ilka Teichmüller) sind die Nachbarn. Zivi Markus (Thomas Schmelzer) sorgt dafür, dass Viktor sich wie ein echter Rentner fühlt.

Die Serie nahm nicht nur die Idee von Loriots Film „Pappa ante portas“ auf, sondern bediente sich samt Titel bei der englischen Serie „One Foot In The Grave“. Hauptdarsteller Schubert hatte in Wolfgang Menges Erfolgsserie Ein Herz und eine Seele das Ekel Alfred gegeben. In der ersten Folge schimpft Bölkoff, als er sich durchs Vormittagsprogramm zappt: „Ich kann keine Wiederholungen mehr sehen und den Typ schon gar nicht.“ Auf dem Bildschirm war Ekel Alfred zu sehen.

Die Titelmusik „Wenn ich 64 bin“ war Udo Lindenbergs Version des Beatles-Klassikers „When I’m 64“. Lief dienstags um 22.05 Uhr.

Korrektur. Im „Fernsehlexikon“ haben wir geschrieben, dass Wolfgang Menge Autor der Serie gewesen sei. Das ist nach Angaben seines Sohnes Jakob Menge falsch. Menge sei das Projekt seinerzeit zwar angetragen worden, er habe es aber nicht realisieren wollen.

Max & Lisa

2000 (ZDF). 10-tlg. dt. Sitcom, Regie: Ralf Gregan.

Max (Marco Rima), ein erfolgloser Schriftsteller, und Lisa (Johanna Christine Gehlen), eine erfolgreiche Innenarchitektin, sind ein modernes Paar und leben in Berlin. Ihre besten Freunde Regina (Nicola Ransom) und Paul (Nicolas König) helfen ihnen bei der Bewältigung von Beziehungsproblemen und Alltagsstress.

Die halbstündigen Folgen liefen sonntags um 22.00 Uhr.

Mama und ich

2003-2005 (Sat.1). 13-tlg. dt. Sitcom von Norbert Behr, Rüdiger Bertram und Ralf Leuther, Regie: Matthias Lehmann.

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Phillip Block (Ulrich Bähnk) dessen psychiatrische Praxis im Haus seiner Eltern – und zieht wieder zu Hause ein. Der stoffelige Phillip ist nicht besonders durchsetzungfähig, was sich perfekt mit seiner Mutter (Gertrud Roll) ergänzt, die ganz außerordentlich durchsetzungsfähig ist und keine Gelegenheit versäumt, sich ins Leben ihres Sohnes einzumischen. Was Phillip an Selbstbewusstsein fehlt, hat sein bester Freund Dr. Varell (Henry Arnold) zu viel. Doch trotz Porsche kann der Herzensbrecher bei Phillips türkischer Haushaltshilfe Aische (Sotira Loucopoulus) nicht gleich landen.

Brav und uninspiriert war die Serie, das Publikum schaltete ab, Sat.1 gab nach nur vier von 13 gedrehten Folgen die Hoffnung auf einen überraschenden Therapieerfolg auf. Diese liefen sonntags um 22.15 Uhr, die restlichen bereits gedrehten Folgen wurden knapp zwei Jahre später nachts versendet.

Felix und Oskar

1980 (ZDF). „Eine heitere Serie um ein seltsames Paar“. 6-tlg. dt. Sitcom von Peter Vincent und Peter Robinson nach dem Bühnenstück von Neil Simon, Regie: Michael Kehlmann.

Nach ihrer jeweiligen Scheidung ziehen die Freunde Oskar (Heinz Baumann) und Felix (Horst Bollmann) zusammen in eine WG. Der Beamte Felix ist ein krankhafter Ordnungsfanatiker, der Sportreporter Oskar hinterlässt Chaos, wo auch immer er ist. Diese Unterschiede führen regelmäßig zum Krach. Blanche (Evelyn Hamann) ist die Ex-Frau von Oskar.

Die Serie war eine schlichte Kopie der erfolgreichen und wesentlich langlebigeren US-Sitcom Männerwirtschaft, der bereits der Film „Ein seltsames Paar“ und natürlich das gleichnamige Bühnenstück vorausgegangen waren.

Die Serie lief freitags um 21.15 Uhr.

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