Familie Feuerstein
1965 – 1970 (ARD); 1984 (Sat.1). 166-tlg. US-Zeichentrick-Comedyserie von William Hanna und Joseph Barbera („The Flintstones“; 1960–1966).
Die Feuersteins sind eine moderne Steinzeitfamilie. Sie besitzen ein Mammut als Staubsauger und ein sWarzenschwein als Müllschlucker, außerdem ein Telefon aus Widderhorn und einen Stein-Fernseher. Familienoberhaupt Fred Feuerstein arbeitet als Dinobaggerführer im Steinbruch von Steintal, dem Städtchen, in dem die Familie wohnt. Sein Chef ist Mr. Schiefer. Fred ist ein liebenswerter Dickkopf, aber auch oft ein Choleriker, den man an seinen typischen Schreien „Wilmaaaaaa!“ und „Yabba-dabba-dooo!“ erkennt. Vor allem ist er jemand, der sich oft in verrückte Ideen verrennt, an deren Umsetzung er jedoch scheitert. Seine vernünftige Frau Wilma muss das dann ausbaden und wieder in Ordnung bringen. Am Steinherd kocht sie Fred die geliebten Brontosauriersteaks. Das Haustier, der kleine Dinosaurier Dino, komplettiert die Familie, die in der dritten Staffel noch größer wird, als Baby Pebbles geboren wird. Freds Arbeitskollege und bester Freund ist der wesentlich kleinere Barney Geröllheimer. Fred verführt Barney oft zu Unsinn, mit dem dann auch Barneys große dünne Frau Betty ihre Sorgen hat. Auch die Geröllheimers bekommen im Lauf der Serie Zuwachs: In der vierten Staffel finden sie das Kleinkind Bamm-Bamm samt Keule vor ihrer Tür und nehmen es bei sich auf. Fred, Barney, Wilma und Betty unternehmen oft gemeinsame Ausflüge im Geröllmobil, einem modernen Fortbewegungsmittel aus Baumstämmen und Palmen, das mit Fußbetrieb läuft. Bekleidet sind die Familien stets mit Fellen und Lendenschurz.
Die Serie, die im Prinzip eine animierte Sitcom war, war für ein erwachsenes Publikum produziert worden. In den USA lief sie freitags um 20.30 Uhr, und bei der Erstsendung waren die Episoden sogar mit Publikumsgelächter unterlegt, das für spätere Ausstrahlungen wieder entfernt wurde. Die Handlung bestand oft aus herkömmlichen Alltags- oder Ehegeschichten, wie man sie auch in vielen anderen Serien sehen konnte, bekam ihren besondern Reiz aber durch ihre Verlegung in eine Steinzeit, in der alle Vorzüge der modernen Zivilisation schon in irgendeiner Form vorhanden waren. Jede Folge war eine halbe Stunde lang. Es war die erste Zeichentrickserie, deren Episodenlängen die von wenigen Minuten überschritt, was bis dahin die übliche Länge für Cartoons war. Es war außerdem die erste Zeichentrickserie in der Primetime und blieb trotz des Erfolgs auch die letzte, bis mehr als 20 Jahre später Die Simpsons starteten. Auch im Kinderprogramm wurde die Serie ein Dauerbrenner. In Deutschland liefen 117 Folgen im regionalen Vorabendprogramm der ARD und wurden dort oft wiederholt, die restlichen Folgen wurden erst mit der Einführung des Privatfernsehens erstmals gezeigt und ebenfalls oft wiederholt. Deutsche Stimme von Fred Feuerstein war, je nach Synchronisation, Eduard Wandrey bzw. Heinz-Theo Branding, Barney Geröllheimer war Gerd Duwner, der seine Stimme auch Ernie aus der Sesamstraße lieh. Hier wie dort zogen die Feuersteins eine Reihe Fanartikel nach sich, vor allem Sammelfiguren und Comichefte. 1994 wagten sich Brian Levant und Steven Spielberg an eine Realverfilmung der Feuersteins fürs Kino. John Goodman spielte den Fred Feuerstein, Rick Moranis den Barney Geröllheimer. Die Namen der Hauptfiguren im US-Original: Wilma & Fred Flintstone, Betty & Barney Rubble, Dino, Pebbles & Bamm Bamm; die Stadt hieß Bedrock.