Sleepy Hollow

Ab 5. Februar 2014 (ProSieben). US-Mysteryserie von Alex Kurtzman und Roberto Orci („Sleepy Hollow“; seit 2013).

Der Uniprofessor Ichabod Crane (Tom Mison) ist noch aus dem 18. Jahrhundert übriggeblieben. Wobei „übriggeblieben“ nicht ganz stimmt. Zwischendurch war er mal gut 230 Jahre tot, ist jetzt aber im modernen Städtchen Sleepy Hollow erwacht. Leider ist offenbar auch der kopflose Reiter wieder da, den Crane in seinem früheren Leben besiegt hatte, und zwar durch Kopf ab. Daher: kopfloser Reiter. Einer der vier Reiter der Apokalypse, der jetzt im 21. Jahrhundert sein übernatürliches Unwesen treibt. Crane nimmt gemeinsam mit der Polizistin Abbie Mills (Nicole Beharie) den Kampf auf. Sie wollen das Unheil besiegen, müssen aber erst mal Abbies Chef, Captain Frank Irving (Orlando Jones), von dem vermeintlichen Quatsch mit dem kopflosen Reiter überzeugen. Ein Sieg gegen den Kopflosen würde auch Freiheit für Katrina (Katia Winter) bedeuten, Ichabods Frau, die ihm in Träumen erscheint und behauptet, zwischen den Welten gefangen zu sein.

Neuverfilmung der Kurzgeschichte von Washington Irving, auf der auch schon der Kinofilm „Sleepy Hollow“ basierte. ProSieben zeigt die einstündigen Folgen mittwochs um 22.15 Uhr.

Beauty And The Beast

Ab 7. Februar 2014 (Kabel 1). US-Fantasyserie („Beauty & The Beast“; seit 2012). Neuauflage von Die Schöne und das Biest.

Die New Yorker Polizistin Catherine Chandler (Kristin Kreuk) findet den totgelaubten Mutanten Vincent Keller (Jay Ryan), der sich in Stresssituationen in ein Biest verwandelt. Er hat ihr einst das Leben gerettet, als ihre Mutter getötet wurde. Sie verlieben sich und lösen gemeinsam Kriminalfälle.

Die einstündigen Folgen laufen freitags um 21.15 Uhr.

Major Crimes

Ab 22. Januar 2014 (Vox). US-Krimiserie von James Duff („Major Crimes“; seit 2012).

Fortsetzung der Serie The Closer:  Captain Sharon Raydor (Mary McDonnell) wird bei der Polizei von Los Angeles zur neuen Chefin der „Major Crimes Division“ befördert. Ihre Kollegen Fritz Howard (Jon Tenney), Louie Provenza (G. W. Bailey), Mike Tao (Michael Paul Chan), Julio Sanchez (Raymond Cruz), Andy Flynn (Tony Denison) und Buzz Watson (Phillip P. Keene) sind weiterhin dabei, neu dazu kommt Amy Sykes (Kearran Giovanni). Der junge Rusty Beck (Graham Patrick Martin) ist ein wichtiger Belastungszeuge in den Ermittlungen gegen einen Serienkiller. Raydor quartiert Rusty in ihrem eigenen Zuhause ein.

Die einstündigen Folgen laufen mittwochs um 21.15 Uhr, auf dem Sendeplatz, den auch The Closer viele Jahre innehatte.

The Blacklist

Ab 21. Januar 2014 (RTL). US-Krimiserie von Jon Bokenkamp („The Blacklist“; seit 2013).

Raymond „Red“ Reddington (James Spader) ist einer der meistgesuchten Verbrecher auf der Fahndungsliste des FBI. Warum er plötzlich beschließt, dem FBI dabei zu helfen, etliche andere gesuchte Verbrecher aus dem Verkehr zu ziehen, weiß das FBI auch nicht so genau, nimmt das Angebot aber an und geht auf seine Bedingungen ein. Dazu gehört, dass er seine Tipps ausschließlich an die junge Agentin Elizabeth „Liz“ Keen (Megan Boone) weitergibt. Auch hier weiß niemand so genau, warum ausgerechnet sie die Auserwählte ist, erst recht nicht „Lizzie“ selbst, wie er sie sehr zu ihrem Missfallen nennt, und er rückt natürlich auch nicht mit der Sprache raus. Zu seinen Bedingungen gehört auch, dass er auf freiem Fuß bleibt. So kann er weiter seine Kontakte in die Unterwelt pflegen und dort glaubwürdig bleiben. Er ist gut vernetzt, und seine schwarze Liste mit Gangstern, die er dem FBI ausliefern kann, ist lang.  Er liefert, schön rationiert, einen Gangster pro Folge. Harold Cooper (Harry J. Lennix) ist Lizzies misstrauischer Boss, Donald Ressler (Diego Klattenhoff) ihr misstrauischer Partner. Lizzie selbst ist die misstrauische Gattin von Tom (Ryan Eggold), einem liebenswerten Grundschullehrer, den aber entweder ein dunkles Geheimnis umgibt, oder von dem Red erfolgreich den Eindruck erweckt, dass ihn ein dunkles Geheimnis umgebe.


Foto: RTL

Spannender Thriller, der aber schnell einem wiederkehrenden Episodenmuster folgt. Als roter Faden ziehen sich die Geheimnisse um Red und Liz durch die Folgen, die immer wieder mit neuen kleinen Hinweisen angetrieben werden. James Spader brilliert als diabolischer Hinweisgeber.

RTL zeigt zum Start zwei einstündige Folgen ab 20.15 Uhr und dann immer eine jeweils dienstags um 21.15 Uhr.

 

Stubbe — Von Fall zu Fall

1995–2014 (ZDF). 50-tlg. dt. Krimireihe von Peter Kahane.

Seit seiner Versetzung arbeitet der Dresdner Kommissar Wilfried Stubbe (Wolfgang Stumph) in Hamburg und ermittelt in Mordfällen. Dort hat er es mit seinem Kollegen Bernd Zimmermann (Lutz Mackensy) zu tun – was nicht immer einfach ist. Erst nach und nach freunden sie sich an, aber gesiezt wird weiter. Mit seiner Frau Caroline (Marie Gruber; ab Folge 12, November 1998: Renate Krößner) und den Kindern Christiane (Stephanie Stumph) und Fabian (Dirk Meier) lebt Stubbe in einer Hamburger Villa bei Carolines verwitweter Tante Charlotte (Margret Homeyer) – was auch nicht immer einfach ist. In Folge 8 im November 1997 eröffnet Fabian, der inzwischen eine Banklehre abgeschlossen hat, seinen Eltern, dass er nach Südamerika gehen möchte. Caroline stirbt in Folge 23 im November 2003 an einer akuten Thrombose. Drei Jahre später ist Stubbe für kurze Zeit mit der Psychologin Claudia (Joana Schümer) zusammen. Der Fotograf Helge (Wanja Mues) wird Christianes Freund und später Vater ihres Kindes. Auch Stubbe findet wieder eine neue Liebe. Ab Folge 43 Anfang 2012 ist die Gerichtsmedizinerin Marlene Berger (Heike Trinker) seine Freundin. Sie zieht im Januar 2014 beruflich in Stubbes Heimatstadt Dresden, und Stubbe geht in den Ruhestand.

Stumphs Filmtochter ist auch seine wirkliche Tochter. Das ZDF zeigte die Serie in loser Folge am Samstagabend um 20.15 Uhr. Alle Folgen hatten Spielfilmlänge. Bis 2000 trugen die Filme lediglich den Titel Von Fall zu Fall. Nach der Auswanderung des Sohnes und dem Filmtod der Ehefrau rückte Stubbes Familienleben immer weiter in den Hintergrund, nun standen hauptsächlich die Kriminalfälle im Mittelpunkt. Mit zuverlässig mehr als sechs Millionen und in der Spitze bis zu neun Millionen Zuschauern gehörte die Reihe über ihr fast 20 Jahre langes Bestehen konstant zu den erfolgreichsten im deutschen Fernsehen.

The Big Bang Theory

Seit 2009 (ProSieben). US-Sitcom von Chuck Lorre und Bill Prady („The Big Bang Theory“; seit 2007).

Die Serie schildert das Alltags- und Liebesleben zweier hochbegabter Physiker in ihrer gemeinsamen WG. Halt: Streichen Sie das Liebesleben. Und streichen Sie auch den normalen Alltag. Wir sprechen hier von echten Nerds, insofern haben Dr. Leonard Hofstadter (Johnny Galecki) und Dr. Dr. Sheldon Cooper (Jim Parsons) weder das eine noch das andere. Allerdings bringt die neue Nachbarin, die blonde Kellnerin Penny (Kaley Cuoco) einen ordentlich Schuss Wirklichkeit in den Theoretiker-Muff und ihnen erste zarte Ansätze von Sozialkompetenz bei. Sonst umgeben sich Leonard und Sheldon nämlich nur mit Howard Wolowitz (Simon Helberg) und Dr. Rajesh „Raj“ Koothrappali (Kunal Nayyar) – noch zwei Physiker-Nerds. Intellektuell kann Penny zwar mit keinem aus der Clique auch nur ansatzweise mithalten, interessiert sich aber auch nicht für ihren Beruf. Oder ihre Hobbys, sprich: Computerspiele, Comics und Star Trek. Allerdings interessiert sich Leonard von Beginn an für Penny, und Penny mit der Zeit auch zunehmend für ihn. Später werden die beiden ein Paar. Auch Howard und Sheldon bekommen Freundinnen: die Biologinnen Dr. Bernadette Rostenkowski (Melissa Rauch) und Dr. Amy Farrah Fowler (Mayim Bialik). Amy ist ebenso weltfremd und sozial inkompetent wie Sheldon, weshalb die beiden perfekt zueinander passen. Ihre Haltung zum Thema Sex entwickelt sich dagegen auseinander, aber die Beziehung bleibt platonisch.

Klassische Sitcom, die auf einer Bühne vor Publikum gedreht wird. Die Serie entwickelte sich in den USA anfangs im Windschatten von Produzent Chuck Lorres anderer Sitcom Two And A Half Men zu einem Erfolg, überholte diese aber bald. In Deutschland startete ProSieben die Serie wie die meisten Sitcoms vorsichtig am Samstagnachmittag und hob sie erst mit der vierten Staffel in die Primetime. Dabei folgte ProSieben nun zunächst dem Beispiel des US-Senders CBS und zeigte die Serie im Anschluss an Two And A Half Men, dienstags gegen 22 Uhr. Nun wurde sie auch hierzulande zu einem Erfolg. Mit der sechsten Staffel rückte sie auf montags um 21.15 Uhr. In der Regel zeigte ProSieben im Anschluss an die Erstausstrahlungen noch eine bis drei Wiederholungen.

Der Titelsong „The Big Bang Theory Theme“ ist von der kanadischen Band Barenaked Ladies. „Big Bang Theory“ heißt „Urknalltheorie“.

Detektiv Rockford — Anruf genügt

1976–1980 (ARD); 1995–1996 (RTL); 1997 (Vox); 1998 (RTL2). 123-tlg. US-Krimiserie von Roy Huggins und Stephen J. Cannell („The Rockford Files“; 1974–1980).

Jim Rockford (James Garner), der zuvor unschuldig im Gefängnis saß (er sollte einen Bankraub begangen haben), wohnt jetzt in einem Wohnwagen mit Telefon und Anrufbeantworter und arbeitet als Privatdetektiv. Aufgrund seiner eigenen Erfahrung mit der Justiz kümmert er sich hauptsächlich um Fälle, die die Polizei bereits abgeschlossen hat, und sucht nun den wahren Schuldigen. Dafür verlangt er 200 Dollar am Tag plus Spesen, tut es aber oft genug auch nur aus reiner Gutmütigkeit und wird deshalb wohl nie reich werden.

Rockford ist ein liebenswürdiger Tollpatsch, der in Fettnäpfe tritt und häufig auch einfach Pech hat – am Ende führen ihn seine Recherchen aber ans gewünschte Ziel. Sein Ermittlungsapparat besteht hauptsächlich aus einem Bündel falscher Visitenkarten, die er immer mit sich führt und die zugleich seine Verkleidung sind: Er gibt sich als irgendwer aus und erschleicht sich die notwendigen Informationen. Rockford besitzt zwar eine Waffe, benutzt sie aber nicht gern, und selbst eine herkömmliche Schlägerei vermeidet er lieber. Polizei-Sergeant Dennis Becker (Joe Santos) ginge am liebsten Rockford aus dem Weg, muss aber zähneknirschend dulden, dass sich das eigentlich feststehende Ermittlungsergebnis doch noch einmal ändert, sobald Rockford die Sache anpackt.

Jims Vater Joseph „Rocky“ Rockford (Noah Beery Jr.), ein Ex-Trucker, unterstützt seinen Sohn, wobei es mehr der gute Wille ist, der zählt. Auch ein paar Bekannte aus seiner Zeit im Gefängnis können noch behilflich sein. Einer von ihnen ist der schmierige Ganove „Angel“ Martin (Stuart Margolin), der zwar gelegentlich nützliche Tipps gibt, Rockford aber auch mit seinen krummen Geschäften in Schwierigkeiten bringt und ihn bei Gefahr sofort verraten und verkaufen würde. Rockford ist mit der Anwältin Beth Davenport (Gretchen Corbett) befreundet, was ganz nützlich ist, wenn er mal wieder das Gesetz gedehnt hat, um an Informationen zu kommen. Ihre Stelle nimmt später John Cooper (Bo Hopkins) ein. Der wurde zwar aus der Anwaltskammer ausgeschlossen, doch seine alten Verbindungen sind weiter dienlich. In der letzten Staffel bekommt Rockford Konkurrenz von dem Privatdetektiv Lance White (Tom Selleck), der ihm ein Dorn im Auge ist, weil er immer alles richtig – und legal – macht und ihm alles auf Anhieb gelingt.

Jede Folge begann mit dem berühmten Anruf, der ja laut Sendetitel genügte. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein und nahm zunächst eine Nachricht auf, die eher witzig als wichtig war.

Produzent Roy Huggins hatte bereits die unkonventionelle Westernserie Maverick gedreht, Garner darin die Titelrolle gespielt. Nun wollte Huggins etwas Ähnliches als Krimi machen und etwas Humor ins Genre bringen, was ihm gelang: Ein sympathischer, weil fehlbarer Anti-Held trug die Serie, und Garner wurde endgültig einer der großen Stars der Fernsehgeschichte.

Im Pilotfilm hatte Robert Donley die Rolle von Rockfords Vater gespielt. Die Titelmusik stammte von Mike Post und Pete Carpenter und wurde ein Hit. In den 70er Jahren erschien wegen des Erfolgs im Fernsehen auch eine Romanheftserie.

Die ARD zeigte 67 Folgen aus allen Staffeln, übersprang also zwischendurch etwa jede zweite Folge. Sendeplatz war zunächst donnerstags, später dienstags um 21.45 Uhr. Jede Folge dauerte 45 Minuten. RTL zeigte 1995 bisher nicht ausgestrahlte Folgen dienstags um 21.15 Uhr (inklusive Werbung jetzt eine Stunde lang), weitere im Folgejahr werktags nachmittags (jetzt nur noch unter dem Titel Rockford), und der Rest wurde zu etwa gleichen Teilen bei Vox und RTL 2 erstmals gesendet, jeweils gebündelt mit Wiederholungen. 14 Jahre nach dem Ende der Serie kehrte James Garner noch mehrere Male in die Rockford-Rolle zurück: Von 1994 bis 1999 entstanden acht neue abendfüllende Filme, die von verschiedenen Sendern in Deutschland gezeigt wurden.

Modern Family

Seit 2012 (RTL Nitro). US-Sitcom von Christopher Lloyd und Steven Levitan („Modern Family“; seit 2009).

Das Leben von drei Zweigen der gleichen Familie. Der alternde homophobe Patriarch Jay Pritchett (Ed O’Neill), ein wohlhabender, aber bodenständiger Schrankfabrikant, ist in zweiter Ehe mit der sexy Kolumbianerin Gloria (Sofia Vergara) verheiratet, die Sohn Manny (Rico Rodriguez) mit in die Ehe gebracht hat. Die ebenso dralle wie schrille Gloria ist etwas jünger als Jays Tochter Claire (Julie Bowen), die mit ihrem Mann, dem Immobilienmakler  Phil Dunphy (Ty Burrell) und den drei Kindern Haley (Sarah Hyland), Alex (Ariel Winter) und Luke (Nolan Gould) ein ganz traditionelles Familienleben führt. Claire ist ein Kontrollfreak, Phil gibt den supercoolen Kumpelvater, scheitert dabei aber meistens peinlich. Er hofft, selbst endlich von Jay als Schwiegersohn akzeptiert zu werden. Die hübsche Haley und die kluge Alex liegen im Dauerclinch. Luke ist in einer Schulklasse mit seinem Onkel Manny. Jays schwuler Sohn Mitchell (Jesse Tyler Ferguson), ein Anwalt, hat mit seinem Partner Cameron Tucker (Eric Stonestreet) das vietnamesische Baby Lily (Ella und Jaden Hiller; ab Staffel 3: Aubrey Anderson-Emmons) adoptiert. Cameron kümmert sich um den Haushalt und sorgt dafür, dass die kleine Lily ausreichend oft als Cher oder Liza Minelli verkleidet ist.

Witzige, intelligent geschriebene und toll besetzte Serie, die im Pseudo-Doku-Stil gedreht ist: Die Protagonisten sprechen immer wieder ihre Kommentare direkt in die Kamera und konterkarieren damit oft herrlich das in den eigentlichen Szenen Gezeigte. Zwei frühere Autoren von Frasier hatten sich die Serie über die moderne Familie ausgedacht und damit einen ähnlichen Erfolg. Beide Serien waren mit der Seltenheit gesegnet, sowohl von Kritikern als auch vom Publikum geliebt zu werden. Nicht nur waren die Einschaltquoten fantastisch, auch waren die Zuschauer von Modern Family überdurchschnittlich gebildet und verfügten über ein höheres durchschnittliches Einkommen als die Zuschauer anderer Serien, was Modern Family für Werbekunden besonders teuer machte. In jedem ihrer ersten vier Jahre wurde die Serie mit dem Emmy als beste Comedyserie ausgezeichnet. Besonders überraschend kam all diese Ehre für den bei Serienbeginn 63 Jahre alten Hauptdarsteller Ed O’Neill, der bis dahin dazu verflucht schien, sein Leben lang Al Bundy bleiben zu müssen.

Der deutsche Rechteinhaber RTL fand für dieses hochwertige Qualitätsprodukt aus nachvollziehbaren Gründen nicht das richtige Programmumfeld und versteckte es in seinem Kleinstkanal RTL Nitro.

Under The Dome

Seit 2013 (ProSieben). US-Mysteryserie nach dem Roman von Stephen King („Under The Dome“; seit 2013).

Plötzlich kommt eine riesige, unsichtbare Kuppel vom Himmel runter und schneidet nicht nur die linke Hälfte einer Kuh von ihrer rechten Hälfte ab, sondern auch den Ort Chester’s Mill von der Außenwelt. Niemand weiß, woher diese Kuppel kommt, was sie soll oder wie man etwas gegen sie tun kann. Niemand kann raus, niemand rein, und auch Kontakt mit der Welt da draußen ist nicht mehr möglich. Gefangen in Chester’s Mill ist damit auch der durchreisende Fremde namens Barbie (Mike Vogel), eigentlich Dale Barbara, an dem die Reporterin Julia Shumway (Rachelle Levevre) Gefallen findet. Die weiß ja nicht, dass er ihren Mann auf dem Gewissen hat. Und so packt Barbie auch mit an, wenn Sheriff Linda Esquivel (Natalie Martinez) Hilfe braucht. Das Heft in die Hand nimmt derweil der skrupellose Stadtrat Big Jim Rennie (Dean Norris), der die Kontrolle über die Stadt haben will. Sein Sohn Junior (Alexander Koch) ist ein Psychopath, unter dem vor allem seine Ex-Freundin Angie (Britt Robertson) leidet. Deren jüngerer Bruder Joe (Colin Ford) freundet sich mit der gleichaltrigen Norrie (Mackenzie Lintz) an, die mit ihren Müttern Dr. Alice Calvert (Samantha Mathis) und Carolyn Hill (Alisha Hinds) ebenfalls auf der Durchreise war, als die Kuppel runterkam. Notgedrungen beschäftigen sich alle Einwohner seitdem mit sich selbst – zum Glück haben alle genug dunkle Geheimnisse. Norrie und Joe entwickeln schnell eine besondere Beziehung zu dieser mysteriösen Kuppel – einhergehend mit epileptischen Anfällen. Vielleicht sind sie ja der Schlüssel.

Spannende Grundidee, doch je weiter die Serie fortschritt, desto mehr musste man als Zuschauer sein angeborenes Empfinden für Logik ausschalten. Zum Ende der ersten Staffel wurde noch immer nicht geklärt, was es mit der Kuppel auf sich hatte, stattdessen endete sie mit einem Cliffhanger. Zu diesem Zeitpunkt waren die Drehbücher für die zweite Staffel noch nicht einmal geschrieben.

Für den US-Sender CBS war die als „Sommer-Event“ auf zunächst 13 Folgen begrenzte Serie ein großer Erfolg, weshalb auf halber Strecke eine zweite Staffel für 2014 bestellt wurde. ProSieben zeigte die Serie ebenfalls als Event nur wenige Wochen nach CBS. Immer mittwochs ab 20.15 Uhr liefen drei bzw. zwei Folgen hintereinander, wodurch die deutsche Ausstrahlung nur fünf Wochen dauerte.

Vorsicht Kamera!

1961–1966 ( ARD); 1991–1994 (Sat.1). Halbstündige Streicheshow mit Chris Howland.

Vorläufer aller Shows, die sich der versteckten Kamera bedienen. Ahnungslose Bürger werden von Lockvögeln in abstruse Situationen verwickelt und dabei ohne ihr Wissen gefilmt.

Adaption des US-Formats „Candid Camera“, das bereits seit 1948 auf Sendung war und von Allen Funt erfunden wurde. Moderator Chris Howland zeigte die amüsanten Filme mit Lockvogel Helli Pagel an wechselnden Sendeplätzen im Hauptabendprogramm 30-mal bis 1966. Die Streiche waren in der Frühzeit des Formats eher harmlos. Meist ging es darum, dass ein technisches Problem künstlich herbeigeführt wurde und deshalb irgendetwas nicht so funktionierte, wie es eigentlich sollte, wobei das Entscheidende die Reaktionen der Opfer und deren wachsende Ungeduld oder Verzweiflung waren. Entsprechend trug die Show in den Anfangsjahren den braven Untertitel „Beobachtungen von und mit Chris Howland“. Dennoch kritisierte drei Jahre nach Sendestart der Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats und Vizekanzler Erich Mende, die versteckte Kamera verletze die Intimsphäre der Gefoppten. Als der Rechtsausschuss des Bundestags die Reihe viel später für rechtlich unbedenklich erklärte, war sie längst abgesetzt.

1991 legte Sat.1 die Sendung neu auf, wieder eine halbe Stunde lang, jetzt im frühen Sonntagabend-, später im Sonntagnachmittagsprogramm, und wieder mit Chris Howland als Moderator. Howland wollte die Streiche gern so harmlos wie früher halten, doch die versteckte Kamera war inzwischen allgegenwärtig und für sich allein nicht mehr so reizvoll (die ARD hatte das Konzept längst mit Verstehen Sie Spaß? zur großen Samstagabendshow ausgebaut). Härtere, dreistere Streiche mussten her, und mit ihnen kam ein neuer Moderator: Philipp Gassmann präsentierte neue Folgen ab Januar 1994 und ergänzte die Einspielfilme um eigene Comedyeinlagen. Es war die vorerst letzte Staffel; der Sendeplatz am Dienstagabend um 23.45 Uhr zeigte, dass man beim Sender nicht mehr sehr zuversichtlich war. Ende 1997 startete Sat.1 eine weitere Neuauflage als große Abendshow mit Fritz Egner unter dem Titel Vorsicht Kamera – Das Original.

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