CSI: Miami
2004–2005 (Vox); seit 2005 (RTL). 232-tlg. US Krimiserie von Anthony E. Zuiker („CSI: Miami“; 2002–2012).
Foto: RTL.
Spin-off von CSI: Genau wie ihre Kollegen aus Las Vegas, und zwar haargenau so, geht auch das Team der Spurensicherung in Miami verschiedenen Verbrechen, hauptsächlich Mordfällen, nach, indem es anhand von Spuren und Indizien und mithilfe von Forensik und Gerichtsmedizin die Tat rekonstruiert. Dem Team um den launischen Einzelgänger Horatio Caine (David Caruso) gehören Calleigh Duquesne (Emily Procter), Eric Delko (Adam Rodriguez), Alexx Woods (Khandi Alexander) und Tim Speedle (Rory Cochrane) an, anfangs für wenige Monate außerdem Megan Donner (Kim Delaney). Speedle wird in der ersten Folge der dritten Staffel im Dienst erschossen, und Ryan Wolfe (Jonathan Togo) kommt neu ins Team. Im Labor arbeitet ab der vierten Staffel außerdem Natalia Boa Vista (Eva La Rue) mit. Und weil die CSIs ja keine Polizisten sind, sind zwei an ihrer Seite: Yelina Salas (Sofia Milos) und Frank Tripp (Rex Linn).
Horatio Caine entwickelt sich im Lauf der Serie immer mehr zum supercoolen Superhelden, der in tiefstmöglicher Stimmlage jedem Angehörigen eines Opfers persönlich Vergeltung verspricht und mindestens die Todesstrafe befürwortet, während er unentwegt seine Sonnenbrille auf- und absetzt. Und weil supercoole Superhelden für immer echte Einzelgänger bleiben müssen, darf Horatio zwar am Ende der vierten Staffel eine Beziehung mit Erics Schwester Marisol (Alana De La Garza) beginnen und sie sogar heiraten, aber nur wenige Augenblicke später wird Marisol Opfer eines Attentats einer fiesen Gang und stirbt kurz darauf.
Spielt das Original oft in düster-graublauer Vegas-Atmosphäre, so erhält diese Serie ihre optische Florida-Schwüle, indem sie komplett in Orange getaucht wird. Es lebe das Farbfernsehen. Ein Orange-Filter liegt über fast allen Bildern und passt das Gesamtwerk ästhetisch den Haaren des Hauptdarstellers an.
Nach dem sensationellen Erfolg von CSI dauerte es nicht einmal zwei Jahre, bis der Sender CBS in den USA diesen Klon ins Rennen schickte. Weil auch Vox in Deutschland mit der Originalserie Erfolg hatte, sicherte sich der Sender nur drei Wochen nach dem US-Start des Spin-offs auch dafür die Deutschlandrechte und zeigte 38 einstündige Folgen montags um 20.15 Uhr. Dank des Originals, dessen Einschaltquoten sich im Laufe der Jahre allmählich positiv entwickelt hatten, war der Ableger sofort ein Quotenerfolg und übertraf schließlich sogar das Original. Muttersender RTL, dem schon seit einiger Zeit kein eigener Serienerfolg mehr gelungen war, sah noch weiteres Potenzial und nahm dem kleinen Vox die Serie weg, um sie ab Folge 39, mitten in der zweiten Staffel, dienstags um 20.15 Uhr selbst zu präsentieren. Es war in diesem Jahrtausend die erste US-Serie zur Hauptsendezeit bei RTL. Die Rechnung ging auf: Mehr als fünf Millionen Zuschauer schalteten jetzt ein, und sie blieben sogar in unveränderter Zahl dabei, als RTL im Sommer Folgen aus der ersten Staffel wiederholte, die im Vorjahr schon zweimal bei Vox gelaufen waren.
Das neue Team war bereits in der CSI-Folge „Tod in Miami“ Anfang 2003 eingeführt worden. Die Hauptdarsteller Caruso und Delaney hatten zuvor beide in der Serie New York Cops — N.Y.P.D. Blue mitgespielt, allerdings nicht zur gleichen Zeit.
Der Titelsong „Won’t Get Fooled Again“ stammt von The Who.