Die Cleveren

1999–2006 (RTL). 48-tlg. dt. Krimiserie von Johannes W. Betz.

Wenn die herkömmlichen Methoden die Ermittlungen der Polizei nicht weiterbringen, übernehmen Kommissarin Eva Glaser (Astrid M. Fünderich) und der Psychologe Dominik Born (Hans-Werner Meyer) den Fall im Auftrag des BKA. Es geht vor allem um Serienverbrecher. Sie erstellen ein psychologisches Täterprofil und finden auf diese Weise mehr über den Gesuchten heraus, um ihn letztlich zu fassen. Prof. Konstanze Korda (Barbara Magdalena Ahren) ist die Gerichtsmedizinerin. Kurz nachdem Eva und Dominik sich ineinander verliebt haben, wird Eva im April 2002 erschossen. Ihre Nachfolgerin wird am Ende der vierten Staffel die energische Pragmatikerin Isabel Becker (Delia Mayer). In der sechsten Staffel bekommt Born mit Kommissarin Katrin Rasch (Esther Schweins) schon die dritte Partnerin, nachdem Becker ermordet aufgefunden und er zu allem Überfluss des Mordes verdächtigt wurde.

Die praktizierte Methode nennt man „Profiling“, und sie war zuvor bereits in der US Serie Profiler zu sehen. Die einstündigen Folgen liefen dienstags um 21.15 Uhr, jede Staffel umfasste acht Folgen. Im März 1998 hatte RTL bereits einen einzelnen Pilotfilm unter dem Titel „Du stirbst, wie ich es will“ gezeigt. Die sechste Staffel, die im Herbst 2006 nach langer Pause auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstag um 22.15 Uhr auftauchte, war bereits drei Jahre zuvor gedreht worden. Es war die letzte.

SK Kölsch

1999–2006 (Sat.1). 81-tlg. dt. Krimiserie.

Die Sonderkommission um Chefermittler Jupp Schatz (Uwe Fellensiek), einen Bilderbuchmacho, und seinen Vertreter Klaus Taube (Christian M. Goebel), einen sensiblen Schwulen, ermittelt in Köln. Ihre Kollegen sind Gino Bruni (Luca Zamperoni) und Achim Pohl (Gustav-Peter Wöhler), ihr Vorgesetzter ist Heinrich Haupt (Christoph Quest). Anfang November 2002 hat Taube den Dienst quittiert, und der ebenfalls schwule Falk von Schermbeck (Dirk Martens) wird Jupps neuer Partner. Der gemütliche Arbeitsalltag — Kriminalitätsbekämpfung beim Bier und Infos aus der Halbwelt – scheint ein jähes Ende zu finden, als die Herren plötzlich eine Chefin bekommen. Jupp hatte selbst darauf spekuliert, Haupts Nachfolger zu werden, doch dann wird ihm im April 2005 Kommissarin Gesine Westfal (Carin C. Tietze) vor die Nase gesetzt, eine Karrierefrau aus Konstanz, die Schwung in den Laden bringen will.

Die Serie war zwar nie ein Riesenerfolg, schlug sich aber lange Zeit wacker gegen die direkte RTL-Konkurrenz, das übermächtige Quiz Wer wird Millionär?. Der Titelsong ist „Ahnunfürsich“ von BAP.

Top Of The Pops

1998–2006 (RTL). Einstündige Popmusikshow mit Auftritten der Stars aus den aktuellen Charts mit ihren Hits und einem leider nur fast von kreischenden Teenies übertönten Ansager.

Adaption der gleichnamigen englischen BBC-Show, der „erfolgreichsten Musiksendung der Welt“, die in Deutschland samstags um 17.45 Uhr weit weniger erfolgreich war, aber ein besonders junges Publikum erreichte. Anfangs wurde die Show zeitweise montags um 19.00 Uhr bei RTL 2 wiederholt. Erste Ansagerin war Jenny Elvers. Mit ihr war an Ostern zunächst eine einzelne Pilotfolge gezeigt worden, bevor die Show im September in Serie ging.

Mangels Quote und Talent wurde Elvers bereits im Dezember gegen Holger Speckhahn ausgetauscht, und immerhin, die Quoten erholten sich ein wenig. Mit Elvers bzw. Speckhahn führte jeweils ein „prominenter“ Co-Moderator durch die Sendung. Im Oktober 1999 verließ Speckhahn die Sendung und wurde zunächst nicht ersetzt. Wechselnde Prominente moderierten fortan jeweils zu zweit. Im März 2000 wurde Oliver Geissen neuer ständiger Moderator, aber nur für ein halbes Jahr. Dann übernahm Geissen den samstäglichen Big Brother-Talk und Ole Tillmann (ab September) die Ansagen bei Top of the Pops, weiterhin mit Co-Moderator, und blieb jahrelang. Ab Januar 2006 wechselte er sich Susan Sideropoulos ab.

Was samstags im Fernsehen gezeigt wurde, war eine große Illusion. Dass die Sendung gar nicht live sein konnte, merkte man schon daran, dass die Ansagen ausländischer Co-Moderatoren untertitelt wurden. Das Produkt hatte mehr von einem Puzzle als von einer wirklichen Fernsehshow und entstand wie folgt: Donnerstags wurden in einem Studio bei Köln zunächst alle Ansagen für die gesamte Sendung hintereinander aufgezeichnet, notfalls mehrmals, bis sie endlich fehlerfrei im Kasten waren. Das dauerte schon mehr als eine Stunde. Die Kinder kreischten also während der Ansagen nicht, weil die Stars bereits im Hintergrund auf der Bühne standen, sondern weil der Regisseur es verlangte.

Dann traten ein paar der Bands auf, die in der Sendung zu Gast waren, aber wirklich nur ein paar. Die meisten Auftritte internationaler Stars wurden schlicht aus der englischen Version in die deutsche Fassung hineingeschnitten, die Bühnendekos waren annähernd identisch. Die Künstler, die tatsächlich in Deutschland auftraten, spielten ihr Lied dafür in der Regel gleich mehrfach, immer in anderer Kleidung. Da die Musikauswahl sich an den Verkaufscharts orientierte, diese sich aber nicht jede Woche massiv veränderten, wurden die gleichen Hits immer wieder gespielt, und weil die Popstars so oft dann auch nicht kommen wollten, wurden eben alle bevorstehenden Auftritte bei einer Gelegenheit aufgezeichnet. Im Idealfall sangen sie sogar einen zweiten Song, den noch niemand kannte, der jedoch bald erscheinen und ganz sicher in die Charts einsteigen würde. Vielleicht war es diese Zuversicht, auch in mehreren Wochen noch immer auf Sendung zu sein, die das deutsche Top of the Pops – trotz maximal durchschnittlicher Marktanteile – fast ein Jahrzehnt am Leben erhielt.

Als die Sendung im April 2006 schließlich doch abgesetzt wurde, war das keine große Nachricht. Dass die BBC nur drei Monate später auch das Original nach 42 Jahren einstellte, schockierte die Medienwelt deutlich mehr.

Hinter Gittern – Der Frauenknast

1997–2007 (RTL). 403-tlg. dt. Soap.

Geschichten über die Insassen und Mitarbeiter des Frauengefängnisses Reutlitz. Es gibt ständig Reibereien und Intrigen unter den Gefangenen, Hass, Eifersucht, Gewalt, Kungelei, Liebe und Affären. Die an sich friedliebende Uschi König (Barbara Freier) und die Kampflesbe „Walter“ (Katy Karrenbauer), die eigentlich Christine Walter heißt, legen sich immer wieder aufs Neue miteinander an und verursachen Ärger im Knast, weil sie rivalisierende Cliquen um sich versammeln. Nicht nur Walter hat einen Spitznamen, die anderen heißen beispielsweise „Kalle“, „Lollo“, „Blondie“, „Mutz“ oder „Pissnelke“.

Weitere Insassen sind seit Beginn Ilse Brahms (Christiane Reiff), die später heiratet und dann Ilse Wünsche heißt, und Jeanette Bergdorfer (Christine Schuberth), die ihre Mitinsassinnen im Auftrag der Anstaltsleitung ausspioniert. Anfangs gehören außerdem Lollo Kühne (Isabella Schmid), Vivi Andraschek (Annette Frier), Mutz Korsch (Brigitte Renner), Dagmar Friese (Kristiane Kupfer) und Susanne Teubner (Cheryl Shepard) dazu. Fluktuation ergibt sich durch Entlassungen, Verlegungen, Ausbrüche und Morde, und Neuzugänge rücken nach, darunter Mona Suttner (Anja B. Dukas), Conny Starck (Kristin Lenhardt) und Blondie Koschinski (Victoria Madincea).

Susanne, die zu lebenslänglich verurteilt war, wird nach zwei Jahren ermordet. Ihre Mörderin ist die äußerst brutale Melanie Schmidt (Sigrid M. Schnückel), die ab Herbst 1999 ebenfalls in Reutlitz einsitzt und gehasst wird. Für Susannes Tochter Nina (Marie Ernestine Worch) wird nun Walter die Bezugsperson im Knast – Nina sitzt ebenfalls ein. Erst 2004 wird sie entlassen. Weitere Mordopfer sind beispielsweise Lollo und Mona, deren Tochter Jule Neumann (Anke Rähm) ebenfalls im Gefängnis sitzt und sich wenig später erhängt. Auch bei anderen geht es familiär zu: Die Schwestern Martina (Judith Sehrbrock) und Mareike Vattke (Sanna Englund), die gemeinsam ihren Vater umgebracht haben, sitzen ebenso gemeinsam im selben Knast wie Kathleen Konnopke (Isabelle Höpfner) und ihre Cousine Nancy (Livia S. Reinhardt). Auch Mareike wird ermordet.

Zum Personal gehören die wegen ihrer harten Gangart „Geier“ genannte Aufseherin Jutta Adler (Claudia Loerding), die Direktorin Dr. Evelyn Kaltenbach (Franziska Matthus), die Vollzugsbeamten Silke Jacoby (Judith von Radetzky), die ebenfalls ermordet wird, Peter Kittler (Egon Hofmann), Horst Dahnke (Thomas Engel), Birgit Schnoor (Uta Prelle) und Frank Gitting (Karl-Heinz von Liebezeit), später noch Aufseher Tom Weber (Marcus Grüsser), der Psychologe Matthias Goran (Dieter Bach), Pfarrer Maximilian Ahrens (Franz Mey) und der Anstaltsarzt Dr. Bernd Beck (Dirk Mierau). Dessen Nachfolger wird Dr. Christoph C. Stein (Atto Suttarp), der wiederum durch Dr. Lorenz Strauß (Rainer Goernemann) ersetzt wird. Sekretärin der Anstaltsleitung ist Sibylle „Möhrchen“ Mohr (Heidi Weigelt).

Auch unter dem Personal gibt es jede Menge Halunken, einige machen gemeinsame Sache mit den Gefangenen, andere booten sich nur gegenseitig aus, und so werden auch sie entweder ermordet, verhaftet oder versetzt. Kaltenbach wird 1998 als Staatssekretärin ins Ministerium befördert und ist fortan dort für die JVA Reutlitz zuständig. Jutta Adler wird Direktorin, Birgit Schnoor ihre Stellvertreterin. Jutta erbt im Sommer 2001 von ihrer tyrannischen Mutter Elisabeth (Hannelore Minkus) ein Vermögen und setzt sich nach 200 Folgen zur Ruhe, verliert das Geld jedoch und muss 2004 von neuem als Schließerin anfangen. Zwischendurch wird die strenge Eva Baal (Karen Böhme) zurückgeholt und neue Leiterin. Sie war zuvor von Jutta Adler entlassen worden, weil sie Jule Neumann in den Selbstmord getrieben hatte. Der fiese Jörg Baumann (Armin Dallapiccola) wird ihr Stellvertreter. Er war für einige Zeit mit Jutta verheiratet. 2004 übernimmt Miriam Overberg (Cornelia Schindler) die Anstaltsleitung.

Neues Personal kommt nach und nach dazu, so die Schließer Andy Wagner (Stefan Puntigam), Hendrik Jansen (Ulrich Drewes), Trude Schiller (Karin Oehme), Edgar Brock (Leon Boden), David Wilborn (Jost Pieper) und die Auszubildende Annika Jeske (Sylwia von Wildburg). Weitere vorübergehende Insassen sind Anna Talberg (Bettina Kramer), Simone Bach (Susanne Schlenzig), Lizzy Michalke (Katja Schmitz) sowie Sascha Mehring (Barbara Sotelsek) und Kerstin Herzog (Meike Schlüter), die gemeinsam ausbrechen. Auch Walter gelingt es ein paar Mal, den Knast zu verlassen. Sie kehrt aber wieder zurück, um sich als Schließerin zu tarnen, verschwindet wieder und wird erneut gefasst. Uschi wird wegen einer Nierenkrankheit vorzeitig entlassen und engagiert sich fortan sozial: Für andere Entlassene eröffnet sie das Übergangszentrum „Zweite Chance“.

Die neue Insassin Wilhelmina Makhubela (Dennenesch Zoudé) ist eine dunkelhäutige Afrikanerin, die sich aus Angst vor einer Abschiebung Wilhelmina Müller nennt. Ebenfalls neu: Manu Wellmann (Constanze Priester), die Betrügerin Antje „Ginger“ Stenzel (Nadine Warmuth) und deren alte Bekannte Natascha Sanin (Susan Uplegger). Manu wird Walters große Liebe, überlebt das aber nicht lange. Im Mai 2006 eskaliert die Situation zwischen zwei rivalisierenden Knastcliquen, es kommt zu einer Geiselnahme, und Jutta Adler, die wieder Direktorin ist, muss den Knast von einem Spezialeinsatzkommando stürmen lassen. Dabei kommt Manu ums Leben. Im folgenden Herbst bekommt Walter stattdessen neue Feinde: Eine ganze Gruppe Inhaftierter wird aus einer anderen Station verlegt, deren Anfüherin Katja Marnitz (Yasmina Djaballah) die Machtposition der Gesamtanführerin beansprucht. Das lässt sich Walter natürlich nicht gefallen. Ungewöhnlich beliebt, sowohl bei Insassen als auch beim Kollegium, ist die neue Gefängnisleiterin Juliane Sürth (Susanne Schäfer), die frischen Wind nach Reutlitz bringt.Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr. Die Idee Hinter Gittern — Der Frauenknast basierte auf der australischen Knast-Soap „Cell Block H“. So weit wollte man in Deutschland nicht gehen, die Reutlitzer Geschichten spielten überwiegend im Block B. Die Serie war ursprünglich auf 26 Folgen angelegt, deren Quoten durchwachsen waren. Dennoch wurde sie ohne Unterbrechung fortgesetzt und in dem Moment zum Erfolg, als die Produzenten den Versuch aufgaben, wenigstens halbwegs realistische Geschichten zu erzählen. Die Quoten stiegen nun stetig und erreichten Anfang 2001 erstmals über sechs Millionen Zuschauer, begannen jedoch zu bröckeln, als die direkt vorangehende, erfolgreiche Quizsendung Wer wird Millionär? sinkende Zuschauerzahlen verzeichnete. Obwohl mittlerweile nur noch gut drei Millionen Zuschauer übrig waren, bestellte RTL 2006 noch einmal eine neue Staffel, hatte dann aber nicht mehr die Nerven, sie bis zum Ende auf dem alten Sendeplatz im Programm zu lassen. Im November nahm der Sender den langjährigen Quotenrenner kurzfristig aus dem Abendprogramm und verscheuchte die verbliebenen Fans für die letzten neun Folgen ins Nachtprogramm auf einen Termin gegen 1.00 Uhr.

Die Camper

1997–2006 (RTL). 117-tlg. dt. Comedyserie von Werner Koj und Claus Vincon.

Freizeitvergnügen und Urlaubsstress auf einem deutschen Campingplatz. In der ersten Staffel stehen Heidi (Sabine Kaack) und Hajo Wüpper (Michael Brandner) mit Tochter Sabine (Wolke Hegenbarth) und ihre Platz-Nachbarn Dieter Denkelmann (Heinrich Schafmeister) und seine Verlobte Roswitha Fischer (Katharina Schubert) im Mittelpunkt. Sie freunden sich an, und Sabine zieht sich zurück, weil sie Camping mit den Eltern anödet. Ab der zweiten Staffel zieht die Serie auf dem gleichen Campingplatz ein Stück weiter. Dort campen die neuen Hauptakteure Uschi (Antje Lewald) und Benno Ewermann (Willi Thomczyk) mit Tochter Tanja (Felicitas Woll; ab Januar 2002: Natascha Hockwin) sowie Lothar Fuchs (René Heinersdorff) und seine Frau Stefanie (Dana Golombek). Benno ist ein Nörgler, dem Uschis Putzwut komplett gegen den Strich geht. Den Platzwart Pröter (Wilfried Herbst) hält er für unfähig und organisiert deshalb lieber selbst. Die gute Laune lässt sich jedoch stets mit seinen Kumpels Lothar, Hotte Schlömann (Thomas Gimbel) und Manni Delling (Andreas Windhuis), einem Grill und einer Kiste Eifel-Pils herstellen: Und zisch und klack und weg! Im Januar 2002 bekommen Lothar und Stefanie einen Sohn namens Max (Leon Priotto).

Die halbstündigen Folgen liefen erfolgreich freitags um 21.15 Uhr oder 21.45 Uhr, in den ersten Jahren meist im Doppelpack mit Das Amt.

J.A.G. – Im Auftrag der Ehre

1996–2006 (Sat.1). 227-tlg. US Anwaltsserie von Donald P. Bellisario („JAG“; 1995–2005).

Lt. Harmon Rabb Jr. (David James Elliott), genannt „Harm“, ist Militäranwalt und kämpft im Auftrag des „Judge Advocate General“ Corps der Navy, und natürlich der Ehre, für die Einhaltung des Seerechts. Sein eigentlicher Job findet vor Gericht statt — das vergisst man leicht, weil er dauernd in irgendwelchen U-Booten und auf Flugzeugträgern herumturnt. Er war Kampfpilot, ist jedoch seit einem Unfall nachtblind. Seine Partnerin bei den Ermittlungen ist anfangs Lieutenant Meg Austin (Tracey Needham), ab der zweiten Staffel Major Sarah MacKenzie (Catherine Bell), schlicht „Mac“ genannt. Außerdem helfen Harms Assistent Bud Roberts (Patrick Labyorteaux), der zunächst noch Jura studiert und später selbst Anwalt wird, und bei manchen Fällen der Agent Clayton Webb (Steven Culp). Harm, Mac und Bud werden im Laufe der Zeit befördert und rücken einen Dienstgrad nach oben. Admiral A. J. Chegwidden (John M. Jackson) leitet das J.A.G.-Hauptquartier in Washington. Weitere Kollegen sind die Staatsanwältin Allison Krennick (Andrea Thompson), Harriet Simms (Karri Turner) von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Flugzeugträgers „Seahawk“ und Commander Teddy Lindsey (W. K. Stratton), später kommen noch Lieutenant Loren Singer (Nanci Chambers) und Commander Sturgis Turner (Scott Lawrence) dazu.

Zwischendurch haben alle Zeit für ein Privatleben: Harm sucht noch immer nach seinem Vater, der seit dem Vietnamkrieg vermisst wird und von dem er glaubt, er könnte noch leben. Bud heiratet Harriet, und die beiden bekommen am Ende der vierten Staffel ein Baby. Mac verlobt sich mit dem australischen Anwalt Mic Brumby (Trevor Goddard). Mic und Mac. Die Hochzeit bläst Mic aber ab, weil Mac Gefühle für Harm hat. Trotzdem werden Mac und Harm kein Paar. Harm erlangt seine Nachtsicht zurück, und Mac hat plötzlich Visionen, die ihr Informationen über Vermisste verschaffen. Am Ende der siebten Staffel verliert Bud durch eine Mine ein Bein und ist fortan nur noch begrenzt einsatzfähig. Kurz vor dem Ende der achten Staffel wird Loren Singer in Folge 178 („Eisige Zeiten“) ermordet aufgefunden und Teddy Lindsey wenig später als ihr Mörder verhaftet. Am Ende der neunten Staffel kommt Webb bei einer Rettungsaktion ums Leben, und Chegwidden nimmt seinen Hut.

Die Doppelfolge „Eisige Zeiten“, die Sat.1 im Januar 2005 ausstrahlte, diente als Pilotfilm für die neue Serie Navy CIS. Deren Hauptfigur Leroy Gibbs (Mark Harmon) wurde in dieser Folge eingeführt.

Die einstündigen Folgen von J.A.G. liefen zunächst freitags zur Primetime, zeitweise an fußballfreien Samstagen um 18.30 Uhr und werktäglich um 16.00 Uhr und seit Sommer 2000 nur noch nachmittags am Wochenende. Der Ableger Navy CIS wurde wiederum ein großer Primetime-Erfolg.

Schlosshotel Orth

1996–2006 (ZDF). 163-tlg. österr. Hotelserie.

Wenzel Hofer (Klaus Wildbolz) leitet das Schlosshotel Orth im österreichischen Gmunden beim Traunstein, das im Sommer als Hotel und ganzjährig als Kongresszentrum dient. Wenzels teils erwachsene Kinder sind Fanny (Nicole R. Beutler), Sissy (Andrea Lamatsch), Nico (Mischa Fernbach) und Franzl (Rupert Apfl-Nussbaumer). Fanny ist mit Vinzenz Strobel (Heinz Trixner) verheiratet, der zugleich Wenzels Geschäftspartner ist. Wenzels Frau Christine (Marianne Nentwich) stirbt bei einem Unfall in den Bergen, ihre Arztpraxis im Kongresszentrum führt Marion Fabian (Beatrice Kessler) weiter. Lena Dorndorf (Christine Buchegger) wird neue Hotelmanagerin, Pepi Maybach (Birgit Linauer) ist die Personalchefin. Später ziehen Wenzels Schwager Jakob (Ulrich Rheinthaller) und seine Freundin Claudia (Sandra Cervik) nach Gmunden. Tochter Sissy kommt Anfang 2000 ums Leben. Wenzels Freundin Dr. Eva Tillmann (Marianne Nentwich) verlässt ihn, nachdem er sie mit Susanne Neumann (Barbara Wussow) betrogen hat, die seine neue Assistentin im Hotel ist und auf den Direktorenposten spekuliert. Wenzel hatte sie eingestellt, um sich selbst zu schonen, da eine Herzschwäche bei ihm entdeckt wurde. Bei einem Ausflug auf dem See im Frühjahr 2001 fällt Wenzels Enkelin Rosa ins Wasser. Wenzel springt hinterher und rettet sie, die Anstrengung ist jedoch zu viel für ihn und er stirbt. Felix Hofstätter (Albert Fortell) wird Interimsdirektor. Fanny, deren Ehe mit Vinzenz zerbrochen ist, unterstützt ihn und wird seine Geliebte. Susanne und Vinzenz intrigieren gegen Felix, weil sie beide das Hotel übernehmen wollen. Anfang 2002 erwacht Felix’ Frau Ruth (Jenny Jürgens) aus einem längeren Koma und erholt sich. Sie lebt jetzt wieder bei Felix, obwohl beide sich vor ihrem Unfall getrennt hatten. Fanny verlässt ihn deshalb. Die intrigante Carla Prinz (Konstanze Breitebner) übernimmt das Konkurrenzhotel Traunstein. Aus einer Beziehung mit ihr ist Felix’ Sohn Max (Stefano Bernardin) entstanden. Iris Baier (Susanna Knechtl) wird vorübergehend Felix’ Sekretärin und dann Max’ Freundin. Carla muss in den Knast und verkauft das Hotel im Herbst 2004 an ihre Stieftochter Tatjana Prinz (Irina Wanka) und deren Bruder Ben (Patrick Rapold). Auch mit Ruth bekommt Felix ein Kind, Victoria.

Doppelrolle für die Schauspielerin Marianne Nentwich: Lange Zeit, nachdem sie als Wenzel Hofers Frau Christine gestorben war, kehrte sie als seine Freundin Eva in die Serie zurück und blieb bis zum Schluss. Klaus Wildbolz, der schon in Hotel Paradies einen Hotelier gespielt hatte, hatte nach vier Jahren im Schlosshotel Orth die Nase voll und ließ sich per Serientod herausschreiben. Die einstündigen Folgen liefen erfolgreich freitags um 18.00 Uhr, aber irgendwann nicht mehr erfolgreich genug. Die angekündigte und sogar gestartete neunte Staffel, von der bereits feststand, dass es ohnehin die letzte sei, setzte das ZDF nach nur einer Folge am 17.12.2004 von heute auf morgen ab und ließ den Rest zunächst liegen. Er lief ab Ende 2005 am Samstagnachmittag.

Die Wache

1994–2006 (RTL). 244-tlg. dt. Polizeiserie.

Bei einem Kölner Projektversuch innerhalb der Polizei arbeiten Kripo und Schutzpolizei Hand in Hand in einem gemeinsamen Revier. Oberkommissar Hans Maybach (Hans Heinz Moser) steht der Schutzpolizei vor, er lebt und arbeitet nach dem Motto „Mensch bleiben“. Kriminalkommissar Theo Severing (Axel Pape), ein junger Schnösel, leitet die Kripo. Beide unterstehen Polizeioberrat Werner Krause (Siegfried W. Kernen).

Zur Kripo gehören ferner die Polizeihauptmeister Paul Daschner (Daniel Hajdu) und Horst Fink (Michael Zittel), zur uniformierten Schutzpolizei Ulf Schelling (Bernd E. Jäger van Boxen), Andreas Schmitt (Holger Kunkel), Judith Arend (Béatrice Bergner), Jojo Schrader (Gernot Schmidt), Dieter „Didi“ Ehrhardt (Hans Heller), Frank Ruland (Karsten Dörr), Ahmet Yener (Francesco Pahlevan), Bianca Collani (Beate Finckh) und der alte Karl Schumacher (Mogens von Gadow). In beiden Teams gibt es mit der Zeit zu personelle Veränderungen, nach und nach kommen dazu: Arthur Käsbach (Matthias Haase), Eddy Thiele (Lutz Reichert), Dorothea von Laubenthal (Carmen Plate), Stefanie Ebermann (Birge Schade), Tommy Stone (Michael Breitsprecher), Beatrice Koeppen (Anja Freese), Sarah Jansen (Martina Mank), Dirk Brause (Harald Kempe), Stefanie Vorath (Jana Hora), Jürgen Pfeiffer (Uwe Kockisch), Luca Fini (Alexander M. Virgolini), Eva Haber (Irmelin Beringer), Jasmin Löwe (Eva Maron) und Daniel van Eck (Aram van de Rest).

Severing verlässt die Wache 1996, Maybach wird pensioniert. Sein Nachfolger ist Polizeioberkommissar Franz Werner (Nik Neureiter); Kriminaloberrätin Marianne Stockhausen (Karin Schröder) löst Krause ab. Schließlich ist von den bisherigen Beamten nur noch Ulf Schelling dabei. Des Weiteren ermitteln die neue Kripochefin Nina Kaiser (Dana Geissler), Chris Beck (Daniel Hartwig), Heike Jung (Eva-Maria Straka), Ingo Delbrück (Mike Reichenbach) und Uli Panitz (Patrick Bach), auch Stone ist noch da. Für ihn kommt aber bald Renée Engels (Tanya Neufeldt), die Nina Kaiser den Posten streitig machen will. Außerdem stoßen noch Thorsten „Todde“ Gerlach (Alexander Kiersch), Katharina Richter (Andrea Suwa) und Alexander Berthold (Ingo Brosch) neu zum Team. Zum Schluss besteht das Team aus Carmen Drewitz (Caroline Grothgar), Frank Fischer (Leon Boden), Anna Wrede (Anne Sarah Hartung), Nina Soltau (Meike Gottschalk), Sven Römer (Mark Keller) sowie van Eck, Delbrück, Panitz, Gerlach, Richter und noch immer Ulf Schelling.

In der letzten Folge im Juni 2006 wird die Wache aufgelöst.

Die Wache war das RTL-Gegenstück zum ARD-Großstadtrevier, durch die eingebundene Kriminalpolizei aber nicht ganz so harmlos. Die einstündigen Folgen liefen zunächst montags um 21.15 Uhr und fanden ihren regelmäßigen Sendeplatz dann mit Erfolg am Donnerstag um 22.15 Uhr. Trotz der vielen und häufigen Darstellerwechsel ab der dritten Staffel (bis dahin hatte das erste Team unter Moser und Pape nahezu unverändert ermittelt) blieben die Zuschauer der Serie noch eine ganze Weile treu.

Mit Beginn der sechsten Staffel im Herbst 1999 war Die Wache die langlebigste eigenproduzierte Serie im RTL-Programm. Zur 200. Folge kehrte der erste Hauptdarsteller Hans Heinz Moser für einen Gastauftritt zurück. Einzig Bernd E. Jäger van Boxen gehörte von Anfang bis Ende zum Ensemble. Schon im Frühjahr 2003 stellte RTL die Produktion ein, streckte die Ausstrahlung der übrigen Folgen aber über mehrere Jahre.

Vorbild war die britische Polizeiserie „The Bill“. Die erste Staffel bestand aus direkten Adaptionen von „The Bill“-Drehbüchern und wurde von britischen Regisseuren inszeniert.

Wolffs Revier

1992–2006 (Sat.1). 172-tlg. dt. Krimiserie von Karl Heinz Willschrei.

Der Berliner Hauptkommissar Andreas Wolff (Jürgen Heinrich) ermittelt mit seinem Kollegen Günter Sawatzki (Klaus Pönitz), genannt „Watzki“, in Mordfällen. Wolff, zu Beginn der Serie Mitte 40, kleidet sich salopp, ist engagiert, geht psychologisch und einfühlsam vor, wird aber oft vom eigenen Eifer übermannt und gerät dadurch in gefährliche Situationen. Und er ist Wessi. Watzki ist Ossi, etwa zehn Jahre älter und derjenige, der im Normalfall den kühlen Kopf behält, doch wenn er mal ausrastet, dann richtig.

Mit dem Staatsanwalt und Freund Dr. Peter Fried (Gerd Wameling) bespricht Wolff seine Fälle, oft gemütlich bei einem Whisky. Wolff ist geschieden und lebt mit seiner Teenagertochter Verena (Nadine Seiffert) zusammen, deren private Probleme und gelegentliche Spinnereien ihm oft Sorgen bereiten, doch trotz der normalen Vater-Tochter-Meinungsverschiedenheiten verstehen sich beide gut.

Als Sawatzki bei einem Einsatz stirbt und Staatsanwalt Fried aus Karrieregründen nach Düsseldorf geht, ändert sich für Wolff der Dienstalltag drastisch. Der junge Tom Borkmann (Steven Merting) wechselt Anfang Juni 1999 vom Drogendezernat zur Mordkommission und wird Wolffs neuer Partner (erstmals in Folge 100). Mit dem Einschnitt ändert Wolff sein eigenes Erscheinungsbild. Die Jeans verschwindet, das Sakko kommt, und die Haare werden kürzer. Die Fälle werden nun deutlich actionreicher. Im Herbst 2000 wird Wolffs Tochter Verena Mutter, weigert sich aber, den Vater des Kindes zu nennen. Wolff muss jetzt für Luis (Gregor Voßbeck; ab Staffel 12: Bruno Schubert) auch noch den Opa spielen. Dabei hasst er bereits dieses Wort. Die neue Gerichtsmedizinerin Dr. Sara Herzog (Renan Demirkan) wird seine Vertraute und wäre gern mehr, doch Wolff bleibt zurückhaltend. Verena und Borkmann werden ein Paar.

Im spielfilmlangen Serienfinale erfährt Verena, dass sie erneut schwanger ist. Dann wird Luis entführt und Wolff emotional. Er jagt die Entführer auf eigene Faust, erschießt einen in Notwehr und muss dafür ins Gefängnis, weil ihm niemand glaubt, dass es Notwehr war. Im Gefängnis trifft Wolff noch einmal seinen alten Freund Dr. Fried. Der ist inzwischen Richter und besucht Wolff, um mit Rat zur Seite zu stehen. Doch Wolff flüchtet und spürt auch noch den anderen Entführer auf. In einem dramatischen Showdown richten beide ihre Waffen aufeinander und schießen. Der Entführer stirbt. Doch auch Wolff ist getroffen und sinkt zu Boden. Verena und Borkmann sind bei ihm, können ihm aber nicht mehr helfen.

Wolffs Revier war die erste eigenproduzierte Krimiserie von Sat.1 und bekam 1993 als erste fiktionale Produktion eines Privatsenders überhaupt einen Grimme-Preis (mit Bronze). Sie orientierte sich deutlich an den klassischen ZDF-Freitagskrimis (ihr Erfinder Willschrei hatte bereits Ein Fall für zwei geschaffen), war aber schneller und vielseitiger. Sie zeigte den Kommissar nicht nur im Dienst, sondern auch als Privatmensch, was damals neu war. Auch der Schauplatz Berlin war ein Novum. Das doppelte Verschwinden von Sawatzki und Fried 1999 war Teil der radikalen Versuche von Sat.1-Chef Fred Kogel, das Programm zu verjüngen. Der 60 jährige Schauspieler Pönitz sprach von einem „Auftragsmord von Sat.1“. Er starb Mitte 2005 vereinsamt in seiner Wohnung, wo er erst etliche Tage später gefunden wurde.

Der Sendeplatz für die einstündigen Episoden wechselte mehrfach, nach einer zweijährigen Odyssee landete die Serie schließlich wieder auf dem ursprünglichen Stammplatz donnerstags um 20.15 Uhr. Ab Herbst 2000 liefen die neuen Staffeln mittwochs zu dieser Zeit.

Notruf

1992–2006 (RTL). Reality-TV-Magazin. Hans Meiser präsentiert spektakuläre Unfälle und dramatische Rettungsaktionen, die sich wirklich zugetragen haben, für die Sendung jedoch nachgestellt werden.

Vorbild war die US-Reihe „Rescue 911“. Von dieser Sendung wurden zunächst auch alle Beiträge übernommen und synchronisiert. Im Lauf der Zeit produzierte RTL immer mehr eigene Clips, bis man schließlich ganz auf die eingekaufte Ware verzichtete. Obwohl es nicht die erste Reihe des Genres war (Tele 5 war bereits ein Jahr zuvor mit Polizeireport Deutschland gestartet), begann mit Notruf eine ganze Welle der so genannten Reality-TV-Shows, die in die Kritik gerieten, weil in anderen Sendungen zum Teil keine nachgestellten Filme gezeigt wurden, sondern Kameraleute wirkliche Retter bei ihren Einsätzen begleiteten und damit die Rettungsarbeiten behindert haben sollen. Notruf selbst konnte man allenfalls Voyeurismus vorwerfen. (Und unterirdische Schauspielerei und Moderation natürlich.) Andererseits will eine Studie herausgefunden haben, dass nach dem Anschauen der Sendung mitunter der Wille zur Hilfsbereitschaft stieg.

Notruf ist die mit Abstand erfolgreichste und langlebigste Reihe des neuen Genres und lief sogar weiter, als längst eine neue Welle das Fernsehen erreichte, die wieder „Reality“ genannt wurde, aber etwas völlig anderes war (seit Big Brother wurden Sendungen so bezeichnet, die Kandidaten in künstlich herbeigeführte Situationen versetzten).

Jede Sendung ist eine Stunde lang. Sendeplatz war anfangs donnerstags, 21.15 Uhr. Die Reihe wanderte später über verschiedene andere Sendeplätze und fand letztlich einen neuen Stammplatz am Sonntag um 19.10 Uhr. Zusätzliche halbstündige Ausgaben namens Notruf täglich liefen 1998 bis 1999 werktags mittags und 2001 werktags vormittags. Im Herbst 2000 kam außerdem ein Printmagazin zur Sendung auf den Markt, das über Rettungseinsätze berichtete.

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