Das A-Team

1987 (ARD); 1990–1991 (RTL). 97-tlg. US-Actionserie von Frank Lupo und Stephen J. Cannell („The A Team“; 1983–1987).

„Vor einigen Jahren wurden vier Männer einer militärischen Spezialeinheit für ein Verbrechen verurteilt, das sie nicht begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in Los Angeles unter. Seitdem werden sie von der Militärpolizei gejagt, aber sie helfen anderen, die in Not sind. Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen. Also, wenn Sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiterwissen, suchen Sie doch das A-Team!“

Die Vietnam-Veteranen John „Hannibal“ Smith (George Peppard), Bosco „B. A.“ Baracus (Mr. T), Templeton „Faceman“ Peck (Dirk Benedict) und H. M. „Howling Mad“ Murdock (Dwight Schultz) lassen sich also auf der Flucht vor Militär und Regierung als Helfer in schwierigen Lebenslagen engagieren. Sie jagen Verbrecher in aller Welt im Auftrag von Menschen, die sich das A-Team leisten können. Dabei fliegen regelmäßig nicht nur die Fetzen, vor allem, wenn der Furcht einflößende Muskelprotz B. A. zuschlägt. Hannibal leitet das Team („Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“), Faceman ist wie Hannibal ein Schauspiel- und Verkleidungskünstler, der leicht geisteskranke „Howling Mad“ Murdock entwickelt Flugmaschinen und ist deren Pilot, und ausgerechnet der starke B. A. hat dummerweise Angst vor dem Fliegen. Für eine Weile ist die Reporterin Amy Allen (Melinda Culea) dabei, die für das A-Team Informationen über deren Gegner recherchiert. In der letzten Staffel verstärkt „Dishpan“ Frankie Sanchez (Eddie Velez) die Truppe und sorgt für Spezialeffekte. Als das A-Team eines Tages gefasst und seinen Mitgliedern die Todesstrafe angedroht wird, willigen sie in der letzten Staffel ein, fortan im Auftrag von General Hunt Stockwell (Robert Vaughn) für die Regierung zu arbeiten.

Im regionalen Vorabendprogramm der ARD liefen nur 26 ausgewählte Folgen, die besonders harmlos waren. RTL zeigte später meist freitags am frühen Abend auch die Folgen, in denen es zur Sache ging (vorab hatte RTL an einem Donnerstagabend erstmals die spielfilmlange Pilotfolge gezeigt, in der „Face“ noch von Tim Dunigan gespielt wurde). Das Besondere daran: In Kampfszenen wurde fast nie jemand verletzt oder gar getötet. Publikumsliebling wurde ausgerechnet der so unsympathisch wirkende Afroamerikaner Mr. T als B. A., eine Abkürzung für „Bad Attitude“. Er trug einen Bart, Irokesen-Haarschnitt und stets Unmengen an Gold- und Juwelenketten um den Hals. Mr. T war in der Tat der richtige Name des Schauspielers. Er war zwar als Laurence Tureaud geboren worden, hatte seinen Namen aber rechtmäßig ändern lassen. Durch die Serie wurde er im wahrsten Sinne ein Prominenter der A-Liste und erhielt zwei eigene Serien: „T & T“ und „Mr. T“.

Die Titelmusik stammte von Mike Post und Pete Carpenter.

CHiPs

1989–1992 (RTL). 137‑tlg. US-Actionserie von Rick Rosner („CHiPs“; 1977–1983).

CHiPs ist die Abkürzung für California Highway Patrol. Für diese sind die gegensätzlichen Police Officer Frank Poncherello, genannt Ponch (Erik Estrada), und Jonathan Baker (Larry Wilcox) gemeinsam auf Motorradstreife. Ihr Chef ist Commanding Officer Joe Getraer (Robert Pine).

Nennenswerte Handlung hatte die Serie nicht, beide Hauptdarsteller ziehen auch nicht ein einziges Mal die Waffe, dürfen dafür aber einmal einen Transporter voller nackter Volleyball-Spielerinnen verfolgen. Die Serie war nur eine Ausrede, Männer im Village‑People‑ohne‑Schnauzer‑Look in engen Uniformen und hohen Stiefeln auf 1000er Kawasakis zu zeigen. Wenigstens wurde Erik Estrada einmal bei einem Motorrad-Stunt ernsthaft verletzt. Persönliche Differenzen zwischen den beiden Hauptdarstellern führten vor der letzten Staffel zum Ausstieg von Wilcox, weshalb Ponch in den letzten Folgen mit wechselnden neuen Partnern auf Streife war. Trotzdem drehten beide zehn Jahre später einen Film zusammen: „ChiPs ’99“. Um die Jahrtausendwende verkaufte Estrada Fitnesszubehör in Dauerwerbesendungen.

Die einstündigen Folgen liefen im Vorabend-, später im werktäglichen Nachmittagsprogramm.

Die Drews – Eine furchtbar nette Familie

2003 (RTL2). 3-tlg. dt. Reality-Doku-Soap. Nach dem Sensationserfolg der MTV-Serie The Osbournes, die das Privatleben des Rockstars Ozzy Osbourne samt Familie dokumentierte, suchten deutsche Sender flugs nach eigenen Prominenten, die bereit waren, ihr Leben zur Schau zu stellen. Der Schlagersänger Jürgen Drews war schon lange bekannt, eben dies gern zu tun, und so wurde RTL 2 als erster Sender fündig. Die Kameras begleiteten Jürgen, seine Frau Ramona, Tochter Joelina und Dackel Fienchen im heimischen Einfamilienhaus in Dülmen. Die Folgen liefen montags um 21.15 Uhr.

The Osbournes

2002–2005 (MTV). 50‑tlg. US-Doku-Soap („The Osbournes“; 2002–2005).

Alt-Rocker Ozzy Osbourne, bekannt geworden durch die Heavy-Metal-Band Black Sabbath und dadurch, dass er schon mal einer Taube den Kopf abbiss oder an einer Fledermaus nagte, rettete mit dieser Serie das im Sterben liegende Realitygenre. Als erster Prominenter ließ er es zu, dass Kameras das ganz normale Alltagsleben seiner Familie zu Hause filmten. MTV begleitete Papa Ozzy, Mama Sharon und die Teenagerkinder Jack und Kelly (Tochter Aimee wollte an der Serie nicht teilnehmen) über mehrere Monate, in halbstündigen Zusammenschnitten wurden die Höhepunkte gezeigt. Diese verdeutlichten, dass der Rockstar die gleichen Probleme hat wie andere auch. Er kapierte den Videorekorder nicht, die Haustiere kackten überall hin, und die Kinder waren frech. Lediglich die Wortwahl war etwas ungehaltener. Egal wer sprach, kaum ein Satz verging ohne Mehrfachnennung des Wörtchens „fuck“.

MTV USA durfte mit dieser Reihe den größten Erfolg der Sendergeschichte feiern, während der ersten Staffel war sie das meistgesehene Programm im amerikanischen Kabelfernsehen. MTV Deutschland zeigte die Serie im Originalton mit Untertiteln und überpiepste im Gegensatz zum US-Fernsehen die Schimpfworte nicht.

Titelsong war „Crazy Train“, gesungen von Pat Boone. Er klang wie ein Song aus den 50er-Jahren, als Boone mit Schnulzen wie „April Love“ und „Love Letters In The Sand“ seine größten Hits hatte. In Wirklichkeit handelte es sich um einen Song von Ozzy Osbourne, den Pat Boone erst 1997 aus einer Metal-Laune heraus neu aufgenommen hatte.

Auf der Suche nach jemandem, mit dem man eine ähnliche Sendung in Deutschland drehen könnte, fand sich nur — Jürgen Drews. Seine Version war entsprechend kurzlebig und hieß Die Drews — Eine furchtbar nette Familie.

Die Fraggles

 

1983–1986 (ZDF). 85-tlg. US‑Puppenserie von Jim Henson („Fraggle Rock“; 1983–1988).

 

Unter der Werkstatt des exzentrischen Erfinders Doc (Hans-Helmut Dickow) liegt Fraggle Rock, eine eigene Welt, die von fröhlichen kleinen Wesen namens Fraggles bewohnt wird. Doc hat keine Ahnung davon, doch sein Hund Sprocket sieht die Fraggles regelmäßig aus einem kleinen Loch in der Wand hervorschauen. Natürlich kann er es niemandem erzählen, und so sehr er sich diesbezüglich auch um Aufmerksamkeit bemüht, nimmt ihn Doc nicht wirklich ernst. Der mutige Gobo ist der Anführer der Fraggles, die anderen sind die nimmermüde Red mit den zwei roten Zöpfen, ihre beste Freundin Mokey, eine verträumte Künstlerin, der Zauderer Wembley und der ängstliche Langweiler Boober. Er trägt eine Mütze, und die Haare hängen ihm so weit über die Augen, dass er das drohende Unheil, das ihn ständig beunruhigt, wenigstens nicht sehen muss.

 

Das Loch zur Werkstatt hat in der ersten Folge Gobos abenteuerlustiger Onkel Matt entdeckt und sich sogleich auf die Reise in die Außenwelt gemacht. Von unterwegs schreibt er Postkarten für die Fraggles an Docs Werkstatt. Doc weiß mit dem Adressaten natürlich nie etwas anzufangen und wirft sie in den Mülleimer, wo Gobo sie unter Einsatz seines Lebens und auf der Hut vor Sprocket herausfischt. Auf den Karten schildert Matt seine Forschungsergebnisse im Reich der merkwürdigen Zweibeiner, die z. B. Wasser vom Himmel holen können, indem sie eine umgedrehte Schüssel an einem Stock in die Luft halten. Mit den Fraggles zusammen leben in deren Höhlensystem die Doozer, eifrige Winzlinge, die den ganzen Tag Türme und Brücken bauen. Unentwegt. Und unermüdlich.

 

Die Fraggles ernähren sich von zwei Dingen: Radieschen, die im benachbarten Garten wachsen, der von den riesigen, unfreundlichen Gorgs Pa, Ma und Junior bewohnt wird, und deren Ernte entsprechend gefährlich ist, und von den Bauten der Doozer. Den Doozern macht es nichts aus, dass dauernd ihre Arbeit gefressen wird, denn dadurch haben sie Platz für neue Bauwerke. Alles außerhalb ihres eigenen Reichs ist den Fraggles ein großes Rätsel. Was Matts Postkarten nicht beantworten, versuchen sie selbst zu entschlüsseln. Das gelingt ihnen nicht immer. So bemühen sie sich vergeblich, dieses helle Ding zu fangen, das regelmäßig in ihrem Teich schwimmt (der Mond). Bei den wirklich wichtigen Fragen des Lebens konsultieren die Fraggles die allwissende Müllhalde Marjorie. Doch um zu ihr zu gelangen, müssen sie den Garten der Gorgs durchqueren.

 

Die unbeschwerte Serie galt als der Nachfolger der Muppet Show, richtete sich jedoch an ein jüngeres Publikum und hatte mit ihr nicht wirklich etwas zu tun, außer dass alle Puppen von Jim Henson stammten. 1987 entstand außerdem eine Zeichentrickversion. Die Szenen mit Hans-Helmut Dickow, dem einzigen wiederkehrenden Menschen in der Serie, wurden speziell für Deutschland gedreht (die Rolle wurde in jedem Land mit einem einheimischen Schauspieler besetzt, im Original spielte sie Gerry Parks), auch die Erlebnisse von Onkel Matt waren jeweils in den Ausstrahlungsregionen neu gedreht worden. Die Fraggles erzählten oft pädagogische Geschichten über Freundschaft, Toleranz und Mut. Die Artenvielfalt unter und über der Erde zeigte, dass ein friedliches Zusammenleben möglich, zugleich aber Vorsicht nötig ist. In der Folge „Der Doozer-Wettstreit“ spalten sich die Doozer in zwei Lager auf und bauen fortan um die Wette, immer darauf bedacht, die Besten zu sein. Das Resultat: Den Fraggles schmecken die Bauten nicht mehr. Die Lehre: Konkurrenzdenken ist doof. Dazu wurden in jeder Folge mehrere Lieder gesungen (denn wenn irgendwann mal kein Fraggle mehr singt, geht in der Höhle das Licht aus). Im Titelsong heißt es: „Sing und schwing das Bein / Lass die Sorgen Sorgen sein / In das Lied stimm ein / So nach Fraggle-Art“, und im Schlusslied wurde empfohlen: „Hat’s dir nicht gefallen, dann bohr dir doch ein Loch ins Knie. Denn manchen kann man’s recht oft tun, doch allen eben nie.“

 

Die halbstündigen Folgen liefen am Wochenende nachmittags. Elf Originalfolgen wurden nicht gezeigt.

Die Muppet Show

1977–1982 (ZDF). 120-tlg. brit. Comedyshow von Jim Henson und Frank Oz („The Muppet Show“; 1976–1981).

Den Sprung vom Kinderfernsehen zur eigenen großen Gala mit internationalen Gaststars haben nur zwei geschafft: Michael Schanze und Kermit, der Frosch. Wobei Kermit zwar im Zweifel die größeren Stars hatte, aber auch die unfähigeren Mitarbeiter, so dass nicht sicher ist, ob er sich nicht gelegentlich nach seinem alten Job als Sesamstraße-Reporter zurückgesehnt hat. Woche für Woche versucht er, in einem alten Musicaltheater den halbwegs reibungslosen Ablauf einer Varietyshow sicherzustellen, die er selbst präsentiert.

Im Weg stehen ihm dabei u. a.: Fozzie-Bär, der schlechteste Witzeerzähler der Welt; Gonzo, der Große, ein hakennasiges, hühnerliebendes Etwas, das sich für einen Stuntman hält und jedes Mal daran scheitert, eine große Anfangsfanfare auszustoßen; der wahnsinnige Erfinder Dr. Honigtau-Bunsenbrenner und sein unverständlicher Assitent und Versuchskaninchen Beeker; der klavierspielende Hund Rolf; der Laufbursche Scooter, dessen Onkel das Theater gehört; ein dänischer Koch („Smörebröd, Smörebröd, römmpömmpömmpömm …“); der vergeblich um Anstand und Anspruch kämpfende Adler Sam; Kermits kleiner Neffe Robin und natürlich die Schweinediva Miss Piggy Lee, unsterblich in Kermit verliebt, aber auch jedes andere männliche Wesen vernaschend, die mit Karateschlägen jeden, der sich ihr in den Weg stellt, kampfunfähig macht.
Für Musik sorgen außer dem Orchester die Band von Doktor Goldzahn mit Sergeant Floyd Pepper am Bass, dem Tier am Schlagzeug, der ultrablonden Gitarristin Janice sowie dem Saxophonisten Zoot, dessen tiefster Ton auch den Abspann jeder Episode beschließt. In der Loge sitzen die alten Nörgler Statler und Waldorf, die sich jedes Mal fragen, warum sie wieder gekommen sind, sich diesen Mist anzusehen.

Zwei Soaps hatten feste Plätze in den Shows: „Schweine im Weltall“, eine Parodie auf Raumschiff Enterprise mit Miss Piggy, Captain Link Ringelschwanz und Dr. Speckschwarte, sowie die „Tierklinik“, die „Geschichte eines Quacksalbers, der vor die Hunde ging“ mit Rolf, Piggy und Janice, die jedes Mal mit der Stimme aus dem Off endet: „Schalten Sie auch nächste Woche ein, wenn Sie Dr. Bob sagen hören …“

Im Mittelpunkt jeder Show stand aber natürlich ein Gaststar, der mit den Muppets auftrat, Sketche spielte und sang. Rudolf Nurejew tanzte mit Piggy den Pas de Deux aus Schwanen-, nein: Schweinensee, Elton John spielte seinen „Crocodile Rock“ natürlich vor einem Chor von Krokodilen. Mary Roos war die erste Deutsche, die mit den Muppets auftreten durfte – allerdings war sie nur in einigen für das deutsche Fernsehen produzierten Szenen zu sehen, die englische Version dieser Folge hat das Model Twiggy als Gaststar. Elke Sommer hingegen war später Gaststar auch in der internationalen Version. Weitere prominente Gäste waren u. a. Peter Ustinov, Peter Sellers, Bob Hope, Charles Aznavour, Steve Martin, John Cleese, Alice Cooper, Sylvester Stallone, Harry Belafonte, Diana Ross, Paul Simon, Shirley Bassey, James Coburn, Brooke Shields, Gene Kelly, Marty Feldman und Liza Minelli.

Die deutsche Stimme von Kermit ist Horst Gentzen (der auch Jerry Lewis synchronisiert) – in der Sesamstraße synchronisierte ihn Andreas von der Meden. Miss Piggys Stimme gehört Marianne Wischmann (die auch die Ameisenbärdame Blaue Elise im Rosaroten Panther ist). Der dänische Koch ist im Original übrigens ein schwedischer Koch. Für das deutsche Fernsehen wurden eigens Szenen mit Kermit und Gonzo für den Beginn der Show gedreht, in denen sie aus dem Logo „Die Muppet Show“ (statt „The Muppet Show“) herausgucken.

Die Muppets waren eine der weltweit erfolgreichsten Comedyserien und Ende der 70er Jahre die international erfolgreichste Fernsehserie überhaupt. Sie wurde in über 100 Länder verkauft und von 235 Millionen Zuschauern gesehen. Dabei hatten die amerikanischen Fernsehverantwortlichen nicht geglaubt, dass Jim Hensons Puppen aus der Sesamstraße auch für eine für Erwachsene produzierte Sendung taugen würden. Sie lehnten nach einer Pilotfolge und Muppet-Auftritten in „Saturday Night Live“ ab.
Die Muppet Show wurde deshalb in London gedreht und mit britischem Geld produziert, sie lief in den USA auf keinem der großen Networks. Den Namen „Muppet“ hatte sich Jim Henson ausgedacht, weil die Figuren halb „Marionette“, halb „Puppet“, also Handpuppe, sind. Die Figuren erfand er in den 50ern. Sie hatten, bis sie regelmäßig in der Sesamstraße zu sehen waren, schon Gastauftritte in diversen US Shows, darunter „The Tonight Show“, „Jimmy Dean“ (wo Rolf Klavier spielte) und der „Perry Como Show“. Henson selbst spielte Kermit, Waldorf, Rolf, den dänischen Koch und viele andere, Frank Oz steckte u. a. hinter Miss Piggy, Fozzie und dem Tier. Jede Folge begann mit dem Lied: „Jetzt tanzen alle Puppen, macht auf der Bühne Licht, macht Musik, bis der Schuppen wackelt und zusammenbricht!“
Wegen des großen Erfolgs wurden etliche Muppets-Filme und Specials produziert, fünf davon liefen unter dem Titel Die Muppets auf RTL 2. 1996 entstand in den USA eine Nachfolgeserie Muppets Tonight!. Einige Muppet-Lieder wurden Hits, Robins Version des von „Pu, der Bär“-Erfinder A. A. Milne geschriebenen „Halfway Down The Stairs“ schaffte es 1977 in Großbritannien in die Top Ten. Das ZDF zeigte die halbstündigen Folgen der insgesamt fünf Staffeln samstagnachmittags. Unter dem Titel „Schmankerln am Abend“ zeigte das ZDF außerdem gelgentlich abends um 21.45 Uhr eine Viertelstunde lang Ausschnitte aus der Muppet-Show.

Applaus, Applaus, Applaus!

Muppets Tonight!

1998 (RTL). 13 tlg. US Comedyshow („Muppets Tonight!“; 1996).

Neuauflage der erfolgreichen Muppet-Show von Jim Henson: 20 Jahre nach ihrer Varietyshow im Theater haben die Muppets ihren eigenen Fernsehsender K-MUP und machen eine tägliche Late-Night-Show. Neuer Moderator ist Clifford, ein violetter Muppet mit Rastalocken. Außer vielen aus der alten Muppet-Crew sind u. a. dabei: Miss Piggys dumme Neffen Randy und Andy, der Sicherheitsbär Bobo, die Ratte Rizzo, der Schnulzensänger Johnny Fiama und sein Bodyguard-Affe Sal sowie Seymour und Pepe, ein Elefant und eine Garnele, die den Fahrstuhl bedienen. Ständige Rubrik ist die Serie „Schweine-Baywatch“ mit dem Star Spamela Hamderson. Waldorf und Statler sind mittlerweile im Altersheim und kommentieren die Show vor dem Fernseher.

Wie in der Originalserie war in jeder Show ein menschlicher Gaststar dabei, darunter Michelle Pfeiffer, John Goodman, Cindy Crawford, Pierce Brosnan, Whoopi Goldberg und Billy Crystal. Im Gegensatz zur Originalserie floppte diese Neuauflage jedoch, sowohl in den USA als auch bei uns. Kermit wie auch Miss Piggy hatten neue deutsche Stimmen: Kermit sprach jetzt wie in der Sesamstraße mit der Stimme von Andreas von der Meden, Miss Piggy wurde jetzt erkennbar von einem Mann gesprochen, der seine Stimme quietschen ließ (was im Original schon bei der Muppet Show der Fall war). RTL setzte die Serie nach nur zwei Folgen am Sonntagnachmittag ab und versendete den Rest im samstäglichen Vormittagsprogramm.

Die einsamen Schützen

2003 (RTL). 13-tlg. US-Mystery-Comedyserie von Frank Spotnitz, Vince Gilligan und John Shiban („The Lone Gunmen“; 2001).

Serienableger von Akte X: Die exzentrischen Computerfreaks Ringo Langly (Dean Haglund), John Fitzgerald Byers (Bruce Harwood) und Melvin Frohike (Tom Braidwood), Herausgeber der Zeitschrift »Die einsamen Schützen“, die sich mit Konspirationstheorien befasst, und langjährige Informanten von FBI-Agent Fox Mulder, lösen hier ihre eigenen mysteriösen Fälle und Verschwörungen. Oder versuchen es zumindest. Meistens geht alles drunter und drüber und vor allem schief, denn so genial sie sind, so ungeschickt sind sie auch. Ihnen fehlt einfach die Übung im sozialen Umgang mit normalen Menschen. Ihre Konkurrentin, die Reporterin Yves Adele Harlow (Zuleikha Robinson), ist so ein normaler Mensch. Der reiche Jimmy Bond (Stephen Snedden) hilft den Schützen, vor allem aber finanziell, denn im praktischen Einsatz ist er auch nicht fähiger als die drei. Ihre Verlags- und Einsatzzentrale ist eine Lagerhalle in der Nähe Washingtons, unterwegs sind die einsamen Schützen in einem alten VW-Bus.

Mitch Pileggi und David Duchovny hatten in jeweils einer Folge einen Gastauftritt in ihren Akte X-Rollen als stellvertretender FBI-Direktor Walter Skinner bzw. Agent Fox Mulder. Dieser Spin-off war zwar amüsant, aber wenig erfolgreich, und so kehrten die einsamen Schützen nach dem Ende ihrer eigenen Serie wieder zu Akte X zurück, um dort kurz danach ermordet zu werden.

Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 23.15 Uhr.

Akte X

1994-2003 (Pro Sieben). „Die unheimlichen Fälle des FBI“. 202-tlg. US-Mysteryserie von Chris Carter („The X‑Files“; 1993-2002).

Die FBI-Agenten Fox Mulder (David Duchovny) und Dana Scully (Gillian Anderson) befassen sich mit den X-Akten: ungeklärten, paranormalen Phänomenen. Mulder glaubt an die Existenz von außerirdischem Leben, seit seine Schwester mit acht Jahren von Außerirdischen entführt wurde, Scully dagegen ist skeptisch. Ursprünglich war sie Mulder vom FBI zugeteilt worden, um ihn zu überwachen. Gemeinsam gehen sie Fällen von UFO-Sichtungen nach, Monstern, Mutationen und merkwürdigen Malen, Formwandlern, nachwachsenden Köpfen und spontaner Selbstentzündung sowie einer Verschwörung seitens der Regierung. Häufig scheint es, als wisse die Regierung mehr und sei gar nicht an einer Aufklärung der Fälle interessiert. Zwischendurch werden die X-Akten daher gelegentlich geschlossen, letztlich bekommen Mulder und Scully aber immer ihren Job zurück.

Der stellvertretende FBI-Direktor Walter Skinner (Mitch Pileggi) ist Mulders und Scullys Vorgesetzter und unterstützt sie oft, obwohl er eigentlich auf Regierungsseite stehen müsste. Der mysteriöse Kettenraucher (William B. Davis), dessen Namen niemand kennt und den Mulder nur „Krebskandidat“ nennt, scheint die Antwort auf alle Fragen zu kennen. Der „Mann mit der tiefen Stimme“ (Jerry Hardin), dessen wahre Identität Mulder selbst nicht kennt, ist anfangs dessen Informant. Seinen Rat sucht Mulder in besonders ausweglos erscheinenden Situationen. Er wird am Ende der ersten Staffel ermordet, und Mulder informiert sich nun bei „Mr. X“ (Steven Williams). Drei exzentrische Konspirationstheoretiker namens Melvin Frohike (Tom Braidwood), Ringo Langly (Dean Haglund) und John Byers (Bruce Harwood), die das Verschwörungsmagazin „Die einsamen Schützen“ herausgeben, scheinen außerdem in jeder noch so obskuren Situation helfen zu können. Alex Krycek (Nicholas Lea) ist ein FBI-Agent, dessen Absichten nie ganz klar werden, die aber oft nicht als gut erscheinen. Er ermordet Mulders Vater und Scullys Schwester, scheitert aber an Mulder selbst und entpuppt sich später als russischer Doppelagent.

Zu Beginn der vierten Staffel im Herbst 1997 wird Scully von Außerirdischen entführt. Sie kommt zurück nach Hause, erkrankt als Folge aber ein Jahr später an Krebs, der jedoch geheilt werden kann. Mulder findet in der sechsten Staffel immer mehr Beweise für eine Regierungsverschwörung und dafür, dass eine Invasion Außerirdischer bevorsteht, für deren Fall bereits mit der Herstellung von Alien-Mensch-Hybriden begonnen wurde, die dann als Sklaven dienen sollen. Die siebte Staffel bringt ans Licht, dass der Krebskandidat Mulders wahrer Vater ist. Krycek schubst im Frühjahr 2001 den inzwischen schwer kranken Krebskandidaten im Rollstuhl die Treppe hinunter und scheint ihn damit zu töten. Gleichzeitig wird Mulder von Außerirdischen entführt, und Scully kommt scheinbar wie die Jungfrau Maria zu einer Schwangerschaft – eine Spätfolge der Entführung. Agent John Doggett (Robert Patrick) wird während Mulders Abwesenheit den X-Akten zugeteilt und geht nun mit Scully mysteriösen Vorkommnissen und dem Verschwinden Mulders nach. Es beginnt eine entspannte Phase, in der die komplizierten Verschwörungszusammenhänge für eine Weile außen vor bleiben und stattdessen Scully und Doggett ganz schlicht, wie in den Anfangsjahren Mulder und Scully, in einigen in sich abgeschlossenen Episoden den grünen Waldgeist jagen. Oder so.

Mulder taucht in der Mitte der achten Staffel wieder auf, scheint tot zu sein, wird aber von dem außerirdischen Virus geheilt. Scully bringt ihr Kind zur Welt, William (James und Travis Riker), das zwar überraschend weder grün ist noch lustige Antennen auf dem Kopf hat, aber natürlich trotzdem ein Mutant ist, der schon mit wenigen Monaten telekinetische Fähigkeiten hat, auf die es die Außerirdischen abgesehen haben. Die beiden asexuellsten Menschen im gesamten Fernsehen, Mulder und Scully, küssen sich, doch die Frage, ob Mulder womöglich der Vater des Kindes sei, bleibt offen, und er verlässt das FBI.

In der neunten und letzten Staffel führen Doggett, Scully und die neue Agentin Monica Reyes (Annabeth Gish) sein Werk fort. Die einsamen Schützen sterben durch ein Virus, das ein böser Professor gezüchtet hat. Mulder kehrt im zweistündigen Serienfinale zurück. Er steht vor Gericht und ist angeklagt, jemanden umgebracht zu haben, der ein außerirdischer Supersoldat und gar nicht sterblich ist. Das Tribunal besteht aus etlichen bösen Aliens und Regierungsverschwörern, und Mulder wird für schuldig befunden. Doggett und Skinner befreien ihn aus der Todeszelle und finden gemeinsam den Krebskandidaten in einem Indianerreservat in New Mexico, nahe Roswell, wo 1947 ein Raumschiff abgestürzt war. Die magnetischen Felsen dort beschützen die weisen Indianer vor dem Virus, mit dem die Erde infiziert ist. Doch Mulders Verfolger sind schon da und sprengen die gesamte Gegend in die Luft und töten dabei den Krebskandidaten. Mulder und Scully entkommen und kuscheln.

„Die Wahrheit ist irgendwo da draußen“ wurde zum Leitsatz der Serie. Einige Folgen brachen das übliche Format und waren in Schwarz-Weiß oder Breitwand gedreht, andere nahmen sich selbst oder andere Fernsehserien auf dem Arm. In Deutschland lief Akte X an wechselnden Wochentagen zur Primetime und wurde zu einem der größten Erfolge von Pro Sieben. Die Serie löste in den USA wie in Deutschland einen Mystery-Boom aus, der viele weitere Serien mit sich brachte, die übernatürlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen versuchten. 1998 kam „Akte X – Der Film“ ins Kino, der am 16. April 2001 im Fernsehen lief – ausgerechnet beim Pro-Sieben-Konkurrenten RTL, und zwar – huch! – auf dem Akte X-Sendeplatz an einem Montag um 20.15 Uhr. Die drei Konspirationstheoretiker bekamen 2001 in den USA ihre eigene (Comedy!-)Serie Die einsamen Schützen, die jedoch floppte und schon wieder eingestellt war, als sie zu Akte X zurückkehrten und dort starben.

Die Simpsons

1991–1993 (ZDF); seit 1994 (Pro Sieben). US-Zeichentrick-Sitcom von Matt Groening („The Simpsons“; seit 1989).

Die Simpsons aus Springfield sind eine normale amerikanische Familie. Vater Homer Jay Simpson arbeitet in einem Atomkraftwerk, Mutter Marge ist Hausfrau. Sie haben drei Kinder: den zehnjährigen missratenen Sohn Bart, dessen intellektuelle jüngere Schwester Lisa und das ständig nuckelnde Baby Maggie. Homer, ein im Prinzip gutherziger, aber fauler und verfressener Dussel, ist übergewichtig und genau zwei Haare von einer Glatze entfernt. Marge trägt eine blaue Turmfrisur und verzweifelt regelmäßig an den infantilen Ideen ihres Gatten. Bart kommt ganz nach dem Vater, der ihn, wenn der Sohn es wieder übertrieben hat, kräftig würgt. Lisa spielt Saxophon, liebt Kultur und wünschte sich, dass jemand in der Familie sie versteht. Und Maggie ist möglicherweise hochbegabt, aber vorläufig ganz damit beschäftigt, auf Knien zu laufen und alle zwei Meter vornüber zu fallen. Ach ja, und alle sind gelb, wie auch fast alle anderen Figuren in der Serie.

Nebenan wohnt Familie Flanders, die so fromm ist, dass es selbst den Prediger Reverend Timothy Lovejoy nervt. Das Atomkraftwerk gehört dem skrupellosen Charles Montgomery „Monty“ Burns, für den der Homosexuelle Waylon Smithers als fähiger, aber unterwürfiger Assistent arbeitet. In der Bar von Moe Szyslak trifft sich Homer mit seinen Kollegen Lenny Lennard und Carl Carlson sowie dem freundlichen Alkoholiker Barney Gumble. Der Inder Apu Nahasapeemapetilon betreibt den Kwik-E-Mart und wird Vater von Achtlingen; Fat Tony, bürgerlich Anthony D’Amico, ist der örtliche Mafiachef. Polizeichef von Springfield ist der dicke Chief Wiggum, dessen zurückgebliebener Sohn Ralph ein Mitschüler von Lisa ist.

Bart geht mit seinem besten Freund Milhouse Van Houten in die Klasse von Edna Krabappel, die zeitweise ein Verhältnis mit Rektor Seymour Skinner hat, was dessen Mutter Agnes gar nicht gern sieht. Der Schotte Willie arbeitet als Hausmeister in der Schule, der Kiffer Otto fährt den Schulbus. Der größte Schläger ist Nelson Muntz, dessen schadenfrohes „Ha-ha“ über den Schulhof schallt. Die Zwillinge Patty und Selma Bouvier sind die beiden chronisch schlechtgelaunten Schwestern von Marge, die Homer auf den Tod nicht ausstehen können. Die Simpsons haben zwei Haustiere: den Hund Knecht Ruprecht und die Katze Schneeball I (bzw. später II). Barts Idol ist der jüdische Fernsehclown Krusty, dessen genialer, aber krimineller Partner Sideshow-Bob (später in der deutschen Synchronisation Tingeltangel-Bob genannt) die meiste Zeit im Gefängnis verbringt. Kent Brockman ist Nachrichtensprecher beim Lokalsender Channel 6.

Die Simpsons funktionieren einerseits wie eine klassische, aber gezeichnete Familien-Sitcom, andererseits sind sie voller popkultureller Anspielungen, selbstreferentieller Effekte, Parodien auf Politik, Prominente und das Fernsehen und cleverer Gesellschaftskritik. Fast nie haben die Geschichten eine platte Moral, im besten Fall sind sie verblüffend mehrdeutig und komplex. Es gibt kein gesellschaftliches oder kulturelles Thema, das die Bevölkerung Springfields nicht beschäftigen könnte. Es geht um Homosexualität, Krieg, den Internethype, Selbstjustiz, Football, Pflegenotstand, Auswüchse der Werbung, Umweltschutz, die Deutschen, Alltagsgeschichten um Liebe, Freundschaft und Beruf und immer wieder ums Fernsehen. Die Simpsons parodieren u. a. Akte X, M.A.S.H., Dallas, Die Unbestechlichen, Raumschiff Enterprise und Das Geheimnis von Twin Peaks. Die Lieblingsserie der Kinder ist „Itchy & Scratchy“, eine noch brutalere Variante von Tom und Jerry, die Bewohner des Altenheims wollen ohne Matlock nicht mehr leben, und Patty und Selma lieben MacGyver.

Ungezählte Prominente aus aller Welt hatten Gastauftritte bei den Simpsons und sprachen sich meistens selbst, darunter auch Rupert Murdoch, Besitzer des produzierenden Senders Fox, und der britische Premierminister Tony Blair. Der amerikanische Präsident George Bush sagte 1992: „Wir brauchen mehr Familien wie die Waltons und weniger wie die Simpsons„, was lange Kontroversen auslöste und ihn, natürlich, bald als unvorteilhafte Figur in der Serie auftauchen ließ.

Zu den Highlights gehört die Doppelfolge „Wer erschoss Mr. Burns?“ inklusive Cliffhanger am Ende der ersten Folge, die gleichzeitig das Ende der sechsten Staffel war; der Tod von Maude Flanders in der elften Staffel; eine Folge über Brasilien in Staffel 13, die im wahren Leben fast zu diplomatischen Verwicklungen führte; und das Coming-out von Patty Bouvier. Jede Folge beginnt damit, dass Bart einen anderen Satz zur Strafe dutzendfach auf eine Tafel schreiben muss; auch die letzte Szene des Vorspanns, in dem die Familie aus allen Richtungen auf ihr Sofa zuläuft, wird immer wieder variiert.

Die Simpsons starteten schon 1987 als kurze Cartoons innerhalb der Tracey Ullman Show und wurden zweieinhalb Jahre später zur eigenständigen Serie, die in den USA zur Primetime lief und die erste animierte Serie seit Familie Feuerstein war, die zu dieser Sendezeit ein Riesenerfolg wurde. Das ZDF, das die Serie für ein Kinderprogramm und den „nächsten ALF“ hielt, zeigte die ersten drei Staffeln im Vorabendprogramm am Freitag. Ab der vierten Staffel liefen Die Simpsons auf Pro Sieben, zunächst morgens oder nachts auf verschiedenen Sendeplätzen, später von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm.

Einzelne Folgen wurden wegen angeblich jugendgefährdenden Inhalts nur im Nachtprogramm gezeigt. Inklusive aller Früh-, Nacht- und sonstigen Wiederholungen auf diversen Sendeplätzen zeigte Pro Sieben zeitweise bis zu 20 Folgen in einer Woche. Die elfte Staffel ab September 2000 lief erstmals zur Primetime, montags um 21.15 Uhr, im Doppelpack mit Matt Groenings neuer Serie Futurama. Obwohl Pro Sieben damit jahrelangen Forderungen von Fans nachkam, stellte sich kein ausreichender Erfolg ein. Nach eineinhalb Jahren wechselte die Serie zurück in den Vorabend. Neue Staffeln liefen seitdem mal samstags, mal sonntags. Die ProSieben-Ausstrahlung liegt in der Regel genau eine Staffel hinter der US-Ausstrahlung zurück.

Im Sommer 2007 lief weltweit der erste Simpsons-Kinofilm an, der nicht nur selbst ein großer Erfolg wurde, sondern auch die Quoten der Fernsehserie beflügelte. Die 19. Staffel hob ProSieben im Oktober 2008 wieder in die Primetime und zeigte montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei Folgen. Jetzt war auch der Erfolg am Abend beachtlich. Trotzdem ging ProSieben ein Risiko ein und verlegte den Sendeplatz ein Jahr später erneut auf Dienstag um 20.15 Uhr als Konkurrenz zur übermächtigen RTL-Serie CSI: Miami. Eine Chance, diese Duell zu gewinnen, hatten die Simpsons nicht, doch zur allgemeinen Überraschung steigerten sie ihre Quoten im Vergleich zum Vorjahr sogar noch.

Zweifelhaft ist die Qualität der deutschen Synchronisation, für die Ivar Combrinck vierzehn Jahre lang verantwortlich war (Siegfried Rabe hatte die frühen Folgen für das ZDF übersetzt). Viele unverständliche Formulierungen lassen sich nicht mit den unvermeidlichen Übersetzungsschwierigkeiten erklären, sondern sind unerklärliche Fehler. Nicht untypisch ist dieser Dialog zwischen Bart und Homer: „You seem so damn sure.“ – „Do you think you can stop the casual swearing?“ – „Hell, yes!“. Im Deutschen wird daraus: „Du scheinst felsenfest davon überzeugt zu sein.“ – „Könntest du mit dem gelegentlichen Fluchen aufhören?“ – „Aber ja!“ Die deutschen Sprecher der Hauptrollen waren: Norbert Gastell (Homer), Elisabeth Volkmann (Marge), Sandra Schwittau (Bart), Sabine Bohlmann (Lisa). Bart wurde auch im US-Original von einer Frau gesprochen (Nancy Cartwright). Elisabeth Volkmann starb im Sommer 2006, und Marge wurde ab Mitte der 17. Staffel mit Anke Engelke neu besetzt. Wenige Wochen später starb auch Synchronautor Combrinck, und Matthias von Stegmann übernahm dessen Aufgaben.

Rund um die Serie ist ein grenzenloses Merchandising-Universum aufgebaut worden, und etliche Staffeln sind natürlich auf DVD erhältlich.

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