California Highschool

1994–1995 (RTL2). „Pausenstress und erste Liebe“. 87‑tlg. US-Sitcom von Sam Bobrick und Brandon Tartikoff („Saved By The Bell“; 1989–1993).

Die Schüler an der Bayside-Highschool schlagen sich mit den Problemen herum, die Teenager nun mal haben. Zack Morris (Mark-Paul Gosselaar) ist ein cooler Mädchenschwarm, zu seiner Clique gehören der Sportler A. C. Slater (Mario López), die Cheerleaderin Kelly Kapowski (Tiffani-Amber Thiessen), die begabte Jessie Spano (Elizabeth Berkley), die geschwätzige Lisa Turtle (Lark Voorhies) und der Trottel Samuel Powers, genannt „Screech“ (Dustin Diamond). Mr. Richard Belding (Dennis Haskins) ist der Schulleiter.

Hauptdarsteller Gosselaar als Zack klinkte sich immer wieder aus der Handlung aus und sprach direkt in die Kamera die Fernsehzuschauer an. Die Clique wurde in der neuen Serie California College auf ihrer weiteren Schullaufbahn begleitet. In California Highschool 2 war währenddessen eine neue Gruppe von Schülern zu sehen, die nach dem Weggang dieser Clique aufs College an die Bayside-Highschool kamen.

California Highschool 2

1995–1996 (RTL2); 1997 (Nickelodeon). US-Sitcom („Saved By The Bell – The New Class“; 1993–2000).

Fortsetzung der Serie California Highschool: Richard Belding (Dennis Haskins) ist noch immer der Schuldirektor, der ehemalige Schüler Samuel „Screech“ Powers (Dustin Diamond) kommt nach kurzer Zeit als dessen Assistent zurück an seine alte Schule. Die neuen Schüler sind Barton „Weasel“ Wyzell (Isaac Lidsky), Tommy „D“ Deluca (Jonathan Angel), Lindsay Warner (Natalia Cigliuti), Megan Jones (Bianca Lawson), Vicki Needleman (Bonnie Russavage), Scott Erikson (Robert Sutherland Telfer) und Crunch Grabowski (Ryan Hurst). Scott, Vicki und Weasel verlassen die Schule nach einer Weile wieder, und Rachel Meyers (Sarah Lancaster), Brian Keller (Christian Oliver) und Bobby Williams (Spankee Rogers) kommen dazu. Noch später kommen Ryan Parker (Richard Lee Jackson), R. J. Collins (Salim Grant) und Maria Lopez (Samantha Becker) von der verfeindeten Valley-Highschool an die Bayside.

RTL2 zeigte 39 Folgen, 26 weitere waren beim Kindersender Nickelodeon zu sehen, der Rest der eigentlich 143‑teiligen Serie lief in Deutschland gar nicht. Christian Oliver wurde später Hauptdarsteller in der deutschen Serie Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei.

California College

1995 (RTL2). „Action, Fun und heiße Flirts“. 20‑tlg. US-Sitcom („Saved By The Bell: The College Years“; 1993–1994).

Fortsetzung der Serie California Highschool: Die Clique, die sich noch von der Highschool kennt, geht jetzt gemeinsam auf das Berkley-College. Dort lernen Zack Morris (Mark-Paul Gosselaar), Kelly Kapowski (Tiffani-Amber Thiessen), A. C. Slater (Mario López) und Samuel „Screech“ Powers (Dustin Diamond) mit Leslie Burke (Anne Tremko) und Alex Taber (Kiersten Warren) neue Freunde kennen. Der Ex‑Profi-Sportler Mike Rogers (Bob Golic), der jetzt an der Uni arbeitet, und Prof. Jeremiah Laskey (Patrick Fabian) geben sich Mühe, der Clique den Spaß zu verderben.

Der Alte

Seit 1977 (ZDF). Dt. Krimiserie.

Erwin Köster (Siegfried Lowitz) ist Kommissar bei der Münchner Mordkommission. Ein grantiger Alter, der eigenwillige Wege geht und lieber unverständlich vor sich hin brummelt, als seine Gedankengänge seinen Kollegen mitzuteilen. Wenn Verdächtige ihm dumm kommen und ihn anlügen, lügt er zurück, blufft, spiegelt falsche Tatsachen vor und bringt sie so zum Geständnis – oder wenigstens zur Kurzschlusshandlung, die sie verrät. Köster geht nicht immer den Weg, seine Marke zu zeigen, um an Informationen zu kommen, sondern gibt sich auch mal als jemand anders aus und kommt so an sein Ziel.

Die Alleingänge verärgern seinen Vorgesetzten, Kriminalrat Franz Millinger (Henning Schlüter). Die Mitarbeiter des Alten sind Kriminalhauptmeister Gerd Heymann (Michael Ande) und Inspektor Martin Brenner (Jan Hendriks). Es ist weniger eine Zusammenarbeit als eine Zuarbeit: Köster zieht sein Ding durch, Heymann und Brenner besorgen hauptsächlich Informationen (im Unterschied zu Derrick hat der Alte also gleich zwei Harrys). Weitere Kollegen sind Löwinger (Jan Meyer) und Maier Zwo (Wolfgang Zerlett). Das Privatleben des Kommissars spielt kaum eine Rolle, er hat aber eins: Köster ist geschieden, Anna Gautier (Xenia Pörtner) ist seine Lebensgefährtin. Anfang 1986 wird Köster durch den Schuss eines Mörders tödlich verletzt.

Sein Nachfolger als Leiter der Mordkommission München II wird der Augsburger Leo Kress (Rolf Schimpf), der gleich seinen Assistenten Henry Johnson (Charly Muhamed Huber) von dort mitbringt. Brenner wurde gerade in eine andere Mordkommission versetzt, auch diese Stelle war also frei. Heymann ist nach wie vor dabei. Die Atmosphäre im Revier hat sich etwas verändert. Vor allem Heymann war Köster immer mit großem Respekt begegnet und siezte ihn. Den neuen Chef duzen schon nach kurzer Zeit alle. Kress ist ein besonnener Mann, der die Fälle mit Ruhe und Gelassenheit angeht und zwar genauso dickköpfig sein kann wie sein Vorgänger, aber nicht so wirkt. Er ist ebenfalls geschieden und hat eine erwachsene Tochter namens Sabine (Bettina Redlich), die in den ersten Jahren gelegentlich mal auftaucht.

Löwinger und Maier Zwo verschwinden, und zwei weitere Neue rücken in den Vordergrund: Der Polizeiarzt (Ulf J. Söhmisch), der immer nur „Doktor“ genannt wird, stellt Todesursache und ‑zeitpunkt fest und hat zuvor schon mit Köster zusammenarbeitet; der junge Werner Riedmann (Markus Böttcher) vom Ermittlungsdienst sichert jetzt die Spuren. Seine Rolle wird im Lauf der Jahre immer größer. Johnson verlässt im Frühjahr 1997 die Kripo, sein Nachfolger wird ab Folge 226 Axel Richter (Pierre Sanoussi-Bliss).

Knapp 100 Folgen später tritt im März 2008 der dritte Alte seinen Dienst an. Leo Kress ist unspektakulär in den Ruhestand getreten, und ebenso unspektakulär setzt sich sein Nachfolger Rolf Herzog (Walter Kreye) auf seinen Stuhl und geht ans Werk.

Der Alte wurde von Helmut Ringelmann produziert und war der Serienersatz für dessen vorherige Serie Der Kommissar. Im Unterschied zu den Ringelmann-Serien Der Kommissar und Derrick verfassten aber verschiedene Autoren die Bücher. Oliver Storz und Jochen Wedegärtner schrieben das erste, die meisten stammten von Volker Vogeler, Axel Willschrei oder Alfred Vohrer.

Der Alte war als Person und als Serie weit weniger konservativ als sein Vorgänger; bereits im ersten Jahr löste er Zuschauerproteste aus, weil er auch mit nichtlegalen Methoden vorging, was beim Kommissar undenkbar gewesen wäre. Noch größer war die Aufregung allerdings, als der neue Assistent Johnson auftrat: ein Schwarzer! Dass dies „unrealistisch“ sei, war noch der harmloseste Vorwurf, aus Zuschauerpost floss kübelweise Hass und Rassismus. Ausgerechnet die „Bild“-Zeitung versuchte zu vermitteln und tat 1986 einen schwarzen Kriminalbeamten bei der Münchner Mordkommission auf, Überschrift: „Inspektor Henry – bei der Münchner Kripo gibt’s ihn wirklich“.

Nach genau 100 Folgen hatte Hauptdarsteller Lowitz keine Lust mehr, und mit dem Wechsel zu Rolf Schimpf wechselte neben dem größten Teil des Teams auch die Titelmusik (die der Köster-Folgen stammte von Peter Thomas, die neue von Eberhard Schoener) sowie Tempo und Tonfall der Serie. Alles wurde etwas mehr wie Derrick: Langatmige Dialoge, endlose Wiederholungen, unglaubwürdige Gesichtsausdrücke, und man hatte den Eindruck, in jeder dritten Folge spiele Evelyn Opela eine Gastrolle (tatsächlich war sie von 1986 bis 1993 in neun Folgen dabei, immer in einer anderen Rolle, so oft wie niemand sonst). Opela und Produzent Ringelmann hatten 1986 geheiratet.

Dennoch knüpften die neuen Folgen an den alten Erfolg an; Rolf Schimpf blieb sogar noch länger im Amt und machte die Serie zu einer der langlebigsten im deutschen Fernsehen. Unter Titeln wie „The Old Fox“, „El Viejo“ oder „Lenard“ wurde sie in mehr als hundert Länder verkauft. Zwar kündigte Hauptdarsteller Schimpf Ende der 90er‑Jahre in den Medien mehrfach seinen Abschied an, überlegte es sich aber offenbar anders. Im Dezember 2004 feierte die Serie ihre 300. Folge. Kurz zuvor war Schimpf 80 Jahre alt geworden. Erst nach 222 Fällen drehte Schimpf Ende 2006 seine letzte Folge, die im Dezember 2007 ausgestrahlt wurde.

Der Alte begann mit einem 90‑minütigen Pilotfilm am Ostermontag 1977. Beim ZDF hatte man zuvor lange überlegt, ob man den Zuschauern an einem solchen Feiertag einen „harten Krimi“ zumuten könne. Alle weiteren Folgen dauerten eine Stunde und liefen für den Rest des Jahres etwa einmal im Monat sonntags, ab 1978 im Wechsel mit anderen Dauerbrennern wie Derrick oder Ein Fall für zwei auf dem Freitagstermin um 20.15 Uhr.

Der Dicke

2005–2012 (ARD). 52-tlg. dt. Anwaltsserie von Thorsten Näter.

Weil er sich für Menschen einsetzen will, steigt Gregor Ehrenberg (Dieter Pfaff) aus der gemeinsamen Anwaltskanzlei mit seiner Frau Christina (Gisela Schneeberger) aus. Diese Logik verschlägt ihn in einen früheren Weinladen im Multikultiviertel von Hamburg-Altona, wo er eine neue Kanzlei eröffnet und sich fortan nicht mehr um die Starken und Erfolgreichen, sondern um die Schwachen und Gebeutelten kümmert. Sein Gerechtigkeitssinn macht ihn aufbrausend und lässt ihn gegen Regeln und Konventionen verstoßen. Die geschäftstüchtige Yasmin Ülüm (Burcu Dal) ist seine Assistentin, Gregors neue Nachbarn sind Lisa Schubert (Ulrike Grote) und ihre zwölfjährige Tochter Charly (Alina Liss), Gudrun Kowalski (Katrin Pollitt) ist die beherzte Putzfrau. Christina, die von Gregor ebenso verlassen wurde wie die Kanzlei, muss sich mit der neuen Situation abfinden. Martin Brüggmann (Walter Kreye) wird ihr neuer Partner, der sich auch privat für sie interessiert. Gregor kann ihn nicht leiden.

50‑minütiger Schmunzelkrimi mit dem immer erfolgreichen Dieter Pfaff, der sich auf dem Sendeplatz am Dienstag um 20.15 Uhr u. a. mit Adelheid und ihre Mörder abwechselte. Die Titelmusik stammt von Helmut Zerlett.

Reporter

1989 (ARD). 9-tlg. dt. Actionserie von Horst Vocks und Thomas Wittenburg, Regie: Klaus Emmerich und Hans Noever.

Azade Celik (Renan Demirkan) und Pit „Piwi“ Wilkens (Walter Kreye), arbeiten als Reporterin und Fotograf für die Zeitschrift „TNT“ (Themen, Nachrichten, Tendenzen). Mit ihren Recherchen decken sie immer wieder Verbrechen und politische Missstände auf, überführen Mörder und Terroristen. Zur Redaktion gehören noch Struck (Jürgen Holtz) und Herbst (Dietmar Schönherr).

Anders als in den meisten Journalistenserien wurden die Reporter hier nicht zu edlen Gutmenschen verklärt. Die Serie zeigte auch die wenig heldenhaften Hintergründe beim Kampf um Auflage und Schlagzeilen und machte sich über die Unzulänglichkeiten und Absurditäten des Redaktionsalltages lustig.

Die 45-Minuten-Folgen liefen montags um 20.15 Uhr. Die Reihe erhielt 1990 einen Grimme-Preis mit Silber.

Auf eigene Gefahr

1993–2000 (ARD). 39-tlg. dt. Krimiserie nach den Taschenromanen von Christine Grän.

Immer wieder wird Anna Marx (Thekla Carola Wied) in Kriminalfälle verwickelt, die sie dann aufklärt. Eigentlich arbeitet sie als Reporterin für eine Bonner Tageszeitung. Ihr Chef ist Gruber (Nikol Voigtländer), ihre Kollegen sind der Fotograf Heiner Höfs (Max Herbrechter) und „Kolli“ Kollberg (Michael Brandner). Anna ist anfangs mit dem Ministerialdirigenten Philip Handke (Roland Schäfer) liiert. Bei ihren Recherchen und Ermittlungen hat sie es mit Kommissar Hermes (Ulrich Pleitgen) zu tun, ab 1996 (zweite Staffel) mit Kommissar Peters (Walter Kreye) und ab 2000 mit Kommissar Brenner (Michael Sideris). Als Kolli und Höfs die Zeitung verlassen, wird 1996 Boris Beckmann (Jaecki Schwarz) Annas neuer Kollege und Partner. Nach dem Regierungsumzug wird auch Anna nach Berlin versetzt, um dort die Redaktion zu leiten. Beckmann geht mit, und die quirlige Fips Gall (Jenny Antoni) wird die neue Sekretärin. Bei ihrer alten Freundin Dr. Edith May (Maren Kroymann) und deren Tochter Nele (Katharina Blum) zieht Anna vorläufig ein. Der Staatssekretär Sebastian von Teplitz (Hans-Jörg Assmann) umgarnt sie.

Die 50‑Minuten-Folgen liefen staffelweise dienstags um 20.15 Uhr.

Hecht & Haie

1993–1994 (ARD). 26-tlg. dt. Krimiserie von Johannes Dräxler und Remy Eyssen, Regie: Michael Meyer-Werlin, Martin Gies.

Wolfgang Hecht (Walter Kreye) ist Beamter im Ordnungsamt der Stadt Frankfurt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Schneider (Friedrich-Karl Praetorius) und der Sekretärin Vera Busch (Barbara Wussow) kämpft er gegen große und kleine Betrüger. Die Palette reicht vom Schutzgeld zahlenden Pizzabäcker über den Metzgermeister mit dem Fleisch aus ominösen Quellen bis zum Hütchenspieler und dealenden Drogenbesitzer. Zum Büro gehört noch das Faktotum Grabowski (Alfred Edel) und ab der zweiten Staffel, in der Vera Busch zur Ermittlerin aufsteigt, ihre Nachfolgerin Roswitha Löffler (Natalie Lauter). Hechts Frau Sylvia (Silvia Reize), mit der er die Tochter Sabine (Kerstin Presber) hat, will sich von ihm scheiden lassen, doch er verpasst immer wieder den Termin.

Ordentlich gemachte Serienkonfektionsware mit realem Hintergrund: Beim Frankfurter Ordnungsamt gibt es tatsächlich eine Abteilung für besondere Aufgaben wie die, bei der Hecht und seine Kollegen arbeiten.

Die 50-minütigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Blind Justice

Ab 10. März 2008 (Kabel 1). „Ermittler mit geschärften Sinnen“. 13-tlg. US-Krimiserie von Steven Bochco, Matt Olmstead und Nicholas Wootton („Blind Justice“; 2005).

Der New Yorker Polizist Jim Dunbar (Ron Eldard) verliert bei einer Schießerei im Dienst sein Augenlicht, setzt aber durch, trotzdem in den Außendienst zurückkehren zu dürfen. Mit seiner anfangs skeptischen Partnerin Karen Bettancourt (Marisol Nichols) ermittelt er in Mordfällen, während er zu Hause die zerbrechende Ehe mit Christie (Rena Sofer) zu retten versucht. Seine anderen Kollegen Tom Selway (Reno Wilson) und Marty Russo (Frank Grillo) und sein neuer Chef Lt. Gary Fisk (Michael Gaston) sind ebenfalls skeptisch, was in erster Linie damit zusammenhängt, dass der Blinde allen Ernstes eine Pistole trägt und benutzt.

Kalte Serie, so frei von Humor wie von Gefühlen, die die Gelegenheit vergab, sich ernsthaft mit den Schwierigkeiten eines Behinderten im Polizeidienst auseinanderzusetzen. Stattdessen drückten die Macher dem soeben Erblindeten eine Waffe in die Hand und machten die Serie damit zum dämlichsten Krimi seit den Ninja-Cops.

Läuft montags um 22.10 Uhr in Doppelfolgen.

ALF

1988–1991 (ZDF). 100-tlg. US-Sitcom von Paul Fusco und Tom Patchett („ALF“; 1986–1990).

Die Außerirdische Gordon Shumway stürzt mit seinem Raumschiff in die Garage der Familie Tanner. Vater Willie (Max Wright), Mutter Kate (Anne Schedeen), Tochter Lynn (Andrea Elson) und der jüngere Sohn Brian (Benji Gregory) nehmen ihn notgedrungen bei sich auf und nennen ihn Alf, eine Abkürzung für Außerirdische Lebens-Form. Alf kommt vom Planeten Melmac, der bei einer Nuklearkatastrophe explodiert ist. Er ist ungefähr 90 cm groß, etwa 230 Jahre alt und hat ein orange-braunes Fell. Seine Lieblingsspeise sind Katzen, was das Leben für Familienkater Lucky deutlich erschwert. Natürlich krümmt er ihm kein Haar, denn seine zweite Lieblingsspeise ist alles, was da ist, notfalls sogar Kates Hackbraten.

Willie ist ein liebenswerter Familienvater, ein wenig verwirrt, nicht sehr entscheidungsfreudig, manchmal wachsen ihm die Probleme über den Kopf. Kate ist entschiedener, vor allem wenn es darum geht, Alf zurechtzuweisen. Sie steht ihm äußerst skeptisch gegenüber. Lynn ist ein typischer Teenie, sie telefoniert viel und hört Musik. Und Brian ist sofort hellauf begeistert, einen neuen Spielkameraden gefunden zu haben. Alf bringt das Leben der Familie komplett durcheinander und richtet ständig Chaos an.

Alf: „Mir fällt auf, dass du eine Menge Zeit mit Reparaturen verbringst.“
Willie: „Weil du eine Menge Zeit damit verbringst, alles kaputtzumachen.“
Alf: „Wie schön, dass sich unsere Hobbys so gut ergänzen.“
Oder er ist einfach nur im Weg, weil er sich weigert, seinen Platz vor dem Fernseher zu räumen.
Willie: „Gibt es denn gar nichts anderes für dich als Kühlschrank und Fernseher?“
Alf: „Für mich ist das Abwechselung genug. Im Kühlschrank ist immer was Frisches, und im Fernsehen gibt es immer Konserven.“

Zusätzliches Problem: Niemand darf Alf sehen, weil sonst die Weltraumbehörde auf ihn aufmerksam werden könnte. Deshalb muss er sich immer in der Küche verstecken, wenn beispielsweise die aufdringlichen Nachbarn Raquel (Liz Sheridan) und Trevor Ochmonek (John LaMotta) zu Besuch kommen. Trotzdem lernt Alf im Laufe der Zeit mehrere Freunde kennen, z.B. Kates Mutter Dorothy (Anne Meara), Ochmoneks Neffen Jake (Josh Blake), Willies Bruder Neal (JM J. Bullock) und den Psychiater Larry (Bill Daily). Nach drei Jahren bekommt die Familie Nachwuchs: Sohn Eric (J.R. und Charles Nickerson) wird geboren. Kurz darauf nehmen zwei alte Freunde von Melmac Kontakt zu Alf auf. Skip und Rhonda, für Alf die Liebe seines Lebens, haben gerade einen Planeten gekauft und wollen gemeinsam mit Alf dort einen neuen Melmac aufbauen. Nach langem Überlegen entschließt sich Alf, die Tanners zu verlassen und mitzukommen. Als er auf einem Feld außerhalb der Stadt von Skip und Rhonda abgeholt werden soll, wird Alf plötzlich von der Weltraumwache umstellt, die die Funksignale mitgehört hat. Das Raumschiff und auch die Tanners sind für ihn nicht mehr erreichbar.

Liebevolle Comedy, in der große Mengen subtiler Mediensatire durch ebensolche Mengen Holzhammer-Humor aufgewogen wurden. In den USA war die Serie erfolgreich, in Deutschland löste sie eine Massenhysterie aus. Das offene Ende war als Cliffhanger für die nächste Staffel gedacht. Die Folge „Die Entscheidung“ war bereits abgedreht, als die Produzenten von der Einstellung der Serie erfuhren.

Die Alf-Figur wurde in der Serie teilweise mechanisch gesteuert, bei notwendigen Ganzkörperbewegungen steckte der Kleinwüchsige Michu Meszaros im Fellkostüm. Das ZDF zeigte die Episoden erst dienstags um 17.45 Uhr, später freitags zu dieser Zeit, dort oft auch mit zwei Folgen am Stück. Eine Doppelfolge, in der Alf im Traum die Moderation des amerikanischen Late-Night-Klassikers „Tonight Show“ übernimmt, wurde in Deutschland nie gezeigt, wohl weil man damals glaubte, der Deutsche an sich könne mit diesem Sendeformat nichts anfangen. Alfs Spruch „Null Problemo“ ging in den Sprachgebrauch ein, Tommi Piper wurde als Alfs deutsche Stimme berühmt. Alf-Puppen und haufenweise andere Fanartikel verkauften sich blendend, darunter jede Menge Alf-Bücher.

Neben dieser Serie wurden zwei Zeichentrickserien mit Alf produziert, und seit dem Ende des Originals verging kaum ein Jahr, in dem es nicht in irgendeinem Sender wiederholt wurde. 1996 kam „Alf – Der Film“ in die deutschen Kinos, jedoch ohne die Familie Tanner. 2004 tauchte Alf in den USA ein weiteres Mal auf. Nach jahrelanger Abwesenheit wurden in einem Kabelsender mehrere Folgen von „ALF’s Hit Talk Show“ gezeigt, in der Alf in klassischem Late-Night-Stil am Schreibtisch sitzt und prominente Gäste empfängt.

Blättern:  1 ... 169 170 171 172 173 ... 198


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links