1996 (arte); 1998 (ZDF). 12-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.
Die Fortsetzung von Hitler – eine Bilanz porträtierte die Hauptfiguren des Nationalsozialismus: Hermann Göring, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler, Albert Speer, Rudolf Hess, Karl Dönitz, Adolf Eichmann, Joachim von Ribbentrop, Roland Freisler, Martin Bormann, Baldur von Schirach und Josef Mengele war jeweils eine Folge gewidmet.
Knopp und seine Autoren perfektionierten bei Hitlers Helfer ihre Methode, Geschichte in laute Videoclip-Porträts zu verwandeln, in denen Fiktion und Dokumentation nicht mehr zu trennen sind. Die Sendungen hatten wieder beste Quoten und ließen sich hervorragend ins Ausland exportieren; das Urteil der Kritiker aber war verheerend. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb: „Man verließ festen Boden und forcierte künstliche Aufregungen, vermischte vermeintlich spekulative (Film-)Funde mit einem drängenden, investigativen ‚Hier-genau-ist-es-gewesen‘-Naturalismus, umschnipselt von zumeist unerheblich schwadronierenden ‚Zeitzeugen‘. Knopp und sein Stab haben sich von allem verabschiedet, was rings um den Begriff Zeitgeschichte auch einmal anzutreffen war: Aufklärung. Geduldiges, stringentes, nachvollziehbares, Lücken füllendes, provozierendes Erzählen. Was wir sehen, ist der Untergang eines Genres.“ Frank Schirrmacher urteilte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Es ist der bislang auffälligste Versuch, historisches Bewusstsein durch kollektive Nervenreizung zu vernichten.“ Er konstatierte einen „fast rauschhaften Steigerungs- und Überbietungswillen, der in der gegenwärtigen Staffel von Hitlers Helfern einen Zug ins Irrwitzige bekommen hat.“
Zwei Staffeln mit je sechs dreiviertelstündigen Folgen zeigte das ZDF ab Januar 1997 dienstags um 20.15 Uhr, die erste Staffel war zuvor bereits bei arte gelaufen. Als nächstes kamen Hitlers Krieger an die Reihe.
Beide Staffeln sind auf DVD erschienen.