heute-journal

Seit 1978 (ZDF). Nachrichtenjournal mit Nachrichten des Tages, Hintergründen und Analysen.

Gleichzeitig mit der ARD führte das ZDF am 2. Januar 1978 eine ausführliche Nachrichtensendung am Abend ein. Im ZDF wurde dazu die 21.00-Uhr-Ausgabe der heute-Sendung ausgebaut. Der spätere Redaktionsleiter Wolf von Lojewski erklärte das Konzept so: „Die heute-Ausgabe um 19.00 Uhr meldet: Politiker XY wirft das Handtuch – wir sagen, wohin!“ Erster Leiter und Moderator war Dieter Kronzucker. Am 25. Juli 1980 wurde er selbst zur Nachricht: Seine Töchter Sabine und Susanne (Letztere wurde später RTL-Moderatorin) wurden zusammen mit einem Neffen Kronzuckers in Italien entführt und erst 68 Tage später nach der Zahlung von Lösegeld freigelassen.

Die Moderatoren im Überblick: Dieter Kronzucker (1978–1980, 1986–1988), Klaus Bresser (1978–1983), Karlheinz Rudolph (1978–1983), Jochen Schweizer (1978–1982), Dr. Gustav Trampe (1978–1979), Ingeborg Wurster (1979–1984), Hans Scheicher (1981–1985), Peter Voß (1981–1992), Ernst Elitz (1983–1985), Gerd Helbig (1985), Ruprecht Eser (1986–1992), Sigmund Gottlieb (1988–1991), Alexander Niemetz (1991–2000), Wolf von Lojewski (1992–2003), Eberhard Piltz (1993–1997), Helmut Reitze (1997–2001), Marietta Slomka (seit 2001), Klaus-Peter Siegloch (2003–2007), Claus Kleber (seit 2003) und Steffen Seibert (ab 2007). Neben diesen Präsentatoren waren Sprecher für den Nachrichtenblock im Studio, die nie den gleichen Bekanntheitsgrad erreichten – offenbar auch hausintern nicht: Alexander Niemetz blamierte sich in einer Sendung, weil ihm sekundenlang nicht einfiel, wie die nette blonde Nachrichtenfrau neben ihm hieß (Gundula Gause).

Das heute-journal lief zunächst in 25 Minuten Länge werktags um 21.00 Uhr. 1984 wurde es auf 21.45 Uhr verschoben und 1992 um fünf Minuten verlängert – so sollte insbesondere Raum für Kulturberichterstattung geschaffen werden. Seit 1992 gibt es auch samstags ein heute-journal, seit 2000 zudem eine verkürzte Sonntagsausgabe.

Ahornallee

2007 (RTL). 42-tlg. dt. Daily Soap.

Geschichten aus der Düsseldorfer Ahornallee. Im Mittelpunkt steht die einfache Hausmeisterfamilie Schlosser mit Vater Willi (Ulrich Schmissat) und den Teenagern Jan (Sascha Kekez) und Petra (Julia Dellgrün), die sich in einem Haus voller reicher Schnösel bewähren müssen. Jan hat sofort Augen für Jasmin Keller (Florence Joy Büttner), die Tochter des Schönheitschirurgen Markus (Hans Holzbecher) und der Zicke Ilona (Claudia Neidig). Der protzige Anwalt Karsten Winterberg (Wolfgang Bott) ist ein alter Freund von Willi und hat ihm den Hausmeisterjob verschafft.

Der Sendeplatz werktags um 17.00 Uhr war ein rarer, an dem noch nirgendwo eine Daily Soap lief, also platzierte RTL diese, seine vierte, genau dort. Sehen wollte sie aber auch dort niemand, und so war das Leben in der Ahornallee auf nur zwei Monate beschieden.

auf und davon – Mein Auslandstagebuch

Seit 2007 (Vox). Dokusoap, die mehrere Aupairmädchen und Austauschschüler bei ihrem Auslandsaufenthalt an verschiedenen Orten der Welt begleitet.
Zunächst zehn einstündige Folgen liefen werktags um 16.00 Uhr, die zweite Staffel zeigt Vox sonntags um 20.15 Uhr.

Lebe Deinen Traum! Jetzt wird alles anders

Seit 2007 (Pro Sieben). Dokusoap, die pro Folge eine Person oder Familie bei einem besonderen Ereignis, das das Leben verändern kann, begleitet und es sehr, sehr ausführlich schildert.

Die einstündigen Folgen laufen werktags um 15.00 Uhr.

We Are Family — So lebt Deutschland

Seit 2005 (Pro Sieben). Doku-Soap über das Leben ausgewählter deutscher Familien, die, wären sie repräsentativ, vermutlich wirklich den viel beschworenen Untergang des Abendlandes bedeuten würden.

Ähnliche Reportagen über Familien hatte es zuvor im Mittagsmagazin SAM gegeben. Im Anschluss daran, um 14.00 Uhr, wurde die neue Reihe gezeigt. Sie erreichte Zielgruppenmarktanteile über 20 Prozent und wurde zur erfolgreichsten Sendung im Nachmittgsprogramm von Pro Sieben. Nur logisch, dass die Sendezeit bald von einer halben auf eine ganze Stunde verdoppelt wurde.

Heidi

1977–1978 (ZDF). 52-tlg. jap. Zeichentrickserie von Marty Murphy nach dem Roman von Johanna Spyri, Regie: Isao Takahata („Arupusu No Shoujo Haiji“; 1974).

Das fünfjährige Waisenkind Heidi zieht aus der Stadt, wo sie bisher bei ihrer Tante Dete lebte, zu ihrem Großvater auf die Alm. Der kauzige Alm-Öhi ist bei den Bewohnern des Dörfli nicht sehr beliebt. Heidi freundet sich schnell mit dem Hirtenjungen Peter an, der mit seinem Hund Josef die Ziegen hütet. Mit acht Jahren geht Heidi für eine Weile mit Tante Dete nach Frankfurt, die dort bei dem reichen Herrn Stresemann arbeitet. Mit der Hausdame Fräulein Rottenmeier kommt Heidi zwar nicht so gut klar, aber Stresemanns Tochter Clara, die im Rollstuhl sitzt, wird sofort Heidis neue Freundin und besucht sie auch später, als Heidi wieder zurück in den Bergen ist. Die Zeit dort bekommt Clara so gut, dass sie wieder laufen lernt.

Lange bevor es RTL 2 überhaupt gab, war die Serie eines der ersten Animés im deutschen Fernsehen – aber damals nannte man das natürlich nicht so. Hinter der Serie stand der ehemalige Disney-Zeichner Marty Murphy. Von ihm ist auch Biene Maja. Nicht alle Figuren aus der Serie stammen aus Johanna Spyris Bestseller: Der Bernhardiner Josef, die Ziege Schnucki und der Vogel Piep wurden fürs Fernsehen erfunden. Das berühmte Titellied „Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge“ sangen Gitti & Erika.

Von der Serie gibt es auch eine neu synchronisierte Fassung, die aus zwei Spielfilmen besteht.

Hilfe! Hochzeit!

Seit 2007 (Sat.1). „Die schlimmste Woche meines Lebens“. 7-tlg. dt. Comedyserie von Frank Schmeißer und Sonja Schönemann nach der BBC-Serie „The Worst Week of My Life“.

Jochim Witte (Christoph Maria Herbst) und Anna von Schanz (Ulrike C. Tscharre) lieben sich und wollen heiraten, und zwar in genau einer Woche. Bis dahin ist noch viel zu tun, und damit ergeben viele Möglichkeiten, was noch alles schiefgehen kann. Bei seinen ebenso vornehmen wie reservierten zukünftigen Schwiegereltern Albrecht (Uwe Friedrichsen) und Sophia (Peggy Lukac) fruchten Joachims Einschleimversuche rein gar nicht, und mit jedem neuen Fettnapf macht er sich unbeliebter. Dazu kommt ein weiteres Problem, und es heißt Judith (Eva Löbau). Sie ist eine verrückte Arbeitskollegin aus Joachims Bank und ihm komplett verfallen, verfolgt und belästigt ihn und versucht mit allen Mitteln, die bevorstehende Hochzeit zu verhindern. Joachim kommt im Gegensatz zu Anna aus sehr einfachen, bürgerlichen Verhältnissen. Sein ordinärer Vater Paul Bernd (Gottfried Breitfuß) vertreibt sich nach dem Tod von Joachims Mutter die Zeit mit der drallen Stripperin Cindy (Barbara Philipp). Bettina, genannt „Betty“ (Anna Böttcher), ist Joachims hilfsbereite Sekretärin.

Die meisten Gags sind schon lange bekannt und vorhersehbar, die Umsetzung ist trotzdem recht kurzweilig. Die halbstündigen Folgen laufen freitags um 21.15 Uhr.

Unser Lehrer Doktor Specht

1992–1999 (ZDF). 69‑tlg. dt. Familienserie von Kurt Bartsch, Regie: Werner Masten (letzte Staffel: Vera Loebner und Karin Hercher).

Dr. Markus Specht (Robert Atzorn) ist Lehrer für Deutsch und Geschichte. Dabei schlägt er sich innerhalb kürzester Zeit mit allen Problemen herum, die an einer Schule auftauchen können: Schwangerschaft, Streik, Drogenmissbrauch, Rassismus, Diebstahl, Liebe zum Lehrer, Kriminalität etc.

Zunächst unterrichtet Specht an einem Gymnasium in Celle, wird dann Direktor einer Schule in Potsdam, gibt den Job auf für eine Lehrerstelle in einem Internat auf Krähenwerder, wechselt später an ein Gymnasium in Berlin und geht schließlich an eine Privatschule nach Bayern. Er unterrichtet meist eine zehnte Klasse. Offensichtlich kommen auch viele seiner Kollegen nicht zur Ruhe. Direktor Hartlaub (Charles Brauer) ist bereits in Celle Spechts Vorgesetzter und ist es auch später auf Krähenwerder. Karoline Anselm (Maria Hartmann) ist in Berlin die Direktorin und in Bayern einfache Lehrerin. Auch Charly (Ygal Gleim) ist anfangs in Celle und später in Potsdam Spechts Schüler, und Sunny Barfuß (Melanie Rühmann) ist schon in Berlin und noch in Bayern dabei.

Specht fährt meist Fahrrad und hat keine eigene Wohnung. Er wohnt bei der Pensionswirtin Pia Kleinholz (Gisela Trowe), die Specht in jede neue Stadt nachreist und seine Zimmerwirtin bleibt. Fanny Moll (Claudia Wenzel) wohnt ebenfalls bei Frau Kleinholz. Sie hat ein Auge auf Specht geworfen und versucht mehrfach offensiv, ihn zu verführen. Specht hat jedoch kein Interesse an ihr. Er ist zunächst mit Lilo von Barnim (Corinna Harfouch) zusammen, später mit Paula Quandt (Daniela Ziegler), die ihn immer Paul nennt, anschließend mit der Schulpsychologin Regine Holle (Simone Thomalla) und dann mit Mathilde Möhring (Petra Kleinert), die er sogar heiratet und mit der er Tochter Lydia bekommt. Mathilde kommt bei einer Bergwanderung mit Spechts Klasse in Bayern ums Leben.

Erwin Schopenhauer (Dietrich Mattausch) ist Spechts bester Freund, Alfons Specht (Helmut Pick) sein Vater. Er heiratet eines Tages Pia Kleinholz. Zu Spechts Kollegen gehören in Celle Frau „Lämmchen“ Lammert (Tamara Rohloff), Herr Bloch (Wolf-Dietrich Berg) und der Sportlehrer Werner Rösler (Heinz Hoenig) sowie Hartlaubs Sekretärin Frau Liebscher (Ingrid van Bergen); in Potsdam Herr Bliese (Eberhard Feik), Dr. Hofer (Werner Tietze), Tacitus (Wolf-Dietrich Sprenger), der Sportlehrer Gisbert Brüll (Hartmut Schreier) und die Sekretärin Anita Kufalt (Veronica Ferres), die mit Specht nach Krähenwerder wechselt. Dort arbeiten außerdem Fräulein Conradi (Jenny Gröllmann), Herr Dumbeck (Peter Bause), Frau Kolberg (Annemone Haase), Herr Praetorius (Christian Steyer) und Hausmeister Lurch (Klaus Hecke), der Anita Kufalt heiratet.

Spechts Kollegen in Berlin sind neben Direktorin Anselm Chemielehrer Faust (Michael Walke), Sportlehrer Lobesam (Lutz Reichert), Mathelehrer Hohlbein (Gerd Baltus), Lateinlehrerein Zielrich (Barbara Dittus), Biolehrer Jochen Dreier (Dieter Montag), Sportlehrerin Karin Bieler (Carin C. Tietze), Herr Luther (Rolf Römer) und der kriminelle Hausmeister Knospe (Wolfgang Winkler), der schnell rausfliegt. Grolmann (Diether Krebs) ist der Führer der Sekte „Engel der Straße“, der einige von Spechts Schülern angehören. Schuldirektor in Bayern ist Professor Böck (Hans Brenner), sein Stellvertreter Herr Leitmeier (Erwin Steinhauer), die anderen Kollegen neben Frau Anselm sind Herr Lohmann (Simon Licht) und Herr Kneifer (Michael Benthin).

Während im richtigen Leben ein Lehrer, der permanent die Schule wechselt, keinen guten Ruf hat, war dieser Fernsehlehrer immer bei allen beliebt. Und während im richtigen Leben ein Mann, der permanent seine Frauen wechselt … aber lassen wir das. Jeweils zum Beginn einer neuen Staffel trat Specht seinen Dienst an der neuen Schule an. Dementsprechend wechselten die Kollegen und die Schüler ständig, ihre Geschichten umso seltener. Die Zuschauer blieben der Serie treu.

Die 50‑minütigen Folgen liefen erfolgreich dienstags um 19.20 Uhr.

Oh Gott, Herr Pfarrer

1988–1989 (ARD). 13‑tlg. dt. Familienserie von Felix Huby, Regie: Theo Mezger.

Der neue evangelische Gemeindepfarrer Hermann Wiegandt (Robert Atzorn) zieht mit seiner Frau Claudia (Maren Kroymann) und den Kindern Anke (Stella Adorf) und Lutz (Sven Wisser), beide im Teenageralter, ins Pfarrhaus im schwäbischen Talberg. Dort wohnen sie mit Wiegandts Schwiegervater Merkle (Walter Schultheiß), der bisher der Pfarrer im Ort war, zusammen in einem Haus. Die neugierige Klara Heimreich (Ilse Künkele) ist die Gemeindedienerin, Isolde Neidthardt (Rotraut Rieger) die Organistin.

Wiegandt wird von der Gemeinde zunächst skeptisch aufgenommen. Dazu trägt auch bei, dass seine Frau nicht die Musterpfarrersgattin ist, sondern als Lehrerin arbeitet und anfangs nicht einmal im Pfarrhaus wohnt. In Folge 3 zieht sie aber doch ein und bemüht sich, etwas repräsentativer aufzutreten. Die Gemeindemitglieder gewöhnen sich an die fortschrittliche Familie und lieben letztendlich ihren neuen Pfarrer, der sich für Familien und Schwache einsetzt, für Obdachlose und Misshandelte, sich um die Jugendarbeit und Seelsorge kümmert und mit Kirchenaustritten und Kriminalität konfrontiert wird, wenn z. B. ein Gangster sich dem Geistlichen anvertrauen will und Wiegandt auf diesem Weg Informationen erhält, die zur Aufklärung eines Raubüberfalls führen könnten. Wiegandt tut selbstverständlich immer das Richtige.

Die 45‑Minuten-Folgen liefen montags um 20.15 Uhr. Alle Episodentitel waren Zitate aus der Bibel, wie „Du sollst kein falsch Zeugnis reden“ oder „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Nach nur einer Staffel stieg Robert Atzorn aus der erfolgreichen Serie aus, weil er nicht auf eine Figur festgelegt werden wollte, und spielte fortan siebeneinhalb Jahre lang die Hauptrolle in Unser Lehrer Doktor Specht. Die ARD setzte das Muster der Serie in Pfarrerin Lenau fort.

Der Kapitän

Seit 1997 (ZDF). Dt. Familienserie von Christian Frei, Regie: Erhard Riedlsperger.

Frank Harmsen (Robert Atzorn) ist Kapitän mehrerer Frachtschiffe, so der „Pegonia“ und der „Cartagena“. Mit ihm an Bord sind Chefingenieur Fritz Kaiser (Jophi Ries) und Maschinist Wysocki (Jürgen Tarrach). Gemeinsam transportieren sie Gefahr- und andere Güter. Unter dem aufreibenden Beruf leidet die Ehe mit Elke (Angelika Hartung). Auf einer Seereise kommt ihr Schwiegersohn Thomas (Alexander Eisenfeld) ums Leben. Harmsen hängt das Kapitänsein an den Nagel und wird Tatort-Kommissar. Als das erledigt ist, wird seine Tochter Anita (Jasmin Schwiers) entführt und Harmsen zornig wieder Kapitän. Sein neues Team besteht aus Simon Baum (Peter Fieseler) und Manne Erdmann (Waldemar Kobus).

1997 zeigte das ZDF fünf spielfilmlange Folgen, 2000 und 2009 noch einmal jeweils zwei, immer im Hauptabendprogramm. Die Quoten waren hervorragend, die Kritiken entsetzlich.

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