Primeval — Rückkehr der Urzeitmonster

Seit 2007 (Pro Sieben). Brit. Fantasyserie von Adrian Hodges und Tim Haines („Primeval“; seit 2007).

Riesige Monster erschrecken Großbritannien. Ihre Herkunft ist unklar, und was genau sie eigentlich sind, ebenso. In der Gegenwart kennt man diese saurierähnlichen Viecher jedenfalls nicht. Der Evolutionsbiologe Nick Cutter (Douglas Henshall) findet heraus, dass es Anomalien gibt. So nennt er die Magnetfelder, die ein Tor zu einer Millionen Jahre alten Vergangenheit bilden, durch das die Monster rein und raus laufen und während ihres Aufenthalts in der Gegenwart ordentliche Angst einjagen und Schäden anrichten. Vielleicht ist durch eine solche Anomalie auch Cutters Frau Helen (Juliet Aubrey) verschwunden, von der es seit acht Jahren keine Spur gibt. Für Cutter ein Grund mehr, der Sache nachzugehen. Ihn unterstützt die Zoologin Abby Maitland (Hannah Spearritt), in die sich Cutters nerviger Student Connor Temple (Andrew-Lee Potts) verliebt, die aber wiederum für Cutters Laboranten Stephen Hart (James Murray) schwärmt. Claudia Brown (Lucy Brown) ist die Verbindungsfrau zum Innenministerium, das der Sache skeptisch gegenüber steht. Die an sich schon unheimliche Angelegenheit wird noch mysteriöser dadurch, dass Helen gleich mehreren Mitgliedern des Forschungsteams wiederholt erscheint.

Klar, das Geheimnis um den Verbleib der Frau spielt eine Rolle, aber eigentlich geht es um die actionreichen Kämpfe gegen die furchteinflößenden und eindrucksvoll animierten Riesenmonster. Die einstündigen Folgen laufen montags zur Primetime.

Jericho — Der Anschlag

Seit 2007 (Pro Sieben). 29-tlg. US-Mysteryserie von Stephen Chbosky, Josh Schaer und Jonathan E. Steinberg („Jericho“; 2006–2008).

Nach fünf Jahren kommt Jake Green (Skeet Ulrich) zurück in seine Heimatstadt Jericho in Kansas, sagt aber niemandem warum. Einen schlechten Zeitpunkt hat er sich ausgesucht, denn kaum ist er da, explodiert in der Nähe eine Atombombe. Es besteht kein Zusammenhang, aber was genau eigentlich los ist, weiß natürlich auch niemand. Jericho ist von der Außenwelt abgeschnitten, niemand weiß, ob es auch noch Anschläge in anderen Städten gegeben hat. Die Bewohner von Jericho kämpfen gegen den Untergang und ums Überleben. Es gelingt nicht allen. Viele sterben sofort, einige an späteren Folgen der radioaktiven Verseuchung. Jake rennt rum und versucht sich als heilbringender Superheld, packt erfolgreich mit an und hilft, während sein Vater Johnston Green (Gerald McRaney), der langjährige Bürgermeister, die Stadtgemeinschaft zusammenhält. Dazu gehören seine Frau Gail (Pamela Reed) und sein Sohn Eric (Kenneth Mitchell), sein politischer Gegner Gray Anderson (Michael Gaston), Jakes Ex Emily Sullivan (Ashley Scott), die Lehrerin Heather Lisinski (Sprague Grayden), der Teenager Dale Turner (Erik Knudsen), dessen Eltern bei dem Anschlag ums Leben gekommen sind, die Ladenbesitzerin Gracie Leigh (Beth Grant), bei der Dale arbeitet, der Landwirt Stanley Richmond (Brad Beyer) und seine taubstumme Schwester Bonnie (Shoshannah Stern). Und dann ist da noch der mysteriöse Rob Hawkins (Lennie James). Er ist neu in der Stadt und nicht der, der er vorgibt zu sein. Mit allerlei Technik im Keller ist er als Einziger in der Lage, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Er sagt’s aber niemandem in der Stadt.

Düstere, deprimierende Endzeitserie, die in den USA während der ersten Staffel viele Fans verlor. Als der Sender CBS sie daraufhin absetzte und die verbliebenen Fans nach 22 Folgen mit einem offenen Ende in der Luft hängen ließ, liefen diese jedoch so vehement Sturm, dass CBS sich zu einer zweiten Staffel mit immerhin sieben Folgen überreden ließ. Weil die Zuschauerzahl aber niedrig blieb, war danach endgültig Schluss.

Pro Sieben zeigt die einstündigen Folgen montags um 21.15 Uhr.

Invasion

2006–2007 (Pro Sieben). 22-tlg. US-Mysteryserie von Shaun Cassidy („Invasion“; 2005–2006).

Es rast mal wieder ein Hurrikan auf Florida zu, und womöglich ist die Erklärung für deren Häufung in jüngerer Zeit nicht der Klimawandel, sondern die Invasion Außerirdischer, die die Winde zur eigenen Verbreitung nutzen. Zumindest fangen die merkwürdigen Ereignisse gerade erst an, nachdem der Sturm über die Kleinstadt Homestead hinweggezogen ist, in der Russell Varon (Eddie Cibrian) der Park Ranger und Tom Underlay (William Fichtner) der Sheriff ist. Als erste bemerkt Varons kleine Tochter Rose (Ariel Gade) die merkwürdigen Lichter, dann wird seine Ex-Frau Mariel (Kari Matchett) das erste Opfer. Die Außerirdischen greifen aus dem Wasser einzelne Personen an, übernehmen allmählich deren Körper und eignen sich ihre Identität an. So bemerken es ihre Mitmenschen nicht, und sie selbst auch nur nach und nach. Im Laufe der Zeit wird die Gruppe der Aliens immer größer. Russell kümmert sich um seine Familie, die außer ihm und Rose noch aus seiner neuen Frau Larkin (Lisa Sheridan) und seinem Sohn Jesse (Evan Peters) besteht, und bemüht sich um Aufklärung der Merkwürdigkeiten. Der Sheriff ist sein Widersacher, nicht nur, weil er jetzt mit Mariel verheiratet ist. Aus erster Ehe hat er eine 16-jährige Tochter, Kira (Alexis Dzienza).

Invasion war eine von mehreren gefloppten Mysteryserien der US-Saison 2005/06, und Pro Sieben hatte an allen die Rechte für seine Montags-Primetime erworben. Die anderen waren Surface – Unheimliche Tiefe und Nemesis – Der Angriff. Während Surface hierzulande noch erfolgreich war, versagte Invasion auch bei uns, und so zeigte Pro Sieben die zweite Hälfte der Serie dann nicht mehr um 20.15 Uhr, sondern um 1.15 Uhr.

Vorab war die Serie bereits im Pay-TV bei Premiere gelaufen. Sie endete offen, weil die Produzenten nicht von einer Absetzung nach der ersten Staffel ausgegangen waren.

Surface — Unheimliche Tiefe

2006 (Pro Sieben). 15-tlg. US-Mysteryserie von Josh und Jonas Pate („Surface“; 2005 – 2006).

Die Meeresbiologin Laura Daughtery (Lake Bell) entdeckt im Pazifik gefährliche Wasserkreaturen, die ihr – und der Öffentlichkeit – bisher unbekannt waren. Gleichzeitig machen der Teenager Miles Barnett (Carter Jenkins) und der Hobbytaucher Rich Connelly (Jay R. Ferguson) in völlig anderen Gegenden ähnliche Beobachtungen. Laura will der Sache nachgehen, wird aber von ganz oben behindert. Es stellt sich raus, dass die Behörden Bescheid wissen, die Angelegenheit aber vertuschen. Die Verschwörung führen Davis Lee (Ian Anthony Dale) und der Wissenschaftler Dr. Aleksander Cirko (Rade Šerbedžija) an. Derweil erobern einige der Viecher bereits das Land.

In den USA floppte die Serie und wurde nach nicht einmal einer Staffel abgesetzt, in Deutschland war sie überraschend erfolgreich. Pro Sieben zeigte im Sommer 2006 montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei Folgen, und der Erfolg animierte den Sender dazu, in der Folgezeit weitere gefloppte Mysteryserien zu zeigen, darunter Invasion und Jericho – Der Anschlag.

18 — Allein unter Mädchen

2004–2007 (ProSieben). 20-tlg. dt. Comedyserie von Hansjörg Thurn.

Die Teenager Jo (David Winter), Leo (Bert Tischendorf), Maus (Tim Sander) und Toby (Nicolas Kantor) werden als einzige Jungs am Mädcheninternat Heiligendorf aufgenommen – ein Feldversuch des Ministeriums, den Schuldirektorin Dr. Agnes Mensendiek (Annekathrin Bürger) am liebsten so schnell wie möglich beenden möchte. Die Schülerinnen Billy (Susan Hoecke), die Internatssprecherin, und die lesbische Vera (Hannah Herzsprung) sehen das auch so und machen den Jungs ihr geglaubtes Paradies zur Hölle.

Nett gemeinte Serie voller Klischees. Sie entstand in der Folge des eigenproduzierten Pro-Sieben-Films „Seventeen – Mädchen sind die besseren Jungs“, in dem Winter und Sander bereits die gleichen Rollen gespielt hatten. Sie lief montags um 22.15 Uhr. Der Film war ein großer Erfolg. Nur der Film. Trotzdem drehte Pro Sieben nach zehn Teilen noch eine zweite Staffel, die werktags am Vorabend laufen sollte, aber nach der erfolglosen Wiederholung der ersten Staffel auf diesem Sendeplatz kurzfristig abgesetzt wurde. Sie wird erst im Sommer 2007 samstags nachmittags gezeigt.

Private Life Show

1995 (ARD). Diese Sendung wurde als spektakuläre neue Show-Reihe und „hemmungsloser Seelenstriptease“ angekündigt, war aber in Wirklichkeit eine einmalige Satire von Michael Seyfried. In der fiktiven Show gehen Kandidaten mit Messern aufeinander los und prügeln sich, am Ende wird der Moderator (Burkard Driest) erstochen. Wie schon 25 Jahre zuvor Das Millionenspiel kritisierte die Private Life Show die immer drastischer werdenden Sendeformate im kommerziellen Fernsehen. Und wie damals durchschauten viele die Satire nicht. Einige der entsetzten Zuschauer alarmierten während der Ausstrahlung am späten Samstagabend die Polizei. Am darauffolgenden Montag musste der Saarländische Rundfunk mit der Erklärung an die Presse gehen, dass es sich um einen Fernsehfilm gehandelt habe.

Das Millionenspiel

1970 (ARD). Hellseherischer Fernsehfilm von Wolfgang Menge nach einer Sciencefiction-Kurzgeschichte von Robert Sheckley, in dem eine fiktive Spielshow gezeigt wird, bei der der Kandidat Bernhard Lotz (Jörg Pleva) Millionär werden kann, wenn er eine Hetzjagd durch Profikiller, angeführt von Köhler (Dieter Hallvorden), lebend übersteht. Der Moderator (Dieter Thomas Heck) ruft: „Toi, toi, toi den Killern und alles Gute dem Gehetzten!“

Viele Zuschauer missverstanden die Sendung als tatsächliche Spielshow und bewarben sich als Kandidaten. Erst nach 32 Jahren im Giftschrank wurde das Fernsehspiel 2002 im WDR wiederholt.

Smog

1973 (ARD). Fernsehspiel von Wolfgang Menge, in dem es um die fiktive Bedrohung durch verseuchte Luft ging. Viele Fernsehzuschauer hielten den Film für einen Tatsachenbericht und gerieten in Panik.

Menge musste es bereits gewohnt gewesen sein, dass man seine Fiktion ernst nahm. Seine Spielshow-Satire Das Millionenspiel drei Jahre zuvor hatten viele Zuschauer ebenfalls für die Realität gehalten.

Rich List — Jede Antwort zählt

2007–2008 (Sat.1). Quiz mit Kai Pflaume.

Zwei Kandidatenteams treten im Begrifferaten gegeneinander an. Die beiden Spieler jedes Teams kannten sich bis zum Spielbeginn nicht. Jetzt müssen sie gemeinsam einschätzen, wie viele Antworten auf eine vorgegebene Frage sie geben können, also z.B. wie viele Kabinettsmitglieder der Bundesregierung sie nennen können oder wie viele Länder, die mit S beginnen. Das Team, das sein eigenes Wissen höher einschätzt, darf bzw. muss die gebotenen Antworten geben. Erreichen sie die vorhergesagte Zahl an Antworten aus der Liste, bekommen sie einen Punkt, machen sie einen Fehler, erhalten die Gegner den Punkt. Wer zwei Punkte hat, zieht ins Finale. Diese beiden spielen nun gemeinsam ohne Gegner an einer Liste mit 15 Antworten. Sie können einen Geldbetrag gewinnen, der gestaffelt ist und bei jeder dritten Antwort ansteigt, von anfangs 5.000 auf maximal 100.000 Euro. Sie haben die Möglichkeit auszusteigen, geben sie aber eine falsche Antwort, ist der Gewinn futsch. Trotzdem bleiben sie Champions und treten dann gegen neue Herausforderer an.
Während die Teams zu Beginn ihre Gebote abgeben, sitzen sie in schalldichten Kabinen, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gäbe, da Kai Pflaume ohnehin für die Gegner alles wiederholt, was gesagt wurde.

Die einstündige Show lief staffelweise am Wochenende um 19.15 Uhr und dann auch mal kurz mittwochs zur Primetime.

Deal Or No Deal

2005–2008 (Sat.1). Neuauflage der im Vorjahr wenig erfolgreichen Spielshow Der Millionendeal mit leicht modifiziertem Konzept und der „Glücksspirale“ als Partner.

Weiterhin mussten Kandidaten raten, wie viel Geld in welchem Koffer sein mochte und im Ideal sich den richtigen mit dem vielen Geld aussuchen. Neuer Moderator war Guido Cantz, neuer Sendeplatz donnerstags um 20.15 Uhr, während die Schillerstraße Sommerpause machte. Im Folgesommer liefen gleich zwei Ausgaben wöchentlich, mittwochs um 20.15 Uhr und samstags eine Stunde früher. Der Mittwochssendeplatz blieb bis zum Jahresende bestehen, der am Samstag bis 2008, jeweils staffelweise.

Im Herbst 2008 scheiterte ein Versuch, Prominentenspecials am Freitagabend zu etablieren. Erst wurden diese und zum Jahresende auch die regulären Ausgaben aus dem Programm genommen.

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