Der letzte Bulle


Foto: Sat.1

Ab 12. April 2010 (Sat.1). Dt. Krimiserie.

Nach 20 Jahren im Koma wacht der Polizist Mick Brisgau (Henning Baum) plötzlich wieder auf und kehrt zurück in den Dienst. Dort hat sich einiges geändert. Seine Auffassung von Ermittlungsarbeit und Umgangsformen kommen aus den 80ern, und um ihn herum gibt’s nur noch Weicheier. Der unkonventionelle Macho bekommt zu beiderseitigem Missfallen den jungen Andreas Kringge (Maximilian Grill) an seine Seite, der langweilig penibel alle Vorschriften befolgt und ihm nun erklären muss, was Handys, DNA-Analysen und Rauchverbote sind. Gemeinsam klären sie Kriminalfälle auf. Die Psychologin Tanja Haffner (Proschat Mandani) kümmert sich auch noch um Mick, ebenfalls zu seinem Unwillen. Micks Frau Lisa (Floriane Daniel) ist inzwischen mit dem Gerichtsmediziner Roland Meisner (Robert Lohr) liiert, doch darauf lässt es Mick nicht beruhen.

Ganz konventionelle Krimiserie, die sich lediglich hinter einer originellen Ausgangskonstellation versteckt. Die einstündigen Folgen laufen montags um 20.15 Uhr.

Danni Lowinski


Foto: Sat.1

Seit 2010 (Sat.1). Dt. Anwaltsserie von Marc Terjung.

Früher war Danni Lowinski (Annette Frier) Friseurin, doch dann hat sie auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt und ein Jurastudium abgeschlossen, und jetzt ist sie zugelassene Rechtsanwältin. Weil sie ohne Berufserfahrung aber niemand einstellt, macht sie einen Stand in der Einkaufspassage auf und bietet Rechtsberatung für einen Euro pro Minute an. Dadurch wird sie zur Anwältin der kleinen Leute, die sich an sie wenden, weil sie sich einen „richtigen“ Anwalt nicht leisten können. Vor Gericht geht’s trotzdem, und Danni streitet verbissen für ihre Mandanten. Beruflicher Kontrahent und privater Interessent ist der gelackte Erfolgsanwalt Dr. Oliver Schmidt (Jan Sosniok). Ihre Nachbarn im Shoppingzentrum sind ihre beste Freundin Bea (Nadja Becker), die in der Eisdiele arbeitet, Rasoul Abbassi (Elyas M’Barek) vom Schlüsseldienst und der Masseur Nils Polgar (Oliver Fleischer). Zu Hause nörgelt Dannis Vater Kurt (Axel Siefer), der im Rollstuhl sitzt.

Charmante Serie mit ebenso unspektakulären wie originellen Fällen. Die einstündigen Folgen laufen montags um 21.15 Uhr.

Rätselflug

1982–1983 (ARD). Actionspiel mit Rudolf Rohlinger als Studioleiter und Günther Jauch und Bernhard Russi als Außenreporter.

Zwei Kandidaten müssen in einer vorgegebenen Zeit drei Schätze finden. Die Kandidaten befinden sich in einem Studio in Paris und haben verschlüsselte Hinweise und Karten, Reiseführer sowie Bücher zur Hilfe. Die eigentliche Schatzsuche unternimmt der Reporter. Der ist mit dem Hubschrauber vor Ort und wird von den Kandidaten dirigiert, die ihn jedoch – eine Erschwernis – nicht sehen. Geht alles gut, können sie bis zu 6000 DM gewinnen.

Ein wesentlicher Reiz der Sendung war der Mangel an Satellitentechnik. Die Hälfte der Sendung bestand daraus, dass die Kandidaten den Reporter aufgeregt fragten: „Was sehen Sie?“, und er aufgeregt zurückfragte: „Wo soll ich hin?“ Die Schauplätze waren atemberaubend: Es ging nach Dschibuti und Dubrovnik, St. Moritz und Neuschwanstein, zur Loreley und auf eine Ölplattform in der Nordsee.

Der Schweizer Bernhard Russi war Olympiasieger in der Ski-Abfahrt. Er wechselte sich mit Jauch als Reporter ab, weil das Schweizer Fernsehen als Koproduzent auch einen eigenen Reporter haben wollte. Ärger gab es, weil Jauch bei der Schatzsuche hektisch z. B. durch irgendwelche Heiligtümer raste. Die evangelische Kirche sprach von „Fernseh-Kolonialismus“. Jauch sagte nach der ersten Sendung: „Ich gebe zu: Das Konzept muss für viele Zuschauer verwirrend sein. Es ist doch das erste Mal, dass so unperfektes Fernsehen geboten wird.“ Jauch sagt heute zu der Sendung: „Ich war jung und bekam kein Geld.“ Als Festangestellter des Bayerischen Rundfunks durfte er für sein Redakteursgehalt sein Leben riskieren. Die ARD lehnte eine Flugunfallversicherung für seine Hubschrauberstunts ab, weil die Prämien zu hoch gewesen wären bzw. sich keine Versicherung fand, die das abdecken wollte. Eigentlich sei die Action viel zu gefährlich gewesen. Aufregend war die Show allemal.

Die Sendung beruhte auf dem französischen Format „La chasse aux trésors“ von derselben Produktionsfirma, die auch Fort Boyard herstellte und maßgeschneidert in die Welt exportierte. Die Aufgaben, Schauplätze und Piloten wurden vom französischen Original übernommen.

13 Sendungen waren geplant und wurden donnerstags um 21.00 Uhr gesendet. Eine Fortsetzung gab es nicht – wegen des „Gegenwindes“, wie es der damalige BR-Unterhaltungschef Christoph Schmid nannte.

Die Peter-Alexander-Show

1987–1994 (ZDF). Große Abend-Gala mit Peter Alexander, die 1987 einmalig und von 1990 bis 1994 jährlich zur Advents- oder Weihnachtszeit veranstaltet wurde.

Peter Alexander machte in der Show, was er am besten konnte: alles. Er moderierte, sang, parodierte und spielte Sketche. In den Sketchen demonstrierte er eine seine Wandlungsfähigkeit, indem er in unzähligen verschiedenen Masken auftrat, oft verkleidet als ein Prominenter, den er parodierte. Neben Alexander traten bekannte Gesangsstars mit ihren großen Hits oder andere prominente Gäste auf. Oft spielte Alexander mit seinen Gästen Sketche oder sang mit ihnen ein Duett. Eine schöne Tradition, die viel zu schnell wieder zu Ende ging.

Peter Alexander präsentiert Spezialitäten

1969–1978 (ZDF). Große Samstagabendshow mit Peter Alexander.

Allroundtalent Alexander moderierte die Show, sang und spielte in Sketchen, teils live, teils als Filmeinspielung. Dazwischen gab es viel Musik von prominenten deutschen Gaststars verschiedener Genres: Musical, Operette, Volkstümliches und populärer Schlager wechselten sich ab. In vielen Fällen sang Alexander mit seinen Gästen ein Duett oder spielte mit ihnen gemeinsam einen Sketch. Die Show fand in unregelmäßigen Abständen insgesamt 13-mal statt, 1969 bis 1972 zwei- bis dreimal im Jahr, 1974 bis 1978 nur noch jährlich zur Adventszeit, außer 1976, als es keine Show gab. Acht Jahre nach der letzten Show sendete das ZDF am 26.04.1986 ein neues Spezial unter dem Titel: Peter Alexander präsentiert Spezialitäten: Ein Tag in Wien mit Peter Alexander und Günter Pfitzmann. Im Jahr darauf wurde das Konzept unter dem schlichten Titel Die Peter Alexander Show wiederbelebt.

The Good Wife

Ab 31. März 2010 (ProSieben). US-Anwaltsserie von Robert King und Michelle King („The Good Wife“; seit 2009).

Alicia Florrick (Julianna Margulies) ist eine gute Ehefrau, denn sie distanziert sich noch nicht einmal nach dessen Sex-Affäre öffentlich von ihrem Mann Peter (Chris Noth), der wegen Korruption im Gefängnis sitzt. Vorher war er der prominente Bezirksstaatsanwalt und sie die Frau an seiner Seite. Privat geht sie durchaus auf Abstand und muss sich nun ein eigenes Leben aufbauen. Dazu arbeitet sie wieder als Anwältin, wie früher. In der Kanzlei ihres Studienfreundes Will Gardner (Josh Charles) und seiner älteren Kollegin Diane Lockhart (Christine Baranski) ist sie die neue „Junganwältin“ und steht in Konkurrenz zum ebenfalls neuen Cary Agos (Matt Czuchry), der tatsächlich jung ist. Und sehr ambitioniert. Alicia arbeitet eng mit Kalinda Sharma (Archie Panjabi) zusammen, der hauseigenen Detektivin. Zu Hause kümmert sich derweil Peters Mutter Jackie (Mary Beth Peil) um die Kinder Grace (Makenzie Vega) und Zach (Graham Phillips).

Die einstündigen Folgen laufen mittwochs um 22.10 Uhr.

Headnut.TV

2002-2003 (ProSieben). Halbstündige Comedy-Bildungsshow mit dem Ghettokids-Duo Erkan & Stefan.

Erkan & Stefan tun aus einer Studiogarage heraus so, als betrieben sie einen Piratensender. Motto: „Bildung, Döner und korrekt Titten.“ Ausgerüstet mit dem Wortschatz, den Goldketten, den Sporthosen und der Schlagfertigkeit, die man in den Vorstädten braucht, lassen sie sich die Welt von Experten erklären. Denen ist anzusehen, dass sie sich bis zuletzt nie sicher sind, ob es sich um einen Witz handelt oder um die verstörende heutige Art junger Menschen aus irgendeiner Subkultur, miteinander zu kommunizieren. Sie fragen einen Biobauern „Wie viele Titten hat die Kuh?“, einen Kunsthistoriker „Macht Kunst schwul?“ und „Koksen – hilft das beim Malen?“, einen Feuerwehrmann „Darf der Feuerwehrmann überall abspritzen oder muss er vorher fragen?“ und einen Astrophysiker aus der DDR: „Warum heißt der Mond Trabant? Man könnte ihn ja auch BMW nennen!“

Das Konzept war bei der erfolgreichen britischen „Da Ali G. Show“ abgekupfert, in der sich Ali G. u. a. als Reporter vom Schulfunk ausgab, um Experten zu irritieren.

Zwei Staffeln liefen montags um 23.15 Uhr.

Matlock

1988–1991 (ZDF); 1992–1998 (ProSieben); 1995 (Kabel 1). 194-tlg. US-Anwaltserie von Dean Hargrove („Matlock“; 1986–1995).

Ben Matlock (Andy Griffith) ist ein gerissener Rechtsanwalt in Atlanta. Er wirkt bieder und manchmal schusselig, hat weißes Haar und trägt einen hellgrauen Anzug. Immer. Wenn er seinen Schrank öffnet, hängt dort nichts anderes als gleiche, hellgraue Anzüge. Seine Klienten sind wegen Mordes angeklagt, und alle Beweise sprechen gegen sie. Doch Matlock schafft es, vor Gericht die wahren Mörder zu entlarven und so einen Freispruch für seine Klienten zu erwirken. Zu diesem Zweck schnüffelt er selbst herum, lässt dies aber vor allem seine Mitarbeiter tun, die mehrfach wechseln. Juniorpartnerin in Matlocks Kanzlei ist anfangs seine Tochter Charlene (Pilotfilm: Lori Lethin; dann: Linda Purl), später die junge Anwältin Michelle Thomas (Nancy Stafford) und zum Schluss seine andere Tochter Leanne MacIntyre (Brynn Thayer). Der Privatdetektiv Tyler Hudson (Kene Holliday) führt für Matlock Ermittlungen durch, diesen Job übernimmt später Conrad McMasters (Clarence Gilyard jr.) und dann Cliff Lewis (Daniel Roebuck). Mit der Staatsanwältin Julie Marsh (Julie Sommars) flirtet Matlock von Zeit zu Zeit, zu Hause wird der Junggeselle oft von seinem schrulligen Nachbarn Les Calhoun (Don Knotts) belagert.

Das ZDF zeigte 79 Folgen. Die Serie begann mit einem 90-minütigen Pilotfilm zur Primetime am Dienstag, die erste Staffel lief bis Mitte 1988 donnerstags am Vorabend, weitere Folgen mittwochs um 21.00 Uhr, jeweils 45 Minuten lang. Fast der komplette Rest war auf verschiedenen Sendeplätzen auf ProSieben zu sehen. Keine andere Serie produzierte so viele Doppelfolgen wie Matlock: 32. Viele wurden am Stück als Spielfilm zur Primetime gezeigt. Drei Doppelfolgen liefen darüber hinaus als Filme in deutscher Erstausstrahlung auf Kabel 1. Obwohl der weißhaarige Andy Griffith lange vor Matlock in den USA als Komiker bekannt geworden war und die Zielgruppe der 14 bis 49-jährigen schon um ca. 15 Jahre überschritten hatte, kam die Figur Matlock vor allem bei denen besonders gut an. Die Serie wurde ein großer Erfolg und erreichte auch noch in Wiederholungen im täglichen Mittagsprogramm Spitzen-Einschaltquoten.

In Folge 4 spielten William Conrad und Joe Penny Gastrollen und bekamen daraufhin ihre eigene Serie Jake und McCabe – Durch dick und dünn.

Hack

Ab 13. März 2010 (Kabel 1). „Die Straßen von Philadelphia“. 40-tlg. US-Krimiserie von David Koepp („Hack“; 2002–2004).

Mike Olshansky (David Morse) war früher Polizist, flog dann raus, weil er Geld von einem Tatort gestohlen hatte, und fährt nun Taxi in Philadelphia. Nebenbei klärt er selbstverständlich weiterhin Verbrechen auf und hilft Menschen, die in Schwierigkeiten sind. Sein Ex-Partner Marcellus Washington (Andre Braugher) steckt ihm nützliche Infos. Bleibt noch Zeit übrig, verbringt Mike sie mit seinem Sohn Michael junior (Matthew Borish), seiner Ex-Frau Heather (Donna Murphy) oder seinem besten Freund Grizz (George Dzundza).

Jeweils zwei einstündige Folgen laufen samstags ab 23.15 Uhr.

Lie To Me

Ab 10. März 2010 (Vox). US-Krimiserie von Samuel Baum („Lie To Me“; seit 2009).

Dr. Cal Lightman (Tim Roth) ist zwar kein Polizist, klärt aber trotzdem Kriminalfälle auf. Er ist Psychologe und ein gefragter Experte, wenn es um Körpersprache und Gesichtsausdrücke geht. Dr. Lightman erkennt, ob jemand lügt, wenn er ihn nur ansieht, während er mit ihm spricht. Kein noch so kleines Zucken der Augenbraue, keine noch so winzige Veränderung der Mundwinkel entgeht ihm. Das ändert aber nichts daran, dass er und seine Mitarbeiter Verdächtige verhören und Beweise suchen müssen wie jeder normale Polizist auch, wenn die Privatfirma Lightman Group im Auftrag der Polizei oder der Staatsanwaltschaft agiert. Lightmans Mitarbeiter sind Dr. Gillian Foster (Kelli Williams), die er schon seit dem College kennt, Eli Loker (Brendan Hines), der nie lügt und mit seiner Ehrlichkeit viele Mitmenschen verschreckt, und Ria Torres (Monica Raymund), ein Naturtalent in Sachen Lügen entlarven, das Lightman am Sicherheitscheck des Flughafens entdeckt hat. Ferner ist Agent Ben Reynolds (Mekhi Phifer) vom FBI abgestellt, um die Lightman Group zu unterstützen. Lightmans Teenie-Tochter Emily (Hayley McFarland) ist zwar genervt, dass sie ihren Vater nicht anflunkern kann, verfügt aber selbst über ein ähnliches Talent.

Der lebende Lügendetektor ist das Extra dieser sonst nicht außergewöhnlichen Serie, und die Anwendung dieser Fähigkeit auch im Privatleben gewährleistet die humoristischen Momente der Serie. Vorbild ist der Psychologe Paul Ekman und sein Sachbuch „Gefühle lesen – Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren“.

Die einstündigen Folgen laufen mittwochs um 21.15 Uhr.

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