Die Gong-Show

1981 (NDR); 1992–1993 (RTL); 2003 (Sat.1). Comedy-Varietyshow, in der unbekannte Nachwuchstalente auftreten und zum Besten geben, was sie zu können glauben.

Eine Jury aus Prominenten befindet darüber, wie gut das wirklich ist, und wenn sie die Nase voll haben, schlägt einer auf einen scheppernden Gong, um die Darbietung abzubrechen. Alle Auftritte, die zu Ende gebracht werden können, werden mit 1 bis 10 Punkten benotet. Wer am Ende einer Show die meisten hat, bekommt eine Trophäe zum Andenken.

Paul Kuhn war der Moderator der ersten Version der Show, die es nur auf vier Ausgaben brachte. Sie liefen samstags am frühen Abend auf N3. In der Jury saßen Karl Dall, Elisabeth Volkmann und Carlo von Tiedemann. Vorbild war die gleichnamige US-„Gong Show“ mit Chuck Barris als Autor, Produzent und Moderator.

1992 legte RTL die Show als Halbstünder im Spätprogramm am Montagabend neu auf, Moderator war jetzt Götz Alsmann, die Jury bestand in der ersten Staffel aus Ingolf Lück, Peter Nottmeier und Isabell Trimborn, in der zweiten aus Lück, Anja Zink und Wigald Boning. Die Fernsehzeitschrift „Gong“ ließ im Abspann darauf hinweisen, dass sie mit der Show nichts zu tun habe.

Weitere zehn Jahre später reanimierte Sat.1 die Sendung mit Marco Ströhlein am frühen Samstagabend, in der Jury saßen Mirja Boes, Guido Cantz und Bürger Lars Dietrich. Die Fernsehzeitschrift „Gong“ war jetzt der Sponsor.

Avanti

1993–1994 (Vox). Lifestyle-Magazin mit durchschnittlichen Beiträgen zu erwartbaren Themen wie Nachtleben und Prominente. Carol Campbell moderierte einige Wochen, dann übernahm Götz Alsmann, und nun wurden zumindest die Teile zwischen den Beiträgen originell. Die Sendung befasste sich laut Alsmann nun mit „dem Besten, was Medien, Kunst, Musik, Kultur, Autos und hustende Menschen hergeben“. Sie lief erst sonntags um 18.15 Uhr, dann mittwochs um 23.15 Uhr.

Eine große Nachtmusik

Seit 2005 (ZDF). 75-minütige Musikshow mit Götz Alsmann.

Es treten überwiegend Gäste aus dem Bereich der klassischen Musik auf, aber auch Popstars, die ihre Hits in ungewohnten Orchesterversionen präsentieren. Ein sehr ähnliches Format hatte das ZDF kurz zuvor unter dem Titel Sunday Night Classics im Programm. Die Reihe läuft in loser Folge etwa zweimal im Jahr freitags gegen 22.30 Uhr.

Alles außer Sex

2005–2007 (Pro Sieben). 20-tlg. dt. Freundinnenserie von Annette Reeker.

Drei junge Single-Frauen und eine Verheiratete tratschen über Männer: Die geschiedene Museumsangestellte Minza (Annette Frier), die Ärztin Edda (Simone Hanselmann), die Fotografin Frenzy (Miranda Leonhardt) und Valerie (Rhea Harder), die Verheiratete. Ihr Ehemann Frieder (Michael Lott) ist bieder, langweilig und Gesprächsstoff. Minza hat eine Tochter, Sophie (Josefina Vilsmaier), die bereits in einem Alter ist, in dem sie Mutter uncool findet. Treffpunkt der Damen ist die „Maschine“, ein Waschsalon mit Lokal, wo Dieter (Gregor Bloéb) der Wirt ist. In der zweiten Staffel vergrößert die Krankenhaus-Controllerin Isabelle (Kathrin Kühnel) die Clique. Auch sie ist verheiratet, will das aber ändern. Minza ist zugleich Erzählerin.

Die Serie wäre gern das deutsche Sex And The City und hat auch einige schöne Momente, aber keinen großen Erfolg. Der Titel ist kompletter Blödsinn, da es um wenig außer Sex geht.

Die erste Staffel lief erst mittwochs, dann dienstags zur Primetime. Die zweite Staffel mit vier Folgen mehr wurde im Sommer 2007 samstags 20.15 Uhr mit Doppelfolgen versendet.

Traumhochzeit


Foto: RTL

1992–2000 (RTL); 2008 (ZDF). Große Abendspielshow für unverheiratete Paare mit Linda de Mol.

Voraussetzung zum Mitmachen ist ein origineller Heiratsantrag, der mit versteckter Kamera gefilmt wird, wovon natürlich nur derjenige weiß, der den Antrag macht. Drei Paare wetteifern in verschiedenen Frage-, Aktions- und Übereinstimmungsspielen. Das schlechteste scheidet aus. Die beiden verbliebenen treten auf einer riesigen Torte gegeneinander an, wo sie erraten müssen, welche Antwort 100 Testpersonen auf eine Frage aus dem Bereich der Beziehung oder der Sexualität gegeben haben (z. B.: „Was machen Frauen, die verliebt sind?“). Dabei gibt es pro Frage mehrere richtige Antworten, und es geht darum, möglichst viele davon zu nennen. Die Spielrunden werden durch einen Showblock unterbrochen. Das Siegerpaar heiratet noch während der Sendung vor laufenden Kameras. Die Siegerbraut präsentiert ihr Hochzeitskleid (das der anderen Bräute und die Ringe sind für die Zuschauer immerhin in Einspielfilmen zu sehen, bei denen sich der Bräutigam die Augen zuhalten muss), es gibt einen Preis (gern eine komplette Schlafzimmerausstattung), dann wird das Paar in einer weißen Limousine zur Trauung gefahren, sagt Ja, und Linda de Mol heult.

Die Trauung wurde bis 1999 von dem Standesbeamten Willy Weber vorgenommen, war jedoch nach deutschem Recht ungültig, da die Sendung in Holland produziert wurde. Die Kandidaten wurden deshalb unmittelbar danach – die Trauung und Präsentation der gewonnenen Hochzeitsreise waren das große Finale der Show – nach Deutschland gefahren und noch einmal rechtskräftig verheiratet.

Traumhochzeit war die erste abendfüllende Show auf RTL und ein Sensationserfolg, bei dem zeitweise mehr als zehn Millionen Menschen zusahen. Sie lief zunächst staffelweise sonntags um 20.15 Uhr, z. B. in zehn aufeinander folgenden Wochen mit einer anschließenden neunmonatigen Pause. Mit der Verlegung auf Samstag um 20.15 Uhr wurde der Rhythmus geändert, die Show lief nun etwa monatlich. Produzent war John de Mol, Linda seine Schwester. Das Konzept stammte aus Holland, wo eine ähnliche Show unter dem Namen „Love Letters“ schon seit 1990 ebenfalls von Linda de Mol moderiert wurde. Die deutsche Version brachte es bei RTL auf 92 Ausgaben.

Im Mai 2008 wurde die Show als zunächst einmaliges „Event“ auf dem ursprünglichen Sendeplatz am Sonntagabend mit Linda de Mol wiederbelebt, aber jetzt im ZDF.

Rom

Seit 2007 (RTL2). 22-tlg. US-Historienserie („Rome“; 2005–2007).

Der Zenturio Lucius Vorenus (Kevin McKidd) und der Legionär Titus Pullo (Ray Stevenson) dienen zur Zeit der späten römischen Republik in der 13. Legion. Die ehemals verwandtschaftlich verbundenen Julius Caesar (Ciarán Hinds) und Pompejus Magnus (Kenneth Cranham) mögen sich nicht so sehr, weil beide über Rom herrschen wollen, was zu einigen kriegerischen Handlungen und später zur Gründung des Römischen Kaiserreichs führt. Als Imperator ernennt Caesar Vorenus zum Senator. Doch nicht nur auf den Schlachtfeldern, auch im Senat geht’s rund, wo die Kontrahenten Marcus Tullius Cicero (David Bamber) und Porcius Cato (Karl Johnson) sich bekriegen. Caesars Nichte Atia (Polly Walker) ist die Geliebte  von Marc Anton (James Purefoy) und ein hinterlistiges Luder. Ihr Sohn Gaius Octavius (Max Pirkis) wird später einmal Kaiser Augustus. Das passiert aber erst in der zweiten Staffel. Vorher sorgt Brutus (Tobias Menzies) noch für Caesars Abgang.

Sauteure Sandalen-Soap, die Elemente klassischer Historienepen mit typischen Sex- und Intrigengeschichten wie aus Dallas oder Denver-Clan mischt. Die Serie lief Anfang 2006 bereits bei Premiere. RTL2 zeigte sonntags ab 20.15 Uhr jeweils zwei einstündige Folgen der ersten Staffel, die zweite Staffel ist für 2009 angekündigt.

Das weiß doch jedes Kind!

2007–2008 (Sat.1). Quiz mit Cordula Stratmann.

Erwachsene müssen beweisen, dass sie so schlau sind wie Schulkinder. Jeder Kandidat bekommt zehn Fragen gestellt, deren Antworten zum Lehrplan der ersten fünf Schulklassen gehören. Der Kandidat kann aus zehn vorgebenen Wissengebieten und Schwierigkeitsgraden (nach Schulklassen geordnet) die Reihenfolge der Fragen selbst bestimmen. Als Joker stehen Fünftklässler zur Verfügung, die die ihrer Meinung nach richtige Antwort notieren. Einmal darf der Kandidat die Antwort des Schülers anschauen und dann selbst antworten („spicken“) und einmal die Lösung übernehmen („abschreiben“), schließlich kann ein Kind als „letzte Rettung“ die falsche Antwort des Erwachsenen berichtigen. Die Gewinnsumme pro richtiger Antwort steigt im Lauf des Spiels an. Wer falsch antwortet, fliegt raus und verliert das erspielte Geld. Wer die Lösung nicht weiß, kann aber wie bei Wer wird Millionär? noch rechtzeitig aussteigen, gibt damit aber zu, dümmer als ein Schulkind zu sein, außerdem gibt es auch hier zwei Zwischenstufen, bei denen der bis dahin erspielte Gewinn in jedem Fall gesichert ist.

Die einstündige Show lief staffelweise freitags um 20.15 Uhr. Sie basierte auf dem US-Format „Are You Smarter Than A 5th Grader?“.

Nina Ruge: Alles wird gut

Ab 5. Juli 2007 (ZDF). Talkshow mit Nina Ruge und prominenten Gästen, die darüber sprechen, wie sie ihr Glück gesucht und/oder gefunden haben.

Läuft in der Sommerpause von Johannes B. Kerner donnerstags um 23.15 Uhr.

Danke Anke!

1998–2003 (Sat.1). Große Familienshow mit Anke Engelke und Musik, Comedy und Talk, die einmal im Jahr, ein oder zwei Tage vor Heiligabend ausgestrahlt wurde. Ab 2002 gab es eine zusätzliche Show am Muttertag.

Takeshi’s Castle

1999–2001 (DSF). Japanische Action-Spielshow („Fûun! Takeshi Jô“; 1986 – 1989).

100 Kandidaten unter der Führung von General Lee (Hayato Tani) wollen die Burg von Fürst Takeshi (Takeshi Kitano). Dazu müssen sie etliche abstruse Hindernisse überwinden, wobei sie aber leicht ins Wasser fallen und ausscheiden können.

Schlamm- und Wasserspektakel, das wohl Vorbild für die RTL-Show Entern oder Kentern war. Das Deutsche Sportfernsehen zeigte die aus Japan übernommene Show mit deutschem Kommentar an zahllosen Sendeplätzen vor allem im Werktagsnachmittagsprogramm. In neu geschnittener Fassung ist sie jetzt werktags nachmittags bei RTL2 zu sehen.

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