Angel — Jäger der Finsternis

2001–2005 (ProSieben), ab 22. Oktober 2007 (Kabel 1). 110‑tlg. US‑Fantasyserie von Joss Whedon („Angel“; 1999–2004). Spin-off von Buffy – Im Bann der Dämonen.

Nachdem der Vampir Angel (David Boreanaz) sich von Buffy getrennt hat, zieht er von Sunnydale nach Los Angeles. Grundannahme der Serie ist, dass Los Angeles so voll von merkwürdigen Figuren ist, dass eine lebhafte Subgesellschaft aus Vampiren, Dämonen, Geistern und ähnlichen Geschöpfen nicht weiter auffällt. Früher als „Angelus“ auf der Seite des Bösen, ist Angel heute ein guter Vampir und hilft Menschen mit seiner Agentur Angel Investigations, um damit seine früheren Sünden auszugleichen.

Neben Dämonen und anderen Vampiren bekommt Angel es immer wieder mit den Leuten von der Anwaltskanzlei Wolfram & Hart zu tun, die sich finsterer Mächte für ihre Machenschaften bedient und auch schon mal Vampire als Klienten hat. Unterstützt wird er von Cordelia Chase (Charisma Carpenter), die er noch aus Sunnydale kennt, und ihrem Freund, dem Halbdämonen Allen Francis Doyle (Glenn Quinn). Er opfert sein Leben später der Erhaltung seiner Rasse.

Zu dieser Zeit kommt der freie Dämonenjäger Wesley Wyndham Pryce (Alexis Denisof) neu in die Stadt und schließt sich Angel an. Beide kennen sich ebenfalls schon aus Sunnydale, wo Wesley kurzzeitig als Wächter aufgetaucht war, später aber aus dem Rat der Wächter ausgeschlossen wurde. Vor dem Vampirjäger Charles Gunn (J. August Richards) muss Angel anfangs flüchten, später verbünden sich beide und kämpfen gemeinsam für das Gute. Das Hauptquartier von Angel Investigations befindet sich in einem alten Hotel.

In der zweiten Staffel begegnet Angel und seiner Truppe Lorne (Andy Hallet), ein grüner Dämon, der den Karaoke-Club „Caritas“ betreibt und die Aura von Menschen wie von Dämonen lesen kann, wenn sie singen. Lorne ist zunächst nur als „der Gastgeber“ bekannt, wird aber im Lauf der Serie von einer regelmäßigen Nebenfigur zu einem festen Bestandteil der Truppe.

Neben seinem unermüdlichen Einsatz für die Unschuldigen hat Angel immer wieder Unannehmlichkeiten mit der Vampirin Darla (Julie Benz), mit der er vor etwa 150 Jahren eine Affäre hatte, als er noch böse war. Das Unmögliche wird möglich, als Darla Mitte der dritten Staffel wutentbrannt bei Angel Investigations auftaucht und Angel mitteilt, dass sie von ihm schwanger ist, nachdem die beiden noch einmal miteinander geschlafen hatten, und wissen will, wie das sein kann – denn eigentlich können Vampire sich nicht fortpflanzen.

Ebenfalls in der dritten Staffel taucht der Vampirjäger Holtz (Keith Szarabajka) aus der Vergangenheit auf. Als Angelus hatte Angel seine gesamte Familie umgebracht, weshalb Holtz einen gewissen Groll gegen ihn hegt. Als es ihm nicht gelingt, Angel zu töten, entführt er dessen Baby Connor in eine Dimension der Hölle. Als Connor (Vincent Kartheiser) schließlich aus der Hölle zurückgebracht wird, ist aus dem niedlichen Baby ein rebellischer Teenager geworden, der seinen Vater am liebsten umbringen würde, weil er von dessen Untaten als Angelus erfahren hat. Außerdem hat er eine Affäre mit Cordelia, die dadurch schwanger wird und aufgrund dämonischer Einflüsse zwischenzeitlich auf die Seite des Bösen wechselt.

Wie schon bei Buffy gibt es auch bei Angel eine Reihe von Spezialepisoden, etwa in der vierten Staffel „Die Achse der Pythia“, eine Folge voller Bezüge zu Comics wie „Batman und Robin“ oder „X‑Men“, und „Das Erwachen“, eine Hommage an die „Indiana Jones“-Filme. Außerdem besticht die Serie durch eine Mischung aus aufrichtigem Ernst und der Fähigkeit, sich selbst durch den Kakao zu ziehen: In der Folge „Das Tribunal“ aus der zweiten Staffel muss Angel wohl oder übel unter Lornes Augen singen, um notwendige Informationen zu erhalten, und tut Barry Manilows „Mandy“ schwerste Gewalt an. Unter den Machern muss es zudem einen echten Fan von Bonanza-Star Lorne Greene geben, denn wie sonst wäre zu erklären, dass der singende Dämon Lorne heißt und grün ist?

Pro Sieben zeigte die einstündigen Folgen mittwochs um 21.15 Uhr, jeweils nach den aktuellen Folgen von Buffy – Im Bann der Dämonen; und das war klug, denn auch in den USA liefen die beiden Serien in diesem Doppelpack, und immer mal wieder gab es Crossover-Folgen, bei denen die Buffy-Handlung in der anschließenden Angel-Folge fortgeführt wurde. Diese Klugheit währte nur begrenzte Zeit, und nach dem Ende von Buffy setzte Pro Sieben die Serie im Sommer 2003 mitten in der dritten Staffel ab. Der Rest der Staffel lief erst ab Februar 2005 im Nachtprogramm – immerhin gepaart mit den zugehörigen Buffy-Wiederholungen. Die Staffeln 4 und 5 wurden deutschen Zuschauern weitere zweieinhalb Jahre vorenthalten, bis sie im Montagnachtprogramm von Kabel 1 landeten.

Die Veröffentlichung kompletter Staffeln auf DVD war bereits im Sommer 2004 weiter fortgeschritten als die Fernsehausstrahlung.

Reich und schön

1989–2000 (RTL); seit 2002 (ZDF). US-Daily Soap von William Bell und Lee Phillip Bell („The Bold And The Beautiful“; seit 1987).

Der Modeschöpfer Eric Forrester (John McCook) ist der Chef des erfolgreichen Textilunternehmens Forrester Creations in Los Angeles und mit Stephanie (Susan Flannery) verheiratet. Die Söhne Ridge (Ronn Moss) und Thorne (Clayton Norcross, Jeff Trachta, Winsor Harmon) sind die Junior-Chefs, sie mögen sich nicht sonderlich. Ridge ist zweimal geschieden, von Brooke (Katherine Kelly Lang) und von Taylor (Hunter Tylo). Eric und Stephanie haben zwei Töchter, Kristen (Teri Ann Linn) und Felicia (Colleen Dion). Brooke ist die Tochter von Beth Logan (Judith Baldwin; Nancy Burnett), dem Oberhaupt ihres Familienclans, dem außerdem ihr Mann Steve (Robert Pine) und Brookes Geschwister Storm (Ethan Wayne, Brian Patrick Clarke), Donna (Carrie Mitchum) und Katie (Nancy Sloan) angehören. Thornes erste Ehefrau wird Caroline (Joanna Johnson), die Tochter von William Spencer (James Storm).

Die verfeindete Konkurrenzfirma der Forresters ist Spectra Fashion. Sally Spectra (Darlene Conley) ist dort die Chefin, Saul Feinberg (Michael Fox) und Darla Einstein (Schae Harrison) sind ihre wichtigsten Mitarbeiter. Sally hat eine Tochter namens Macy (Bobbie Eakes). Später rücken außerdem Sallys Sohn C. J. Garrison (Mick Cain), Brookes Sohn Rick Forrester (Justin Torkildsen), Amber Moore (Adrienne Frantz) und Kimberly Fairchild (Ashley Lyn Cafagna) in den Mittelpunkt. Kimberly ist Nachwuchsmodel bei Forrester, Amber war früher Ricks Kindermädchen und heiratet ihn nun. Treffpunkt der Protagonisten ist das Café Insomnia.

Die Handlung war die gleiche wie in allen Soaps: Verfeindete Familien und verbotene Liebe zwischen einzelnen Mitgliedern der verfeindeten Familien; permanent heiraten Menschen und lassen sich wieder scheiden, dazu gibt es Streitigkeiten, Intrigen und Erpressungen, immer mal wieder Tote (darunter Saul), verlorene Töchter und Söhne, die plötzlich wieder auftauchen und genauso plötzlich wieder verschwinden, und alles, was das Soap-Repertoire eben so hergibt (inklusive regelmäßige Darstellerwechsel) und allein ganze Bücher füllen würde.

Einige Folgen der Serie waren bereits von April 1988 bis Oktober 1990 unter dem Titel Fashion Affairs bei Tele 5 noch vor Beginn der RTL-Ausstrahlung gelaufen. Dennoch begann bei RTL die Serie von vorn. Der Sender zeigte erst mittags, später vormittags insgesamt 2449 halbstündige Folgen und setzte die Serie dann plötzlich mittendrin ab. Das ZDF kaufte eineinhalb Jahre später die Rechte und setzte bei Folge 2450 wieder ein. Jeden Vormittag laufen zwei Episoden am Stück.

Schatten der Leidenschaft

1993–1994 (Sat.1); seit 2008 (ZDF). US-Soap von William Bell und Lee Phillip Bell („The Young And The Restless“; seit 1973).

In der fiktiven amerikanischen Stadt Genoa City wirft die Leidenschaft noch längere Schatten als anderswo, hier, wo die Menschen entweder jung oder rastlos oder beides sind. Zu spüren bekommen das vor allem die Familien Abbott und Williams, z. B. Paul Williams (Doug Davidson), dessen schwangere Frau Lauren (Fenmore Williams) sich von ihm scheiden lässt, weil der böse Shawn Garret (Grant Cramer) damit droht, ihren Mann umbringen zu lassen, wenn sie nicht mit ihm zusammenzieht und nach Japan fährt, wo er feststellt, dass sie von ihm angewidert ist, weshalb er sie in San Francisco lebendig begraben will, wovor sie von Paul gerettet wird, weil eine Hellseherin Laurens Aufenthaltsort erspürt hat. Shawn stirbt im Kugelhagel, allerdings auch das ungeborene Kind von Lauren, die daraufhin wieder mit Paul zusammenkommt, aber eine Stelle als Privatdetektivin antritt und ein Nacktfoto von Paul bei einem Zeitschriftenwettbewerb einreicht, das zu Pauls Entsetzen prompt veröffentlicht wird …

… um nur den Hauch eines Teils der Handlung anzudeuten, die die deutschen Zuschauer verfolgen konnten. In den USA läuft die Serie seit 1973, ein Ende ist nicht abzusehen. Von ihren Erfindern stammt auch Reich und schön, einige Figuren aus Schatten der Leidenschaft tauchten auch dort auf. Sat.1 zeigte zwei Jahre lang im Vormittagsprogramm 479 einstündige Folgen ab dem Produktionsjahr 1986, weitere Episoden liefen im Pay-TV. Ab März 2008 bildete das ZDF, das schon seit einiger Zeit Reich und schön im Vormittagsprogramm zeigte, mit ebendiesem einen neuen Soap-Block und stieg mit Episoden aus dem Produktionsjahr 2005 ein. Am Vormittag überlebte die Serie nur knapp drei Monate, danach zeigte das ZDF sie im Nachtprogramm.

Smallville

2003–2008 (RTL); seit 2008 (RTL2). US-Fantasyserie von Miles Millar und Alfred Gough („Smallville“; seit 2001).

Ein Meteoritenregen hat vor 13 Jahren Teile der Kleinstadt Smallville zerstört und dort ein Kleinkind in einem Raumschiff hinterlassen. Heute lebt Teenager Clark Kent (Tom Welling) bei seinen Adoptiveltern Jonathan (John Schneider) und Martha (Annette O’Toole) auf deren Farm. Clarks beste Freunde sind Pete Ross (Sam Jones III.) und die ambitionierte Schülerzeitungsredakteurin Chloe Sullivan (Allison Mack). In seine Mitschülerin Lana Lang (Kristin Kreuk) ist Clark verliebt, sie ist aber mit dem Sportass Whitney Fordman (Eric Johnson) zusammen. Whitney geht am Ende der ersten Staffel zur Marine und stirbt während eines Einsatzes. Lanas Eltern sind bei dem Meteoritenregen ums Leben gekommen. Auch mit dem glatzköpfigen Alexander „Lex“ Luthor (Michael Rosenbaum) freundet sich Clark an.

Allmählich entdeckt der Junge seine besonderen Fähigkeiten und Kräfte, von denen außer ihm selbst nur seine Eltern wissen (in der zweiten Staffel erzählt er auch Pete davon), und die ihn einmal zu „Superman“ machen werden. Noch weiß er nicht, dass Lex Luthor sein Erzfeind werden wird. Dessen skrupelloser Vater Lionel Luthor (John Glover), der in der zweiten Staffel vorübergehend erblindet, ist mit seiner Fabrik Smallvilles größter Arbeitgeber. Mit der Zeit findet Clark heraus, dass er vom Planeten Krypton stammt und eigentlich Kal-El heißt. Seine Kräfte verliert er, wenn er in die Nähe des grünlichen Meteoritengesteins Kryptonit kommt. Mit Beginn der vierten Staffel kommt Chloes Cousine Lois Lane (Erica Durance) neu in die Stadt und zieht auf der Kent-Farm ein. Pete ist nach der Scheidung seiner Eltern in eine andere Stadt gezogen. Lana ist jetzt mit Jason Teague (Jensen Ackles) zusammen, der allerdings im Staffelfinale stirbt, als ein zweiter Meteoritenregen auf Smallville niedergeht. In der fünften Staffel werden Clark und Lana vorübergehend ein Paar, Jonathan Kent wird Senator und stirbt kurz darauf, seine Frau Martha übernimmt den Sitz im Senat. Die Freundschaft zwischen Clark und Lex zerbricht. Lana bekommt in der sechsten Staffel einen schicken neuen Nachnamen, der zum Glück die Alliteration beibehält: Lana Luthor. Ihr neuer Freund Lex hat sie ausgestrickst, es geschafft, bei ihr eine Schwangerschaft vorzutäuschen und sie geheiratet. Im Staffelfinale kommt Lana bei der Explosion ihres Autos ums Leben.

Noch eine Serie, die sich mit den Abenteuern von Superman beschäftigte, und nicht einmal die erste, die seine Teenagerjahre beleuchtete. Gut zehn Jahre zuvor gab es bereits Superboy. Aber noch nie hatte sich eine Serie mit Clark Kents Zeit in dem kleinen Städtchen beschäftigt, in dem er aufwuchs.

Annette O’Toole hatte bereits 1983 im Kinofilm „Superman III“ mitgespielt, damals an der Seite von Christopher Reeve und in der Rolle der Lana Lang. Der damalige Superman Reeve spielte in zwei Folgen von Smallville die Gastrolle des mysteriösen Wissenschaftlers Dr. Virgil Swann, der dem jungen Clark Hinweise zu seiner Herkunft gibt.

RTL zeigte die ersten beiden Folgen hintereinander am Freitagabend zur Primetime und die weiteren einstündigen Serienfolgen jeweils am späten Samstagnachmittag. Zur siebten Staffel im Herbst 2008 wechselte die Serie wieder ins Abendprogramm, mittwochs um 21.15 Uhr, und zu RTL2.

Der Titelsong „Save Me“ stammt von Remy Zero.

Balls of Steel — Die Comedy-Mutprobe

Seit 2007 (RTL2). Brit. Comedyshow („Balls Of Steel“; seit 2005).

In unterschiedlichen Rollen lauern jeweils sechs von 14 Komikern unvorbereiteten Opfern auf und verwirren oder erschrecken sie mit klassischen Versteckte-Kamera-Streichen. Es ist ein Wettstreit, an dessen Ende Moderator Mark Dolan einen der Komiker mit dem „Eier aus Stahl“-Preis auszeichnet.

Läuft montags um 23.15 Uhr.

Anne Will

Seit 2007 (ARD). Polittalkshow mit Anne Will.

Wie ihre Vorgängerin Sabine Christiansen spricht Anne Will mit fünf Gästen unterschiedlicher politischer Überzeugung über ein Thema der Woche. Zusätzlich sitzen Bürger, Betroffene und Experten auf Sitzgruppen etwas abseits der eigentlichen Diskussionsrunde und dürfen ab und zu etwas sagen.

Die einstündige Sendung läuft sonntags um 21.45 Uhr.

Meister Eder und sein Pumuckl

1982–1989 (ARD). 52‑tlg. dt. Kinderserie nach den Büchern von Ellis Kaut, Regie: Ulrich König.

Der kleine, rothaarige Kobold Pumuckl ist ein Klabautermann und für alle Menschen unsichtbar, außer für den Schreinermeister Eder (Gustl Bayrhammer), weil Pumuckl einmal in dessen Werkstatt an einem Leimtopf kleben geblieben ist. Seitdem lebt Pumuckl bei Meister Eder und heckt, ohne gesehen zu werden, allerlei Streiche aus, während der arme Eder Mühe hat, seinen Kunden zu erklären, warum in seiner Werkstatt so merkwürdige Dinge passieren. Und warum da ein Puppenbett steht. Darin schläft Pumuckl. Die Kunden betrachten Eder immer mehr als merkwürdigen Kauz. Auch Eder kann Pumuckl nur sehen, wenn Pumuckl das will – oder wenn er wieder irgendwo kleben bleibt.

Die Serie mischte Real- und Zeichentrickfilm. Alles war echt, nur Pumuckl war gezeichnet: mit rotem Haar, grüner Hose und gelbem T-Shirt. Seine berühmte krächzende Stimme lieh ihm Hans Clarin. Fünf Jahre hatte die Arbeit an der ersten Staffel gedauert, 8,5 Millionen DM hatte sie gekostet. Nach ihrem Ende erhielt die ARD tausende Protestbriefe, die eine Fortsetzung forderten. Bis zu deren Ausstrahlung dauerte es weitere fünf Jahre. Zu Beginn jeder Folge sah man Pumuckl über die Dächer der Nachbarschaft hüpfen und die Buchstaben des Vorspanns durcheinander bringen. Dazu lief der Titelsong, der mit Pumuckls Vers begann: „Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt, und niemand was meckt! Oh, das reimt sich ja, und was sich reimt, ist gut, hahahaha!“ Dann sang der Kinderchor: „Hurra, Hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, Hurra, der Pumuckl ist da! Am liebsten macht er Schabernack: Leute ärgern nicht zu knapp, schwupp, schon ist die Feile weg, wer hat die wohl wegversteckt?“

Schon lange vor dieser Fassung waren Meister Eder und sein Pumuckl, beide als Trickfiguren, innerhalb der Kindersendung Plumpaquatsch aufgetreten. Pumuckl wurde über Jahrzehnte eine der erfolgreichsten Figuren des Kinderfernsehens und mit entsprechendem Merchandisingmaterial vermarktet, u. a. mit erfolgreichen Hörspielkassetten – inzwischen sind etliche Folgen auf DVD erhältlich. Neben den halbstündigen Serienfolgen, die mal sonntagmittags und mal im Vorabendprogramm liefen, entstanden zwei Spielfilme. 1995 startete die Show Pumuckl TV, 1999 die Nachfolgeserie Pumuckls Abenteuer mit Towje Kleine als Pumuckls neuer Meister, nachdem Gustl Bayrhammer mittlerweile verstorben war.

Plumpaquatsch

1972–1975 (ARD). Kindersendung mit Susanne Beck und dem Wassermann Plumpaquatsch, einer grünen Froschpuppe mit hellgrünen Zottelhaaren und dicken roten Lippen.

Die beiden moderieren zusammen, und Plumpaquatsch zaubert, immer begleitet vom magischen Spruch „Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!“. Zwischendurch gibt es Mal- und Bastelanregungen und Erklärfilme zu verschiedenen Themen, außerdem weitere Kurzfilme und Serien, darunter Die kleinen Gespenster, die Zeichentrickserie Sebastians Geschichten, die interessante Alltagsthemen erläuterte, Spaß mit Onkel Jdlicka, Herkules und die zwölf Abenteuer, Patrik und Putrik und Stoffel und Wolfgang.

Bei Plumpaquatsch hatten auch Meister Eder und sein Pumuckl ihre ersten Fernsehauftritte, bevor sie 1982 ihre eigene Serie bekamen. Hier waren noch beide Trickfiguren, der Kobold Pumuckl Eders Lehrling in der Schreinerwerkstatt.

Die Serie wurde mit einem recht geringen Etat hergestellt, was bedeutete, dass für Aufsehen erregende Zwischenteile und Ankäufe das Geld fehlte. Stattdessen füllten viele ältere Eigenproduktionen und Wiederholungen das Programm. Der Prager Puppenbauer Franta Tvredeck hatte die Plumpaquatsch-Puppe hergestellt, Wolfgang Buresch war der Puppenspieler und Sprecher. Er hatte die Idee, sich selbst mit dem Blue-Box-Verfahren unsichtbar zu machen, damit die Puppe sich scheinbar frei im Raum bewegen konnte. Sie wurde dann an waagerechten Stäben von hinten geführt.

75 Episoden mit jeweils 50 Minuten Länge liefen in loser Folge. 1978 wiederholte die ARD jeden Monat eine Folge am Montagnachmittag, baute in das vorhandene Gerüst aber neue Einspielfilme ein.

Pumuckl TV

1995–2007  (ARD). Sonntagmorgenshow für Kinder mit dem Trickkobold Pumuckl.

Moderatorin war zunächst Eva Habermann, ab 1996 Denise Zich und ab 1997 Singa Gätgens zusammen mit Beni Weber, der als Außenreporter fungierte. Er wurde 2003 von Tim Wilhelm und Wilhelm 2006 von Christian Polito abgelöst. Die Show dauerte anfangs eine halbe Stunde und nach kurzer Zeit doppelt so lang. Im Rahmen der einstündigen Show wurden immer zwei Folgen aus Kinderserien gezeigt, eine davon war immer Meister Eder und sein Pumuckl oder Pumuckls Abenteuer. Zwischen den Serien gab es Spiele.

2006 erhielt die Show den neuen Namen Kobold TV, weil plötzlich die Lizenzrechte an Pumuckl ungeklärt waren. Die Autorin Ellis Kaut und die Zeichnerin Barbara von Johnson stritten sich vor Gericht. Mitte 2007 wurde die Reihe nach mehr als 600 Ausgaben vorsichtshalber komplett aus dem Programm genommen.

Pumuckls Abenteuer

1999 (KI.KA). 13‑tlg. dt. Kinderserie und Nachfolger der Erfolgsserie Meister Eder und sein Pumuckl.

Der Schiffskoch Odessi (Towje Kleiner) nimmt den verwaisten Klabautermann Pumuckl auf und steht mit ihm verschiedene Abenteuer durch. Pumuckls Stimme war diesmal auch zu sehen: Hans Clarin synchronisierte den Kobold und spielte außerdem den Kapitän des Schiffes. Im Dezember 1999 zeigte auch die ARD die Folgen täglich vormittags, z. T. im Doppelpack.

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