SOKO Rhein-Main

Seit 2006 (ZDF). Dt. Krimiserie.

Eine Polizeimannschaft mit Sitz in Frankfurt klärt Mordfälle im gesamten Rhein-Main-Gebiet auf. Die teamfähige Kriminalrätin Susanne Meder (Marita Marschall) leitet die Einheit, ihre Mitarbeiter sind Thomas Wallner (Sven Martinek), der im Rollstuhl sitzt und mit dem sie ein effizientes Verhörteam bildet, die Ex-Jurastudentin Nina Horn (Daniela Preuß), der Ex-Spurensicherer Cem Pamuk (Ercan Durmaz) und der hartgesottene Lokalmatador Pit Hartmann (Daniel Wiemer). BKA-Chef Dr. Ried (Francis Fulton-Smith) ist aller Vorgesetzter, und formal ebenfalls vorgesetzt, aber in der Regel ohne Einwände, ist Susannes Ex-Mann, Oberstaatsanwalt Rolf Meder (Thomas Bestvater), bei dem die gemeinsame Tochter lebt.

Schon vor dem Start der sechsten „SOKO“-Serie SOKO Wien im Herbst 2005 hatte das ZDF eine siebte angekündigt, angesiedelt im Rhein-Main-Gebiet. Diese startete im April 2006 aber doch nicht unter der bewährten Dachmarke, sondern erhielt einen eigenen Titel: Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main. Sieben 45-minütige Folgen liefen mittwochs um 20.15 Uhr. Ab der zweiten Staffel im Herbst 2007 hat die Serie einen Sendeplatz dienstags um 18.00 Uhr und den ursprünglich vorgesehenen Titel: SOKO Rhein-Main.

Kalkofes Mattscheibe

1994–1998 (Premiere); seit 2003 (Pro Sieben). Comedyshow von und mit Oliver Kalkofe, der das Fernsehen parodiert und darüber lästert.

Kalkofe präsentiert Ausschnitte aus diversen Fernsehsendungen, dringt per Tricktechnik in die Szenen ein und kommentiert sie satirisch über boshaft bis zersetzend und entlarvt sie als das, was sie sind: dumm und peinlich. Dabei trägt er Kostüme, in denen er aussieht wie der Mensch im gezeigten Ausschnitt. Kalkofe spielt Peter Maffay, Barbara Eligmann, die Kelly Family, Modern Talking, Dolly Buster, Verona Feldbusch oder Achim Mentzel. Wenn er nur kommentierend ohne Rollenspiel auftaucht, tritt er im Smoking vor das Fernsehbild, das im Hintergrund in einer Dauerschleife weiterläuft. Oft boxt er den eben gesehenen Fernsehstar aus dem Bild, zieht ihm eins mit einer Keule über oder sprengt ihn in die Luft.

Volksmusikshows waren lange Zeit Kalkofes Lieblingsopfer, eine im Besonderen: Achims Hitparade im MDR mit Achim Mentzel, den er als Kreuzung zwischen Tony Marshall, dem Yeti und einem überfahrenen Hamster beschrieb. Die zehnminütige Show lief sonntags gegen 20.00 Uhr unverschlüsselt im Pay-TV-Kanal Premiere, erreichte trotzdem einen enormen Bekanntheitsgrad und wurde 1996 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Weil die Show so erfolgreich war, gab es mehrere Silvester-Specials und zwei stundenlange Kalkofe-Nächte. Als Co-Moderator fü die erste gewann Kalkofe dafür ausgerechnet Achim Mentzel, der jeden Unsinn mitmachte. In der zweiten unter dem Titel „Die Olli Kalk und Brink Show“ war Ulla Kock am Brink an seiner Seite.

Nach einem kurzen Intermezzo bei der ARD mit der Sendung Kalkofe! – Die wunderbare Welt des Sports kam Oliver Kalkofe im Frühjahr 2003 mit seinem ursprünglichen Format zurück zum Fernsehen. Pro Sieben zeigte zunächst drei einstündige Ausgaben montags um 20.15 Uhr, später weitere halbstündige Folgen am späteren Montagabend, darunter ein zweiteiliges DDR-Special im Oktober 2003, wieder mit Achim Mentzel.
Neue Folgen laufen im Sommer 2008 dienstags um 23.15 Uhr.

Mehrere DVDs aus den Premiere- und den ProSieben-Jahren sind erhältlich.

Die Sendung mit der Maus

Seit 1972 (ARD). „Lach- und Sachgeschichten“. Halbstündiges Magazin für Kinder von Armin Maiwald und Christoph Biemann mit Trickfilmen, Liedern, Erklärbeiträgen und natürlich der Maus und dem Elefanten.

Die Reihe war bereits im März 1971 unter dem Titel Lach- und Sachgeschichten gestartet. Die Figur der Maus, animiert von Friedrich Streich, war nahezu von Anfang an dabei, und zehn Monate nach Sendestart wurde das Magazin nach ihr benannt. Der bisherige Sendetitel blieb der Untertitel. Sendeplatz war ursprünglich der Freitagnachmittag, später über Jahrzehnte der späte Sonntagvormittag.

Die Maus ist eine von Isolde Schmitt-Menzel gezeichnete orange-braune Trickfilmfigur, die zwischen verschiedenen Filmeinspielungen immer wieder in kurzen Szenen auftaucht. Sie spricht nicht, schnauft aber und klimpert vor allem laut mit den Augenlidern. Seit Februar 1975 hat die Maus eine weitere Trickfigur an ihrer Seite, den kleinen blauen Elefanten, nicht halb so groß wie die Maus, seit Januar 1987 außerdem gelegentlich eine gelbe Ente.

Die Lachgeschichten sind unterhaltende und lustige Kinder-, meist Trickfilme mit Figuren wie dem besonders beliebten und oft wiederholten kleinen Maulwurf, dem kleinen Eisbären Lars, Käpt’n Blaubär und Hein Blöd, Petzi und seinen Freunden, Jasper, dem Pinguin, sowie verschiedenen Figuren des Kinderbuchautors Janosch. Die Sachgeschichten sind Filmbeiträge, die Dinge aus dem Alltag erläutern, Fragen beantworten wie: „Wie kommt die Wurst in die Pelle?“, „Warum hat der Käse Löcher?“, „Wer malt die Streifen in die Zahnpasta?“ oder zeigen, wie man eine Glühbirne, eine Kerze, einen Knoten oder ein Flugzeug herstellt. Die Erklärfilme waren anfangs Stummfilme ohne Text, dann kamen Erzähler dazu, die das Gezeigte kindgerecht beschrieben. Im Vorspann jeder Folge kündigt ein Off-Sprecher die Themen der Sendung an, zunächst auf Deutsch, dann in einer Fremdsprache mit der abschließenden Erklärung, um welche Sprache es sich handelte („Das war Dänisch“). Dabei ist der gleiche Vorspann zweimal hintereinander zu sehen.

Neben vielen Beiträgen, in denen es um die Produktion von Dingen ging, befasste sich die Sendung auch immer wieder mit geschichtlichen, aktuellen und schwierigen Themen. Das alte Rom wurde erläutert, das Nachkriegsdeutschland, Tschernobyl, körperliche Behinderungen, die Weltraumstation MIR, das Internet etc. In den 70er-Jahren kam in der Redaktion die Diskussion auf, ob man das Schlachten einer Kuh mit einem Bolzenschuss zeigen dürfe, bevor man vorführt, was aus dieser Kuh alles gemacht wird. Im März 1997 ging es um die „Geschichte von Katharina“, einem schwerbehinderten Mädchen, das genau in der Nacht zum 25. Geburtstag der Maus gestorben war. Katharina hatte ein Jahr vor ihrem Tod an die Maus geschrieben, wollte unbedingt in der Sendung sein. Ihre Geschichte erschien auch als Buch.

Der 25. Geburtstag der Maus 1996 – im Jahr zuvor hatte es mit der 1000. Sendung schon einmal ein Jubiläum gegeben – wurde mit öffentlichen Partys, Sondersendungen und einer Jubiläums-CD begangen, auf der bekannte deutsche Popmusiker wie BAP, Pur oder Die Prinzen Songs über die Maus veröffentlichten. Der Song „Hier kommt die Maus“ von Stefan Raab wurde ein großer Hit in den deutschen Charts. Er basierte auf der berühmten Titelmusik der Maus von Hans Posegga.

Von Anfang an wurde die Sendung, von der auch Erwachsene immer noch etwas lernen können, mit Preisen ausgezeichnet, schon 1973 mit dem Goldenen Bambi. 1988 erhielten Armin Maiwald, Friedrich Streich und stellvertretend für die produzierenden ARD-Sender der WDR-Redakteur Dieter Saldecki den Adolf-Grimme-Preis mit Gold, weil an der Maus zu entdecken sei, „was anderswo im Programm allzu häufig vernachlässigt wird: die gekonnte Mischung aus Information und Unterhaltung. Lernen und Lachen sind in den Geschichten mit der Maus Geschwister. Weder pädagogische Verkrampftheit noch matte Routine sind dem Konzept nach beinahe 17 Jahren anzumerken; sondern, im Gegenteil, ein unvermindertes Vergnügen, Kinder zu ermutigen, auf Entdeckungsreise ins richtige Leben zu gehen.“ 1995 erhielten Armin Maiwald und Christoph Biemann das Bundesverdienstkreuz.

Biemann war anfangs der Regisseur der Sendung und trat erst 1983 erstmals vor die Kamera, bis dahin hatte Maiwald allein moderiert. Seit 1999 wechselt sich Ralph Caspers mit den beiden ab und wird auf diese Weise zum Nachfolger aufgebaut.

Das Beste aus der Sendung ist auf mehreren DVDs erhältlich.

Babylon 5

1995–1999 (ProSieben). 111-tlg. US-Science-Fiction-Serie von J. Michael Straczynski („Babylon 5″; 1993–1998).

Dumm gelaufen. Eigentlich sind die Außerirdischen vom Planeten Minbar friedliche Gesellen. Sie wollten den Erdbewohnern nur ihre Waffen zeigen, wie es bei ihnen Tradition ist. Die Menschen haben dies natürlich missverstanden und angegriffen, worauf die Minbari auch keinen Spaß mehr verstanden und die Erde fast zerstörten. Hinterher war man sich einig, dass man mehr miteinander reden sollte, um solche Missverständnisse in Zukunft auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb entstand die gewaltige Raumstation Babylon 5 – ihre vier Vorgänger konnten nie ihren Dienst antreten. 250 000 Menschen und Außerirdische leben und arbeiten hier miteinander. Es ist ein neutraler Ort, an dem Diplomatie und Handel betrieben wird. Der Frieden ist aber äußerst zerbrechlich. Er wird nicht nur durch Spannungen zwischen den fünf Völkern bedroht und durch die üblichen dunklen Gestalten, die so ein Ort anzieht, sondern vor allem durch die übermächtigen „Schatten“.

Im Jahr 2258 ist Jeffrey Sinclair (Michael O’Hare) Commander von Babylon 5 und Vertreter der Erde. Auch die vier anderen größeren Sonnensysteme sind mit Botschaftern vertreten, die leicht voneinander zu unterscheiden sind: Die männlichen Centauri tragen eine Art Pfauenkranz als Haar, der umso größer ist, je wichtiger seine Träger sind. Um den Kopf der Minbari wachsen Knochen, die Narn sind reptilienartig, und die Vorlonen verbergen ihre Körper unter rätselhaften Schutzanzügen. Ihre jeweiligen Botschafter an Bord sind die Centauri Londo Mollari (Peter Jurasik), ein Spieler und Frauenheld, und sein Assistent Vir Cotto (Stephen Furst), die Minbari Delenn (Mira Furlan), die in einem Kokon überwintert hat und immer humanoider wird, und ihr Assistent Lennier (Bill Mumy), die Narn G’Kar (Andreas Katsulas) und seine Assistentin Na’Toth (Julie Caitlin Brown; ab der zweiten Staffel: Mary Kay Adams) sowie der Vorlone Kosh (Ardwright Chamberlain).

Zu Sinclairs Stab gehören die strenge, ehrgeizige Lieutenant Commander Susan Ivanova (Claudia Christian), der Sicherheitschef Michael Garibaldi (Jerry Doyle), der Stationsarzt Dr. Stephen Franklin (Richard Biggs) und anfangs die Telepathin Talia Winters (Andrea Thompson), deren Nachfolgerin Lyta Alexander (Patricia Tallman) wird. In der zweiten Staffel löst der Kriegsheld John Sheridan (Bruce Boxleitner) Sinclair als Chef von Babylon 5 ab. Im Lauf der Jahre brechen verschiedene Kriege aus, so zwischen den Narn und den Centauri, zwischen der Erde und dem Mars und zwischen Babylon und den mysteriösen „Schatten“. In diesem Krieg stirbt Kosh. Sheridan und Delenn verlieben sich und heiraten später. Sheridan fällt im Kampf gegen die „Schatten“, wird aber vom fast unsterblichen Lorien (Wayne Alexander) für 20 Jahre wiederbelebt. Er wird Präsident der Interstellaren Allianz, Captain Elizabeth Lochley (Tracy Scoggins) übernimmt von ihm das Kommando auf Babylon 5. In der letzten Folge versammelt Sheridan am Ende der 20 Jahre Lebensverlängerung seine alte Crew auf Minbar noch einmal um sich, um von ihr Abschied zu nehmen.

Babylon 5 war eine lange, komplexe Fortsetzungsgeschichte mit aufeinander aufbauenden Folgen. Sie entwickelte sich nicht allmählich – J. Michael Straczynski hatte sie von vornherein auf fünf Jahre angelegt und die Dramaturgie entsprechend geplant. Allerdings wurde die letzte Episode schon vorzeitig produziert: Für den Fall, dass keine fünfte Staffel mehr in Auftrag gegeben würde, sollte sie schon nach der vierten gezeigt werden können. Straczynskis ehrgeiziges Projekt wurde dann aber doch wie geplant vollendet. Sein Epos war inspiriert durch Tolkiens „Herr der Ringe“. Mit den leicht konsumierbaren Geschichten von Raumschiff Enterprise hatte diese Serie nichts gemein, die sich auch auf hervorragende Schauspieler und beeindruckende Special Effects verlassen konnte. Für Diskussionen am Rande sorgte die Beziehung zwischen den Frauen Susan Ivanova und Talia Winters, in der man, wenn man wollte, eine erstaunlich deutlich gezeigte lesbische Verbindung sehen konnte.

Nach einem Pilotfilm am Donnerstag liefen die einstündigen Folgen nachmittags am Wochenende. Von Januar 2001 bis September 2002 liefen noch vier Babylon 5-Fernsehfilme auf Pro Sieben und RTL 2 (teils unter dem Titel Spacecenter Babylon 5), von denen „Waffenbrüder“ zugleich der Pilotfilm für die neue Spin-off-Serie „Babylon 5 – Crusade“ war, die bisher nicht in Deutschland zu sehen war, jedoch auf DVD erschienen ist.

Babylon 5 selbst ist ebenfalls komplett auf DVD erhältlich.

M.A.S.H.

1990–1993 (Pro Sieben); 1992–1993 (Kabel 1). 251‑tlg. US‑Sitcom von Larry Gelbart („M*A*S*H“; 1972–1983).

Während des Koreakriegs zwischen 1950 und 1953 versorgen die Ärzte und Helfer des Feldlazaretts M.A.S.H., kurz für „Mobile Army Surgery Hospital“, die Verwundeten. Zum Team gehören „Hawkeye“ Benjamin Franklin Pierce (Alan Alda), Captain „Trapper“ John McIntyre (Wayne Rogers), Major „Hot Lips“ Margaret Houlihan (Loretta Swit), Corporal Maxwell Klinger (Jamie Farr), LeutenantColonel Henry Blake (McLean Stevenson), Major Frank Burns (Larry Linville), Captain B. J. Hunnicutt (Mike Farrell), Corporal Walter „Radar“ O’Reilly (Gary Burghoff), Major Charles Emerson Winchester III. (David Ogden Stiers), Colonel Sherman Potter (Harry Morgan) und Pater Francis Mulcahy (William Christopher).

Die Serie basierte auf dem Kinofilm von Robert Altman und wurde eine der erfolgreichsten und langlebigsten Serien im US‑Fernsehen. Der Koreakrieg, in dem M.A.S.H. spielte, dauerte drei Jahre, die Serie lief elf Jahre lang. Die letzte Folge, „Goodbye, Farewell and Amen“, erreichte mit 106 Millionen Zuschauern in den USA die höchste Einschaltquote aller Zeiten. Der Titelsong „M*A*S*H* Theme (Suicide Is Painless)“ von Johnny Mandel und Robert Altmans Sohn Mark Altman, die sich den Bandnamen The MASH gaben, wurde 1980 ein Nummer-eins‑Hit. Die Figur des Trapper John McIntyre bekam eine eigene Serie mit dem Titel Trapper John, M. D.

Pro Sieben zeigte die Serie zunächst im Vorabend-, später im Nachtprogramm. Im gleichen Zeitraum liefen auch bei Kabel 1 Erstausstrahlungen anderer Folgen der Serie, die kurz darauf bei Pro Sieben im Anschluss an die dortigen Erstausstrahlungen gezeigt wurden.

Alle elf Staffeln sind auf DVD erhältlich.

Der Deutsche Fernsehpreis

Seit 1999 (RTL, ZDF, ARD, Sat.1). Nachdem sich RTL vom Goldenen Löwen und ARD und ZDF vom Telestar getrennt hatten, zwei Fernsehpreisen, die immer im Verdacht standen, das eigene Programm zu bevorzugen, stifteten 1999 die vier größten deutschen Fernsehsender RTL, ARD, ZDF und Sat.1 gemeinsam den jährlich vergebenen Deutschen Fernsehpreis. Eine unabhängige Jury aus Fernsehmachern und Kritikern nominiert in vielen verschiedenen Kategorien jeweils drei Kandidaten und kürt auch den Gewinner. 2003 gab es zum ersten Mal auch einen Publikumspreis. Und zum letzten Mal. Die Verleihung findet jedes Jahr im Herbst in Köln statt und läuft auf einem der ausrichtenden Sender, die sich brav abwechseln.

Knight Rider

1985–1986 (RTL). 90‑tlg. US‑Actionserie von Glen A. Larson („Knight Rider“; 1982–1986). „Er kommt. Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Knight Rider. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“

Der Polizist Michael Long wird von einer Kugel im Kopf getroffen und gilt als tot. Tatsächlich überlebt er dank einer Metallplatte im Kopf, einem Relikt des Vietnamkriegs, die die Kugel abgefangen hat. Als er wieder aufwacht, hat er ein neues Gesicht und eine neue Identität: Michael Knight (David Hasselhoff). Der todkranke Millionär Wilton Knight, Gründer der Foundation für Recht und Verfassung, hat in Michael den idealen Mann für die ihm zugedachte Aufgabe gefunden: den Kampf gegen das Unrecht. Fortan ist Michael im Auftrag der Foundation von Fall zu Fall unterwegs, unterstützt durch das sprechende Wunderauto KITT, kurz für „Knight Industries Two Thousand“. Kitt, ein schwarzer Pontiac Trans Am, ist ein Supercomputer, der von allein fährt, denkt, Dinge analysiert oder abhört und Michael immer wieder aus brenzligen Situationen rettet. Zu diesem Zweck spricht Michael mit seinem Handgelenk, denn die Armbanduhr stellt den Kontakt zu Kitt her.

Besonders nützlich bei Verfolgungsjagden (und die gibt es oft) ist der Turbo Boost, der Kitt per Knopfdruck über alle erdenklichen Hindernisse springen lässt. Kitt ist zwar bedingt verwundbar, aber quasi unzerstörbar. Die Technikerin Bonnie Barstow (Patricia McPherson) und zwischenzeitlich April Curtis (Rebecca Holden) bringen Kitt stets auf den neuesten technischen Stand und reparieren ihn gegebenenfalls. Der reservierte und besorgte Devon Miles (Edward Mulhare) leitet seit Wilton Knights Tod im Pilotfilm die Foundation und erteilt Michael von der Zentrale aus die Aufträge, die meist damit zu tun haben, dass der coole Michael schönen Frauen aus der Patsche helfen muss, und die natürlich immer dann kommen, wenn Michael und Kitt gerade mal für ein paar Tage ausspannen wollten. Später bekommt die Foundation einen großen Truck als rollende Zentrale. Der überschwängliche Reginald Cornelius III., genannt R. C. (Peter Parros), fährt ihn und verstärkt Michael gelegentlich als Partner.

Etliche komische Momente bezog die Serie aus den Gesprächen zwischen Michael und seinem Auto, wenn gerade mal nichts Dramatisches passierte und die beiden über Belanglosigkeiten plauderten, und aus den wiederkehrenden Versuchen wechselnder Kleinkrimineller, Kitt zu knacken, die sich meist durch die gesamte Folge zogen.

Kitt wurde im Original von Williams Daniels (Chefarzt Dr. Westphall) gesprochen, in der deutschen Fassung von Gottfried Kramer, der auch Oskar aus der Sesamstraße und seine Stimme gab und im Sandmännchen die Geschichten mit Piggeldy und Frederick erzählte..


Foto: RTL

Knight Rider war die erste Erfolgsserie für RTL und wurde noch bis in die 90er‑Jahre in Dauerschleife auf dem Stammsendeplatz dienstags um 19.20 Uhr wiederholt, die einstündigen Folgen der vier Staffeln liefen dabei zum Teil in lustig willkürlicher Reihenfolge. David Hasselhoff wurde mit ihr vor allem in Deutschland ein Star, was ihm eine Karriere als Sänger ermöglichte, worüber seine Landsleute in den USA herzlich lachten. „Looking For Freedom“ wurde ein Nummer-eins‑Hit. Noch heute hat Deutschland in den USA das Image des Landes, das gutes Bier braut, schnelle Autos baut und David Hasselhoff liebt. Die Serie lief zeitweise auch im regionalen ARD-Vorabendprogramm des DFF.

1991 entstand ein zweistündiger Fernsehfilm, „Knight Rider 2000″, mit Hasselhoff in einem neuen Wagen. RTL zeigte ihn 1993. 1997 wurde die kurzlebige Neuauflage Team Knight Rider mit neuen Darstellern gedreht. Auch eine weitere Neuauflage mit neuem Mann und und neuem Auto unter dem alten Titel Knight Rider war nur von kurzer Dauer. RTL zeigte sie im Herbst 2009.

Peter Strohm

1989–1996 (ARD). 63‑tlg. dt. Krimiserie.

Hauptkommissar Peter Strohm (Klaus Löwitsch) schmeißt seinen Job bei der Hamburger Polizei hin und wird Privatdetektiv. Er ist ein bärbeißiger Alleingänger mit radikalen Ermittlungsmethoden, oft am Rande des Erlaubten. Außerdem ist er ein Macho, der schöne Frauen und schnelle Autos liebt. Seine Ermittlungen verschlagen ihn in alle Ecken Deutschlands, oft auch ins Ausland.

Mehrere ARD-Anstalten sowie der österreichische ORF und das Schweizer Fernsehen SRG produzierten die Serie gemeinsam, jede Anstalt war dabei für einzelne Episoden verantwortlich und suchte sich dafür den Schauplatz aus, der entsprechend wechselte. Die Handlung war meist abstrus und verließ sich darauf, dass das niemandem auffallen würde, wenn es nur genügend schnelle Autos und große Action gebe.

Hauptdarsteller Löwitsch spielte die einzige durchgehende Rolle. Er hatte zuvor schon in etlichen anderen Serien wie Hafendetektiv und Üb immer treu nach Möglichkeit Hauptrollen gespielt und war sogar einmal Tatort-Kommissar, wurde aber erst in der Rolle des Peter Strohm einer der großen deutschen Fernsehstars. Strohm ermittelte sagenhafte fünf Staffeln lang. Schon nach der dritten hatte Löwitsch geklagt, er finde „Action ohne menschlichen Konflikt langweilig“. Die Rolle des Peter Strohm sei spätestens nach der vierten Staffel „abgeflutscht“. In Wahrheit war sie es vermutlich schon vor der ersten.

Die markante Erkennungsmelodie war in dieser Serie immer erst am Ende einer Folge während des Abspanns zu hören. Mandy Winter sang »He’s A Man«. Die 50‑Minuten-Folgen liefen montags um 20.15 Uhr.

Galileo

Seit 1998 (ProSieben). Wissenschaftsmagazin. Komplexe Themen werden spannend und für Laien verständlich aufbereitet.

Gegen die Boulevardmagazine der Konkurrenz setzte Pro Sieben am Vorabend auf eine Mischung aus Sendung mit der Maus und Explosiv, für die Moderator Aiman Abdallah anfangs mit dem Begrüßungssatz stand: „Wissen ist Macht, und mein Name ist Aiman Abdallah.“ Zu Beginn orientierten sich die Themen oft an der Nachrichtenlage und erklärten z. B. bei einem gerade irgendwo tobenden Hurrikan, warum es in Deutschland keine Wirbelstürme gibt. Später reduzierte sich der Anspruch in der Regel darauf, zu zeigen, wie Überraschungseier hergestellt werden, mit freundlicher Unterstützung des Überraschungseier-Herstellers.

Trotz vergleichsweise schwacher Quoten hielt Pro Sieben an der Reihe fest – und wurde belohnt, die Zuschauerzahlen stabilisierten sich. Später wurde Galileo zur einzigen festen Bank am Vorabend in einem kriselnden Pro-Sieben-Programm, war oft sogar die meistgesehene Sendung des Tages auf Pro Sieben. Die Sendezeit wurde mehrfach verlängert, von anfangs 30 Minuten auf eine Stunde im Herbst 2005 und ab Mai 2007 auf zwischenzeitlich 70 Minuten. Derzeit läuft Galileo von 19.10 Uhr bis 20.15 Uhr.

Im zweiten Halbjahr 1999 lief unter dem Titel Galileo extra zusätzlich eine Samstagsausgabe mit Susanne Wiesner. Unter dem gleichen Titel gab es 2006 am frühen Sonntagabend monothematische Sendungen. Zwischendurch bekam die Sendung im Januar 2002  noch einen kurzlebligen Ableger: das Quiz Galileo The Game – Spiel um Wissen.

Ab 2006 zog sich Aiman Abdallah vermehrt aus der Werktagsausgabe zurück, um sich Sondersendungen und dem neuen Ableger Galileo Mystery zu widmen, ohne jedoch offiziell seinen Abschied zu verkünden. De facto war seitdem Daniel Aminati der Moderator, zeitweise auch Eva Mähl, doch später moderierten alle drei im Wechsel. Im März 2009 wurde Daniel Aminati neuer Moderator von taff, und taff-Moderator Stefan Gödde übernahm Aminatis Platz bei Galileo.

Galileo Mystery

Seit 2007  (ProSieben). Einstündiges Wissensmagazin mit Aiman Abdallah, das sich monothematisch mit Historie und Mythologie beschäftigt, z.B. König Artus, Robin Hood, Werwölfen, Jack The Ripper, der Mondlandung oder Exorzismus.

Läuft freitags nach 22.00 Uhr.

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