Harald Schmidt
2004–2007; 2009–2011 (ARD). Late-Night-Show mit Harald Schmidt.
Was man an jemandem hat, merkt man erst, wenn er weg ist. Auf den Tag genau ein Jahr nach seiner letzten Sendung in Sat.1, ein Jahr, in dem die Medien nach seiner Rückkehr schrieen, kehrte Harald Schmidt ins Fernsehen zurück und erreichte zur Premiere mit mehr als fünf Millionen Zuschauern die vierfache Einschaltquote seines alten Durchschnitts bei Sat.1. Selbst die bisherige Spitze (inklusive Primetime-Specials) verdoppelte er locker.
Nach dem furiosen Start gingen die Zahlen auf das Normalmaß zurück, und auch inhaltlich war im Wesentlichen alles wie gehabt: Schmidt saß hinter einem Schreibtisch und redete gezielt unstrukturiert über aktuelle Ereignisse, Manuel Andrack saß hinter seinem eigenen Schreibtisch am Bühnenrand und gab Stichworte. Anfangs verzichtete Schmidt auf Gäste, sie wurden aber nach kurzer Zeit wieder Bestandteil der Show. Bandleader Helmut Zerlett fehlte, die restliche Band war noch die gleiche, ihr stand nun optisch Natalie Licard vor.
Die Sendung lief zum Start einmalig 45 Minuten lang an einem Donnerstag um 21.45 Uhr, danach immer halbstündig mittwochs und donnerstags um 23.00 Uhr, ab 2006 eine Viertelstunde früher. Später wurde die Sendezeit zwar verdoppelt, die Zahl der Sendungen pro Woche aber halbiert und nur noch donnerstags gesendet.
Schmidts teure Rückkehr zur ARD hatte wochenlang die Zeitungen beschäftigt. Nach jahrelangen Debatten um Sparzwang und Gebührenerhöhungen hatte die ARD angekündigt, fortan auf UEFA-Cup-Übertragungen zu verzichten, um sich Schmidt leisten zu können.
Nach dreieinhalb Jahren, in denen sich auch die Euphorie um Schmidt gelegt hatte, holte Schmidt selbst einen neuen Co-Moderator aus dem Privatfernsehen zur ARD. Die bisherige Sendung unter seinem Namen beendete er, nach einer Sommerpause wurde daraus im Oktober 2007 Schmidt & Pocher, eine wöchentliche Show, die im Wesentlichen war wie die bisherige, nur ohne Manuel Andrack an einem eigenen Schreibtisch, dafür mit Oliver Pocher an einem großen, gemeinsamen Schreibtisch.
Als Schmidt im Herbst 2009 wieder unter altem Namen allein weitermachte, kam ein Ensemble an Mitarbeitern dazu, das ihn mit Einspielfilmen oder im Studio unterstützten: Jan Böhmermann, Caroline Korneli, Pierre M. Krause, Katrin Bauerfeind, Dr. Peter Richter und „Dr. Udo Brömme“ (gespielt von Ralf Kabelka, der vom ausgeschiedenen Manuel Andrack die Redaktionsleitung übernommen hatte).