Elvis und der Kommissar

2007 (ARD). 6-tlg. dt. Familienkrimiserie von Michael Baier.

Als hätte Kommissar Hans Behringer (Jan-Gregor Kremp) nicht schon genug am Hals, muss er sich auch noch um den Schoßhund seiner Mutter Rosa (Ruth Maria Kubitschek) kümmern, einen Norwichterrier namens Elvis, weil in ihrer Seniorenresidenz keine Hunde erlaubt sind. Hans ist frisch von seiner Frau Lilo (Tessa Mittelstaedt) getrennt, die jetzt ausgerechnet mit seinem neuen Chef Werner Seibold (Florian Fitz) liiert ist, der sowieso viel blöder ist als der alte Chef. Behringers Assistent Uli Pröttel (Stefan Haschke) ist ein ängstlicher Teilzeitstreber, der genau solange bei seinen Vorgesetzten kriecht, bis der tariflich vereinbarte Feierabend erreicht ist. Seine Freizeit verbringt Behringer in seiner Stammkneipe Nolte-Eck, wo die Wirtin Anja Nolte (Birge Schade) ein Auge auf ihn geworfen hat.

Familienfreundlicher Schmunzelkrimi. Die 45-minütigen Folgen liefen montags um 20.15 Uhr.

Die Kocharena

Seit 2007 (Vox). Stundenlange Kochshow mit Florian König und Heiko Wasser.

Die beiden Sportmoderatoren kommentieren einen Wettstreit zwischen einem Starkoch und einem Laien: Pro Sendung sitzen fünf Sieger aus der Erfolgssendung Das perfekte Dinner bereit, zum Beispiel gegen Johann Lafer oder Tim Mälzer anzutreten. Beide kochen jeweils das gleiche Gericht, und es gibt fünf Gänge. Gewinnt der Starkoch, kommt der nächste Gegner an die Reihe, gewinnt der Herausforderer, kocht er auch den nächsten Gang. Den Sieger bestimmt eine dreiköpfige Jury durch Punktevergabe, bei Gleichstand gewinnt der Herausforderer. Die Jury (Foto, von links): Der Restaurantkritiker Heinz Horrmann, die „Essen & Trinken“-Chefredakteurin Katja Burghardt und der Esser Reiner Calmund.

Vox zeigte zunächst vier dreistündige Ausgaben als Ereignisprogrammierung innerhalb von elf Tagen, jeweils donnerstags und sonntags um 20.15 Uhr. Anschließend ging die Reihe mit etwa einer neuen Folge pro Monat am Sonntagabend in Serie. Im April 2008 gibt es zum ersten Mal Die Promi-Kocharena, in der anstelle von Kandidaten aus dem perfekten Dinner Menschen antreten, die in ihrer Karriere marginal mehr Fernsehpräsenz hatten.

Einen Monat später wechselte die Sendung mit geändertem Konzept auf den Freitagabend: Statt eines stehen nun drei Köche dem Kandidaten gegenüber: Tim Mälzer, Steffen Henssler und Kim Sohyi. Die dürfen entscheiden, wer das geforderte am besten kann und es spontan zubereitet. Der Kandidat kannte die gewünschten Gerichte in dieser neuen Variante schon vorher und konnte üben.


Foto: Vox / Frank Hempel

Seven Days — Das Tor zur Zeit

2000–2002 (Pro Sieben); 2004 (Kabel 1). 65‑tlg. US-Science-Fiction-Serie von Christopher Crowe und Zachary Crowe („Seven Days“; 1998–2001).

Mit einer Zeitmaschine kann der Ex-CIA-Agent und jetzige »Chrononaut« Frank Parker (Jonathan LaPaglia) bis zu sieben Tage in die Vergangenheit reisen. Sein Auftrag ist es, in der zurückliegenden Woche begangene Verbrechen oder geschehene Katastrophen nachträglich zu verhindern. So sorgt er gleich im Pilotfilm dafür, dass der US-Präsident und sein Vize eben doch nicht einem Anschlag zum Opfer fallen. Später kämpft er gegen das Ebolavirus, Eisberge auf Kollisionskurs, moslemische Terroristen und immer gegen die Zeit. Dr. Isaac Mentnor (Norman Lloyd) leitet die Mission aus der Gegenwart, zum Team gehören Olga Vukavitch (Justina Vail), Craig Donovan (Don Franklin), Dr. John Ballard (Sam Whipple), Nate Ramsey (Nick Searcy) und Bradley Talmadge (Alan Scarfe).

Nach einem zweistündigen Pilotfilm am Dienstagabend zeigte Pro Sieben 62 einstündige Serienfolgen montags um 21.15 Uhr, zeitweise auch dienstags. Kabel 1 reichte zwei ausgelassene Episoden später im Rahmen einer Gesamtwiederholung nach.

Tru Calling — Schicksal Reloaded

2005 (RTL). 26-tlg. US-Fantasyserie von Jon Harmon Feldman („Tru Calling“; 2003–2005).

Tru Davies (Eliza Dushku) arbeitet die nächtliche Wachschicht in einem Leichenschauhaus, und sie hat eine besondere Gabe: Sie ist in der Lage, die vergangenen 24 Stunden noch einmal zu durchleben und so den unnatürlichen Tod derer zu verhindern, deren Stimmen sie in der Leichenhalle hört. Zu ihrem Umfeld gehören ihre Geschwister Harrison (Shawn Reaves) und Meredith (Jessica Jollins), ihr Chef Davis (Zach Galifianakis) und ihre beste Freundin Lindsay (A. J. Cook), die zunächst nichts von Trus Gabe weiß. In der Mitte der ersten Staffel kommt Jack Harper (Jason Priestley) als Gegenspieler dazu. Er hat die gleiche Gabe, nutzt sie aber dafür, dass Menschen, die sterben sollten, auch tatsächlich tot bleiben.

Die einstündigen Folgen liefen samstags nachmittags.

Psych

Seit 2007 (RTL). US-Krimiserie von Steve Franks („Psych“; seit 2006).

Der Lebenskünstler und Frauenheld Shawn Spencer (James Roday) ist kein Hellseher, tut aber so. Seit seiner Kindheit hat er eine besondere Beobachtungs- und Auffassungsgabe. Schneller als jeder andere überblickt er auch in den unübersichtlichsten Situationen jedes noch so kleine Detail und zieht daraus Schlüsse. Meistens die richtigen. Schon oft hat er der Polizei telefonische Hinweise gegeben, die zur Ergreifung eines Verbrechers führten, und die er sich allein aus den Fernsehnachrichten zusammengereimt hatte. Als die Polizisten Carlton Lassiter (Timothy Omundson) und Juliet O’Hara (Maggie Lawson) zu ihrem eigenen Schluss kommen, die vielen Informationen könnten nur von einem Insider stammen, nehmen sie Shawn fest, und sein einziger Ausweg ist die Behauptung, Hellseher zu sein. Die kommissarische Polizeichefin Karen Vick (Kirsten Nelson) schenkt ihm einen Vertrauensvorschuss und beauftragt ihn mit einem Fall. Fortan klärt Shawn zusammen mit seinem widerwilligen besten Freund Burton „Gus“ Guster (Dulé Hill), einem auf Seriosität bedachten Pharmavertreter, und der gelegentlichen Hilfe seines grimmigen Vaters Henry Spencer (Corbin Bernsen), einem ehemaligen Polizisten, verzwickte Kriminalfälle auf. Die Tarnung erhält er aufrecht und nennt sein neues Detektivbüro deshalb „Psych“.

Netter Schmunzelkrimi im sympathischen Stil von Monk, der auf dessen Sendeplatz dienstags um 22.15 Uhr läuft.

Die wilden Siebziger!

2000–2005 (RTL); seit 2008 (Kabel 1). 200-tlg. US-Sitcom von Bonnie Turner, Terry Turner und Mark Brazill („That 70’s Show“; 1998–2006).

Während der Disco-Ära Ende der 70er‑Jahre erleben die Freunde Eric Forman (Topher Grace), Donna Pinciotti (Laura Prepon), Michael Kelso (Ashton Kutcher), Jackie Burkhardt (Mila Kunis), Steve Hyde (Danny Masterson) und Fes (Wilmer Valderrama) ihre High-School-Zeit. Eric lebt bei seinen Eltern Kitty (Debra Jo Rupp) und Red (Kurtwood Smith) und seiner Schwester Laurie (Lisa Robin Kelly). Im Keller der Formans verbringt die Clique oft ihre Freizeit.

Wiederkehrende Besonderheit ist die Kameraeinstellung, wenn die vier Jungs im Keller sitzen und über das Leben sinnieren: Die gleiche Kamera zeigt dann nacheinander jeden einzeln in einer frontalen Großaufnahme, immer den, der gerade spricht, und dreht danach, ohne dass ein Schnitt gesetzt wird, weiter zum Nächsten.

128 Folgen der bunten Schlaghosenshow liefen erst am Samstagnachmittag, seit Herbst 2003 schon vormittags bei RTL. Im November 2007 begann werktags vormittags bei Kabel 1 ein Wiederholungsdurchlauf, dem sich zumindest eine bisher unausgestrahlte Staffel anschloss. Die siebte und achte Staffel wurden bisher nicht in Deutschland gezeigt.

Xena

1996–2004 (RTL); 2006 (Kabel 1). 134‑tlg. US-Fantasyserie von John Schulian und Robert Tapert („Xena: Warrior Princess“; 1995–2001).

Die früher gefürchtete Kriegerin Xena (Lucy Lawless) hat die Seiten gewechselt und tut fortan Gutes für Menschen, die sie brauchen. Spärlich mit Blech und Leder bekleidet schwingt sie Schwert und Handkante. Ihre Freundin Gabrielle (Reneé O’Connor) steht ihr zur Seite.

Spin-off der Serie Hercules, in der Lawless bereits die Rolle der Xena gespielt hatte. Die Serie war inspiriert vom Hongkong-Kino und wurde zu großen Teilen in Neuseeland gedreht. RTL zeigte beide Serien im Doppelpack am Sonntagnachmittag, zunächst mit ordentlichen Marktanteilen. Nach der fünften Staffel wartete RTL drei Jahre, bevor im Frühjahr 2004 die noch nicht gesendete letzte Staffel startete – mit jetzt geringer Resonanz. Vermutlich hatte niemand mehr damit gerechnet. Die Folge „Abgrund“ lief im Mai 2004 erst um drei Uhr nachts, weil sie zu brutal fürs Nachmittagsprogramm war. Die letzten zwölf Folgen zeigte RTL gar nicht mehr. Sie liefen erst 2006 bei Kabel 1, nachdem dort die Serie von Beginn an wiederholt worden war.

Gilligans Insel

1966 (ARD). 13‑tlg. US‑Sitcom von Sherwood Schwartz („Gilligan’s Island“; 1964–1967).

Nach einem Schiffbruch stranden Bootsmann Gilligan (Bob Denver), der Skipper (Alan Hale jr.), der Professor (Russell Johnsson), der Filmstar Ginger (Tina Louise), das Mädchen vom Land Mary Ann (Dawn Wells), der Millionär Thurston Howell III. (Jim Backus) und seine Frau Lovey (Natalie Schafer) auf einer einsamen Insel, die sie fortan nicht mehr verlassen können, weil jeder Rettungsversuch an Gilligans Ungeschicklichkeit scheitert.

Obwohl die Serie in den USA nur drei Jahre lief, wurde sie eine der erfolgreichsten Serien überhaupt. Von den 98 Folgen zeigte die ARD im regionalen Vorabendprogramm gerade mal 13. Deutschen Zuschauern dürfte die Serie daher eher aus unzähligen Parodien und Erwähnungen in anderen – auch in Deutschland erfolgreichen – US‑Serien bekannt sein, u. a. Alf und Baywatch, wo die jeweiligen Hauptdarsteller der gesamten Sippe aus Gilligans Insel im Traum begegnen, jeweils dargestellt von der tatsächlichen Crew aus Gilligans Insel. Von der Serie gibt es auch zwei Zeichentrickversionen: „Gilligans Insel“ (1974–1977) und „Gilligan’s Planet“ (1982).

Maxe Baumann

1976–1982 (DFF1). 7‑tlg. DDR-Lustspielreihe von Goetz Jaeger, Regie: Peter Hill.

Nach 50 Jahren Berufsleben geht der schrullige Max Baumann (Gerd E. Schäfer) in Rente und hat nun viel zu viel Zeit. Unter seinen Versuchen, diese sinnvoll zu nutzen und sein Leben und das anderer Leute mal richtig auf Vordermann zu bringen, leiden seine Familie und die ganze Umgebung, insbesondere Ehefrau Herta (Traute Sense). Statt Ordnung schafft Maxe natürlich nur Chaos.

Die abendfüllenden Teile liefen jährlich zu Silvester. Am 1. Mai 1987 wurde zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin das 70‑minütige Musical-Special „Maxe Baumann aus Berlin“ gesendet, in dem Schäfer Max und seinen Bruder Fritze spielt. Die Figur des Maxe Baumann tauchte auch im Kessel Buntes häufiger auf.

Schmidt & Pocher

2007–2009 (ARD). Einstündige Comedyshow mit Harald Schmidt und Oliver Pocher im inhaltlichen Gerüst und der Kulisse der Vorgängersendung Harald Schmidt.

Der Schreibtisch ist jetzt größer und gebogener und fasst zwei Moderatoren, die da sitzen und sich im Gespräch über Ereignisse und Fernsehsendungen der vergangenen Woche lustig machen. Zwischendurch gibt es Einspielfilmchen, und am Ende kommt ein prominenter Gast. Bandleader ist Helmut Zerlett, der bereits bis Ende 2004 der Studioband der Harald Schmidt Show in Sat.1 vorgestanden hatte.

Schon in den ersten Wochen gelang es der sonst nicht sehr relevanten Show, bundesweit in die Schlagzeilen zu kommen. Gagobjekt der ersten Ausgabe war das „Nazometer“, ein Gerät, das mit wildem Alarm immer ausschlug, wenn ein Begriff genannt wurde, den man mit der Nazizeit in Verbindung bringen konnte, z.B. „Autobahn“ oder „Gasherd“. Hintergrund war die Debatte um die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman, die mit zweifelhaftem Gedankengut und vorbelasteteten Begriffen in die Kritik geraten war. Der Gag selbst wäre weitgehend unbemerkt geblieben, wenn nicht der neue SWR-Intendant Peter Boudgoust drei Wochen später (!) verkündet hätte, dass das Gerät „unglaublich geschmacklos“ sei und man darüber reden müsse.

Läuft donnerstags um 22.45 Uhr. Im April 2009 wird das „Experiment“ nach etwa 40 Sendungen beendet.

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