Show-Chance

1967—1973 (ZDF). Talentshow in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen und Schweizer Fernsehen.

Zum Start wurden Nachwuchsmusiker und -entertainer gesucht, ab 1969 nur noch Sänger und Bands. Nach dem ersten Durchlauf wurde kritisiert, dass keiner der Teilnehmer berühmt geworden, sondern allenfalls ein Achtungsgerfolg verbucht worden sei. Gewonnen hatte in der Kategorie „Gesangsgruppen mit Instrumentalbegleitung“ die Band Die Anderen. Eines ihrer Mitglieder war Jürgen Drews. Moderatoren waren Rainer Holbe, Dieter Thomas Heck und Camillo Felgen, das Orchester Max Greger sorgte für die musikalische Untermalung.

Die Show lief zur Primetime. Der komplette Sendetitel beinhaltete das Jahr des Wettbewerbs, z. B. „Show-Chance 67“.

Show-Palast

1999–2000 (ZDF). Sonntagabendshow mit Dieter Thomas Heck.

Zwölf Schlagerstars treten gegeneinander an. Der vom Zuschauer-TED gekürte Sieger gewinnt den Show-Palast-Supercup.

In der viermal jährlich stattfindenden Show gab Heck vielen deutschsprachigen Künstlern, die er mit der Hitparade groß gemacht hatte, ein Fernsehgnadenbrot. Am Anfang bildeten die aktuellen Charts die Grundlage der Titelauswahl, nach der Sommerpause 1999 waren es Premieren vor allem deutschsprachiger Interpreten. Nach insgesamt acht Sendungen und magerem Zuschauerinteresse gab Heck auf, weil ihm, wie er sagte, „die Einschaltquoten nicht so gefallen“ hatten.

So läuft’s richtig

1988 (ZDF). Fünfminütiges Verkehrsquiz mit Dieter Thomas Heck, das donnerstags in der Werbepause der ZDF-Vorabendserien ausgestrahlt wurde. Produziert wurde das Quiz von Cine Relation, der Firma von Alfred Noell, die auch den 7. Sinn herstellte.

Die Super-Hitparade

1981–2003 (ZDF). „Schlager, die man nie vergisst“. Alljährliche Gala mit Dieter Thomas Heck, anfangs zugunsten der „Bild“-Aktion „Ein Herz für Kinder“, später der Deutschen Welthungerhilfe. Zeitweise traten die Monatssieger der ZDF-Hitparade um den Jahressieg gegeneinander an.

Melodien für Millionen

Seit 1985 (ZDF). Große Abendshow mit Dieter Thomas Heck.

Heck begrüßt als Gäste mehrere Zuschauer, die an einer Art Caféhaustischen sitzen. Sie erzählen persönliche Geschichten, mit denen sie ein bestimmtes Lied verbinden. Der Interpret dieses Liedes tritt im Anschluss an das Gespräch auf und singt es – meist handelt es sich um einen Schlager, volkstümliche Klassik oder Operette. Zuschauer können sich selbst bewerben und ihre Geschichten beschreiben und Lieder wünschen. Oft führt die Sendung Menschen zusammen, die sich aus den Augen verloren haben. Die Redaktion hat im Vorfeld der Sendung recherchiert und nach den Menschen gesucht, die in der Show dann als Überraschungsgast präsentiert werden. Dann heult mindestens einer von beiden, meistens alle bis auf Heck.

Seit 1994 engagiert sich die Sendung für die Deutsche Krebshilfe, bat die Zuschauer um Spenden und gab vom Erlös jeder verkauften CD zur Sendung einen Kleinstbetrag an die Krebshilfe ab. Dieter Thomas Heck moderierte die Show meist zweimal im Jahr samstags oder sonntags um 20.15 Uhr, insgesamt 42-mal. Ende 2007 trat er ab. Zwei Monate später benannte das ZDF Carmen Nebel als seine Nachfolgerin.

Musik liegt in der Luft

1991–1998 (ZDF). Großes Wunschkonzert mit Dieter Thomas Heck, das bis zu achtmal jährlich samstags oder sonntags um 20.15 Uhr stattfand. In mehreren Städten ließ man vorher Tausende Luftballons mit Postkarten aufsteigen. Wer eine fand, konnte sich Titel für die Sendung wünschen und an einer Verlosung teilnehmen.

Das Kreuzworträtselspiel

1971 (ZDF). 90-minütige Spielshow mit Dieter Thomas Heck.

Zwei Kandidatenteams treten im Rätsellösen gegeneinander an, z. B. Bäcker gegen Schornsteinfeger oder Schuhmacher gegen Frisöre. Jedes Team besteht aus 204 Mitgliedern (jawohl, zweihundertundvier Personen pro Team) und hat immer ein paar Minuten Zeit, Kreuzwort-, Silben-, Bilder- und Musikrätsel zu lösen. Die musikalischen Rätsel geben Stargäste auf. Es tanzt das Irene-Mann-Ballett und formt zu Beginn der Show aus kleinen braunen Sitzwürfeln mit weißen Buchstaben das Wort „Kreuzworträtselspiel“.

Die Idee zur Sendung hatte Mischa Mleinek, Regisseur war Truck Branss. Gerade mal 816 Kandidaten bekamen die Chance zur Teilnahme, dann wurde Hecks erstes Quiz nach nur zwei am Donnerstag um 20.15 Uhr gesendeten Ausgaben abgesetzt. Im folgenden Jahr startete das sehr ähnliche Spiel Vier gegen Vier.

Die Goldene Europa

1981—2002 (ARD). Show zur Verleihung der Goldenen Europa.

Der Preis wird seit 1968 jährlich in Saarbrücken vom Saarländischen Rundfunk und seiner Europawelle Saar verliehen. Ursprünglich sollte er helfen, deutsche Künstler und Produzenten mit ihrer Musik gegen die Konkurrenz aus den USA und England zu unterstützen – und wer es nach dieser Beschreibung nicht gleich errät: Sein Erfinder ist Dieter Thomas Heck. Er hatte ein Jahr zuvor begonnen, die „Deutsche Schlagerparade“ bei der Europawelle Saar zu moderieren. 1973 gewann Heck die von ihm erfundene Auszeichnung übrigens selbst.

1981 wurde die Übertragung erstmals mit einer eigenen Fernsehshow verbunden. Es moderierte nun bis 1991 Manfred Sexauer. Ab 1992 übernahmen verschiedene Moderatoren die Sendung, darunter Karsten Speck, Jan Hofer und Hape Kerkeling – den dramatischen Quotenrückgang von über elf Millionen 1987 auf am Ende nicht einmal drei Millionen konnte keiner von ihnen stoppen. Vermutlich lag es daran, dass auch die Zuschauer nicht wussten, wofür genau es eine Goldene Europagab. Das Konzept wurde 1987 und 1992 geändert, blieb aber schwammig: Zuletzt sollten Künstler, deren Tätigkeit „im weitesten Sinne massenattraktive Unterhaltung darstellt“, ausgezeichnet werden. Seit 2003 hat die Goldene Europa nicht einmal mehr eine eigene Fernsehsendung, sondern wird im Rahmen des Festivals des Deutschen Schlagers verliehen. In jenem Jahr wurden ausgezeichnet: Paul Kuhn (für sein Lebenswerk), die Puhdys (für „jahrzehntelange Erfolge im Deutsch-Rock“) und Otto Waalkes (für „20 Jahre Comedy-Erfolg“). Falls 2004 und in den folgenden Jahren eine Verleihung stattgefunden haben sollte, drang über sie nichts in die Öffentlichkeit.

Das Sonntagskonzert

1969–2005 (ZDF). 45-Minuten-Show am Sonntagmittag, in der mehrere musikalische Gäste aus dem klassischen oder volkstümlichen Bereich ihr Können zum Besten geben.

Gäste der ersten Sendung waren Anneliese Rothenberger, Hermann Prey und René Kollo, in der Folgewoche kamen Blaskapellen. Die Bandbreite war groß, jedoch nach Sendungen unterteilt. Die Ausgaben mit volkstümlicher Musik gastierten in verschiedenen Städten, meist in Deutschland, gelegentlich im benachbarten Ausland (zeitweise hießen sie Das Sonntagskonzert auf Tournee), und untermalten die musikalischen Auftritte mit Landschaftsaufnahmen aus der Gegend. Die Reihe Ihr Musikwunsch war zeitweise Bestandteil des Sonntagskonzerts.

Anfangs präsentierten Ruth Kappelsberger und Fred Rauch die Sendung, zu den späteren Moderatoren gehörten u. a. Lou van Burg, Elmar Gunsch und Elke Kast, Dieter Thomas Heck, Hans Rosenthal, Rainer Holbe, Monika Meynert und Elfi von Kalckreuth, Trudeliese Schmidt und Christian Boesch, Ilona Christen, Ramona Leiß, Christine Maier, Babette Einstmann, Wolfgang Binder, Uta Bresan, Reiner Kirsten, Björn Casapietra und eine Sängerin namens Inka, bei der es sich um die spätere RTL-Moderatorin Inka Bause handelte.

2005 wurde die Reihe aus Kostengründen eingestellt.

Musik ist Trumpf

1975–1981 (ZDF). „Das große Fernseh-Wunschkonzert“. Große Eurovisions-Samstagabendshow mit Peter Frankenfeld. Bekannte, meist deutsche Künstler treten auf und singen ihre großen Hits.

Fünf Jahre lang, seit der Absetzung von Vergissmeinnicht, hatte Peter Frankenfeld keine große Show mehr moderiert. Mit einer ersten einzelnen Sendung namens „Musik ist Trumpf – Melodien, die man nie vergisst“ am Donnerstag, den 2. Januar 1975, hatte das ZDF testen wollen, wie gut Frankenfeld noch ankam. Der Erfolg war auch nach der langen Pause ungebrochen, und die Show ging als „Das große Fernseh-Wunschkonzert“ ab Februar 1975 in Serie.

Vor der Show wurden in den Fernsehzeitschriften Stimmzettel mit verschiedenen Vorschlägen abgedruckt, unter denen die Zuschauer wählen konnten. Aus den meistgewünschten Songs und Interpreten setzte sich das Programm der Show zusammen. Unter den Einsendern der Stimmzettel, auf denen die letztlich Auserwählten angekreuzt waren, wurden Preise verlost.

Zwischen den Auftritten der Stars hielt Frankenfeld witzige Monologe, parodierte Dialekte, machte kleine Spielchen mit dem Publikum und spielte Sketche mit verschiedenen Gästen. Als feste Partnerin war seine Frau Lonny Kellner regelmäßig dabei. Später oft wiederholte Sketche, die hier erstmals aufgeführt wurden, waren die Biertisch-Gespräche mit Walter Giller, die Liebesszene mit Caterina Valente, in der beide Kurzsichtige spielen, aus Eitelkeit aber auf ihre Brillen verzichten und hilflos umherirren, und die Zubereitung der Bowle, bei der Frankenfeld abschweift und nach und nach alles hineinwirft, was rumsteht, inklusive eines Telefonhörers.

Peter Frankenfeld moderierte die Show 23 mal. Als er im Herbst 1978 erkrankte, sprangen gleich mehrere Kollegen für ihn ein. Im Oktober moderierten Anneliese Rothenberger, Frank Elstner, Hans Rosenthal, Michael Schanze und Peter Alexander gemeinsam, im Dezember Elmar Gunsch, Dieter Thomas Heck, Robert Lembke, Ilja Richter und Wim Thoelke.

Frankenfeld kehrte nicht mehr in seine Sendung zurück, er starb am 4. Januar 1979. Musik ist Trumpf war seine letzte Show. Ab 31. März 1979 wurde Harald Juhnke neuer fester Moderator. Zweieinhalb Jahre lief alles gut. Als dann die geplante Live-Sendung am 17. Oktober 1981 wegen „Erkrankung“ von Juhnke kurzfristig abgesagt werden musste, beschlossen ZDF, ORF und SRG, die Sendung einzustellen. Die letzte Sendung vom 5. September 1981 von der Internationalen Funkausstellung in Berlin hatte noch eine akustische Revolution gebracht: Es war die erste Fernsehsendung, die in Stereoton ausgestrahlt wurde.

Ein Serie mit Zusammenschnitten der Sketche aus den Frankenfeld-Shows lief acht Jahre später unter dem Titel Peter Frankenfeld: Humor ist Trumpf im ZDF.

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