Der Fall John Doe!

2003–2004 (RTL). 21-tlg. US-Krimiserie von Brandon Camp und Mike Thompson („John Doe“; 2002–2003).

John Doe (Dominic Purcell) hat in seinem Kopf das gesammelte Wissen der Welt. Er weiß alles, was man theoretisch wissen könnte. Doch er kann nicht in die Zukunft sehen, er ist farbenblind – und er hat keine Ahnung, wer er selbst ist. Seit er nackt auf einer Insel aufwachte, hat er sein Gedächtnis verloren. Kurz gesagt: Er weiß nichts, was er wissen sollte, aber alles, was er nicht wissen müsste. Auf der Suche nach seiner Identität unterstützt er Frank Hayes (John Marshall Jones) von der Polizei von Seattle mit seinem immensen Wissen bei der Aufklärung von Verbrechen. Durch seine Gabe, alles Wissen in Sekundenschnelle zu Schlussfolgerungen zusammenzusetzen, werden Indizien so nützlich wie nie zuvor. Hayes‘ Chefin Lt. Jamie Avery (Jayne Brook) ist der neue Helfer extrem suspekt. John Doe wohnt in einem Loft über einer Kneipe, die „Digger“ (William Forsythe) gehört, und beschäftigt mit Karen Kawalski (Sprague Grayden) eine Studentin als Assistentin, die ihm hilft, sich im wahrsten Sinne selbst zu finden.

Spannende Serie im Stil von Nowhere Man, die die dauerhafte Suche nach der eigenen Identität mit immer wieder neuen Kriminalfällen auflockerte. Beiden Serien war auch gemein, dass sie nach nur einer Staffel abgesetzt wurden und das große Rätsel nie geklärt wurde. Die 50-minütigen Folgen liefen donnerstags um 23.15 Uhr.

Nowhere Man — Ohne Identität

1997–1998 (RTL). 25-tlg. US-Mysteryserie von Lawrence Hertzog („Nowhere Man“; 1995–1996).

Weil er ein brisantes Foto gemacht hat, wird der Fotograf Thomas Veil (Bruce Greenwood) in einer gigantischen Verschwörung seiner Identität beraubt. Er geht nur kurz zur Toilette in einem Restaurant, danach kennt ihn seine Frau Alyson (Megan Gallagher) nicht mehr und ist plötzlich mit einem anderen verheiratet, seine Kreditkarte funktioniert nicht mehr, seine Schlüssel passen nicht mehr, sein bester Freund ist ermordet und niemand will ihn je zuvor gesehen haben. Ohne Identität flüchtet Thomas quer durch die USA und macht sich auf die Suche nach dem Beweis dafür, dass es ihn gibt.

Die einstündigen Folgen liefen dienstags gegen 23.10 Uhr. Die Serie wurde nach einer Staffel abgesetzt und das Rätsel nie aufgelöst. Sie teilte dieses Schicksal mit den Serien Das Geheimnis der blauen Krone und Der Fall von John Doe!, in denen ebenfalls die Suche von Männern nach ihrer Identität durch die Einstellung der Serie torpediert wurde.

Das Geheimnis der blauen Krone

1974–1975 (ARD). 11-tlg. US-Mysteryserie („Coronet Blue“; 1967).

Michael Alden (Frank Converse) wird aus dem New Yorker Hafen gefischt und kann sich an fast nichts mehr erinnern. Offensichtlich hat jemand versucht, ihn umzubringen. Nicht einmal sein Name stimmt, doch irgendeinen muss er ja haben, und den richtigen weiß er nicht mehr. Aber irgendetwas von einer blauen Krone schwirrt noch in seinem Kopf herum. Michael freundet sich mit dem Mönch Anthony (Brian Bedford) und dem Café-Besitzer Max Spier (Joe Silver) an und versucht herauszufinden, wer er ist und was es mit dieser blauen Krone auf sich hat.

Das Geheimnis blieb für immer ungelöst, denn die Serie wurde vorzeitig abgesetzt. Spätere Serien mit ähnlicher Prämisse, Nowhere Man und Der Fall John Doe! ereilte das gleiche Schicksal.

Die einstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Der Mann ohne Namen

1967–1968 (ZDF). 26-tlg. US-Westernserie von E. Jack Neuman („A Man Called Shenandoah“; 1965–1966).

Nachdem Shenandoah (Robert Horton) einen Kopfschuss überlebt, aber dabei sein Gedächtnis verloren hat, zieht er durch den Wilden Westen und versucht, seine Erinnerung wiederzufinden. Natürlich heißt er nicht wirklich Shenandoah, aber woher soll er es denn wissen.

Die Episoden waren 25 Minuten lang. Es war die erste Serie, in der sich ein Mann auf die Suche nach seiner Identität machte. Später folgten Das Geheimnis der blauen Krone, Nowhere Man – Ohne Identität und Der Fall John Doe!

Menschen, Bilder, Emotionen

Seit 1996 (RTL). Jahresrückblick mit Günther Jauch.

In Konkurrenz zur ZDF-Sendung Menschen veranstaltet Jauch nun die fast gleiche Sendung bei seinem neuen Arbeitgeber. Einmal jährlich im Dezember, sonntags live zur Primetime, begrüßt er in einer großen dreistündigen Show prominente und nichtprominente Menschen, die im abgelaufenen Jahr Schlagzeilen gemacht haben, und Musiker, die mit ihren Hits erfolgreich waren. Der Sendetitel beginnt stets mit der entsprechenden Jahreszahl, heißt also z. B. 1996! Menschen, Bilder, Emotionen.

Dingsda

1985–1998 (BR); 1987–2000 (ARD); 2001–2002 (Kabel 1). Also, das ist so ’ne Sendung, in der da so Kinder, die so zwischen fünf und neun Jahre alt sind, Sachen umschreiben tun. Und dann sind da noch so Promi…, Promi…, also, Leute, die wo man kennt, und die müssen raten, was die Kinder da so meinen. Der nette Moderator von „Uups“, das ist der Fritz.

Erfolgreiche 45-Minuten-Quizshow mit Fritz Egner, der mit der Sendung bekannt wurde. Vier prominente Kandidaten müssen in Zweierteams die Umschreibungen erraten, die der BR zuvor in Kindergärten und Grundschulen aufgezeichnet hat und nun auf einem Großbildschirm zu sehen sind. Rutscht dem erklärenden Kind der gesuchte Begriff heraus, wird er in der Sendung mit einem „Uups“ übertönt. Die Kandidaten raten einzeln der Reihe nach. Liegt der Erste falsch, ist ein Spieler des anderes Teams dran und hört dafür eine neue Beschreibung zum gleichen Begriff. In der Schnellraterunde bekommt derjenige den Punkt, der den Film als Erster mit dem Buzzer anhält und die richtige Lösung nennt.

Das Format stammt von „Child’s play“, einer täglichen Gameshow, die ab September 1982 beim US-Sender CBS lief, aber nur ein Jahr überlebte. Die deutsche Version war im Dritten Programm des Bayerischen Fernsehens gestartet. Nach einem zunächst einmaligen Test in der ARD im Juni 1987 wurde sie ab Januar 1988 dauerhaft ins Erste übernommen und lief dort über Jahre einmal im Monat dienstags um 20.15 Uhr. Als Egner nach 132 Ausgaben zum ZDF wechselte, übernahm Werner Schmidbauer ab Juli 1994 die Moderation. Der Erfolg hatte inwischen nachgelassen und die Show den Weg ins Vorabendprogramm um 18.55 Uhr gemacht. Eine weitere Staffel wurde wieder im Bayerischen Fernsehen erstausgestrahlt, dann abermals verlegt, zurück ins Erste, diesmal ins Nachmittagsprogramm am Freitag um 16.00 Uhr und auf 25 Minuten gekürzt. Dort lief Dingsda noch eine Weile unauffällig vor sich hin, bis Ende 2000 ebenso unauffällig die letzte Sendung ausgestrahlt wurde.

Nur knapp ein Jahr später legte Kabel 1 das Spiel neu auf (der kleine Sender hatte ein Jahr zuvor bereits erfolgreich die alte ARD-Show Was bin ich? wiederbelebt). Thomas Ohrner war der Moderator, und jetzt traten jeweils zwei Schulen oder zwei Kindergärten, aus denen die erklärenden Kinder stammten, gegeneinander an. Jeweils ein erwachsener Vertreter daraus spielte mit einem Prominenten im Zweierteam. Dingsda lief damit wieder zur Primetime, mittwochs um 20.15 Uhr, sogar wöchentlich, und war eine Stunde lang. Der Erfolg kam nicht zurück. Trotz enttäuschender Quoten versuchte Kabel 1 eine zweite Staffel, diesmal am als Gameshow-Tag etablierten Donnerstagabend. Die Quoten waren noch schlechter, und der Sender stellte die Produktion ein.

Mario Barth präsentiert

2007 –2008 (RTL). Personalityshow mit Mario Barth und prominenten Gästen, hauptsächlich aus der Comedyszene. Barth und seine Gäste erzählen ein paar Witzchen, plaudern ein bisschen und machen neckische Spielchen mit zusätzlichen Kandidaten aus dem Publikum.

RTL hatte im Herbst 2007 in zwei Teilen das Bühnenprogramm des Komikers Mario Barth gezeigt, das so unglaublich erfolgreich war, dass RTL ihm sofort eine eigene Personalityshow auf dem gleichen Sendeplatz freitags um 21.15 Uhr gab und gar nicht erst abwartete, bis man vielleicht ein ordentliches Konzept gehabt hätte. Als RTL dann merkte, dass Barth die Sendezeit tatsächlich irgendwie füllte, verlängerte der Sender diese noch spontan von 60 auf 75 Minuten.

Nach sechs Wochen endete die Reihe bereits, aber ein Jahr später erhielt Barth auf dem gleichen Sendeplatz die sehr gleiche Show Willkommen bei Mario Barth.

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Keine Ahnung?

2003–2006 (ProSieben). Comedyshow mit Mario Barth.

Barth schlüpft in verschiedene Rollen und lauert (gefilmt von einer versteckten Kamera) Passanten auf, die er in Gespräche über Gott und die Welt verwickelt und dabei beiläufig ein paar Fragen stellt, für deren Beantwortung seine Opfer Bargeld gewinnen können. Dass sie Kandidaten bei einem Quiz sind, erfahren die Gewinner aber erst hinterher. Zwischen den Filmen, in denen manchmal auch Prominente als zusätzliche Lockvögel mitwirken, moderiert Barth vor Studiopublikum.

Die leeren Gesichter der Kandidaten waren immer ein schöner Anblick, wenn sie auch nach der Auflösung ganz offensichtlich immer noch nicht begriffen, was eigentlich gerade passiert war. Dass Barth seine Gags selbst am witzigsten fand, störte das originelle Format nur wenig. Es war von der englischen Show „Oblivious“ adaptiert.

Barth hatte im Mai 2003 den Comedy Cup 2003 bei RTL mit Stand-up-Comedy gewonnen. Sechs einstündige Folgen liefen noch im gleichen Jahr montags um 20.15 Uhr, acht weitere halbstündige 2005 um 21.45 Uhr. Beide Staffeln waren nicht sonderlich erfolgreich, trotzdem wurden auch 2006 noch weitere neue Folgen gezeigt, jetzt montags bzw. donnerstags noch etwas später.

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Immer wenn er Pillen nahm

1970 (ZDF); 1992 (RTL). 17‑tlg. US‑Comedyserie von Budd Grossmann und Jack Arnold („Mr. Terrific“; 1967).

Parodie auf diverse Superhelden-Geschichten. Stanley Beamish (Stephen Strimpell) ist klein, schwächlich und nicht gerade der Hellste. Er arbeitet mit seinem Kollegen Hal Walters (Dick Gautier) in einer Tankstelle. Gelegentlich ist Beamish jedoch in geheimer Mission für die Regierung unterwegs. Die Einnahme einer von Wissenschaftlern entwickelten Pille macht ihn zum kraftstrotzenden Superhelden „Mr. Fabelhaft“, der fliegen kann. Außer den Regierungsbeamten Barton J. Reed (John McGiver) und Harley Trent (Paul Smith), in deren Auftrag Beamish handelt, weiß niemand von diesem Geheimnis. Das Problem bei Beamishs Missionen: Nach etwas mehr als einer Stunde lässt die Wirkung der Pille unwiderruflich nach.

In den USA war nach nur einer Staffel Schluss, in Deutschland eroberte die Serie das Herz einer treuen Fangemeinde. Während des Zeichentrickvorspanns erklärte eine Off-Stimme in gequälten Reimen die Ausgangssituation. Im Wortlaut: „Ein Chemiker, um die Natur zu verbiegen, / wollte schlichtweg den Schnupfen besiegen. / Er quirlte, rührte und mixte / und fand eine Pille, doch eine verflixte. / Denn ein Schäfchen, das sie zufällig schluckte, / sich kurz darauf als Löwe entpuppte. / Der Schwerkraft es ein Schnippchen schlug / und startete zum Höhenflug. / Kein Stahlgerüst hielt seiner Schlagkraft stand. / Das war der Tag, da man die Superpille fand. / Doch Menschen schienen nicht empfänglich, / die Pille machte sie eher kränklich. / Mit vielen Computern, mächtig und klug, / suchte man einen, der sie vertrug. / Man brauchte tagelang, bis man ihn endlich fand: / Tankwart Stanley Beamish war der Einzige im Land. / Stanley, ein zarter und schwacher Gnom, / die Pille machte ihn zum Phantom. / Er konnte wie ein Adler fliegen / und jeden Bösewicht besiegen. / Denn seine große Stunde kam – / immer wenn er Pillen nahm.“ In der ersten Folge hatte der letzte Satz noch gelautet: „Kurzum: Stanley Beamish, sonst schlapp und lahm, / wurde Mr. Fabelhaft – immer wenn er Pillen nahm.“

Das ZDF zeigte 13 halbstündige Folgen dienstags am Vorabend, RTL fand gut 20 Jahre später vier weitere und sendete sie in deutscher Erstausstrahlung.

Angela Henson — Das Auge des FBI

Seit 2007 (RTL2). 13-tlg. US-Krimiserie von Dan McDermott („Angela’s Eyes“; 2006).

Die junge FBI-Agentin Angela Henson (Abigail Spencer) hat die besondere Gabe, sofrot zu erkennen, wenn jemand lügt. Jedes Augenzucken, jede Schweißperle interpretiert sie richtig. Das hilft im Job mit ihrem skeptischen Partner Leo (Lyriq Bent) und dem Computerfreak Dozer (Joe Cobden), verursacht privat aber Beziehungskrisen. Angela klärt Kriminalfälle auf und versucht nebenbei, das Geheimnis um ihren Vater zu lüften, der als Landesverräter verurteilt wurde, als Angela ein Teenager war.

Die einstündigen Folgen laufen donnerstags um 20.15 Uhr.

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