Um die Welt mit Barbapapa

2003 (RTL). 50-tlg. frz.-jap. Zeichentrickserie (“Barbapapa Around The World”; 1999). Neuauflage der Geschichten um Barbapapa, Barbamama und ihre sieben bunten Kinder, die jetzt die Welt bereisen und exotische Tiere kennen lernen.

Rund ein Vierteljahrhundert lag zwischen der Serie Barbapapa und dieser Fortsetzung. Die Episoden waren wieder nur fünf Minuten lang, RTL zeigte aber bis zu zehn Folgen am Stück morgens am Wochenende.

Luzie, der Schrecken der Straße

1980 (ARD). 6-tlg. tschech.-dt. Jugendserie von Ota Hofman und Jindrich Polák („Lucie, postrach ulice“; 1980).

Weil sich die sechsjährige Luzie Krause (Janeta Fuchsová) bei Vati (Jaromir Hanzlik), Mutti (Dana Kolarová) und Opa (Jiři Pleskot) in den Ferien langweilt, will sie sich dem älteren Nachbarsjungen Oswald (Michael Hofbauer) und seiner Bande anschließen. Oswald erklärt sich scheinheilig bereit, auf Luzie aufzupassen, schikaniert sie aber dann und will sie loswerden. Im Rahmen einer Mutprobe soll Luzie etwas aus einem Kaufhaus stehlen. Dabei versteckt sich Knetmasse in ihrer Mütze, aus der, wieder draußen, zwei lebende Knetmännchen werden, ein großer orangefarbener und ein kleiner grüner. Luzie nennt sie Friedrich und Friedrich und hat viel Spaß mit ihnen: Sie verwandeln sich dauernd in neue Formen, setzen die Wohnung unter Wasser, beschmieren das Bad und lassen es in der Küche schneien. Eltern und Opa treiben sie dadurch fast in den Wahnsinn, denn Erwachsenen bleibt die Existenz der Knetmännchen verborgen. Am Ende der Ferien bringt Opa die Knetmasse zurück ins Kaufhaus, wo sie ja unerlaubt, wenn auch unfreiwillig, entfernt wurde, und kauft sie. Und so bleiben Friedrich und Friedrich, und Luzie hat endlich ihren ersten Schultag.

Die Serie setzte als eine der ersten die Knetfiguren ausgiebig ein und machte sie populär. Bettina Matthaei war für die Figuren verantwortlich. Hauptdarstellerin Janeta Fuchsová war sechs Jahre später in Die Tintenfische aus dem zweiten Stock noch einmal der Co-Star von Knetmasse. Die meisten Außenaufnahmen entstanden im Raum Köln. Alle gezeigten Schriftzüge, Verkehrs- und Nummernschilder sind deutsch.

Die Serie lief am frühen Sonntagnachmittag, jede Folge dauerte 25 Minuten. Den Grimme-Preis mit Bronze gab es für Jindrich Polák und den Tricktechniker Alexander Zapletal.

Die Tintenfische aus dem zweiten Stock

1986 (ARD). 4-tlg. tschech. Kinderserie von Ota Hofman und Jindřich Polak, Regie: Jindřich Polak („Chobotnice z II patra“; 1986).

Im Urlaub in Portugal entdecken die Geschwister Hansi (Milan Simacek) und Eva Holan (Janeta Fuchsová) am ölverseuchten Strand zwei rätselhafte Klumpen, die reden, die Augen ausfahren und sich bewegen können. Sie kneten daraus zwei Tintenfische, „den Blauen“ und „die Grüne“. Die beiden sind dem Wissenschaftler Professor George (Mirolslav Machacek) entkommen, der sie am Meeresboden gefunden hatte. Sie kommen mit nach Prag, wo es prompt anfängt zu spuken, und im Haus der Holans geht es drunter und drüber. Die Tintenfische suchen ständig Salz und frisches Wasser. Eva und Hansi versuchen, die beiden im Fischteich von Opa Holan (Vlastimil Brodsky) unterzubringen. Als sich die Eltern Andrea (Dagmar Vskrnova) und Jan (Pavel Zednidek) trennen wollen, mischen sich die Tintenfische im Sinne der Kinder ein – und verursachen erst einmal das größte Durcheinander, bis die Versöhnung gelingt. Doch die Verfolger wissen inzwischen, dass man aus der Knetmasse Unmengen Strom herstellen kann und sind den Tintenfischen dicht auf den Fersen.

Hauptdarstellerin Janeta Fuchsová hatte schon Erfahrung, mit animierter Knetmasse zu spielen: Sie war auch Luzie, der Schrecken der Straße. Jede Folge dauerte eine Stunde, im nächsten Jahr zeigte die ARD eine 10-tlg. Fassung mit 25-minütigen Folgen.

Pingu

1990—1994 (ZDF; Ki.Ka). 156-tlg. schweiz. Puppentrickserie für Kinder von Otmar Gutmann („Pingu“; 1989–1992) über die Abenteuer des Pinguins Pingu und seiner Freunde Pingo und Pinga. Die fünfminütigen Folgen wurden im Vormittagsprogrammen ausgestrahlt.

Ein Heim für Tiere

1985—1992 (ZDF). 80-tlg. dt. Familienserie von Ted Willis.

Der kauzige Tierarzt Dr. Willi Bayer (Siegfried Wischnewski) führt eine eigene Praxis auf einem Hof in Adelsheim, auf dem viele herrenlose Tiere leben, die Willi bei sich aufgenommen hat. Er wohnt und arbeitet mit seiner Tochter Lisa (Marion Kracht), die den Haushalt schmeißt. Willi ist ein gutmütiger Kerl, der reichen Herrchen seiner Patienten gern mal etwas mehr Geld abnimmt, um den Armen eine günstigere Behandlung zu ermöglichen. Er hasst alle Motorfahrzeuge und fährt mit einer kleinen Kutsche durch die Stadt, die von seinem Pony Blondie gezogen wird. Sein junger Assistent, der begeisterte Motorradfahrer Dr. Horst Nenner (Michael Lesch), macht deshalb anfangs ein dummes Gesicht. In Folge 5 zieht Willis resolute Schwester Martha (Angela Pschigode) ein und übernimmt die Haushaltsführung. Willi lernt die junge Ärztin Ingrid Probst (Loni von Friedl) kennen und freundet sich mit ihr an. Lisa und Horst verlieben sich und heiraten noch im Frühjahr 1985. Alwin Bunte (Kurt Schmidtchen) verehrt Tante Martha, sie erwidert seine Bemühungen aber nicht so sehr, wie er es gern hätte. Im Herbst 1988 wird Lisa von einem Auto angefahren und geht zum Auskurieren nach Kanada, bleibt aber länger dort als erwartet. Willi erleidet Ende des Jahres einen Herzinfarkt, und auf Marthas Initiative reist ihr Bruder Dr. Hannes Bayer (Hans Heinz Moser) an und übernimmt die Praxis. Er ist ebenfalls Tierarzt und hat die letzten Jahre in Brasilien gelebt. Stefanie Sommer (Bettina Spier) wird seine Sprechstundenhilfe. Dr. Erich Dinter (Tobias Meister) vertritt Horst gelegentlich und eröffnet später eine eigene Praxis. Er und Stefanie werden ein Paar. Edith Sommer (Almut Eggert) ist Stefanies Mutter. Im Herbst 1989 lassen sich Horst und Lisa scheiden. Christina Dudek (Kristina Böhm) wird Hannes’ neue Sprechstundenhilfe. Sie ist die Tochter von Hanna (Beate Hasenau), einer alten Bekannten von Hannes, die die Kneipe „Hannas kleine Stube“ führt. Hannes’ Freundin ist die Anwältin Julia Gessner (Vera Tschechowa). Im Juli 1991 verlässt Christina die Praxis und Julia zieht nach Italien. Gudrun Reichert (Eleonore Weisgerber) und ihre zehnjährige Tochter Claudia Reichert (Sabine Martin) ziehen ins Nachbarhaus ein, und Gudrun wird Hannes’ neue Freundin. Neue Sprechstundenhilfe wird Sabine Kupfer (Jeannine Burch), die sich in Horst verliebt. Im Februar 1992 heiraten die beiden. Hannes hat natürlich auch einen besten Freund: seinen Hund Limbo.

Die einstündigen Folgen liefen erfolgreich im Vorabendprogramm. In der ersten Staffel trugen die Episoden jeweils den Namen des Tieres, dessen Behandlung und Geschichte im Mittelpunkt stand.

So weit die Füße tragen

1959 (ARD). 6-tlg. Nachkriegsdrama von Fritz Umgelter nach dem Roman von Josef Martin Bauer.

Nach langer Zeit im Lager und einem gescheiterten Fluchtversuch gelingt es dem Deutschen Clemens Forell (Heinz Weiss) schließlich doch, aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zu entkommen. Der deutsche Lagerarzt Dr. Stauffer (Wolfgang Büttner) hatte seine Flucht von langer Hand geplant, dann aber wegen seiner schweren Krankheit seine Pläne und den gesammelten Proviant an Forell weitergegeben. Eine langwierige und beschwerliche Flucht zu Fuß durch Schnee und Steppe beginnt. Unterwegs trifft Forell unter anderem auf die Renhirten Pehtaak (Uchur Iwanow) und Laatmai (Nikita Uljschkyn), die ebenfalls flüchtigen Gefangenen Grigorij (Willy Leyrer), Anastas (Klaus Bauer) und Semjon (Georg Hartmann). Allen schließt er sich jeweils zeitweise an und erhält von ihnen Hilfe, dank derer er es schließlich über Persien zurück nach Deutschland schafft.

Früher Fernseherfolg, der wegen des großen Zuspruchs noch im gleichen Jahr wiederholt wurde. Spätere Ausstrahlungen ab 1962 waren meist auf zwei Teile gekürzt.

Love Boat

1985—1994 (Sat.1). 200-tlg. US-Familienserie (“The Love Boat”; 1977–1986).

Das Luxusschiff „Pacific Princess“ befördert Urlauber zu den unterschiedlichsten Reisezielen. Stets zu ihren Diensten sind Captain Merrill Stubing (Gavin MacLeod), Schiffsarzt Adam Bricker (Bernie Kopell), Zahlmeister Burl Smith, genannt „Gopher“ (Fred Grandy), und Barkeeper Isaac Washington (Ted Lange). Julie McCoy (Lauren Tewes) ist die Kreuzfahrtmanagerin, Vicki Stubing (Jill Whelan) die uneheliche Tochter des Captains. Nach vielen Jahren wird Judy McCoy (Pat Klous) neue Kreuzfahrtmanagerin und damit die Nachfolgerin ihrer Schwester Julie. Der Fotograf Ashley Covington Evans, genannt „Ace“ (Ted McGinley), ist jetzt außerdem ständig mit an Bord.

Viele berühmte Gaststars wirkten in den Rollen der Urlauber mit. Ihre Geschichten rund um Liebe, Affären und Verhältnisse standen im Mittelpunkt, meist drei oder vier dieser Geschichten wurden pro Folge erzählt und miteinander verwoben. Die letzte Folge endet mit der Hochzeit von Captain Stubing und seiner Freundin Emily Haywood (Marion Ross). Aaron Spelling und Douglas S. Cramer waren die Produzenten. Den Titelsong „Love Boat“ sang die meiste Zeit Jack Jones, nur in der letzten Staffel Dionne Warwick.

Sat.1 zeigte die einstündigen Folgen zunächst mittwochs zur Primetime, später auf allen erdenklichen Sendeplätzen im Vorabend- und Tagesprogramm. Im amerikanischen Original war Love Boat tatsächlich eine Comedyserie, sogar das Gelächter des Publikums war wie in Sitcoms zu hören. In der Synchronisation ging der Comedy-Charakter großenteils, im deutschen Abklatsch Das Traumschiff komplett verloren.

Ahnungslos

Seit 2010 (ProSieben). „Das Comedy-Quiz mit Joko und Klaas“. Halbstündiges Quiz mit versteckter Kamera.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mischen sich manchmal einzeln, manchmal zu zweit und manchmal in alberner Verkleidung unter die Normalbevölkerung und lassen beiläufig ein paar Fragen einfließen („Wie heißt er noch mal, unser Außenminister…?“). Am Ende der Gespräche bekommen die „Kandidaten“, die bis dahin noch nicht wussten, dass sie an einem Quiz teilnehmen, 50 Euro für jede richtige Antwort. Manchmal auch einen Kühlschrank.

ProSieben hatte das Format ein paar Jahre vorher schon unter dem Namen Keine Ahnung? mit Mario Barth umgesetzt. Die Neuauflage läuft dienstags um 22.45 Uhr.

Anna und der König von Siam

1983 (ZDF). 13-tlg. biografische US-Serie („Anna And The King“; 1972).

Siam im 19. Jh.: Die Lehrerin Anna Owens (Samantha Eggar) wird vom König von Siam (Yul Brynner) engagiert, um seine Kinder zu erziehen, die ihm seine Haremsfrauen geboren haben. Also zieht Anna mit ihrem Sohn Louis (Eric Shea) nach Bangkok und arbeitet für den König, den Kronprinzen Chula (Bvrian Tochi), Lady Thiang (Lisa Lu), eine der Frauen des Königs, und Kralahome (Keye Luke), die Assistentin des Königs. Zwischen Anna und dem König bahnt sich eine Beziehung an.

Wie zwei Spielfilme gleichen Inhalts basierte die Serie auf den tatsächlichen Erlebnissen der Anna Leonowens im Siam des 19. Jh., dem heutigen Thailand.

Die Folgen waren jeweils 25 Minuten lang und liefen samstagnachmittags.

Breaking Bad

Ab 9. Oktober 2010 (arte). US-Gesellschaftsserie von Vince Gilligan („Breaking Bad“; seit 2008).

Der Chemielehrer Walter White (Bryan Cranston) ist gerade 50 geworden und erfährt, dass er Lungenkrebs hat – obwohl er nie geraucht hat. Schlecht krankenversichert, benötigt er neue Einnahmequellen, um die Behandlung bezahlen zu können. Zusammen mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul), einem unterbelichteten Junkie, beginnt er mit der Herstellung und dem Verkauf von lupenreinem Crystal Meth. Die nötigen Kenntnisse hat er als Chemielehrer ja. Dabei stürzt er rasch in ein kriminelles Milieu ab, in dem Drogenhandel noch das harmloseste Verbrechen wäre. Vor seiner Frau Skyler (Anna Gunn) und seinem behinderten Sohn Walter junior (RJ Mitte) verheimlicht Walter seine Nebenexistenz, vor allem aber vor seinem Schwager Hank Schrader (Dean Norris), der ist nämlich Drogenfahnder bei der Polizei.

Hervorragende, erschütternde Serie mit drastischen Bildern, die mit etlichen skurrilen Momenten gespickt ist, etwa wenn der Junkie Jesse seinen Ex-Lehrer in den dunkelsten Momenten zwar übel beschimpft und die brutalsten Dinger mit ihm dreht, ihn aber weiterhin ständig respektvoll „Mr. White“ nennt. Bryan Cranston brilliert als todkranker Verzweiflungstäter und wurde für seine Leistung dreimal hintereinander mit dem Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie geehrt.

arte zeigt samstags ab 22.00 Uhr jeweils zwei 50-minütige Folgen. Zuvorgekommen war der Pay-TV-Sender AXN.

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