Unsere kleine Farm

1976–1985 (ARD); 1989–1990 (Sat.1); 1994–1995 (Pro Sieben). 212‑tlg. US-Familien-Westernserie („Little House On The Prairie“; 1974–1982; „Little House: A New Beginning“; 1982–1983).

Im Vorspann laufen kleine Mädchen einen kleinen Berg hinunter. Doch die Handlung geht noch weiter: Der Farmer Charles Ingalls (Michael Landon) und seine Frau Caroline (Karen Grassle) besitzen eine kleine Farm in Walnut Grove im US-Bundesstaat Minnesota, auf der sie in den 70er‑Jahren mit ihren drei Töchtern Mary (Melissa Sue Anderson), Laura (Melissa Gilbert) und Carrie (Lindsay und Sidney Greenbush) wohnen. Mary ist die Älteste, Carrie das Nesthäkchen.

Den örtlichen Laden führt Nels Oleson (Richard Bull), der mit seiner Frau Harriet (Katherine MacGregor) und den Kindern Willie (Jonathan Gilbert) und Nellie (Alison Arngrim) in der Nachbarschaft wohnt. Isaiah Edwards (Victor French) und seine Frau Grace (Bonnie Bartlett) sind gute Freunde der Ingalls‘. Sie ziehen nach einigen Jahren weg, und eine neue Familie freundet sich mit den Ingalls‘ an: Jonathan Garvey (Merlin Olsen), seine Frau Alice (Hersha Parady) und Sohn Andy (Patrick Laborteaux).

Kurz darauf kommt Grace (Wendi und Brenda Turnbeaugh), die vierte Ingalls-Tochter, zur Welt. Etwa zu dieser Zeit erblindet Mary durch eine Krankheit. Ihr Lehrer wird der ebenfalls blinde Adam Kendall (Linwood Boomer). Mary beginnt, an Adams Blindenschule zu lehren und heiratet ihn später. Die Familie um Charles und Caroline zieht nach Dakota, kehrt aber bald nach Walnut Grove zurück und hat inzwischen den Straßenjungen Albert (Matthew Laborteaux) adoptiert. Laura ist jetzt ebenfalls Lehrerin, sie heiratet Almanzo Wilder (Dean Butler).

Das blinde Paar Mary und Adam bekommt ein Kind, verliert es aber gleich wieder, als die Blindenschule abbrennt, wobei auch Alice Garvey ums Leben kommt. Das Schicksal lässt nicht locker, und Adam erleidet einen weiteren Unfall. Weil aber wenig Schlimmes übrig ist, das der Familie noch nicht zugestoßen ist, gewinnt Adam bei diesem Unfall versehentlich sein Augenlicht zurück. Er wird nun Anwalt und zieht mit Mary nach New York.

Mehr Kinder für die Farm: Die Ingalls‘ adoptieren Cassandra (Missy Francis) und James (Jason Bateman). Als Charles und Caroline mit den Töchtern Grace und Carrie nach Iowa ziehen, verkaufen sie ihre Farm an John (Stan Ivar) und Sarah Carter (Pamela Roylance). Laura und Almanzo Wilder bleiben als einzige Familienmitglieder in Walnut Grove, werden die Hauptfiguren der Serie und Almanzos Nichte Jenny (Shannen Doherty) zieht bei ihnen ein.

Die Michael-Landon-Show: Als Hauptdarsteller, Produzent, Autor und Regisseur wirkte er in fast allen Bereichen der Serie mit. Die Geschichten basierten auf den autobiografischen Büchern von Laura Ingalls Wilder, weshalb sie aus der Sicht der zweiten Tochter Laura erzählt wurden.

85 Folgen sendete die ARD, jedoch nicht einfach die ersten 85, sondern 85 der ersten 175 Folgen. Weitere 71 Folgen liefen in deutscher Erstausstrahlung in Sat.1, weitere 56 auf Pro Sieben, darunter auch die Episoden der letzten Staffel, für die in den USA die Serie umbenannt wurde, als nun Almanzo und Laura im Mittelpunkt standen und Michael Landon nicht mehr dabei war. In Deutschland wurde der Titel beibehalten.

Ein Engel auf Erden

1987–1988 (ZDF); 1988–1992 (RTL). 106-tlg. US-Fantasyserie von Michael Landon („Highway To Heaven“; 1984–1989).

Der gute Engel Jonathan Smith (Michael Landon) wird auf die Erde zurückgesandt, um Menschen zu helfen. Er zieht von Stadt zu Stadt, sondert Weisheiten ab wie „Für seine Sorgen hat man seine Freunde“, „Nicht die Zeiten haben sich geändert, sondern die Menschen“ und „Freuen wir uns an den schönen Dingen, solange es möglich ist“ und greift dort ein, wo jemand vom rechten Weg abgekommen, in Not oder verzweifelt ist. Er löst die Probleme nicht direkt, sondern zeigt den Betroffenen, wie sie es selbst schaffen können. Dazu setzt er, aber nur wenn es sein muss, seine ungewöhnlichen Fähigkeiten ein, die man als Engel nun einmal hat. Er ist übernatürlich stark, weiß fast alles und hat immer genau das sofort zur Hand, was er gerade benötigt. Der lebende Mensch Mark Gordon (Victor French), ein bärtiger Brummbär, zieht mit ihm umher und steht ihm zur Seite. Er war früher mal Polizist und dann Säufer. Ihn hat Jonathan im Pilotfilm aufgelesen, als Mark seiner Schwester auf der Tasche lag.

Hier machten zwei langjährige Freunde gemeinsame Sache: Michael Landon und Victor French hatten bereits in Unsere kleine Farm zusammen gespielt, French außerdem in einer Folge von Landons Serie Vater Murphy Regie geführt. Landon hatte sich auch diese Serie selbst ausgedacht, spielte die Hauptrolle, war ihr Produzent, Autor vieler und Regisseur der meisten Folgen und manchmal sogar so freundlich, auch seinen Kumpel French wieder mal die Regie übernehmen zu lassen. Als French während der Arbeiten an der fünften Staffel an Lungenkrebs erkrankte und wenig später starb, stellte Landon die Serie sofort ein.

In den USA wurde Ein Engel auf Erden überraschend ein Erfolg. Damit hatte nicht einmal der ausstrahlende Sender NBC gerechnet. Das ZDF zeigte die ersten 53 einstündigen Folgen freitags im Vorabendprogramm, 53 weitere liefen nachmittags oder am Vorabend bei RTL unter dem Titel Der Engel kehrt zurück. Die ZDF-Ausstrahlung war noch nicht zu Ende, als die neuen Staffeln bereits bei RTL unter neuem Titel starteten, was beim ZDF für einige Empörung sorgte – solchen Wettbewerb war man ja noch nicht gewohnt. Als Rache wiederholte das ZDF dann gleich noch mal ein paar alte Folgen. Engel kann man ja gar nicht genug haben.

Sindbad

1978–1979 (ZDF). 42‑tlg. jap. Zeichentrickserie für Kinder („Arabian Knight Sindbad no Booken“; 1975).

Der kleine Junge Sindbad verlässt seine Eltern, seinen besten Freund Hassan und seine Heimatstadt Bagdad und schmuggelt sich auf das Schiff von Onkel Ali, um mit ihm zur See zu fahren. Schon bald werden sie getrennt, und Sindbad irrt nun allein durch die gefährliche Welt und sucht verzweifelt nach dem Heimweg, oder wie es der Titelsong ausdrückt: „Sindbad, Sindbad – schaut, wie viel Glück dieses Kind hat.“ Sindbads einzige Begleitung ist anfangs der altkluge und dauerbeleidigte sprechende Rabe Sheila, eine verzauberte Prinzessin.

Sie treffen auf bedrohliche, berggroße Felsenvögel und kopflose, fliegende Pferde, die ihre Umgebung tyrannisieren, auf Schlamm-, Wasser- und Buckelgeister und auf die böse Hexe Tabasa, die Mutter der Zauberer Dschinn und Balba, aber auch auf Freunde, die ihre Wegbegleiter werden: den Räuberjungen Alibaba und den alten Ara. Sindbad erlebt Abenteuer auf schwimmenden Inseln, in düsteren Höhlen, mit einer Wunderlampe, einem Flaschengeist und einem fliegenden Teppich, und irgendwie gelingt es ihm immer wieder, aus gefährlichen Situationen zu entkommen („Warte, wenn ich das Hassan erzähle!“). Zwischendurch verliebt er sich in die schöne Prinzessin Sheherazade. Am Ende besiegen Sindbad, Alibaba und ihre Freunde die böse Hexe Tabasa, und Sheila wird zurückverwandelt.

Eine der japanischen Trickserien, in denen alle Figuren aussahen wie Heidi. Die Serie basierte sehr lose auf den Geschichten aus „Tausendundeine Nacht“. Die im Original 52 Folgen wurden für die deutsche Fassung auf 42 getrimmt, weil viele Szenen als zu brutal angesehen wurden. Sie waren 25 Minuten lang und liefen am Donnerstagnachmittag. Die Musik zum deutschen Titelsong stammte von Christian Bruhn.

Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

Nils Holgersson

1981–1982 (ARD). 52‑tlg. jap. Zeichentrickserie nach dem Roman von Selma Lagerlöf („Nils no Fushigi na Tabi“; 1979).

Ein Wichtel verzaubert den kleinen Nils Holgersson und seinen Hamster Krümel in winzige Zwerge. Dafür versteht Nils jetzt die Sprache der Tiere. Vor den Tieren auf dem Hof seiner Eltern, die er immer geärgert hat, muss er plötzlich Angst haben, weil sie nun größer sind als er. Er nutzt die Chance zur Flucht, als sich der Gänserich Martin einer Schar Wildgänse anschließt. Martin war von den Wildgänsen gehänselt worden, weil er als ordinäre Hausgans nicht fliegen konnte, biss er allen Mut und alle Energie zusammennahm und abhob. Auf Martins Rücken reiten Nils und Krümel fortan durch die Welt und erleben viele Abenteuer.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm, oft unter dem kompletten Titel Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen. Mehrere Episoden sind auf DVD erhältlich.

Wie würden Sie entscheiden?

1974–2000 (ZDF). „Rechtsfälle im Urteil des Bürgers“. 45‑Minuten-Magazin, in dem wirkliche Gerichtsverhandlungen nachgestellt werden.

Kläger und Beklagte sind Schauspieler, Richter sowie Staats- und Rechtsanwälte sind echt. Die im Saal anwesenden Hörer werden nach der Verhandlung zu ihrer Meinung befragt und fällen per Abstimmung ein Urteil. Dieses wird anschließend mit dem im realen Fall tatsächlich ergangenen Urteilsspruch verglichen, diskutiert und von Experten kommentiert.

Die langlebige Reihe, die im ZDF dem Ressort „Politik“ angegliedert war, trug maßgeblich zum Rechtsverständnis in Deutschland bei. Wer noch nie einer echten Gerichtsverhandlung beigewohnt hatte, konnte hier lernen, wie’s läuft. Und vor allem: wie es in Deutschland läuft. Amerikanische Gerichtsserien wie Perry Mason oder später Matlock lehrten zwar auch einiges, jedoch nur, wie es in Amerika zugeht … Und bei uns gibt’s ja nicht mal richtige Geschworene!

Moderator war 16 Jahre lang Gerd Jauch, ab 1990 leitete Bernhard Töpper die Sendungen. Die Reihe lief in loser Folge mittwochs um 19.30 Uhr, ca. einmal monatlich. Sie brachte es auf insgesamt 165 Ausgaben und wurde zeitgleich mit Ehen vor Gericht und Verkehrsgericht eingestellt, weil das ZDF der Meinung war, die tägliche Nachmittags-Gerichtsshow Streit um drei decke das alles viel besser ab.

heute

Seit 1963 (ZDF). Die Nachrichten des Zweiten Deutschen Fernsehens. Sie wurden erstmals an dem Tag ausgestrahlt, an dem das ZDF seinen Sendebetrieb aufnahm (1. April 1963).

Heute war als Konkurrenz und Kontrast zur Tagesschau konzipiert. Das ZDF griff die ARD einerseits über eine deutlich veränderte Präsentation an, andererseits durch den Beginn der Sendung: Die Menschen sollten schon vor der Tagesschau informiert sein, und das unterhaltsamer. Es gab weniger Textmeldungen und mehr Beiträge – insgesamt ähnelte heute im Vergleich zur Tagesschau eher einem Magazin. Die Sendung wurde nicht von einem Sprecher präsentiert, sondern von einem Redakteur, der größere Freiheiten hatte und nach angelsächsischem Modell locker moderieren sollte – das hielten Kritiker nicht nur am Anfang für nicht immer gelungen; auch drei Jahrzehnte später entzündete sich an der Person des Dauerlächlers Peter Hahne noch eine Diskussion über die Grenzen dieser Präsentationsform.

Von Beginn an wurden täglich mehrere heute-Ausgaben gesendet. Die halbstündige Hauptausgabe lief zunächst um 19.30 Uhr und war rund 25 Minuten lang. Von 1969 an begann die Sendung um 19.45 Uhr, war 30 Minuten lang und sendete damit teilweise direkt gegen die Tagesschau der ARD um 20.00 Uhr. Seinen dann jahrzehntelang festen Platz um 19.00 Uhr fand heute am 1. Oktober 1973. Mit der Vorverlegung, verbunden mit einer um acht Minuten kürzeren Sendezeit, reagierte das ZDF auf die veränderten Lebensgewohnheiten: Die Menschen kamen früher von der Arbeit nach Hause.

Trotz dieser Modernität und Flexibilität schaffte es heute nie dauerhaft, die Zuschauerzahlen der Tagesschau zu überholen. In den ersten Jahren hatte das ZDF auch noch das Handicap, dass es nur von der Hälfte der Fernsehgeräte überhaupt empfangen werden konnte. In den 70er- und 80er-Jahren schrumpfte dann der Vorsprung der Tagesschau, im Oktober 1973 lag heute in einer Woche erstmals vor der Tagesschau – das blieb allerdings die Ausnahme.

Auch in der Form veränderte sich heute. 1965 wurde die Sendung in einen Nachrichten- und einen Magazinteil namens „themen des tages“ getrennt. Diese strikte Trennung wurde 1969 wieder gelockert, die Sendung hatte aber weiterhin zwei Präsentatoren: einen für den Nachrichtenblock, einen für die „themen des tages“. Der glatten Tagesschau-Welt setzte heute ein revolutionäres Studiodesign entgegen: Schreibtische vor einer Backsteinmauer sollten den Charakter einer „Nachrichtenwerkstatt“ mit „echter Arbeitsatmosphäre“ vermitteln. Im Herbst 1976 gab es Aufregung um die Kleidung der Kameramänner, die in jeder Sendung kurz ins Bild kamen. Laut „Hörzu“ war der Jeans- und Lederjackenlook der Kameramänner „den ZDF-Bossen zu lässig“. ZDF-Intendant Karl Holzamer wollte „den Zuschauern die wenig reizvollen Rückansichten seiner Kameraleute ersparen“. Als Reaktion kamen daraufhin einige Kameramänner aus Jux mit Anzug und Krawatte zum Dienst.

Am 12. Mai 1971 geschah das Ungeheuerliche: Die aktuellen Ereignisse der Welt wurden erstmals von einer Frau zusammenfasst: Wibke Bruhns. Zu den ersten heute-Redakteuren im Studio gehörte Erich Helmensdorfer. Weitere Präsentatoren der Hauptausgabe waren: Werner Stratenschulte, Gustav Trampe, Fritz Schenk (alle bis 1968), Rudolf Radke, Karl Heinz Schwab (beide bis 1971), Hanns Joachim Friedrichs, Karl Günther Renz (beide 1969–1973), Karlheinz Rudolph (1971–1977), Horst Schättle (1972–1977), Dieter Zimmer (1973–1977), Otto Diepholz (1973–1991), Claus Seibel (1973–2003), Günther von Lojewski (1974), Karl-Heinz Wilsing (1974), Ekkehard Gahntz (1975–1978), Ulrike von Möllendorff (1978–1990), Klaus-Henning Arfert (1978–1980), Rut Speer (1979–1987; ab 1984 Rut von Wuthenau), Rainer Uebel (1980–1984), Axel Rückert (1981–1982), Volker Jelaffke (1984–1990), Brigitte Bastgen (1990–1997), Klaus Walther (1991), Peter Hahne (1991–1999), Katrin Müller (1993–1998), Klaus Peter Siegloch (1999–2002), Petra Gerster (seit 1998), Caroline Hamann (seit 2002), Steffen Seibert (seit 2003). In die Schlagzeilen geriet 1998 Brigitte Bastgen, als sie – vergeblich – vor Gericht gegen ihre Versetzung ins Nachmittagsprogramm klagte.

Im Lauf der Jahre differenzierte sich die Nachrichtenfamilie des ZDF mit den Ablegern heute-journal, heute nacht, heute aus den Ländern, heute Mittag, heute – in Europa und heute – in Deutschland.

Bananas

1981–1984 (ARD). „Musik und Nonsens“. 45-minütige Musik- und Comedyshow mit Hans-Herbert Böhrs (nur unter dem Namen Hans-Herbert), Herbert Fux, Olivia Pascal und Gerd Leienbach, zeitweise noch Frank Zander.

Bands spielen ihre Hits im Studio, und zwischen den Songs treten die Akteure in kurzen Sketchen und lustigen Kostümen und Perücken auf. Die Einblendungen von Interpret und Titel geschehen in einer kunstvollen Zeichnung, in die immer Bananen eingearbeitet wurden.

Bananas setzte die Tradition der Plattenküche fort, Popmusik mit Gags und humorigen Szenen zu verbinden. Nur ein Jahr später folgte Ronnys Pop-Show und wiederum ein Jahr danach Formel eins.

Die Titelmelodie war eine eigens für die Show eingedeutschte Version des Songs „Hubba Hubba Zoot Zoot“ der schwedischen Band Caramba. Lief einmal im Monat dienstags um 20.15 Uhr, insgesamt 32-mal.

Heidi

1979 (ARD). 26-tlg. dt.-schweizer Jugendserie nach dem Roman von Johanna Spyri.

Das Waisenmädchen Heidi (Katia Polletin) lebt glücklich mit ihrem menschenscheuen Großvater, dem Alp-Öhi (René Deltgen), auf einer Alm in den Schweizer Alpen, genießt die Natur und tobt mit dem Geißenpeter (Stefan Arpagaus) herum, der die Ziegen hütet. Die Idylle wird zerstört, als sie nach Frankfurt ins Haus von Herrn Sesemann (Joachim Hansen) muss, dessen Tochter Klara (Kathi Böhm) im Rollstuhl sitzt. Heidi leidet unter der Großstadt und der strengen Erziehung von Fräulein Rottenmeier (Sonja Sutter). Schließlich darf sie zurück in ihre geliebten Berge, wo auch Klara gesund wird.

Ohne japanische Zeichnungen und das gejodelte Titellied wurde diese Realverfilmung des Romans nur halb so berühmt wie die Zeichentrickserie. Sie ist dennoch komplett auf DVD erhältlich.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Forsthaus Falkenau

Seit 1989 (ZDF). Dt. Familienserie von Barbara Piazza.

Der Witwer Martin Rombach (Christian Wolff) ist der Förster in Küblach im Bayrischen Wald und setzt sich gegen Waldsterben, Wilddiebe, Umweltsünder und rücksichtslose Jugendliche zur Wehr. Im Forsthaus wohnt er mit seinen Kindern, den Teenagern Andrea (Katharina Köhntopp) und Markus (Michael Wolf) und der achtjährigen Rica (Nicole Schmid) sowie seiner Schwiegermutter Herta Stolze (Bruni Löbel). Seine eigene Mutter Inge (Gisela Uhlen) kommt regelmäßig zu Besuch.

Martins Freundin ist anfangs Silvia (Jutta Speidel), die Tochter des Barons von Bernried (Paul Hubschmid), dessen Privatforst direkt an Martins Forstbezirk grenzt, was teilweise zu Komplikationen führt. Der Baron stirbt nach einiger Zeit überraschend. Noch im Frühjahr 1989 trennt sich das Paar, und die Lehrerin Jutta Marquart (Michaela May) kommt in Martins Leben und ins Forsthaus. Anfang 1991 lernt Martin jedoch die neue Küblacher Tierärztin Angelika Grassmann (Anja Kruse) kennen. Die beiden heiraten und bekommen Sohn Florian (Sascha  und Dennis Hornig). Rica bekommt außerdem noch einen gleichaltrigen Bruder, als Martin Peter Bellinghaus (Nikolai Bury) bei sich aufnimmt, dessen Eltern gestorben sind. Oma Herta und Vinzenz Bieler (Walter Buschhoff) heiraten ebenfalls. Vinzenz war Martins Vorgänger als Förster in Küblach. Angelika stirbt als Folge eines Reitunfalls.

Markus und Andrea, beide zu Anfang noch Schüler, treten nach ihrem Abitur allmählich ins Berufsleben ein. Markus wird Schreiner und arbeitet im Sägewerk, Andrea wird Tierärztin mit eigener Praxis. Anfang 1997 macht sie mit ihrem Freund Tobias (Folke Paulsen) einen Trip in die USA. Bei ihrer Rückkehr kommt heraus, dass sie heimlich in Las Vegas geheiratet haben. Zu dieser Zeit bringt Andrea Tochter Katharina (Cheyenne  und Valentina Pahde) zur Welt. Die Kleine ist das Ergebnis einer kurzen Affäre, und Tobias findet sich nur schwer damit zurecht, dass sie nicht seine Tochter ist. Die Apothekerin Susanna Mangold (Nora von Collande) wird Martins neue Liebe. Ihre beste Freundin ist Beate (Anouschka Renzi), die wieder ein Auge auf ihren Ex-Freund Viktor Fabritius (Volkert Kraeft) geworfen hat und ihn zurückgewinnt.

Zu den weiteren Einwohnern von Küblach gehören der Kargerwirt (Helmut Alimonta), der das örtliche Gasthaus führt, Bürgermeister Walzinger (Georg Marischka), seine Nachfolgerin Dr. Anne Richter (Diana Körner), die Waldarbeiter Koller (Hermann Giefer) und Breitkreuz (Hans Stadlbauer), Forstdirektor Leonhard (Norbert Gastell), die Lehrerin Gilda Schneider (Petra Berndt), die Markus beinahe geheiratet hätte, die Restaurateurin Liane (Sabine Wolf), ebenfalls zeitweilig Markus‘ Freundin, Inges Freund Justus (Gunther Philipp) und Ricas Freund Benno (David Cesmici). Martins treue Begleiterin bei der Arbeit ist über zehn Jahre lang Jagdhündin Aika. Ende 1999 schickt die Familie sie wegen Alterschwäche in den Ruhestand, behält sie aber im Forsthaus. Neue Jagdhündin wird Senta, deren Nachfolgerin im Frühjahr 2003 Ronja.

Im Frühjahr 2000 gibt es eine Doppelhochzeit: Martin heiratet Susanna, und sein Sohn Markus heiratet Lisa Carstens (Anke Schwiekowski), die Försterin des Nachbarreviers. Peter und Rica haben jetzt auch ihr Abitur, und Rica beschließt, als Au-pair-Mädchen nach Frankreich zu gehen, während Peter Gartenbautechnik studieren und mit Vinzenz eine Gärtnerei eröffnen will. Andrea kommt 2002 ums Leben, als sie versucht, Katharina vor einem Waldbrand zu retten. Das Kind überlebt. Susanna eröffnet eine Heilpraktiker-Praxis. Peter und seine Freundin Melanie (Kathrin Spielvogel) bewirtschaften den Bellinghaushof, eröffnen eine Pension und bekommen ein Baby, das sie Manuel nennen. Florian schwächelt in der Schule und muss ins Internat. Alle drei Rombach-Beziehungen gehen der Reihe nach in die Brüche: Markus lässt sich von Lisa scheiden, Peter trennt sich von Melanie, und Susanne nimmt ein Stelle in Berlin an. Markus verliebt sich in Anna Hansen (Julia Grimpe), die ihre Doktorarbeit schreibt und nebenbei kellnert, und die beiden bekommen Sohn David (Janik Pagel). Im Herbst 2004 heiraten sie. Susannas leere Praxis bezieht die Tierärztin Sophie von Haunstein (Anja Schüte), und im Frühjahr 2005 werden sie und Martin ein Paar. Ende 2006 entscheidet sich Martin Rombach nach einigem Ärger mit den Forstbehörden, eine geerbte Farm in Südafrika zu übernehmen. Nach 18 Jahren verlässt er Küblach.

Stefan Leitner (Hardy Krüger Jr.) ist in Küblach aufgewachsen, hat Förster Rombach aber knapp verpasst. Zwanzig Jahre lebte er als Ranger in Kanada, doch nach dem Tod seiner Frau kehrt er mit seiner 15-jährigen Tochter Jenny (Teresa Klamert) und übernimmt Rombachs Försterstelle. Auch Stefans Vater Wolfgang (Martin Lüttge) war in Kanada und kommt zurück nach Küblach, um seinem Sohn zur Hand zu gehen. Und weil Rombach zwar das Forstamt, aber nicht seine vielen Frauen hinterlassen hat, kommt eine neue ins Spiel: die Landärztin Sonja Schwanthaler (Tina Bordihn). Sie ist die beste Freundin von Anna, der Frau von Markus Rombach. Wolfgang verliebt sich erneut in seine Jugendliebe Marianne Rainders (Veronika Fitz).

Forsthaus Falkenau hatte immer gute Einschaltquoten, war aber im Unterschied zur Schwarzwaldklinik oder Diese Drombuschs nie die Serie, über die alle sprachen. Sie fiel vor allem durch ihre Beständigkeit auf, unterwarf sich nie dem krampfhaften Zwang, sich selbst zu verjüngen. Es ging immer um Freud und Leid in der Familie und Umweltthemen im Wald, verziert mit hübschen Naturaufnahmen. Für den Humor waren die Alten da: Bruni Löbel und Walter Buschoff sprachen auch in der 17. Staffel, beide längst über 80, Zeilen der Heiterkeit. Einzig Rombachs Frauen wechselten permanent.

Die ersten Staffeln liefen dienstags oder donnerstags um 17.50 Uhr; mit Einführung des 19.25 Uhr-Serientermins 1992 wurde die Serie auf Freitag zu dieser Zeit verlegt. Dort blieb sie auch. Im März 2005 wurde die 200. Folge ausgestrahlt. Zwei Monate später gab das ZDF bekannt, dass Christian Wolff nach der 17. Staffel aussteigen würde und stellte Hardy Krüger jr. als seinen Nachfolger vor. Die Folgen mit Krüger begannen im Januar 2007 . Immer zum Staffelstart gab es nun abendfüllende Filme zur Primetime, aber der reguläre Sendeplatz blieb bestehen. Aus dem alten Ensemble waren außer ein paar Nebenrollen jetzt nur noch Markus und Anna Rombach dabei. Neben Wolff hatten auch Anja Schüte, Bruni Löbel und Walter Buschoff die Serie verlassen. Bruni Löbel starb Ende September 2006, zehn Tage vor dem Ausstrahlungsbeginn ihrer letzten Staffel.

Martin Böttcher war der Komponist der Titelmusik. Er hatte sie ursprünglich für Die Schwarzwaldklinik geschrieben, war jedoch nicht bereit, sie zu dem Preis zu verkaufen, den die Produzenten zu zahlen bereit waren. Aber er konnte die Arbeit ja dann prima für Forsthaus Falkenau verwenden.

Männerwirtschaft

1972–1975 (ZDF); 1989–1990 (Pro Sieben); 1992–1999 (Sat.1). 111‑tlg. US‑Sitcom von Garry Marshall und Jerry Belson nach dem Bühnenstück von Neil Simon („The Odd Couple“; 1970–1975).

Der Fotograf Felix Unger (Tony Randall) wurde aufgefordert, aus seiner Wohnung auszuziehen. Die Aufforderung kam von seiner Frau. Er tut sich mit seinem alten Freund, dem geschiedenen Zeitungssportreporter Oscar Madison (Jack Klugman) zusammen, weil sich keiner allein die teure New Yorker Wohnung leisten kann. Der stets korrekt gekleidete Felix ist ein Hypochonder und krankhafter Sauberkeitsfanatiker, Oscar hinterlässt Chaos, wo auch immer er ist. Sein Zimmer sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag, in jedem Winkel stößt man auf schmutzige Wäsche, die natürlich noch nicht zu schmutzig ist, um sie noch mal anzuziehen. Sein müffelndes Hemd hängt aus der Hose, und die Baseballkappe sitzt verkehrt herum auf dem Kopf. Die beiden treiben sich gegenseitig in den Wahnsinn, der große Krach und pointierte verbale Tiefschläge sind an der Tagesordnung.

Oscars Sekretärin bei der Zeitung, Myrna Turner (Penny Marshall), verliert ebenfalls ständig die Übersicht, weshalb sie für Oscar die Idealbesetzung im Sekretariat ist. Als richte Oscar nicht schon allein genug Unheil an, fallen auch noch regelmäßig die Pokerkumpels ein: der Polizist Murray Greshner (Al Molinaro), Speed (Garry Walberg) und Vinnie (Larry Gelman). Felix spielt aber mit. Gloria Unger (Janis Hansen) und Blanche Madison (Brett Somers) sind die jeweiligen Ex-Frauen. Am Ende kommen Felix und Gloria wieder zusammen, Felix zieht aus, und Oscar kann sein Chaos endlich ohne störendes Nörgeln ertragen.

1968 hatte es bereits einen (in den USA gleichnamigen) Kinofilm gegeben, der ebenfalls auf Neil Simons Stück basierte. In „Ein seltsames Paar“ hatten Walter Matthau und Jack Lemmon die Hauptrollen gespielt. Klugman und Randall waren eine ähnliche Traumbesetzung. 1982 entstand in den USA eine Neuauflage mit schwarzen Hauptdarstellern, für die größtenteils die Originaldrehbücher verwendet wurden. Diese Serie floppte jedoch und wurde in Deutschland nie gezeigt. 1993 zogen Klugman und Randall für den zweistündigen Fernsehfilm „The Odd Couple – Together Again“ noch einmal in ihre WG. Auch dieser Film wurde in Deutschland nie gezeigt.

Das ZDF strahlte zunächst 52 Folgen der Serie donnerstags am Vorabend aus. Rainer Brandt war die deutsche Synchronisation verantwortlich (er lieh auch Tony Randall die deutsche Stimme; Arnold Marquis sprach Klugman). Etwa 20 Jahre später liefen weitere Folgen dienstags am frühen Abend auf Pro Sieben und später nachts in Sat.1. Das ZDF zeigte ferner eine deutsche Kopie der Serie unter dem Titel Felix und Oskar.

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