Die Abzocker — Das sind ihre Tricks!

Seit 2008 (Sat.1). Verbrauchermagazin.

Anschauliche Beispiele warnen vor den fiesen Tricks fieser Trickbetrüger. Im Gegensatz zu Eduard Zimmermanns Vorsicht, Falle! sind die Tricks jedoch nicht mit Laienschauspielern auf beiden Seiten nachgestellt, sondern werden von professionellen Schauspielern und einem Zauberer an echten Opfern vor versteckter Kamera ausprobiert. Diese Gauner sind Agnieszka Guzikowska, Lars Pape und der Magier Christoph von Gonschor, letzterer wird ab Sommer 2008 von Philipp Langenegger abgelöst.

Die einstündigen Folgen liefen mittwochs um 21.15 Uhr, ab Sommer 2008 eine Stunde früher.

Kreuzfahrt ins Glück

Seit 2007 (ZDF). Dt. Urlaubsserie.

Weitere Folgen vom Traumschiff unter anderem Namen. Dieselbe Besatzung fährt auf demselben Schiff Reisende zu exotischen Zielen. Einziger Unterschied: Es handelt sich ausschließlich um Paare auf Hochzeitsreisen. Samt Hochzeit an Bord. Neben Kapitän Paulsen (Siegfried Rauch), Chefstewardess Beatrice (Heide Keller) und Bordarzt Dr. Schröder (Horst Naumann) sind deshalb die Hochzeitsplaner Marie Andresen (Eva-Maria Grein) und Daniel Bergmann (Patrik Fichte) mit dabei.

Die Reihe lief zum Start an Neujahr 2007 direkt nach dem Traumschiff um 21.50 Uhr, weitere Folgen sonntags um 20.15 Uhr oder wieder nach dem Traumschiff. Wie von diesem werden in der Regel zwei Folgen pro Jahr produziert.

Unter Verdacht

Seit 2003 (ZDF); seit 2004 (arte). Dt. Krimireihe von Alexander Adolph.

Kriminalrätin Dr. Eva Maria Prohacek (Senta Berger) ist ohne Zweifel die unbeliebteste Mitarbeiterin der Münchner Polizei. Das liegt nicht nur an ihrer Sturheit und Kratzbürstigkeit, sondern vor allem daran, dass sie gegen ihre Kollegen ermittelt. Ihr Kommissariat 411 befasst sich mit Korruption, Verrat, Beamtenkriminalität und disziplinarischen Verfehlungen. Zwangsläufig muss sie ihre Ermittlungen fast immer allein gegen alle führen, und dann noch als Frau gegen Seilschaften von Männern.

Auch ihr Vorgesetzter Dr. Claus Reiter (Gerd Anthoff) ist nicht zwangsläufig auf ihrer Seite, meistens spielt er sein eigenes Spiel, in dem es weniger um Gerechtigkeit geht als darum, die eigene Machtposition zu festigen. Der einzige, auf den Prohacek sich verlassen kann, ist Hauptkommissar Langner (Rudolf Krause), ein merkwürdiger Schrat, der unter der Respektlosigkeit seiner Kollegin leidet und sich meistens erst ganz zum Schluss tatsächlich als Hilfe erweist.

Herausragende Reihe von ungewöhnlich düsteren und dichten ZDF-Samstagskrimis, die ab 2004 teils vorab schon auf arte liefen und die 2003 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Dinner for One oder Der 90. Geburtstag

1963 (ARD). Sketch von Lauri Wylie.

Diese Sendung ist weder eine Serie noch eine Reihe, läuft jedoch in so schöner Regelmäßigkeit, dass sie fester Bestandteil des Fernsehens ist – es ist die am häufigsten wiederholte Fernsehsendung in der Bundesrepublik.

Die alte Miss Sophie (May Warden) feiert ihren 90. Geburtstag allein mit ihrem Butler James (Freddie Frinton), der reihum Sophies bereits verstorbene Freunde Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom vertreten und jeweils in ihrem Namen auf Miss Sophie trinken muss. James wird immer betrunkener und fällt regelmäßig über den Tigerkopf-Teppich.

Der 18-minütige Schwarz-Weiß-Sketch ist eine deutsche Produktion mit englischen Darstellern in englischer Sprache. Frinton besaß die Rechte an dem 1948 verfassten Sketch, er hatte sie dem Autor abgekauft. Er war zum ersten Mal bereits am 8. März 1963 in der Sendung „Guten Abend, Peter Frankenfeld“ zu sehen. Frankenfeld und der Regisseur Heinz Dunkhase hatten Frinton und Warden mit dem Sketch bei einem Besuch im englischen Blackpool entdeckt und sofort verpflichtet. Der NDR nahm ihn kurz darauf noch einmal neu auf, als eine der ersten MAZ-Produktionen der deutschen Fernsehgeschichte, und strahlte ihn in dieser Fassung erstmals am Samstag, 8. Juni 1963 um 21.30 Uhr in der ARD aus. Diese ist zugleich die seitdem regelmäßig wiederholte Fassung. Frinton hatte sich geweigert, den Sketch in deutscher Sprache aufzuführen, war aber 1968 zu einer Neuverfilmung in Farbe bereit. Dazu kam es nicht, drei Wochen vor dem geplanten Aufzeichnungstermin starb Frinton.

Ansager Heinz Piper erklärt zu Beginn der Sendung den groben Verlauf der nachfolgenden Szene, den ständig wiederkehrenden Wortwechsel „The same procedure as last year, Miss Sophie?“ – „The same procedure as every year, James“, und weist darauf hin: „Das weitere Gespräch ist nicht interessant, es ist völlig ohne Belang.“

Ab 1972 lief der Sketch jedes Jahr am Silvesterabend in allen Dritten Programmen. Damit erhielt der Satz „The same procedure as last year“ noch eine zweite Bedeutung. Eigentlich hatte Heinz Piper bei der Aufzeichnung gesagt: „The same procedure than last year“, was natürlich grammatisch falsch ist und regelmäßig Proteste von Englischlehrern auslöste. Seit 1988 war der Satz daher nicht mehr zu hören. Der NDR schnippelte ein wenig in der Tonspur herum und klebte Herrn Piper ein „as“ auf die Lippen, das er in einer Probeaufzeichnung gesagt hatte.

Silvester 1999 strahlte der NDR erstmals drei Versionen aus: eine nachgespielte auf Plattdeutsch, eine nachkolorierte und die Originalfassung. Die Anzahl der Ausstrahlungen nahm nun schlagartig zu, als sich die Sender nicht mehr damit begnügten, den Sketch nur jeweils einmal zu zeigen, sondern ihn gleich mehrfach am Silvestertag sendeten, und auch der Ki.Ka einstieg, der zudem eine Fassung „Dinner für Brot“  mit Bernd, dem Brot, produzierte. Am 31. Dezember 2003 wurde Dinner For One 24-mal gezeigt, der bisherige Rekord. Ein Jahr später, also einundvierzigeinhalb Jahre nach der Erstausstrahlung, feierten mehrere Dritte Programme „40 Jahre Dinner For One“. An diesem Abend sahen in der Summe mehr als 15 Millionen Menschen zu.

In Großbritannien ist die Sendung praktisch unbekannt.

Bonanza

1962–1965 (ARD); 1967–1977 (ZDF); 1989–1994 (Sat.1); 1997 (Kabel 1). 426-tlg. US-Westernserie von David Dortort („Bonanza“; 1959–1973).

Jawohl, Pa. Der Rinderzüchter Ben Cartwright (Lorne Greene) ist der wohlhabende Besitzer der Ponderosa-Ranch nahe Virginia City im US-Bundesstaat Nevada und der 1000 Quadratmeilen Land ringsherum. Dort lebt er mit seinen Söhnen: Der besonnene und introvertierte Adam (Pernell Roberts) ist der älteste und immer in Schwarz gekleidet, der gemütliche Eric, genannt Hoss (Dan Blocker), ist der mittlere, hat aber den mit Abstand größten Körperumfang, und der romantische Heißsporn Little Joe (Michael Landon) ist der jüngste. Es ist die Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs Mitte des 19. Jahrhunderts, doch davon merkt man nichts. Ben Cartwright ist dreifach verwitwet, jeder der Söhne stammt aus einer anderen Ehe. Die Männer-Familie beschäftigt Hop Sing (Victor Sen Yung) als Koch, der sich ständig wegen seiner Fähigkeiten auf den Arm nehmen lassen muss und dlollig splicht. Gemeinsam lösen die Cartwrights ihre und die Probleme anderer und helfen, wo es geht, etwa wenn Feindseligkeiten beigelegt werden müssen oder wenn Roy Coffee (Ray Teal), der Sheriff in Virginia City, mal wieder ihre Unterstützung beim Ganovenfang benötigt. Dabei verzichten die Cartwrights weitgehend auf den Gebrauch ihrer Waffen und setzen stattdessen lieber Vernunft ein. Sohn Adam verlässt die Ranch nach 195 Folgen, und Mr. Canady, genannt Candy (David Canary), kommt etwas später als neuer Mitarbeiter und Ergänzung der Familie auf die Ponderosa. Die Familie bekommt noch einmal Zuwachs, als die Cartwrights den jungen Ausreißer Jamie Hunter (Mitch Vogel) bei sich aufnehmen. Später arbeitet auch Greg King (Tim Matheson) auf der Ranch.

Bonanza war die erste Westernserie in Farbe, was damit zusammenhing, dass RCA, der Mutterkonzern des ausstrahlenden US-Senders NBC, Farbfernsehgeräte herstellte und diese auch verkaufen wollte (in Deutschland freilich wurde das Farbfernsehen erst viele Jahre später eingeführt). Das war auch der Grund, warum die quotenschwache Serie nicht nach dem ersten Jahr eingestellt wurde. Ihren Durchbruch erlebte sie erst nach mehreren Jahren, dann wurde sie jedoch eine der erfolgreichsten Serien überhaupt und nach Rauchende Colts die zweitlanglebigste Westernserie. Da Rauchende Colts in Deutschland aber nur zu etwa einem Drittel ausgestrahlt wurde, lief Bonanza bei uns von allen Westernserien am längsten – und wanderte durch die Kanäle: Die ARD zeigte Anfang der 60er-Jahre nur ein paar einzelne Folgen in unregelmäßigen Abständen und setzte die Serie dann trotz guter Zuschauerresonanz ab, weil sie als zu brutal angesehen wurde. Das ZDF griff zu, zeigte 208 Folgen sonntags um 18.10 Uhr, jeweils 50 Minuten lang, und machte aus Bonanza einen Dauerbrenner. Doch nach zehn Jahren war auch beim ZDF 1977 Schluss. Zwölf Jahre später begann Sat.1 mit der deutschen Erstausstrahlung von 152 Folgen. Die restlichen 40 Folgen liefen erstmals 1997 bei Kabel 1. Eine Hand voll Folgen blieb hierzulande ungesendet.

Eine ähnlich große Fehlentscheidung wie die der ARD, Bonanza aus dem Programm zu nehmen, traf im gleichen Jahr Adam-Darsteller Pernell Roberts, als er aus der Serie ausstieg, um seriösere Rollen zu spielen, aber über mehr als zehn Jahre nur noch Nebenrollen ergatterte. Der Erfolg von Bonanza hielt dagegen an, obwohl nun einer der Söhne fehlte. Erst nach dem plötzlichen Tod von Hoss-Darsteller Dan Blocker, einhergehend mit einer Sendeplatzverlegung nach mehr als einem Jahrzehnt, bröckelten die Quoten in den USA erheblich, und die Serie wurde Anfang 1973 mitten in der 14. Staffel eingestellt. Autor und Regisseur der letzten Folge war Michael Landon, dessen Little Joe darin vor einem geisteskranken Killer flüchtete. Diese Folge kam über weite Strecken ohne Text aus. Landon wurde nach dem Ende von Bonanza der Erfolgreichste der Ex-Cartwrights und war als Autor, Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller bei Unsere kleine Farm an einem weiteren Klassiker maßgeblich beteiligt.

Der Serientitel hatte nur entfernt mit dem Inhalt zu tun. „Bonanza“ heißt soviel wie Goldgrube oder Glücksquelle. Eine solche sollte die Ponderosa-Ranch wohl sein. Außer durch die Farbe unterschied sich die Serie durch ihre friedliche Botschaft von früheren gängigen Westernserien. Keine ballernden Revolverhelden standen mehr im Mittelpunkt, sondern die Lösung zwischenmenschlicher Konflikte durch vernünftige Erwachsene, auch wenn diese Erwachsenen noch immer wie kleine Buben ihrem strengen Vater hinterherdackelten und aufs Wort gehorchten. Jeweils eines der Familienmitglieder stand abwechselnd im Vordergrund der Geschichten. Frauen spielten kaum eine Rolle. Little Joe war zwar ein Frauenheld, doch sobald ernsthafte Heiratsabsichten in der Luft lagen, widerfuhr der Dame meist ein schreckliches Unglück. Es war nicht gesund, einen Cartwright zu lieben, die Familiengeschichte hätte bereits eine Lehre sein müssen. Grund für die ausschließliche Männerwelt war – so unglaublich dies heute erscheinen mag -, dass Produzent David Dortort endlich einmal eine Familienserie drehen wollte, in der Männer im Mittelpunkt standen. Zwar hatten Krimi- und Westernserien damals fast immer ausschließlich männliche Helden, doch Familienserien und Sitcoms waren in den 50er-Jahren oft um starke Mutterfiguren herum gestrickt.

Die weltberühmte Titelmelodie, in der Serie instrumental, gab es auch in verschiedenen gesungenen Versionen, u. a. von Hauptdarsteller Lorne Greene, von Johnny Cash und auf Deutsch von Heino.

Während die Originalserie auf der ganzen Welt noch jahrzehntelang wiederholt wurde, scheiterten zwei Versuche von Neuauflagen. Der als Serienpilot gedachte Fernsehfilm „Bonanza: The Next Generation“ (1988) mit neuer Besetzung wurde in Deutschland nicht gezeigt, zwei weitere Filme, „Rückkehr auf die Ponderosa“ (1993) und „Angriff auf die Ponderosa“ (1995), zeigte RTL 1994 und 1997. Darin spielten u. a. Michael Landon, Jr. und Dirk Blocker mit, Söhne der Originalsöhne Landon bzw. Blocker. Die Serie „Ponderosa“ (2001–2002), die zeitlich vor Bonanza angesiedelt war und die Cartwrights in jüngeren Jahren zeigte, wurde nach einer Staffel eingestellt und bisher nicht in Deutschland ausgestrahlt.

Hart aber herzlich

1983–1985 (ARD); 1990–1991 (Pro Sieben). 110-tlg. US-Krimiserie von Sidney Sheldon („Hart To Hart“; 1979–1984). Ausführende Produzenten: Aaron Spelling und Leonard Goldberg.

„Das ist mein Boss. Jonathan Hart. Ein Selfmade-Millionär. Der hat Nerven. Das ist Mrs. Hart. Eine traumhafte Frau. Einfach toll. Übrigens: Ich heiße Max. Ich kümmere mich um die beiden, und das ist gar nicht so einfach, denn ihr Hobby ist mörderisch.“

Der reiche Industrielle Jonathan Hart (Robert Wagner) ist Chef von Hart Industries, seine Frau Jennifer Hart (Stefanie Powers) arbeitet als Journalistin. Das merkt man den beiden aber nicht an, denn die meiste Zeit stecken sie ihre Nasen in mysteriöse Verbrechen, in die sie durch Zufall hineinstolpern. Jennifer: „Sollten wir diese Sache nicht dem Mann von der Regierung überlassen?“ Jonathan: „Es gefällt mir nicht, wie der das macht.“ So schnüffeln sie im Nobelviertel Beverly Hills oder sonst wo auf der Welt herum. Es kommt bei jedem Fall zu mindestens einer Schlägerei, außerdem zu einer Verfolgung, bei der auf die Harts geschossen, aber nie jemand getroffen wird, und am Ende weiß man zwar nicht immer ganz genau, worum es eigentlich ging, aber die Bösen werden immer gestellt. Ihr Butler und Chauffeur Max (Lionel Stander), dessen tiefe raue Stimme den Vorspann spricht, umsorgt die Harts, bewirtet sie mit dem, was Jennifer kocht, hilft bei Bedarf bei den Ermittlungen aus oder recherchiert am Telefon und kümmert sich um den kleinen Hund Friedwart. Jonathan und Jennifer sind noch immer ineinander verliebt und flirten wie am ersten Tag.

Sicherlich eine der unspannendsten Krimiserien überhaupt, denn die meisten potenziell spannenden Momente wurden gezielt durch Komik oder Slapstick ihrer Dramatik beraubt. Hart aber herzlich war witzig, romantisch, kurios und eine der wenigen US-Serien, von denen die ARD nicht nur die sonst üblichen 13, sondern immerhin ganze 90 Folgen zeigte. Lediglich 20 Folgen wurden ausgelassen, diese wurden später von Pro Sieben ausgestrahlt. Ab 1993 entstanden mehrere Fernsehfilme von Hart aber herzlich, die in Deutschland von RTL und Pro Sieben gezeigt wurden. Im US-Original hieß der Hund nach der Straße, an der die Harts ihn gefunden hatten, „Freeway“.

Die einstündigen Folgen liefen erfolgreich am Vorabend.

Der Denver-Clan

1983–1990 (ZDF). 218-tlg. US-Soap von Richard und Esther Shapiro („Dynasty“; 1981–1989).

Affären und Intrigen sowie viele, viele Hochzeiten und Scheidungen in der Welt der Reichen und Schönen. Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Blake Carrington (John Forsythe) und Krystle Jennings (Linda Evans), beide bereits geschieden. Der Ölmulti Blake ist der Kopf eines einflussreichen Familienclans in Denver. Zum Personal seines pompösen Anwesens gehört anfangs Butler Joseph Anders (Lee Bergere). Die Tochter Fallon Carrington (Pamela Sue Martin; ab Folge 115: Emma Samms) heiratet den Politiker Jeff Colby (John James), von dem sie sich später wieder scheiden lässt. Colby heiratet dann Kirby Anders (Kathleen Beller), die Tochter des Butlers. Der bisexuelle Sohn Steven Carrington (Al Corley) verunglückt bei einer Ölexplosion. Er überlebt knapp, muss sich aber wegen schwerer Verbrennungen einer Gesichtsoperation unterziehen (und wird ab Folge 46 von Jack Coleman gespielt). Blakes Ex-Frau Alexis Carrington (Joan Collins), die es geschafft hat, sich dauerhaft im Gästehaus des Carrington-Anwesens einzuquartieren, ist ein intrigantes und skrupelloses Biest. Weil sie Blake zurückhaben oder wenigstens unglücklich machen will, ist Krystle ihre Erzfeindin, mit der die Auseinandersetzungen oft auch handgreiflich enden. Alexis ist in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich. So verursacht sie einen Reitunfall, bei dem Krystle ihr Kind verliert, ist für ein Attentat verantwortlich, bei dem Blake zwischenzeitlich erblindet, und bezahlt Krystles Nichte Sammy Jo Dean (Heather Locklear), damit sie Steven Carrington verlässt, mit dem Sammy Jo inzwischen verheiratet ist. Steven heiratet danach für einige Zeit die nervenkranke Claudia Blaisdel (Pamela Bellwood), sitzengelassene Ehefrau des Geologen Matthew Blaisdel (Bo Hopkins), mit dem Krystle früher zusammen war. Verheiratet war Krystle jedoch mit dem Tennisprofi Mark Jennings (Geoffrey Scott).

Adam Carrington (Gordon Thomson), der lange verschollene Sohn von Alexis und Blake, der als Kind entführt wurde, taucht wieder auf und heiratet später Dana Waring (Leann Hunley); ebenfalls kommt Alexis‘ Tochter Amanda (Catherine Oxenberg, ab Folge 149: Karen Cellini) nach Denver und entpuppt sich als weitere Tochter Blakes, von der er nichts wusste. Auch erfährt Blake jetzt erst, dass er eine Halbschwester namens Dominique Deveraux (Diahann Carroll) hat, eine uneheliche Tochter seines Vaters.

Blake und Krystle betrügen sich gegenseitig mehrfach, lassen sich zweimal scheiden, heiraten aber auch zwei weitere Male. Die gemeinsame Tochter Krystina (Jessica Player) kommt zur Welt und wächst heran. Eine ihrer Affären hat Krystle mit Daniel Reece (Rock Hudson). Alexis und Dex Dexter (Michael Nader) heiraten ebenfalls, lassen sich aber auch wieder scheiden und kommen sich danach wieder näher. Nach der Scheidung von Claudia wird Luke Fuller (William Campbell) Stevens Liebhaber. Amanda heiratet den Prinzen von Moldawien, moldawische Terroristen metzeln jedoch während der Zeremonie die gesamte Hochzeitsgesellschaft nieder. Alle überleben. Krystle wird entführt, und die Doppelgängerin Rita (natürlich auch Linda Evans) schlüpft in ihre Rolle. Hinter der Entführung stecken Sammy Jo und Joel Abrigore (George Hamilton). Sammy Jo heiratet Clay Fallmont (Ted McGinley), den Sohn des Senators Buck Fallmont (Richard Anderson).

Durch Betrug und neue Intrigen vertreibt Alexis Krystle und Blake vom Carrington-Anwesen und hat nun das alleinige Sagen. Schließlich fällt Krystle ins Koma, Fallon und Krystina werden auf der Suche nach einem Nazi-Schatz in einem Tunnel verschüttet, Adam stürzt Alexis und Dex vom Balkon, wodurch Dex stirbt, ein korrupter Polizist schießt auf Blake, und die Serie ist zu Ende.

Nach einem zweistündigen Pilotfilm „Kopf oder Adler“ (nahe liegender Originaltitel schlicht: „Oil“) liefen die 45-Minuten-Folgen mittwochs um 21.00 Uhr.

Dallas hatte den Trend der Primetime-Soaps ins Rollen gebracht, Der Denver-Clan war der erfolgreichste Abklatsch – und die teurere Serie: 1,2 Millionen US-Dollar  pro Folge stellte Produzent Aaron Spelling zur Verfügung, Dallas hatte nur 700 000 US-Dollar gekostet (die zur Kulisse gehörenden Satinlaken in den Schlafzimmern und der Kaviar auf dem Tisch waren angeblich echt, was die Produktionskosten zumindest in Teilen erklären würde). Nolan Miller war der Schöpfer der pompösen Kostüme. Auch nach Quoten überholte Dynasty bald Dallas und alle anderen Serien, jedoch nur für kurze Zeit. Ab dem berühmten Massaker von Moldawien in der Mitte der Serie wurden die Geschichten immer irrsinniger und die Einschaltquoten in den USA immer schlechter, weshalb eine Fortsetzung nach insgesamt neun Staffeln schließlich nicht mehr rentabel war. Der Irrsinn gipfelte in der Sammlung von Einzelkatastrophen in der letzten Episode. Zwei Jahre später entstand ein zweiteiliger Fernsehfilm „Denver – Die Entscheidung“ („Dynasty – The Reunion“; 1991), der in Deutschland bei RTL zu sehen war. Darin waren alle Hauptdarsteller plötzlich wieder quietschlebendig und bestens genesen mit von der Partie.

Die größte Aufregung verursachte kein Massaker, Mord oder Eheschluss, sondern der schlichte Kuss zwischen Rock Hudson und Linda Evans. Nachdem Hudson seine Aids-Erkrankung öffentlich gemacht hatte, war der amerikanische Fernsehzuschauer überzeugt, dass Hudson auch Evans extrem gefährdet hatte. Evans sagte später, dass sich Leute daraufhin von ihr distanzierten und sie nicht umarmten, und Produzent Aaron Spelling sagte, er hätte den Kuss nie erlaubt, wenn er von Hudsons Erkrankung gewusst hätte.

Etliche hochkarätige Gaststars wirkten im Lauf der Jahre mit, darunter in Folge 72 Ex-Präsident Gerald Ford, seine Frau Betty und Henry Kissinger. John Forsythe spielte als Einziger der Hauptdarsteller in allen 218 Folgen mit. Für die Rolle der Alexis war im Vorfeld Sophia Loren im Gespräch, Spelling gab jedoch Joan Collins den Vorzug.

Eine Spin-off-Serie namens Die Colbys – Das Imperium mit einigen Darstellern aus der Originalserie lief in Sat.1. Die absurden Handlungsstränge des Denver-Clan wurden darin noch übertroffen, als Fallon von Außerirdischen entführt wurde. Nach dieser Episode wurden Die Colbys jedoch abgesetzt, und Fallon kehrte zum Denver-Clan zurück.

Falcon Crest

1983–1991 (ARD). 227-tlg. US‑Soap von Earl Hamner Jr. („Falcon Crest“; 1981–1990).

Angela Channing (Jane Wyman) und Chase Gioberti (Robert Foxworth) sind die Hauptgegner beim intriganten Kampf um das Weinanbaugebiet Falcon Crest im Tuscany Valley in Nordkalifornien. Angela ist die bösartige und machtbesessene Mitbesitzerin des großen Weinguts und will die alleinige Kontrolle darüber, ihr gutmütiger Neffe Chase hat einen Teil davon nach dem mysteriösen Tod seines Vaters geerbt. Angela hat zwei Töchter, Emma Channing (Margaret Ladd) und die geistig verwirrte Julia Cumson (Abby Dalton), deren Sohn Lance (Lorenzo Lamas) ein fauler Playboy ist. Er heiratet die intrigante Melissa Agretti (Ana Alicia), deren Vater Carlo (Carlos Romero) von Julia umgebracht wird. Chase ist mit der Autorin Maggie (Susan Sullivan) verheiratet, ihre Kinder heißen Cole (William R. Moses) und Victoria (Jamie Rose; ab der fünften Staffel: Dana Sparks). Cole heiratet Linda Caproni (Mary Kate McGeehan), Victoria ehelicht Nick Hogan (Roy Thinnes). Terry Hartfort (Laura Johnson) ist Maggies Schwester, Chao‑Li Chi (Chao‑Li Chi) der Butler der Channings und Richard Channing (David Selby) der uneheliche Sohn von Angelas Ex-Mann Douglas (Stephen Elliott), einem Verleger.

Robin Agretti (Barbara Howard) fungiert als Leihmutter für das Baby von Cole und Melissa. Auch Chase und Maggie bekommen ein Kind, das von Melissa entführt wird. Bei der Rettungsaktion kommt Chase ums Leben. Nach seinem Tod heiraten Richard und Maggie, und Richard wird Angelas neuer Erzrivale und zudem neuer Herausgeber des „Globe“, der Zeitung seines Vaters. Angela selbst heiratet erst Phillip Erikson (Mel Ferrer) und später Peter Stavros (Cesar Romero). Dessen Sohn Eric (John Callahan) heiratet Victoria. Angelas Halbschwester Francesca Gioberti (Gina Lollobrigida) verbringt etwa ein Jahr im Tuscany Valley. Ebenfalls in die Gegend kommen der Trucker Dan Fixx (Brett Cullen) und seine Schwester Carly (Mariska Hargitay). Richard entpuppt sich als Angelas Sohn, der angeblich tot zur Welt kam. Trotzdem bekämpfen sich beide weiter, und Angela gerät in den Besitz seiner Zeitung. Richard wird derweil von einem Verbrechersyndikat verfolgt.

Angela heiratet ein weiteres Mal, diesmal Frank Agretti (Rod Taylor). Emma heiratet Charley St. James (Mark Lindsay Chapman), dessen gewaltbereiter Bruder Ian (David Hunt) mit Sydney (Carla Gugino) verheiratet ist. Victoria wird von einem jugoslawischen Sklavenring entführt, Melissa verbrennt, Maggie ertrinkt, Charley und Ian wollen ihre Frauen umbringen, werden aber selbst erschossen, und Angela fällt ins Koma. Lance heiratet Pilar Ortega (Kristian Alfonso), die Tochter des Vorarbeiters Cesar (Castulo Guerra). Angela erwacht nach einem halben Jahr unbeschadet aus ihrem Koma, und Richard heiratet Lauren Daniels (Wendy Phillips). Das Weingut Falcon Crest gehört im Lauf der Jahre immer mal wieder jemand anderem. Am Ende gibt Richard es seiner Mutter Angela zurück und macht zur Auflage, dass es nach ihrem Tod seinen Söhnen Kevin (Brendon Kasper und Jesse Stock) und Michael (Robert Gorman) und Angelas Enkel Lance zustünde.

Die einstündigen Folgen liefen im Vorabendprogramm. Viele Intrigen, Morde und Explosionen machten die Serie äußerst brutal. Dabei war das andere große Werk von Serienerfinder Earl Hamner jr. ausgerechnet die immer nette Heile-Welt-Serie Die Waltons. Eine Parodie auf Falcon Crest lief unter dem Titel Fresno.

Bezaubernde Jeannie

1967–1971 (ZDF); 1988–1989 (Sat.1); 2001 (Kabel 1). 139-tlg. US-Sitcom von Sidney Sheldon („I Dream Of Jeannie“; 1965–1970).

Der NASA-Astronaut Captain Tony Nelson (Larry Hagman) findet eine Flasche, der ein Geist entsteigt. Jeannie (Barbara Eden) war 2000 Jahre in dieser Flasche gefangen. Ein mächtiger Dschinn hatte sie dort hineingezaubert, weil sie ihn nicht heiraten wollte. Fortan dient Jeannie ihrem neuen Meister. Indem sie die Arme verschränkt und blinzelt, kann sie jeden Wunsch erfüllen und sich selbst und andere überall hinzaubern. Damit richtet sie regelmäßig großes Chaos an. Weil sich die keineswegs unterwürfige Jeannie in ihren Meister verliebt, hält sie andere Frauen von ihm fern. Nur Nelsons Freund Roger Healey (Bill Daily), ebenfalls NASA-Captain, weiß außerdem von Jeannie und kennt sie, vor allen anderen verbirgt sie sich. So auch vor dem NASA-Psychiater Dr. Alfred Bellows (Hayden Rorke), der aber dennoch bemerkt, dass im Hause Nelson mitunter merkwürdige Dinge vorgehen, weshalb er zeitweise auch sich selbst für verrückt hält. Später heiraten Jeannie und Nelson, der mittlerweile zum Major befördert wurde.

Der amerikanische Sender NBC entschied, es sei gerade noch akzeptabel, dass Barbara Eden nur einen Bikini trägt – ihren Bauchnabel dürften Zuschauer aber nicht sehen.

Das ZDF zeigte 78 halbstündige Folgen, die ersten 13 noch in Schwarz-Weiß, mit großem Erfolg. Obwohl der Sender im Mittelteil der Serie viele Folgen ausließ, beinhalteten die ausgestrahlten Folgen auch die Hochzeit, die im Original erst in der letzten Staffel vollzogen wurde. 44 dieser übersprungenen Episoden zeigte Sat.1 ab 1988 in deutscher Erstausstrahlung. Die restlichen noch nicht gesendeten Folgen aus dem mittleren Episodenblock liefen später im digitalen Pay-TV DF 1 und bei Kabel 1. 15 bzw. 21 Jahre nach dem Ende der Serie entstanden zwei „Jeannie“-Fernsehfilme, in denen zwar Larry Hagman nicht mehr dabei war, dafür aber erstmals Jeannies Bauchnabel.

Verliebt in eine Hexe

1968–1971 (ARD); 1986–1992 (Sat.1). 175‑tlg. US-Sitcom von Sol Saks („Bewitched“; 1964–1972).

Die unsterbliche Hexe Samantha (Elizabeth Montgomery) hat den Normalsterblichen Darrin Stephens (Dick York, ab der sechsten Staffel: Dick Sargent) geheiratet. Der verbietet ihr, ihre Hexenkräfte weiterhin einzusetzen. Sie tut es trotzdem und richtet damit regelmäßig Chaos an, indem sie Dinge herbei- oder wegzaubert oder sich selbst in alles Mögliche verwandelt. Dieses Chaos wird noch größer, wenn Samanthas Mutter Endora (Agnes Moorehead) auftaucht, natürlich ebenfalls eine Hexe, die ohnehin dagegen war, dass ihre Tochter einen normalen Menschen heiratet.

Auch Darrins und Samanthas gemeinsame kleine Tochter Tabatha (Diane und Erin Murphy) besitzt übernatürliche Fähigkeiten. Einige Zeit später kommt Sohn Adam (Greg und David Lawrence) zur Welt. Zum Hexenclan gehören noch Samanthas Cousine Serena (ebenfalls Elizabeth Montgomery), Vater Maurice (Maurice Evans), Tante Clara (Marion Lorne), Onkel Arthur (Paul Lynde) und die Haushälterin Esmeralda (Alice Ghostley). Darrin ist Mitarbeiter einer Werbeagentur, sein Boss ist Larry Tate (David White), der mit Louise (Kasey Rogers) verheiratet ist. Abner Kravitz (George Tobias) und seine neugierige Frau Gladys (Sandra Gould) sind die Nachbarn der Stephens‘.

Von den insgesamt 254 Folgen der in Amerika überaus erfolgreichen Serie sendete die ARD Anfang der 70er-Jahre 85 im regionalen Vorabendprogramm, jedoch nur in Bayern. Erstmals bundesweit lief die Serie später im Vorabendprogramm von Sat.1, jetzt mit 175 Folgen. 30 weitere Folgen liefen nur im digitalen Pay-TV, und rund 50 Folgen vom Anfang der Serie, die noch in Schwarz-Weiß gedreht wurden, waren in Deutschland nie zu sehen. In diesen Folgen waren die Rollen von Louise, Gladys und Tabatha von anderen Darstellerinnen gespielt worden.

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