Kraut & Rüben

1979 (ARD). Unterhaltungsshow mit Franca Magnani und Reinhard Münchenhagen, die gleich nach der Premiere wieder abgesetzt wurde.

Treff am Alex

1992 (RTL). Vormittagsmagazin mit Ilja Richter, das eigentlich wöchentlich laufen sollte, aber kein Treffer war und schon nach der ersten Folge abgesetzt wurde.

Die Ausreißer — Der Weg zurück

Seit 2008 (RTL). Dokureihe mit dem Streetworker Thomas Sonnenburg, der sich um jugendliche Ausreißer kümmert — genau einen pro Folge.

Sonnenburg spürt die Straßenkinder auf, spricht mit ihnen und separat mit ihren Angehörigen und versucht, den Ausreißer zurück nach Hause oder zumindest in ein geregeltes Leben zu bringen. Dabei betont Sonnenburg ständig, wie wichtig es ist, vertrauenerweckend und einfühlsam zu sein, und man fragt sich unweigerlich, wie einfühlsam und vertrauenerweckend es wirkt, wenn den beiden während ihrer persönlichen Gespräche permanent eine Kamera auf der Pelle hängt.

Zunächst fünf einstündige Folgen laufen mittwochs um 21.15 Uhr.

Nürnberger Schnauzen

Seit 2008 (ZDF). Zoo-Doku-Soap aus dem Nürnberger Zoo. Sechste ZDF-Variante von Elefant, Tiger & Co. Diesmal hatte das ZDF Glück, dass wenige Tage vor dem Sendestart in just diesem Zoo ein total süüüüüßes Eisbärenbaby namens Flocke geboren worden und am Leben geblieben war, das Zeitungen und Boulevardmagazine gefüllt hatte. Aus diesem Anlass zog das ZDF den ohnehin geplanten Start kurzfristig um eine Woche vor.

Läuft werktags um 15.15 Uhr.

Maddin in Love

Ab 20.01.2008 (Sat.1). Dt. Comedyserie von Maike Tatzig und Oliver Welke.

Maddin (Martin Schneider) ist ein tumber Tierpfleger im finanzschwachen Altberlebacher Provinzzoo, den der fiese Firmenaufkäufer Lars Hansen (Timo Dierkes) aufkaufen, platt machen und durch einen Baumarkt ersetzen will. Die finanzielle Rettung könnte der herzensgute Maddin bringen, der aus einem Nachlassvideo erfährt, dass sein verstorbener Onkel Rüdiger (Heinz Schenk) ihm acht Millionen Euro vermacht hat, die er aber nur bekommt, wenn er innerhalb von vier Wochen die Frau fürs Leben findet und heiratet. Isabell (Nike Fuhrmann), die Tochter des alten Zoodirektors Dr. Herold (Jürgen Mai), hilft Maddin bei der Suche nach der Traumfrau, scheint ihn aber eigentlich selbst ganz gern zu mögen. Maddins Tierpfleger-Kollege Sascha (Sönke Möhring) steckt mit Hansen unter einer Decke und sabotiert die Balz, obwohl Maddin doch ohnehin schon schwer genug vermittelbar ist.

Die behäbige Trottelrolle des Protagonisten Schneider, der keinen Zentimeter von der einzigen Figur abweicht, die er sein Leben lang gespielt hat, und sein quälender hessischer Dialekt sind gewöhnungsbedürftig, die Gags teilweise so platt wie der Firmenaufkäufer den Zoo gern machen würde, und die Handlung erinnert eher an einen Heimatschwank aus den 50er-Jahren als an modernes Fernsehen, aber dennoch ist die Serie liebenswert inszeniert und spielt geschickt mit der alten Kriegen-sie-sich-oder-nicht-Frage.

Jeweils zwei halbstündige Folgen laufen hintereinander sonntags ab 19.15 Uhr.

Alles typisch

2008 (Sat.1). „Der große Klischee-Test“. Einstündige Abendshow mit Janine Kunze, in der wechselnde Reporter Klischees testen: Kleben bei Kfz-Mechanikern wirklich Bilder nackter Frauen im Spind, tragen Trucker Holzfällerhemden, und spürt ein harter Mann keinen Schmerz? Bei den Tests handelt es sich eher um vermeintlich witzige Stichproben als aussagekräftige Untersuchungen. Anschließend setzen sich die Reporter oder Testpersonen zu Janine Kunze auf die Couch und müssen reden.

Drei Ausgaben liefen freitags um 20.15 Uhr. Weil dann zwar noch produzierte Folgen, aber kaum noch Zuschauer übrig waren, versetzte Sat.1 den Rest ins Sonntagnachmittagsprogramm.

Shark

Seit 2008 (Vox). 38-tlg. US-Krimiserie von Ian Biederman („Shark“; 2006–2008).


Foto: VOX/CBS Broadcasting Inc.

Der egozentrische, gerissene Staranwalt Sebastian Stark (James Woods), Spitzname „Shark“, war ein kaum zu schlagender Strafverteidiger, der auch die bösesten Buben rauspaukte. Dann wechselte er die Seiten und setzt seine zweifelhaften Methoden seitdem für die Staatsanwaltschaft von Los Angeles ein, um eben diese bösen Buben hinter Gitter zu bringen. Staatsanwältin Jessica Devlin (Jeri Ryan) ist zwar mit Starks Methoden nicht immer einverstanden, sonnt sich aber gern in seinem Erfolg. Ein Team aus Nachwuchsjuristen unterstützt ihn: Raina Troy (Sophina Brown), Casey Woodland (Samuel Page), Martin Allende (Alexis Cruz) und die Zicke Madeline Poe (Sarah Carter). Wenig später heuert Stark noch den Ex-Polizisten Isaac Wright (Henry Simmons) als Privatermittler an. Stark bereitet seine Plädoyers zu Hause vor, wo er sich im Keller seiner riesigen Villa einen kompletten Gerichtssaal zum Üben eingerichtet hat. Zu Hause wohnt auch seine Teenager-Tochter Julie (Danielle Panabaker), die sich zu Beginn der Serie zu Starks Überraschung entscheidet, bei ihm zu bleiben, und nicht mit ihrer Mutter nach New York zu ziehen. Seitdem versucht Stark, nicht nur ein guter Anwalt, sondern auch ein guter Vater zu sein, was ihm wesentlich schwerer fällt.

Kurzweilige Krimiserie, die vor allem von ihrem starken Hauptdarsteller lebt. Die einstündigen Folgen liefen anfangs montags um 21.05 Uhr, dann eine Stunde später.

Die Anwälte

2008 (RTL); 2008 (ARD). 8-tlg. dt. Anwaltsserie.

In der Hamburger Anwaltskanzlei Blum-Franzen-Britten arbeitet man zusammen, nicht nebeneinander her. Jeden Tag treffen sich in einer gemeinsamen Konferenz die Anwälte der verschiedenen Fachgebiete, damit jeder die Möglichkeit hat, sich in die aktuellen Fälle einzubringen. Die Namensgeber der Kanzlei sind der Straf- und Zivilrechtler Sebastian Britten (Kai Wiesinger), die Familienrechtlerin Marita Blum (Julia Bremermann), die vor kurzem ihre Tochter verloren hat, und Lothar Franzen (Alexander Held), der Dienstälteste, quasi der Vater der Kanzlei. Sie sind Teilhaber und beschäftigen die angestellten Anwälte Dilek Genc (Carolina Vera) und Thomas Welka (Johannes von Bülow) sowie die Anwaltsgehilfin Renée (Vera Baranyai). Welka ist der Neuling, der seine frühere Kanzlei in München verlassen musste, weil er es mit dem Gesetz nicht so genau nahm, um seinen Fall zu gewinnen. Die Anwälte beschäftigen sich mit relevanten Themen wie Entmündigung und Gewalt in der Familie ebenso wie mit skurrilem Kleinkram.

Originelle und gut gespielte Serie im Stil von Boston Legal, ohne deren Grad von Albernheit zu erreichen. Weit spektakulärer als die Serie Selbst war aber der Umgang mit ihr. Ein Jahr lang ließ RTL die fertig produzierte Serie ungesendet herumliegen und beteuerte derweil immer wieder, an die Serie zu glauben. Exakt eine einstündige Folge lief dann an einem Donnerstag im Januar 2008 um 21.15 Uhr, dann setzte RTL die Serie schon wieder ab. Im Spätsommer 2008 gaben RTL und die ARD gemeinsam bekannt, dass die ARD die Serie gekauft habe. So zügig wie selten zuvor räumte die ARD einen Sendeplatz am Montagabend um 20.15 Uhr frei, wo die Serie zwar andere Zuschauer fand, insgesamt aber noch weniger als bei RTL und deshalb auch hier als großer Flop galt. Immerhin zeigte die ARD dennoch alle Folgen.

Herzog

2008 (RTL). Dt. Comedyserie von Marko Lucht und Gerd Lurz.

Vielleicht muss man als Scheidungsanwalt nicht automatisch ein Ekel sein, aber Simon Herzog (Niels Ruf) ist eines. Er ist ein vorlauter, sexistischer Aufreißer, und wo er auftritt, sät er Zwietracht. Manchmal resultiert das in neuen Mandanten. Seine Sekretärin Ruth (Ingrid Dohse) und sein bester Freund Bernd Breuer (Stephan Bieker) ertragen ihn geduldig, Bernds Frau Gaby (Sanne Schnapp) weniger. Simons Vater Hagen Herzog (Michael Greiling) ist ebenfalls ein erfolgreicher Anwalt, sieht ebenso gut aus wie Simon und ist ein ebenso großer Aufreißer. Nur Simons Frauen findet er für sich selbst ein paar Jahre zu alt.

Gelungene Anwaltscomedy mit guten Gags und originellen Geschichten. Sie lief drei Wochen lang freitags um 21.45 Uhr, dann setzte RTL sie ab.

Volles Haus

2008 (ProSieben). Dt. Sitcom.

Alltag und alte Witze mit den Bewohnern eines mehrstöckigen Hauses. Mittendrin die WG der Twens Emma (Anja Knauer), Vera (Ellen Schlootz), Dennis (Hendrik Borgmann), Mark (Tim Morten Uhlenbrock) und Tom (Toni Snetberger), einer hohler als der andere, darüber das Ehepaar Annette (Meike Schlüter) und Bernd (Michael Müller) mit den Töchtern Julia (Uta Kargel) und Mirja (Sarah Alles), und unten im Haus die Wirtsleute Holger (Matthias Komm) und Yvonne (Nina Vorbrodt) mit ihrem lästigen Stammgast Kurt (Tobias Kasimirovicz). Ebenso lästig wird Holgers Ex-Affäre Iris (Sonya Kraus), eine Flugbegleiterin, die aus rein sexuellen Gründen zu ihm zurück will.

Niveauloser Blödsinn, der kein noch so plattes Klischee auslässt und auf der spektakulär gefloppten österreichischen Serie Mitten im 8ten beruht. Er lief sonntags um 17.30 Uhr. Es war ungewöhnlich für ProSieben, noch vor dem Start der Serie gleich 30 Folgen bestellt zu haben. Dass die Serie dann trotzdem nach nur vier Folgen abgesetzt wurde, war wiederum völlig normal.

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