Autopsie — Mysteriöse Todesfälle

Seit 2001 (RTL2). US‑Doku-Reihe.

Die Sendung schildert seltsame, aber wahre Todesfälle aus den Akten der amerikanischen Gerichtsmedizin und erklärt, wie mit moderner Technik und komplizierten Analysen auch schwierigste Morde aufgeklärt werden konnten.

Die Reihe lief erst dienstags gegen 23.00 Uhr, dann lange sehr erfolgreich sonntags gegen 22.15 Uhr.

Mythbusters — Die Wissensjäger

Seit 2005 (RTL2). US-Wissenschaftsmagazin („Mythbusters“; seit 2003).

Kann man sich selbst mit Raketen am Stuhl ins All schießen? Kann man wirklich wahnsinnig werden, wenn Wasser auf den Kopf tropft? Explodiert eine Tankstelle, wenn das Handy eingeschaltet ist? Und wie schwer ist es tatsächlich, eine Nadel im Heuhaufen zu finden? Adam Savage und Jamie Hyneman sind Experten für Spezialeffekte und überprüfen bekannte Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt. Jawohl, sie überprüfen: Sie erklären nicht nur, wie sich die Sachlage wirklich verhält, sondern probieren es aus. Streng wissenschaftlich.

Die Reihe stammt vom amerikanischen Discovery Channel und läuft bei RTL 2 am Sonntagnachmittag, ab 2006 lief sie auch werktags am Vorabend.

Die Marco Rima Show

2008 (Sat.1). Halbstündige Comedyshow mit Marco Rima, der vor Publikum und mit einer großen Showtreppe im Rücken Einspielfilme ansagt, die Sketche und Versteckte-Kamera-Streiche zeigen. Rima spielt in den unterschiedlichsten Verkleidungen alle Hauptrollen.

Klassisches Comedyformat, wie es auch schon in den frühen 80er-Jahren hätte gezeigt werden können. Lief sieben Wochen lang erfolglos am späten Freitagabend.

Hausfrauenstreik

Seit 2007 (RTL). Realityshow. RTL-Version von Männer allein daheim: Der Sender schickt die Frauen in den Wellnessurlaub, und die Machos müssen zu Hause lernen, wie Hausarbeit geht. Die RTL-Haushaltsexpertin Michaela von Schabrowsky unterstützt sie dabei.

Lief zunächst einmalig erfolgreich an einem Sonntag um 19.10 Uhr und ging dort ein paar Monate später in Serie.

Eureka — Die geheime Stadt

Seit 2008 (ProSieben). US-Sciencefiction-Serie von Andrew Cosby und Jaime Paglia („Eureka“; seit 2006).


Foto: Universal Television

In Eureka leben nur Genies. Die Stadt ist ein geheimes Forschungszentrum der US-Regierung, in dem die brillanten Wissenschaftler in Ruhe vor sich hin experimentieren können. Weil von dieser nirgendwo verzeichneten Stadt niemand erfahren darf, müssen US-Marshal Jack Carter (Colin Ferguson) und seine kleinkriminelle Tochter Zoe (Jordan Hinson) dableiben, als sie sich zufällig dorthin verirrt haben. Jack wird der neue Sheriff. Agent Allison Blake (Salli Richardson) vom Verteidigungsministerium fungiert als Verbindung zur Außenwelt. Ihr Noch-Ehemann Nathan Stark (Ed Quin) ist der Chef-Wissenschaftler. Wo so viele kluge Wissenschaftler sind, sind ebenso viele Exzentriker unter ihnen, und so wimmelt es in der Stadt von skurrilen Gestalten: der Erfinder Henry Deacon (Joe Morton), dessen Schuppen regelmäßig explodiert, der Tierfänger Jim Taggart (Matt Frewer) sowie Jacks strenger, humorloser Deputy Jo Lupo (Erica Cerra). Bei der Pensionswirtin Beverly Barlowe (Debrah Farentino) heulen sich alle aus, die ist nämlich gleichzeitig Psychotherapeutin. Neben Fortschritten bei der Forschung gehen in Eureka allerdings noch einige unerklärliche Dinge vor.

Spannende und zugleich entspannte Mysteryserie mit Ungereimtheiten und Gags, deren heiterer Tonfall in dem sonst oft so düsteren Genre herausragt. Die einstündigen Folgen laufen montags um 21.10 Uhr.

Puls Limit

2003 (Vox). „Jeder Herzschlag zählt“. Einstündige Quizshow mit Peer Kusmagk.

Jeder Kandidat muss maximal sieben Fragen beantworten und darf dabei bloß nicht nervös werden. Während des Spiels ist er an einen Pulsmesser angeschlossen. Wenn sein Herzschlag eine vorher anhand des Ruhepulses festgelegte Frequenz überschreitet, darf er nicht antworten und verliert wertvolle Zeit. Das Limit wird immer weiter herabgesetzt, der Kandidat immer aufgeregter. Wenn die Zeit abläuft, ohne dass er eine gestellte Frage beantworten kann, ist das erspielte Geld verloren.

Die Show war einer der letzten Ausläufer des großen Quizbooms, den Wer wird Millionär? ausgelöst hatte. Und sie war eine Adaption der Show „The Chair“, die in den USA und in Großbritannien von dem Ex-Tennisstar John McEnroe moderiert wurde, der für seine Wutausbrüche auf dem Tennisplatz berühmt war und schon durch seine pure Anwesenheit den Puls der Kandidaten nach oben trieb. In der deutschen Version stand über einer gefährlich aussehenden, feuerspeienden Fahrstuhlinstallation der porentief reine Soapdarsteller Kusmagk. Die Show lief achtmal dienstags um 20.15 Uhr, dann kam jemand auf die Idee, zur Abwechslung dem Publikum den Puls zu fühlen, und zog den Stecker.

Earth 2

1995–1996 (RTL). 21-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Michael Duggan, Carol Flint, Mark Levin und Billy Ray („Earth 2″; 1994–1995).

Im Jahr 2184 ist die Erde unbewohnbar, die Menschen leben in künstlichen Raumstationen. Als ein mysteriöses Virus die Menschen in Folge von Sauerstoffmangel befällt, bricht eine Expedition auf, um den Planeten G889 zu erkunden, der der Erde ähnlich ist, und dort bestenfalls eine neue Existenz aufzubauen. Zur Expedition gehören die Wissenschaftlerin Devon Adair (Debrah Farentino), ihr vom Virus befallener Sohn Ulysses (Joseph P. Zimmerman), John Danzinger (Clancy Brown) mit Tochter True (J. Madison Wright), der Pilot Alonzo Solace (Antonio Sabato jr.) und einige weitere Besatzungsmitglieder der Raumstation. Der Marsch über den kargen Planeten ist beschwerlich und gefährlich, denn die Wesen, die auf G889 leben, sind den Ankömmlingen nicht wohlgesonnen. Der einzige Mensch, der bereits dort lebt, ist Gaal (Tim Curry).

Die einstündigen Folgen liefen am Sonntagnachmittag. Produzent der Serie war Steven Spielberg.

Staatsanwalt Posch ermittelt

2007–2008 (RTL) . Pseudo-dokumentarische dt. Krimiserie.

Der Staatsanwalt Christopher Posch (Christopher Posch) klärt Kriminalfälle auf und bringt die Täter vor Gericht. Als Ermittler unterstützen ihn u.a. Deniz Yakin (Polat Dal), Kim Diekmann (Andrea Suwa), Tobias Franke (Florian Benstem) und Christina Steinbek (Rahel Hablützel) sowie der Gerichtsmediziner Dr. Johann Gräter (Manfred Nutsch-Mai) und der Kriminaltechniker Hans Paslowski (Thomas Slapa).

Eine Art Law & Order für ganz Arme (Law & Order für Arme war ja schon Im Namen des Gesetzes) mit dem Bemühen, sich vom Stil der pseudodokumentarischen Reihen wie Lenßen & Partner zu entfernen und mehr „richtige“ Schauspieler statt Laiendarstellern zu beschäftigen – ein Bemühen, das sich im Gesamteindruck aber kaum bemerkbar machte. Auch die Videooptik war wie immer.

Der Darsteller des Staatsanwalts war vor seiner Fernsehkarriere tatsächlich Anwalt und hatte vor seiner eigenen Serie im Jugendgericht mitgewirkt, dessen Sendeplatz er übernahm. Die Reihe lief zunächst mit einstündigen Episoden werktags um 16.00 Uhr, dann mit halbstündigen um 17.00 Uhr. Nach ziemlich genau einem Jahr beschloss RTL die Einstellung der quotenschwachen Reihe und zeigt die bereits produzierten Restfolgen am sehr, sehr frühen Morgen.

Lenßen & Partner

Seit 2003 (Sat.1). Pseudo-dokumentarische dt. Krimiserie.

Der echte Rechtsanwalt Ingo Lenßen ermittelt mit einem Team privater Ermittler in einem frei erfundenen Fall pro halbstündiger Folge. Das Team sind Christian Storm und Katja Hansen (Sandra Corzilius) sowie Sandra Nitka und Tekin Kurtulus.

Der Anwalt Ingo Lenßen, über viele Jahre Sozius in der Kanzler Müller, Lenßen & Beck in Meersburg am Bodensee, hatte bereits bei Richter Alexander Hold mitgewirkt und besaß dank eines markanten Zwirbelbartes einen Wiedererkennungswert. Mit diesem Spin-off löste Sat.1 sein jahrelanges Quotenproblem am Vorabend. Geschickt eingeführt durch einmalige Ausstrahlung um 17.00 Uhr, direkt im Anschluss an Richter Hold, rückte die Sendung noch am gleichen Tag auf den regelmäßigen Ausstrahlungstermin werktags um 18.00 Uhr und verbesserte die dort bisher erzielten Quoten auf Anhieb. Der Erfolg zog innerhalb des nächsten halben Jahres die ähnlichen Formate Niedrig und Kuhnt und K11 — Kommissare im Einsatz nach sich. Alle drei hatten gemein, was auch die Richtershows am Nachmittag auszeichnete: Die Hauptakteure spielten in absurd unrealistischen Fällen überwiegend sich selbst (nur die Rolle der Katja Hansen wurde hier von Beginn an von einer Darstellerin anderen Namens gespielt), umgeben von weiteren Laiendarstellern in den Gastrollen, gedreht mit billigster Videotechnik, die nicht nur Kosten spart, sondern dem Ganzen auch noch einen realistischen Anstrich verleiht. Spätere Rollen hatten meistens andere Namen als ihre Darsteller. Auf Tekin Kurtulus folgte 2006 Tim Riedel als Marc Blomberg und 2007 Sebastian Jäger als Sebastian Thiele.

Olli, Tiere, Sensationen

2000–2001 (ZDF). Halbstündige Comedyshow von und mit Olli Dittrich.

In den unterschiedlichsten Verkleidungen parodiert der Verwandlungskünstler Prominente und kreiert eigene Figuren, darunter den prolligen St.-Pauli-Zuhälter Mike Hansen, den superdämlichen Boxer Butsche Roni und den Arbeitslosen Dittsche, der in einer Imbissbude vor sich hin philosophiert. Dittrichs Partnerin in vielen Szenen war Mona Sharma, zu den Gaststars gehörten Inge Meysel und Anke Engelke, in Musikeinlagen traten Susi Frese und Ralf Rüdiger Maria Hartmann als Die Affen auf.

Olli, Tiere, Sensationen war keine 08/15-Sketchcomedy, sondern eine ambitionierte und polarisierende Personalityshow. Sie setzte vor allem auf das fast beängstigende Talent Dittrichs, sich in andere Menschen zu verwandeln, das er vorher im Fernsehen vor allem in den „Zwei Stühle, eine Meinung“-Sketchen mit Wigald Boning in RTL Samstag Nacht gezeigt hatte. Viele Szenen waren improvisiert, entstanden ohne Drehbuch und verzichteten zugunsten der genauen Alltagsbeobachtung auch mal auf jede Pointe, andere waren schlicht von unfassbarer Albernheit — keine war auf den Massenerfolg hin kalkuliert, der entsprechend ausblieb. Das ZDF gab trotzdem immerhin eine zweite Staffel in Auftrag. Danach war Schluss, zwei Elemente der Sendung überlebten jedoch in eigenen Reihen: Blind Date und Dittsche.

Die Reihe lief sonntags gegen 22.00 Uhr.

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