Neues aus Maden-Maden (8)

Sie sind die wahren Helden von Ich bin ein Star — holt mich hier raus: Die Menschen, die die Musik aussuchen, mit denen die Szenen unterlegt sind, und natürlich die Cutter, die sie dann passend schneiden. DJ Tomekk hat sich möglicherweise bei der Dschungelprüfung verletzt, jedenfalls bewegt er sich nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht oder gar nicht. Und während wir sehen, wie er sich theatralisch an einem Stock aufrichtet und am Lagerfeuer vorbeihumpelt, sich ausziehen und zudecken lässt, hören wir: „Was hat dich bloß so ruiniert“ von den Sternen. Sie haben sogar auf die Stelle, als es heißt: „… mit Papa und Mama [streiten] …“ Bilder von Björn-Hergen Schimpf und Barbara Herzsprung gelegt. Und als Tomekk sich dann unter Schmerzen auf sein Lager fallen lässt, erklingt anstelle eines Schreis dies hier.

Andererseits haben die Moderatoren Sonja und Dirk erklärt, „Tomekk“ sei das polnische Wort für „Simulant“, und sich zu folgender Schmerzimprovisation inspirieren lassen:

Zietlow: Mist, hey, ich bin voll auf ’ne Ameise getreten. Das geht vielleicht in den Rücken! (…) Und was hast du? Also, mir hat meine Make-Up-Stylistin vorhin ganz feste mit nem kleinen Propeller ins Gesicht gepustet!
Bach: Ich hab mir gerade die Hand in den Rücken gedrückt!

Trotzdem sei nicht zu befürchten, dass Tomekk vorzeitig das Camp verlasse, schließlich sei er Rapper. Und mit Rappern ist das ja so:

Bach: Wenn die ’ne Kugel in den Bauch bekommen, dann gehen die nicht zum Arzt, sondern zum Klempner. Wenn die Liegestütze machen, drücken die sich nicht hoch, sondern die Erde runter. Wenn man denen beide Beine bricht, dann stört die eigentlich nur das Geräusch beim Laufen. Die lernen erst fluchen und dann sprechen. Die kommen nicht auf die Welt, sondern die Welt kommt auf ihnen. Wenn die ein Tiger beißt, dann hat der Tiger hinterher Zahnschmerzen. Wenn die Sex haben…

Hier brach die Übertragung ab.

Julia wurde als erste aus dem Dschungel gewählt, was beweist, dass man keine langweilige Zwei-Stunden-Show veranstalten muss, um die Theorie von der „Weisheit der vielen“ zu beweisen.

Ach, und vielleicht könnte ich bei der Gelegenheit noch erzählen, dass es, wenn ich für jemanden anriefe, Ross wäre. Er hat in den letzten Tagen mein Herz erobert. Er ist auch der einzige, der einen in fast jeder Situation doppelt unterhält. Erst, wenn er panisch im Wald steht, „SNAKE!“ ruft und so tut, als würde die sympathische Python, die sich da durchs Unterholz schlängelt, gleich mit einem Haps das gesamte Lager samt Insassen verschlingen. Und dann, wenn er die Szene hinterher mit seiner rechten Hand als sprechender Schlange selbstironisch nachspielt. Ross for Dschungelkönig!

Neues aus Maden-Maden (9)

Das Schönste an der 13. Folge war wieder die Anti-Werbung für die RTL-CD zur Sendung.

Zietlow: 15 Knallerhits drauf für ein Publikum, das nicht weglaufen kann.

Bach: Lauter Kracher. Mit denen kriegen sie jedes Festzelt voll — gesetz den Fall natürlich, dass Sie ein paar Hundert Stück kaufen.

(Sie werfen die CD wieder in den Dschungel und schauen ihr hinterher.)

Bach: Jetzt müssen wir schon wieder ’ne Neue kaufen! — Naja gut, sind wenigstens drei verkauft.

Und sonst? Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder an der Show, aber irgendwie ist die Luft ist raus. Zu wenig Konflikte, zuviel Routine. Im Camp ist es zu leise, außenrum viel zu laut.

Eike Immel musste für die Dschungelprüfung in eine Art Sarg, sich von Ratten bekrabbeln lassen, und fand hinterher noch eine vorne in seiner Hose. Tja. Aber dann sang er für seine Michaela Schaffrath „Zu nah am Feuer“ von Stefan Waggershausen & Alice:

Eike: Zu nah am Feuer /
Zu nah am Tabu /
Wir küssen die Nacht…

Michaela: Nur ich und du!

Neues vom Alten

Der Alte hört auf. Wie sein Darsteller Rolf Schimpf glaubt, gerade noch rechtzeitig, denn „es soll ja glaubwürdig wirken, wenn ich einen Kommissar spiele“. Schimpf ist 82.

Neues vom Weltfernsehen

Pünktlich zum von den Vereinten Nationen einst gegen den Willen Deutschlands ausgerufenen Weltfernsehtag (heute) veröffentlichen wir eine Studie, die der amerikanische „Hollywood Reporter“ gar nicht pünktlich zum Weltfernsehtag (schon vor ein paar Tagen) veröffentlicht hat, und die viel zu umständlich ist, um sie zu ignorieren, dafür aber nur bedingt überraschend.

An 45.000 Probanden hat die Universität Maryland über die vergangenen 34 Jahre festgestellt: Fernsehen macht glücklich, aber nur unglückliche Menschen. Und auch nur kurz. Dann macht Fernsehen unglücklich, weil die fernsehenden Menschen durch das Fernsehen davon abgehalten werden, sich mit anderen Menschen abzugeben oder zu lesen, was glückliche Menschen ohnehin schon tun. Glückliche Menschen sehen weniger fern, und zwar um 30 Prozent, sind aber nicht deshalb glücklich, weil sie weniger fernsehen, sondern schon vorher. Fernsehen, und das ist der wichtige Punkt, macht also nicht grundsätzlich unglücklich, aber unglückliche Menschen neigen eher zum Fernsehen und sehen länger.

Die Studie steht in der Dezemberausgabe der Fachpublikation „Social Indicators Research“ und in wesentlichen Auszügen bei Reuters, und sie endet mit einer guten Nachricht für Fernsehschaffende: In einer Rezession sind die Menschen traditionell unglücklicher. Es gibt also keinen Grund, sich Gedanken über eine Verbesserung des Programms zu machen. Die Zuschauer kommen von selbst.

Neues von Gut Ruge

Einerseits würde man sich hüten zu meckern, dass Johannes B. Kerner wenigstens im Sommer eine Pause macht. Andererseits kommt auf seinem Sendeplatz ab heute Nina Ruge mit ihrer neuen Sommerpausenvertretungsshow Nina Ruge: Alles wird gut.

Der Sendetitel leitet sich aus Nina Ruges Abschiedsversprechen ab, das sie zum Ende jeder Ausgabe von Leute heute gab. Auf ähnliche Weise kam einst schon der Titel für Anke Engelkes Weihnachtsspecial Danke Anke! zustande.

Menschen erhalten also Sendungen, die so heißen, wie eine bekannte Floskel aus ihren alten Sendungen lautete. Insofern ist es ein Wunder, dass Ulrich Wickert immer noch nicht das Wetter moderiert.

New York gewinnen!

Sie werden ahnen, dass Sie natürlich nicht die ganze Stadt oder gar den Staat New York gewinnen können, so gut sind unsere Beziehungen zum neuen Gouverneur Mr. Paterson leider nicht. Und leider reicht unser Budget auch nicht für eine Reise nach New York als Gewinn, wie es normalerweise bei gleichlautenden Überschriften der Fall ist.

Aber wir haben ganz gute Beziehungen zum Verlag und zum Autor des Buchs „New York für Fern-Seher“, das gerade bei vgs erschienen ist. Und immerhin davon verlosen wir fünf Exemplare!

Das Buch ist ein Reiseführer zu Schauplätzen bekannter Fernsehserien, die in New York spielen, z.B. Sex And The City, Friends, CSI: NY, Law & Order, Criminal Intent, Seinfeld, Die Nanny, Chaos City und die Bill Cosby Show, und zugleich ein Ratgeber, wie man auf dem einfachsten Weg Tickets zu bekannten Fernsehshows bekommt, die in New York produziert werden, darunter die Sendungen von David Letterman, Conan O’Brien, Jon Stewart, Stephen Colbert und Regis Philbin. Alles verbunden mit ein paar hoffentlich unterhaltsamen Anekdoten und lustigen Zitaten.

Und hier ist die dreiteilige Frage. Bitte ziehen Sie sich in die schalldichten Kapseln zurück, setzen Sie die Kopfhörer auf, und schreiben Sie uns PER MAIL HIERHER, zu welchen Sendungen die folgenden drei Schauplätze gehören. Den ersten bekommen Sie sogar quasi geschenkt.

Lösungen bitte an newyork@fernsehlexikon.de, und am besten gleich den vollen Namen und die Anschrift dazu, dann geht der Versand an die fünf Gewinner später schneller. Unter allen richtigen Einsendungen wird ausgelost. Rechtsweg ausgeschlossen.

Einsendeschluss ist Freitag, 28. März, 12.00 Uhr.

Viel Glück und frohe Ostern!

New Yorker Bürgermeister in Kriminalfall verwickelt

Für die Stadt New York ist die Serie Law & Order ein Prestigeobjekt und ein Wirtschaftsfaktor. Obwohl sie zeigt, dass permanent Leute umgebracht werden, ist diese bekannteste und langlebigste Krimimarke, die in New York angesiedelt ist, eine schöne Werbung für die Stadt. Da sie als eine der wenigen Serien auch dort produziert wird, sichert sie zudem viele Arbeitsplätze. Allein für die Originalserie werden 130 Mitarbeiter beschäftigt, 50 Millionen Dollar spült sie jedes Jahr in die Kassen der Stadt.

Als Dank gab’s im September 2004 schon einen eigenen Straßennamen, und im gleichen Jahr absolvierte Bürgermeister Michael Bloomberg Gastauftritte in zwei Episoden. Er spielte sich selbst.

Die erste der beiden Episoden, „Vermächtnis eines Unbekannten“, zeigt RTL heute um 23.10 Uhr, die zweite in sechs Wochen.

Nich‘ mit Sam, aber mit Leo

Ab heute um 22.15 Uhr zeigt RTL neue Folgen von Gerichtmedizinerin Dr. Samantha Ryan, die jetzt Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton heißt, und man kann RTL beglückwünschen, dass sich der Serientitel im zeitlichen Einklang mit dem Wechsel der Hauptfigur korrekt ändert.

Damals, als die Hauptfigur Paul Dangerfield seine Serie Polizeiarzt Dangerfield verließ und ihn ein Arzt anderen Namens ersetzte, änderte RTL den Serientitel ebenfalls: Von Polizeiarzt Dangerfield in Dangerfield.

Nicht im Bild: Kriegsbeil

Kurze Superbowl-Werbeunterbrechung:

Mitte: Die Queen des US-Daily-Talks, Oprah Winfrey. Rechts und links die Late-Night-Legenden David Letterman und Jay Leno, die angeblich seit 17 Jahren verfeindet sind und ab 1. März wieder direkt miteinander konkurrieren.

Nicht sein Feld


Foto: RTL2

Vielleicht spielte der durchschnittlich begabte und durchschnittlich bekannte Komiker Rodney Carrington in seiner eigenen Sitcom Rodney nur deshalb einen Komiker, damit er ein einziges Mal in seinem Leben mit dem großen Komiker Jerry Seinfeld verglichen würde, der im Meilenstein Seinfeld ebenfalls einen Komiker spielte. Nur ein einziges Mal!

Das wäre hiermit erledigt.

Denn wie er selbst ist auch seine vier Jahre alte Sitcom, die in den USA nach knapp zwei Jahren abgesetzt wurde, durchweg Durchschnitt. Es ist die klassische Familiensitcom mit Mann und Frau und deren Alltagsproblemchen und zwei Kindern, die herumkindern, vergleichbar mit Immer wieder Jim und Still Standing, aber nicht einmal so gut wie diese beiden, und schon gar nicht wie Alle lieben Raymond oder eben Seinfeld. Sie ist unbedeutend, belanglos und enthält hier und da einen guten Gag („Sei vorsichtig mit dem Parkett. Holz wächst nicht auf Bäumen!“), wird also nicht weiter auffallen. Und damit es schneller vorbei ist (oder man schneller wieder von vorn anfangen kann), zeigt RTL2 wie üblich je zwei Folgen am Stück.

Rodney, werktags ab 17.00 Uhr bei RTL2.

Blättern:  1 ... 95 96 97 98 99 ... 149


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links