Knightgesellschaft

Das Leben ist gemein. Und zu schnell für mich.

Da startet gestern beim US-Sender NBC recht erfolgreich die neue Serie Bionic Woman, ein Remake der Sieben-Millionen-Dollar-Frau. Und weil das nach Battlestar Galactica schon die zweite erfolgreiche Neuauflage einer schrottigen 80er-Jahre-Serie ist, hätte man jetzt spekulieren können, welche als nächste ausgekramt werden könnte. Man hätte ein paar ohnehin schon alberne Vorschläge in den Raum geworfen und am Ende irgendeine billige Pointe gemacht, die mit Knight Rider zu tun gehabt hätte.

Und dann das: Noch bevor ich den Gedanken zu Bildschirm gebracht habe, kündigt NBC für nächstes Jahr eine Neuauflage von Knight Rider an.

Kochshow abgesetzt?

Fünf… vier… drei… zwei…

Man fragt sich ja immer, ob schon wieder Silvester ist, wenn bei ARD und ZDF aufgeregte Menschen stehen und Sekunden runterzählen. Meistens ist dann aber doch nur Wahlabend, und meistens ist der aber spannender als Silvester. Bei Silvester weiß man, was nach dem Countdown kommt.

Etwas später erinnerte der Wahlabend dann eher an Sportveranstaltungen. Wie Andrea Ypsilanti sich Zentimeter für Zentimeter durch die Journalistenmenge drängte, um endlich auf die Bühne zu gelangen und zu ihren Anhängern zu sprechen, wurde wie die Schlussphase eines Marathonlaufs kommentiert, bei der man sich nicht mehr fragt, wer gewinnt, sondern ob die Läuferin nicht vielleicht doch noch vor dem Ziel zusammenbricht.

Und am Ende erinnerte es an das Handball-Halbfinale, wo es in der ersten Hälfte ebenfalls eine deutliche Führung für eines der Teams gegeben hatte, in dem Fall Deutschland. In der ersten Hälfte des Wahlabends lag Ypsilantis SPD bei allen Hochrechnungen noch deutlich vorn, und um 22.51 Uhr meldete die ARD erstmals einen Gleichstand: 36,7 zu 36,7 Prozent.

Wenn es so bleibt, gibt es dann eigentlich Verlängerung? Oder so eine Art Elfmeterwerfen? Oder vielleicht einen spannendes Finale im Rahmen einer großen Familienshow? Wenn Andrea Ypsilanti in einer vorgegebenen Zeit mehr Kinder in Gesamtschulen steckt als Roland Koch ins Gefängnis, hat sie dann gewonnen?

Aber es ist ganz amüsant, den Moderatoren dabei zuzuhören, wie sie plötzlich in ihre offenbar vor Stunden geschriebenen Anmoderationen spontane Einschübe einbauen müssen, die den großen Triumph von Andrea Ypsilanti relativieren.

Und nun ist die CDU doch stärkste Kraft, und das Genre der Kochshow ist vielleicht doch noch nicht am Ende.

Kollisionskurs

Es ist zwar schade und nicht sehr fair, dass die erste neue Folge von Without A Trace in Sat.1 heute Abend ausgerechnet gegen eine CSI-Folge in Spielfilmlänge bei RTL antreten muss. Doch warum zwei der besten amerikanischen Krimis ausgerechnet gleichzeitig gezeigt werden, lässt sich erklären, wenn man die Wochentage durchgeht: Sonntags Navy CIS und Criminal Minds in Sat.1, montags CSI:NY und Criminal Intent bei Vox, dienstags CSI: Miami und Dr. House bei RTL, mittwochs wieder Criminal Intent und The Closer bei Vox, donnerstags CSI und Bones bei RTL, freitags Cold Case und Without A Trace bei Kabel 1. Zwar alles recht ähnlich, aber auch alles ansehnlich. Außer am Samstagabend wäre es also in jedem Fall zu einer Kollision gekommen.

Nach all den Jahren des Klagens, dass es die guten US-Serien niemals auf gute Sendeplätze im deutschen Fernsehen schafften, möchte ich nun, da sie es geschafft haben, deshalb kein neues Fass aufmachen, sondern schlicht auf die beiden sehenswerten Neuzugänge hinweisen. Die Organisation liegt in Ihrer Hand. Without A Trace, ab heute immer donnerstags um 20.15 Uhr in Sat.1, und ferner Numb3rs, ab heute immer donnerstags um 22.15 Uhr in Sat.1. Ausgerechnet zeitgleich mit Bones

Kommando zurück

Es ist passiert. Es war nur eine Frage der Zeit. Das Auswanderervorkommen ist erschöpft. Jeder Deutsche, der jemals in ein anderes Land ausgewandert ist, hatte inzwischen seine eigene Dokusoap. Aus Verzweiflung zeigt Vox deshalb ab heute Familien, die nach Deutschland zurückkehren.

Die Rückwanderer, dienstags um 21.15 Uhr auf Vox.

Kommen ein Bauer und eine Nonne zur Frau Doktor…

Nachdem Das Duell im Ersten nun schon seine dritte Sendung hinter sich hat, weiß ich immer noch nicht so recht, welches Fazit ich ziehen soll. Herrje, es ist halt ein Quiz. Das ist zum Zuschauen und Mitraten ganz unterhaltsam, aber das Rad oder das Vorabendprogramm werden damit auch nicht neu erfunden.

Dennoch ergeben sich aus den ersten Sendungen einige Beobachtungen.

Zuerst sei für alle, die die Sendung noch nicht gesehen haben, weil sie sich vom ARD-Vorabendprogramm verabschiedet haben, seit sie gemerkt haben, dass die tolle Sache mit Türkisch für Anfänger offenbar ein Versehen war, kurz erläutert, was in der Sendung passiert: Da steht ein Moderator vor zwei Kandidaten und stellt ihnen zehn Fragen, und die zwei Kandidaten geben darauf Antworten. Potzblitz. Bei jeder neuen Frage gibt es zehn Punkte mehr für die richtige Antwort als bei der Frage vorher, wodurch man auch noch gewinnen kann, wenn man an den ersten sechs Fragen scheitert, aber die letzten vier richtig beantwortet. Einer der beiden Kandidaten ist jemand, den man aus dem Fernsehen kennt (z.B. Jan Fedder, Jens Riewa oder Elton), und der andere im Prinzip auch. Denn die Zuschauerkandidaten sind derart klischeehaft gecastet, dass man unweigerlich das Gefühl bekommt, sie auch schon in jeder anderen Quizshow gesehen zu haben. Zur Premiere gab’s eine Nonne in Dienstkleidung, dann eine Frau Doktor Hochbegabt und heute einen plattdeutscher Bauer, der noch eine Frau sucht. Zeitweise war ich nicht ganz sicher, wer eigentlich der Prominente sein soll.




Fotos: ARD/Thorsten Jander.
Merken Sie sich diese Bilder gut, falls Sie Moderator Florian Weber mal in einer anderen Show an einer typischen Handbewegung erkennen müssen.

Ein bisschen dreist und zugleich mutig übrigens, gleich in eine der ersten Sendungen Elton einzuladen, der zum Ensemble der Show gehört, von der Das Duell im Ersten eindeutig „inspiriert“ ist. Wie bei Schlag den Raab werden mit jedem Spiel mehr Punkte vergeben, und einige der Aufgaben erinnern sehr an die wechselnden Wissensspielchen, die man auch dort sehen kann. Und das Prinzip, dass derjenige, der langsamer auf den Buzzer haut, die Punkte noch abstauben kann, falls der Schnellere falsch antwortet, moderiert Elton dort sogar selbst. Ganz abgesehen von der Idee, einen Normalo gegen einen Star antreten zu lassen.

Dennoch hielt sich Elton auffallend zurück, ließ keine spitze Bemerkung in diese Richtung fallen und war von den ersten drei Promis diese Woche nicht nur der Schlaueste, sondern auch der Sympathischste. Er sagte seinem Gegner sogar vor, und am Ende gab er ihm 5.000 seiner gewonnenen 20.000 Euro ab. Zwei Tage vorher hatte Jan Fedder, nachdem er verloren hatte, gönnerhaft gleich zweimal proklamiert: „Ich hätte sowieso geteilt.“ Währenddessen erklärte Moderator Florian Weber an dieser Stelle, dass er an dieser Stelle einmal darauf hinweisen dürfe, wer an dieser Stelle gerade an dieser Stelle in Führung liege. Aber vielleicht überlegt er sich für seine zweite Moderationswoche ja an dieser Stelle eine andere Floskel. Abgesehen davon macht er das ganz ordentlich.

Die Sendung selbst ist eigentlich auch akzeptabel, aber zwei Dinge machen sie unspannend: Das Ende ist vorhersehbar. Bei Schlag den Raab ist das Ende völlig offen; ein Matchballspiel muss nicht zwingend die letzte Runde sein, wenn der Zurückliegende es gewinnt und den Matchball abwehrt. Das ist zwar auch beim Duell so, aber wer eine Uhr hat, weiß genau, wann die 25-minütige Sendung zu Ende ist und kann sich ausrechnen, wer wohl die nächste Frage beantworten wird. Ein Problem, an dem auch schon die Schlag-den-Raab-Abwandlung Schlag den Star krankte. (Wenn ich noch öfter Schlag den Raab erwähne, könnte man auf die Idee kommen, das Duell sei würdig, damit verglichen zu werden, insofern lasse ich es ab jetzt.) Und der andere Punkt ist der fehlende Jackpot: Gewinnt der Promi, spendet er sein Geld selbstverständlich einem guten Zweck. Das ist ehrenwert, aber führte man stattdessen einen Jackpot ein, hätte man die Chance, die für heutige Verhältnisse lächerlich mickrige Gewinnsumme von 20.000 Euro wenigstens langfristig und mit ihr die Spannung zu erhöhen.

Das würde natürlich bedeuten, dass man dann die Sendungen auch in der Reihenfolge ausstrahlen müsste, in der sie aufgezeichnet wurden. Und wer will sich schon diesem albernen Zwang unterwerfen.

Kommt Fritzchen zum Fernsehen…

Politiker stellen fest, Dieter Bohlens Sprüche gegenüber Kandidaten in Deutschland sucht den Superstar seien menschenverachtend, berichtet heute die offizielle Pressemappe zur Sendung, „Bild am Sonntag“. Es geht um Beleidigungen, wie man sie sich schon auf dem Schulhof an den Kopf warf, als wir vor fünfundzwanzig Jahren jung waren, und offenbar auch schon, als Dieter Bohlen vor fünfzig Jahren jung war, aber anscheinend noch nicht, als unsere aktuellen Politiker vor hundert Jahren jung waren. Zum Beispiel: „Was ist der Unterschied zwischen dir und einem Eimer Scheiße? Der Eimer.“ Und: „Deine Stimmbänder in Säure. Das wäre ein gelöstes Problem.“

Was lernen wir daraus? Dieter Bohlens Autoren Dieter Bohlen hat sich auf dem Flohmarkt ein altes Witzebuch gekauft. Niedlich.

König Davids Thronjubiläum

Johnny Carson war die Late-Night-Legende, die nicht nur im amerikanischen Fernsehen das Maß aller Dinge war. 30 Jahre lang moderierte er die Tonight Show, die Show, die David Letterman so gern übernommen hätte. Dieser Traum wurde ihm nicht erfüllt. Jay Leno erbte auf Wunsch des Senders NBC die Tonight Show.

Trotzdem ist heute David Letterman der King of Late Night, die Legende, der Mann, der Carsons Format teilweise übernahm und teilweise durch den Wolf drehte und so den heutigen Comedians und Late-Night-Stars den Weg bereitete. Und jetzt hat David Letterman sein Vorbild sogar nach Ausdauer überholt. Heute geht Letterman mit seiner Show ins 31. Jahr. In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1982 war bei NBC die Premiere von Late Night with David Letterman. Über 5000 Sendungen hat er seitdem gemacht. Carson war nach gut 4500 Shows in Rente gegangen.

Man sieht David Letterman selten außerhalb seiner eigenen Show. Wenn er etwas zu erzählen hat, tut er es auf seinem regulären Sendeplatz. Der ist seit 1993 werktags um 23.35 Uhr bei CBS unter dem Namen Late Show with David Letterman. Dafür muss er keine Interviews geben. Fast alles, was man über Lettermans Privatleben weiß, weiß man aus seiner Show. Nicht einmal zu Preisverleihungen geht er, selbst wenn er gewinnt. Sechsmal erhielt seine Sendung den Emmy für die beste Comedy-Variety-Show, darunter von 1998 bis 2002 jedes Jahr. Nur zu Ehren seines Vorbildes Johnny machte sich Letterman doch auf den Weg zu den Emmys nach Los Angeles. Das war 2005, als Johnny Carson gestorben war und man Letterman gebeten hatte, im Rahmen der Gala einige Worte zu sagen. Letterman pries sein Idol, schilderte, was Carson ihm bedeutet hatte und wie sehr er ihn inspiriert hatte.

David Letterman und Gäste: Johnny Carson (oben links), schon im Ruhestand, setzt sich an Lettermans Schreibtisch; Jay Leno, Conan O’Brien (oben rechts), Jon Stewart, Jimmy Kimmel (unten rechts).
Screenshots: NBC (oben Mitte), CBS/Worldwide Pants (alle anderen)

Jon Stewart, dessen Daily Show seit 2003 den Emmy für die beste Comedy-Variety-Show jedes Jahr gewann, sagte später am Abend in seiner Dankesrede, all das, was Letterman gegenüber Carson ausgedrückt habe, empfinde er und seine Generation gegenüber Letterman.

Jimmy Kimmel, heute der gefeierte Late-Night-Star des Senders ABC, schlug sich als Teenager die Nächte um die Ohren, um Lettermans Show zu sehen. Seinem ersten Auto ließ Kimmel ein Nummernschild mit „L8 Nite“ („Late Night“) anschrauben, so sehr vergötterte er die Sendung Late Night with David Letterman. Von Conan O’Brien ist überliefert, dass er, als er ein junger Autor für die Sketch-Comedy Saturday Night Live war und immerhin schon im selben Gebäude wie Letterman arbeitete, sich nachts in dessen Studio schlich und hinter den Schreibtisch setzte, um das Letterman-Gefühl zu bekommen. Und sogar Jay Leno, Lettermans großer Konkurrent und regelmäßiger Quotensieger, verdankt Letterman seine Karriere. Bevor Leno die Tonight Show übernahm, lud Letterman ihn gern und oft als Gast in seine Show ein, wo Leno einem größeren Publikum zeigen konnte, was er drauf hatte.

Lettermans Show folgt noch dem gleichen groben Konzept wie vor 30 Jahren: Witze zum Tagesgeschehen, Launig-Lustiges am Schreibtisch, Top-Ten-Liste, Talks prominenten Gästen, und immer wieder höchst amüsante, absurde Zeitverschwendung, für die ich zu seinem 60. Geburtstag vor fünf Jahren hier schon zehn Beispiele beschrieben hatte. Letterman selbst ist allerdings bequemer geworden mit den Jahren. Damals drehte er noch viele Einspielfilme außerhalb des Studios selbst, heute machen das meistens Leute aus seinem Team. Der Comedy-Anteil ist streng genommen etwas zurückgegangen, weil zwischen Begrüßungsmonolog und Talk nicht mehr so viele geplante Gags und aufwändige Aktionen im Studio stattfinden, sondern Letterman oft einfach am Schreibtisch sitzt und Anekdoten aus seinem Leben erzählt.

Doch auch wenn Letterman heute an manchen Tagen sogar lustlos und unvorbereitet wirkt, will er wohl noch nicht aufhören. Er könnte. Und es war vielfach erwartet worden, denn sein aktueller Vertrag läuft diesen Sommer aus. Im Januar berichtete die New York Times aber, Letterman stehe unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung bis Sommer 2014. Ein Leben ohne seine Show kann er sich offenbar noch nicht vorstellen. Gut so. Ich auch nicht.

 

Kontinuität am Vorabend

ARD zeigt Zapfenstreich für Wulff übermorgen nach 19 Uhr auf dem etablierten Sendeplatz für Männer von gestern, die keiner mehr sehen will.

Korn gefunden

Die Vorgeschichte:
Ricky Gervais ist ein Fan der Simpsons. Das allein macht ihn noch nicht prominent, und hierzulande muss man ihn sowieso nicht unbedingt kennen.
In England wurde Ricky Gervais ein Star als Hauptdarsteller und Autor der Serie The Office, die in Deutschland nur im digitalen Abosender Sat.1 Comedy zu sehen ist, deren deutsche Version namens Stromberg mit Christoph Maria Herbst jedoch schon in die dritte Staffel bei Pro Sieben geht.
Als junger Komiker war es Ricky Gervais‘ großer Traum, eines Tages einen Witz für die Simpsons schreiben zu dürfen. Entsprechend konnte er sich keine höhere Ehre vorstellen, als aus den USA das Angebot kam, gleich eine ganze Folge zu schreiben und auch noch eine Gastrolle darin zu übernehmen.
Also schrieb sich Gervais eine Folge auf den Leib, in der er einer gezeichneten Version seines unausstehlichen Office-Chefs, der hier Charles heißt, die Stimme gibt. Für die Show Frauentausch zieht Marge Simpson zu ebendiesem und dessen Frau zu Homer, der laut Ricky Gervais größten humoristischen Schöpfung seit Laurel und Hardy.

Das gefundene Korn:
Die Synchronisation der Simpsons ist oft gescholten worden, und fast immer zu Recht. Seit kurzem liegt die Verantwortung jedoch in neuen Händen, und offenbar denkt da plötzlich jemand mit: In der deutschen Fassung der beschriebenen Folge, die Pro Sieben heute zeigt, spricht Christoph Maria Herbst die Rolle von Ricky Gervais, also der Mann, der auch dessen deutsches Pendant in der Office-Adaption spielt. Ist doch fein, oder?

Die Anekdote am Rande:
Einer der besten Gags der Folge geht im Original übrigens so: Homer hat sich in einen Riesenfernseher verliebt und an einem Preisausschreiben teilgenommen, um einen solchen zu gewinnen. Es wäre der Hauptpreis. Per Telefon erhält er eine Gewinnbenachrichtigung: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ Homer: „Den Fernseher?“ Anrufer: „Haha, nein, niemand gewinnt den. Sie haben den dritten Preis gewonnen: Eine Tour durch die Fox-Fernsehstudios in Los Angeles!“
Mal sehen, was in der deutschen Fassung aus dem Gag wird. In jedem Fall dürfte es vergnüglich sein, die ehemaligen Ladykracher-Sketchpartner Anke Engelke (als Marge Simpson) und Christoph Maria Herbst mal wieder in gleich mehreren gemeinsamen Szenen zumindest zu hören.

Die Quintessenz:
Die Simpsons: „Frauentausch“, heute um 17.40 Uhr bei Pro Sieben.

Kragenweiten

Als „White Collar Crime“ (white collar = weißer Kragen) bezeichnet man Verbrechen der „gehobenen Gesellschaft“, Wirtschaftsdelikte, Verbrechen, bei denen in erster Linie finanzieller Schaden entsteht, aber nicht unbedingt jemand stirbt. Schon allein die Befassung mit dieser Art von Verbrechen hebt die neue RTL-Serie White Collar von fast allen anderen Krimiserien ab, in denen erst mal jemand tot sein muss, damit man eine Handlung hat. White Collar bedient sich vieler Mittel klassischer Ganovenkomödien, hat ein paar schöne Dialoge, originelle Kriminelle und eine angenehme Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, dem FBI-Agenten und dem Betrüger, der ihm hilft. White Collar, ab heute um 22.15 Uhr bei RTL, ist einen Guck wert.

Das eigentliche Medienthema des Tages ist aber natürlich das Ende der Sommerpause von Harald Schmidt. Mehr ist es ja eigentlich nicht, aber die feuilletonistische Aufmerksamkeit gleicht der zum Beginn einer Weltmeisterschaft.

Harald Schmidt wird heute eine gute Sendung machen. So wie Schmidt auch in den vergangenen Monaten etliche gute Sendungen gemacht hat. Oder damals, 2003, in seinen letzten Wochen in Sat.1.

Auf den Tag genau heute vor einem Jahr wurde bekannt, dass Schmidt die ARD erneut verlassen und zu Sat.1 zurückkehren würde, und ausgerechnet diese Bekanntmachung schien ihm neuen Schwung zu geben und seine folgenden ARD-Shows lustiger zu machen. Eine Scheißegal-Haltung kann viel bewirken. Das Problem mit dem oft als lustlos kritisierten Harald Schmidt ist nämlich, dass er offenbar nur dann motiviert ist und großen Enthusiasmus für seine eigene Sendung an den Tag legt, wenn er gerade neu bei einem Sender beginnt, oder, und dann noch viel mehr, gerade bei einem Sender gekündigt hat und nur noch den Vertrag aussitzt.

In einem Jahr könnte sich wieder dieser lahme Trott eingeschlichen haben. Vielleicht sollte Schmidt also in Zukunft einfach noch viel öfter den Sender wechseln.

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